Beschreibung
Ich heisse Sarah und bin 15 Jahre alt.
Mein Vater ist verschwunden als ich 6 war.
Meine Mutter und ich wohnen mit noch einer Mutter und ihrem Sohn in einem Haus.
Meine Mutter wurde vor ein paar Jahren zur Alkoholikerin, seitdem ist sie nicht mehr dieselbe.
Einleitung
Ich heiße Sarah, bin 15 Jahre alt und lebe ohne meinen Vater, mit meiner Mutter in einem Haus.
Es ist so eine Art WG (Wohngemeinschaft). Dort lebt noch eine Frau mit einem 16-jährigen Sohn.
Ich habe ein eigenes Zimmer, der Junge namens Maximilian auch, sowie unsere Mütter, welche auch jeweils eines bewohnen. Alle anderen Räume nutzen wir gemeinsam.
Wieso ich keinen Vater habe?
Er hatte keinen Bock mehr auf uns. Ihm hat es gereicht. Er hat nix gesagt, hat nur seine Sachen gepackt, mir einen Kuss auf die Wange gedrückt und ist gegangen als ich gerade mal 6 Jahre alt war. Seit dem Moment habe ich ihn nie mehr wieder gesehen. Ich denke mir immer: Vielleicht musste er es tun. Nur um uns zu beschützen. Aber ich glaubte es ja selber nicht.
Irgendwann begann meine Mutter in Bars zu gehen. Jetzt verbringt sie fast den ganzen Tag dort.
Sie betrinkt sich und kommt abends spät nach Hause. Sie schlägt mich oft, aber die andere Familie will uns nicht helfen. Denn meine Mutter ist stark, und könnte uns alle umbringen. Das meine ich ernst!
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Bloss weg hier!
Ich lag auf dem Bett und hörte Musik.
Meine Mutter kam herein: "Wo sind meine pinkfarbenen Schuhe?"
"Die hast du für Wein verschenkt."
"Und deine Turnschuhe?"
"Wieso?"
"Ich brauche Schnaps."
"Ich habe sie an. Und du bekommst sie nicht."
"Wieso nicht?"
"Ich brauche auch etwas zum anziehen!"
"Du bist so eine egoistische Hure!"
"Und was willst du deswegen machen?"
"Gib sie mir oder es knallt!"
"Oh, jetzt habe ich aber Angst."
"Solltest du auch", mit diesen Worten stürzte sie sich auf mich.
Gleich darauf lag ich bewusstlos am Boden. Sie lief mit meinen Turnschuhen und einem hübschen, aber schlichtem Kleid aus dem Zimmer. Es war das Kleid welches ich für das Abschluss fest gekauft hatte, und worauf ich monatelang gespart hatte.
Als ich aufwachte, hatte ich kalte Füsse und Maximilian hockte neben mir.
Ich fragte: "Was hat sie noch mitgenommen?"
Er antwortete: "Außer deinen Schuhen noch dein Kleid."
Ich bekam grosse Augen: "Das für den Abschluss?"
Er nickte. Ich bekam nasse Augen. Er nahm mich in den Arm und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
Er strich mir über den Kopf: "Ist ja schon gut. Wir besorgen dir ein neues."
Ich antwortete als ich kein Wasser mehr übrig hatte: "Das ist es ja nicht. Ich meine, ich habe so lange dafür gespart, und jetzt ist es für 5 Euro futsch. Weg. Nicht mehr da. Durch meine beschissene Mutter."
Er schüttelte den Kopf: "Ich weiss. Wenn du willst kann ich dir das Geld leihen."
Ich verneinte: "Ach, das ist ja nett. Aber ich könnte das Geld nie im Leben nochmal zusammenbekommen."
Ein neues Kleid muss her
Unsicher betrat ich den Laden von A&B. Hier gab es meiner Meinung nach die schönsten Kleider und ein neues Kleid benötige ich ja, wenn ich gut gekleidet zum Abschlussfest gehen will.
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Was hat Mutter noch gesagt? Ich sei eine Hure? Wenn ich mal eine wäre, dann hätte ich wenigstens genug Geld um mir Kleidung kaufen zu können. Nun jetzt muss es halt ohne Geld gehen.
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"Wie stelle ich es am besten an?", ging mir immer wieder durch den Kopf. Das neue Kleid anziehen und die alten Sachen drüber ist Scheiße. Zum einen bekomme ich das Sicherheitsetikett nicht ab und außerdem fällt das wohl jedem auf, wenn ich doppelt bekleidet bin.
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Ach, was soll's! Ich suche mir jetzt erst mal was Schönes.
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Nach einer Stunde anprobieren hielt ich das richtige Kleid in den Händen und hängte es wieder zurück. Ich hatte eine Idee. Wenn ich schon von meiner eigenen Mutter bestohlen werde, dann sollte ich keine Bedenken haben, einen Bekleidungskonzern zu bestehlen und selbst wenn ich erwischt werde, und vielleicht möchte ich ja erwischt werden, dann soll doch die Polizei und das Jugendamt kommen, das kann mir dann auch egal sein.
Mittäter
"Du hast mir doch versprochen, ein neues Kleid zu besorgen", sagte ich zu Maximilian, "nun, ich will eins klauen, bei A&B, machst du mit?"
Maximilian erschrak: "Du willst klauen? Aber, das ist doch verboten!"
Ich nickte: "Meine Mutter beklaut mich, da beklau ich A&B. Die haben doch echt genug Kleider, oder?"
Maximilian stottert: "Na gut. Ich mache mit. Aber nur weil du es bist, mein Herz. Aber wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, dann mache ich nicht mit."
Ich nicke: "Ja. Ich danke dir so Max!"