Science Fiction
Nova 2 Kapitel 20 - Überarbeitet

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"Nova 2 Kapitel 20 - Überarbeitet "
Veröffentlicht am 18. Oktober 2012, 18 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Nova 2 Kapitel 20 - Überarbeitet

Nova 2 Kapitel 20 - Überarbeitet

Beschreibung

Die Via wurden zurückgeworfen. Doch es scheint, als würden die Schwierigkeiten damit erst anfangen. Unruhen und Proteste erschüttern die Erde. Die Verhandlungen zwischen Menschen und Artheranern verlaufen ins Chaos... Und als wäre das nicht genug beginnt für den grade erst genesenen Rafail Coel ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Ziel er nicht kennt, bis es fast zu spät ist. Bild : A Blue color design/ Fotolia.com

Kapitel 20 Wolken

Schwarze Wolken bedeckten den sonst schon grauen Himmel. Fast schon klischeehaft, dass es ausgerechnet jetzt anfing zu regnen.

Regentropfen, die in ein leeres Grab fielen, die Erde aufweichten und versickerten.

Zwei Wochen waren vergangen. Zwei Wochen in denen so viel passiert war. Aber an Coel war es vorbeigezogen, wie in einem Traum.

Mit Unterstützung der Artheraner hatte die GTDF begonnen, sämtliche Krankenhäuser an die Chips gefiert worden waren zu durchkämmen.  Mithilfe der Patientenlisten konnten die meisten, die einen Via-Chip trugen auswindig gemacht und diese entfernt werden.

Bisher hatte es keine Anzeichen dafür gegeben, dass irgendwo ein neuer Sender aufgestellt worden war, trotzdem herrschte Unsicherheit auf den Straßen. Niemand wusste wirklich, ob alle Chips gefunden worden waren oder wie viele noch unbemerkt mit einem herumliefen.

Das würde sich erst zeigen, wenn diese aktiv wurden.

Nach Adams Aussage würde das wohl dazu führen, dass eine betroffene Person zu extremer Aggressivität neigen würde. Vielleicht konnten die Via sogar in gewissem Rahmen das Ziel einer solchen Aggression steuern. Sollten sie also auch nur einen Übersehen haben, konnte das bereits zu einem Problem werden. Offiziell wurde natürlich behauptet, die Bedrohung sei vorbei, aber er brauchte nur über die Straße zu laufen, um sich vom Gegenteil zu überzeugen.

Straßensperren der Polizei  an allen größeren Zufahrtswegen und sporadische Kontrollen wohin er auch sah. Ab und zu kam es zu kleineren Straßenschlachten, die jedoch mit der zusätzlichen Hilfe der Artheraner recht schnell beigelegt werden konnten.

Seltsamerweise hatte der Einsatz artheranischer Helfer kaum zu Problemen geführt, wie sie erst befürchtet hatten. Hier und da gab es natürlich bedenken, aber die meisten schienen sich zurückzuhalten.

Was natürlich auch daran liegen konnte, dass diese immer von mindestens einem Beamten der GTDF  begleitet wurden , eine Maßnahme, auf die Steel bestanden hatte.

Trotzdem, von den fast Bürgerkriegsähnlichen Protesten der letzten Wochen war nichts mehr zu spüren, manche schienen sich sogar mit den ,, Neuen“ anzufreunden und die Gruppe derer, die immer noch auf einen sofortigen Abzug bestand schwand .

Vielleicht konzentrierte sich die Angst der Menschen sich jetzt auch lediglich auf ein neues Ziel. Die Vorstellung, das der eigenen Nachbar oder auch nur der Kerl neben dem man im Bus saß sich möglicherweise ohne Vorwarnung gegen einen Wende konnte war offenbar erschreckender als der artheranischer teilweise bewaffneter  Sicherheitskräfte in den Straßen.

Zumindest fürs erste schien man die Situation unter Kontrolle zu haben und die seit Monaten andauernden Spannungen waren zum ersten Mal etwas abgeflaut.

 

Und jetzt schien es blieb nur noch eins zu tun. Die wenigen Gefallenen zu begraben.

Ein leeres Grab.. ein leerer Sarg. Von Helen Mabel war nichts geblieben.

Soweit er das sehen konnte, schien sich die halbe GTDF-Elite  hier eingefunden zu haben um ein paar schöne Worte loszuwerden. Worte die letztlich doch nichts änderten.

,, Es tut mir leid. Wen ich sie früher gewarnt hätte…“ , begann Adams, der ein Stück neben ihm stand.

Der dunkle Anzug stand ihm nicht. Er ließ den Mann krankhaft blass aussehen.

,, Es gibt nichts was ihnen leid tun müsste Adams. Gar nichts. Sie trifft keine Schuld.“ , antwortete Coel. ,, Niemanden hier.“

Er, Adams, Martin und Aine standen etwas abseits von der eigentlichen Zeremonie.

,, Sie auch nicht.“ , meinte Martin.

,, Vielleicht… vielleicht auch nicht.“ Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe.

 

Es war unwirtlich für ihn anzusehen. Martin hätte Coel am liebsten wach gerüttelt. Man verlor Leute. Auch welche die einem etwas bedeuteten und es war normal um diese zu trauern. Er und Coel hatten genug Freunde auf Artherium verloren um das zu wissen. Aber egal was passiert war, er hatte Coel nie so… absolut ziellos erlebt. Verzweifelt ja. Aber nie ohne diesen Funken in den Augen der zu sagen schien ,, wird schon wieder.“ ,egal wie mies die Situation auch war.

Verdammt Coel hatte glücklicher gewirkt, als sie nach der Zerstörung Artheriums auf der Horus gelandet waren.

,, Wenigstens ist es vorbei.“ , meinte er. Ihm war klar, dass das nicht unbedingt das schlauste war, aber ihm fiel sonst nichts ein. Was könnte er sagen ?Was könnte irgendwer hier noch sagen..

,, Und genau da irren sie sich.“ , erwiderte Coel.

,, Was ?“

,, Es ist noch nicht vorbei.“ Er schwieg kurz. Dann wendete Coel sich ohne Warnung zum Gehen. ,, Ich muss weg.“

,, Wo zum Teufel wollen sie hin ?“  , rief Martin ihm nach.
,, Mit Wilkonson reden.“ , rief er zurück. Seine Stimme war kalt und warnend.  Sie sollten ihm besser nicht folgen. Es gab noch etwas, das zu tun blieb. Ein offenes Ende. Vielleicht das aller wichtigste.

 

 

Coel lief durch die fast menschenleeren Straßen in Richtung der nächsten Bahnstation. Die einzigen Lebewesen, denen er begegnete waren zwei Polizisten, die allerdings beide einen weiten Bogen um ihn machten. Und auch die Wartehalle der Bahnstation war praktisch verlassen. Lediglich über die Lautsprecheranlage war die, heute etwas weniger überschwängliche, Stimme des BSN Moderators zu hören.

,, Ja und hier bin ich wieder direkt aus meinen leider nicht befestigtem Studio. Ehrlich Leute, wenn ihr da draußen einem Artheraner über den Weg läuft, der seinen Kopf für euch hinhält, sagt einfach lieb danke, oder haltet die Klappe. Und nein, ich werde nicht bezahlt das zu sagen. Na ja… ein bisschen.“

Die Magnetschwebebahn traf ein und Coel setzte sich Kopfschüttelnd auf einen Platz.

Ein gebräunter Mann in einem Kapuzenpulli setzte sich neben ihn.

,, Sie haben gute Arbeit geleistet. Marcks scheint damit recht zufrieden zu sein.“ , meinte er.

Coel erkannte die Stimme wieder. ,, Reden sie gerne von sich in der dritten Person ?“

Der Mann lächelte, soweit Coel das erkennen konnte.

,, Sie sind schlau.“

,, Sie haben sich nicht grade Mühe gegeben ihre Identität geheim zu halten.“ , entgegnete Coel. Es war der gleiche Waffenhändler mit dem er damals gesprochen hatte. Nur war er kein einfacher Händler. ,, Also: Was wollen sie zum Teufel  ?“ ,fragte er gereizt.

,, Mein Beileid aussprechen.“

Coel schüttelte den Kopf. ,, Jetzt verarschen sie mich.“

,, Nein, ist das so unwahrscheinlich ? Wie ich schon sagte… ich mag für viele ein Verbrecher sein, aber ich habe Ambitionen.“

,, Und die wären ?“

Marcks schüttelte ebenfalls den Kopf. ,, Wissen sie , die meisten die mit den Schatten arbeiten, haben dieses Leben nicht gewählt. Sie wurden dort  reingeboren, weil sie keine Perspektive haben.“

,, Und sie ?“ , fragte Coel ohne besonderes Interesse. Er war nicht wirklich darauf erpicht, sich die Lebensgeschichte dieses Mannes anzuhören.

,, Ich habe es gewählt. Weil ich für die sogenannte High Society keine Perspektive mehr sah. Wir sind ein Haufen Korrupter, schwacher Narren. Es läge an uns etwas zu ändern, aber die Spitze der Gesellschaft ist Träge und erstarrt. Wie harter Beton.“

,, Was sie nicht sagen.“ Es interessierte ihn nicht.

,,Diejenigen mit denen ich arbeiten kann, die formbare Masse der Gesellschaft wenn sie so möchten, die findet man hier unten, in den Tunnel und an den Orten, die kein Mensch bei klarem Verstand aufsucht. Ich habe dieses Leben adoptiert und doch glaube ich es besser zu verstehen, als jeder andere.“

,, Sie nutzen die aus, die keine Wahl haben. Da hätten sie auch bei ihrer sogenannten High Society bleiben können.“

,,Sie mögen das denken.  Ich arbeite seit Jahren daran die Leben dieser Leute zu verbessern. Ich habe einige Freunde weiter oben und bin der unangefochtene König  hier unten .Ich sehe mich mehr als eine Art Vermittler.“

,, Aber sie machen Geschäfte. Mit Waffen, Drogen….“

,, Um Veränderungen durchzuführen braucht man Kapital.  Und sie fordern immer Opfer.“

,, Sie halten sich für den Marx der Gegenwart, wie ? Daher der Name ? Eine Abwandlung, oder heißen sie wirklich so?“ , fragte er beiläufig. Es war nicht schwer wenn man einmal durchschaute, wovon dieser Mann sprach.

,, Sie gestatten, dass ich das für mich behalte.  Namen spielen eigentlich keine wirkliche Rolle.  Aber er ist kurz und hinterlässt einen Eindruck bei denen, die ihn brauchen. Namen haben Macht, sie können einen Unsterblich machen und die Jahrtausende überdauern. Aber das reicht manchmal nicht aus.“

,, Sind sie nur hier um über Philosophie zu sprechen ?“

,, Ich respektiere Leute wie sie Coel. Sie haben innerhalb einiger Wochen mehr erreicht, als ich in meinem ganzen Leben und ich bin mittlerweile schon recht lange im Geschäft. Wenn sie jemals ein Angebot haben,  wissen sie, wo sie mich finden.“

Mit diesen Worten stand der Mann auf und verschwand den Gang hinab.

Die Bahn hielt mehrere Minuten später, aber als Coel nach Marcks suchte, war er nirgends zu sehen. Das war die Endhaltestelle….

Mit einem Schulterzucken tat Coel die seltsame Begegnung ab.

 

 

Als er die Treppenstufen zum Eingang des Parlamentsgebäudes hinaufstieg viel ihm als erstes auf, das trotz der neuen Bedrohung durch die Via-Chips weniger Sicherheitskräfte den Eingang bewachte, als nach den Protesten.

Von diesen wiederum war kaum noch etwas zu sehen.

 Die Straßen waren gesäubert worden, die Brandspuren verschwunden. Aber trotzdem war die gespannte Atmosphäre zu spüren. Jeder wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis irgendetwas geschehen würde. Entweder die letzten Patienten mit Chips wurden gefunden, oder sie offenbarten sich von selbst.

Er passierte die überfüllte  Eingangshalle ohne sich umzusehen und lief direkt die Treppe hinauf, die ihn zum Büro des Vorsitzenden führen würde.

Ein Posten wollte ihn aufhalten, aber er hielt nur kurz seinen Ausweis in die Höhe und marschierte vorbei. Der Mann sah im verwirrt nach, traute sich jedoch nicht, ihn aufzuhalten oder zu fragen, was er wollte.

Die Tür zum Büro des Vorsitzenden glitt zur Seite und er trat ein, ohne vorher anzuklopfen.

Henry Wilkonson sah von einem Bild, das er betrachtet hatte,  auf, als Coel eintrat.

Irrte er sich, oder standen Tränen in den Augen des Parlaments-Vorsitzenden…

Mit einer Handbewegung des waren die selbigen Verschwunden und das Bild wieder an seinem Platz an einer Kante des Tischs.

,, Was wollen sie hier ?“ , fragte er mit einer Stimme, die klar machte, das ihm eigentlich vollkommen egal war, was er wollte.

,, Goodsprings.“ , antwortete Coel.

,, Bitte ?“

,, Die Kisten mit den Chips. Sie kamen aus Goodsprings.“

,, Und ?“

,, Das wissen sie ganz genau.“ , erklärte er wütend.

,, Coel, ich habe keine Ahnung was sie überhaupt wollen, die Via sind gescheitert, wir haben alles unter Kontrolle.“

,, Hören sie den ganzen Müll den sie reden eigentlich selbst ? Denken sie nach. Goodsprings steht mit den Via im Bund, oder wird von denen Kontrolliert. Und sie meinen alles unter Kontrolle zu haben.“

,, Sie führen das auf eine Aufschrift auf einer Kiste zurück. Selbst wenn ich ihrer Meinung wäre… haben sie eine Ahnung, was eine Militärische Intervention auf Goodsprings bedeuten würde? Es gibt ein Dutzend weitere Kolonien, die mit ihrer Abspaltung drohen. Wenn wir eingreifen, anstatt zu verhandeln…“ Er warf die Hände in die Luft  ,,Das führt uns direkt in einen Bürgerkrieg.“

,, Dann schicken sie nur mich.“

,, Melden sie sich für eine Selbstmordmission ?“  , fragte der Vorsitzende,   ,,Coel, ich werde niemanden nach Goodsprings schicken, sie am aller wenigsten.“

,, Sie können mich aber auch schlecht daran hindern.“

,, Und ob ich das kann. Sie kommen ohne meine Genehmigung nicht mal in die Nähe eines Schiffs Coel.“

,, Tja was das angeht…“ Er zog seinen Revolver und richtete die Waffe auf den Vorsitzenden.

,, Sie sind ja Wahnsinnig.“ , sagte dieser , aber seiner Stimme war die Nervosität anzumerken. Die Hand des Vorsitzenden wanderte unauffällig in Richtung eines kleinen Schalters für den Hausalarm.

,, Vielleicht. Wollen Sies rausfinden? Übrigens, der Alarm rettet sie auch nicht, wenn ich es drauf anlege. Die Kugel braucht etwa eine halbe Sekunde. Ihre Sicherheitsleute eine halbe Minute. Sie sehen das Problem hier.“

,, Coel, ich weiß das sie sich rächen wollen. Verdammt, ich kann es verstehen. Aber glauben sie, das bringt irgendwas?“

Er senkte die Waffe wieder. ,, Sie verstehen gar nichts.“ In einer fließenden Bewegung drehte er sich um und verschwand aus der Tür.

Wilkonson sah ihm einen Augenblick stumm nach.

,, Doch Coel. Mehr als sie ahnen.“ , flüsterte er.  Er sah wieder auf das kleine Bild in einer Ecke des Schreibtischs hinter dem er saß. Eine ältere Frau. Aber die Ähnlichkeit mit Helen wäre Coel wohl nicht entgegen, wenn er das Foto gesehen hätte. ,, Und mehr als sie je wissen werden. Und deshalb kann ich gar nicht sagen, wie schwer mir das fällt…“

Er stand auf und stellte eine Funkverbindung zur GTDF-Verwaltung her.

,, Rafail  Coel ist ab sofort vom Dienst suspendiert. Der Grund dafür…“ er atmete kurz durch, ,,Sind inakzeptables Verhalten und Befehlsverweigerung. Des Weiteren ist er notfalls unter Einsatz von Waffengewalt von sämtlichen interstellaren Transportmöglichkeiten fern zu halten. Das wäre alles.“

Wilkonson beendete die Verbindung. Dann trat er an das Fenster, das auf die Straße hinausging. Unten konnte er sehen, wie Coel das Gebäude verließ und in Richtung einer Bahnstation davonging.

Die Gestalt wirkte so verloren, wie er sich fühlte. Es war genug entschied er. Sobald das alles überstanden war, würde er seinen Rücktritt einreichen. Sollte doch sonst jemand seine Arbeit verrichten. 

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