Gedichte
nein

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"nein"
Veröffentlicht am 11. Oktober 2012, 40 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Kirill Kedrinski - Fotolia.com
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Über den Autor:

Aktiv Passiv, so könnte man es nennen. IG: zufluchts.worte
nein

nein

Nachts, wenn ich wach bin

Stille, umhüllt die tiefdunkle Nacht

Und wieder einmal meine Augen offen,

liege ich seit Stunden wach.

Alles, alles außer hoffen!

 

Stille, umhüllt den leuchtenden Tag.

Sei leise, sei leise. Kein Wort!

So wie ich es am meisten mag

Und du bist zum Glück fort.

 

Stille, macht nichts mehr aus

Zu oft gehört zu oft ertragen.

Lüg nicht, red‘ dich nicht raus!

Wie viel muss ich denn noch sagen?!

Stille, in meinem Herzen, überall Erfüllt das Haus, den Garten, mich. Allein im Leben, was für ein Zufall Und alle vermissen! Außer

dich. Stille, in meinen Träumen Die mich in mein‘ Schlaf verfolgen. Nichts tun, den Tag versäumen Und das Gleiche wieder morgen. Übermorgen. Immer

Ich dachte es war an dich, mutter.. aber manchmal denkt man falsch

Sie lebt mit Messern im Körper anstatt Blut,

Mit Hass in den Adern und grausamer Wut.

Der glänzende Schweiß auf die Stirn geschrieben

Hab‘ ich sie in die hinterste Ecke getrieben-

Gegen die Wand, wo ihr Schatten stand, geprellt

Und zugeschaut wie sie in sich zerfällt.

Schweigend, mit geschlossenem Blick und toten Gedanken.

Die aufgeplatzten Adern die sich nun um sie ranken.

Immer noch toter Hass - also blindtaubstumm zugestochen

Ist sie, sowie ich, endgültig zu Boden gebrochen.

Der Zerfall malt sich grausam auf ihre Haut,

sie röchelt und krepiert ohne einen Laut.

In diesem Haus sind zwei Leichen

zurückgeblieben.

Doch ich hab‘ mein Schatten vertrieben.

Der stumme Schrei eines Erblindenden

Die Schwere lastet auf mir

Wie eine Fessel, die meine Brust

Immer enger, immer enger

Mit klopfendem Herzen zuzieht.

Bevor ich mich in mir selbst verlier

Erfüllt mich der unscheinbare Frust,

welcher schon ewig, schon ewig

in mir lastet und s‘ nicht wagt. Nicht krepiert.

 

Und wie der Hass in mir wütet,

wie er bis in alles Ecken kriechend vordringt

drängend auszubrechen, raus. Raus!

Doch ich halte stumm und still die Leere

Bevor mich das Leben wieder ermüdet

Und mich die selbstgebaute Mauer umringt, welche fällt. Stein für Stein fällt. Und die ich wieder mit meiner Angst

ernähre. Ich kämpfe unter Druck Und erschlaffe wie meine Augenlieder Im Anblick der Helligkeit und Will nicht alt sein, wenn ich sterbe. Bin wie alle bepackt, beschriftet und kenne kein Maß Was würd‘ ich nicht alles dafür geben Diesen Schmerz nicht zu spüren.. nicht jetzt. Ich weiß es selbst: Es geht vorbei Doch diese Woche erstreckt sich wie Ein Teil der Ewigkeit in diesen Tagen. Ich will auch ganz und gar nicht klagen Doch kann ich’s auch nicht, also: nichts sagen. Ich wein‘ leis‘ und stumm, erkämpf‘ mir jeden Hoffnungsvollen Moment, um dann zwiegespalten zu sein. Bei allem, bei allem. Bei fast

allem?! Es hält mich nichts mehr auf dieser Erde! Wie unbeschreiblich zersplittertes Glas Ist mein Leben, mein Leben?! Ich breche, sacke in mir selbst zusammen Wie ein Leichnam der unter unsern Füßen verrottet. Dieses Nichts, dieses erschreckende Nichts. Es bringt mich noch um- Sonst mach‘ ich’s selbst.

Müde

Ich möchte schlafen

Um nur zu vergessen.

Vergessen was war,

Vergessen was kommt.

Als ob ich nie war.

 

Und wenn ich leben sollte

Dann möchte ich schlafen

Um nicht zu merken

Wir alles sein Ende nimmt

 

Ich möchte schlafen

Und erst aufwachen

Wenn ich schon längst tot bin.


Nur um nicht zu leben Und wenn um zu schlafen.



Ich möchte schlafen.

Holt mich hier raus

Erschöpfung malt sich durch Schatten auf die Haut-

Unter den Augen, den Lidern, den Schweren sind Ringe.

Sie umkreisen mich. Lassen mich nicht los.

Nehmen mir die Worte

Und mir fehlen die Worte.

Ich bin ein Vogel ohne Flügel und zerrupften Federn.

Mit Fehlern. Mit Fehlern. Mit Fehlern.

Sie versteh‘n mich nicht.

Also schweige ich.

Schmücke alles aus und

Habe noch Angst vor zu Haus.

Holt mich hier raus.

Legt mich darein.

Lasst das Leben mein Sarg sein. Ihr könnt es nicht

verstehen. Ohne gelungene Worte. Sie verhallen in meinen Lungen. Echoen hier und dort aber Nicht zu dir. Sie versprechen mir, dass es aus sein wird.

 

No memories of no childhood

I have no memories of no childhood.

No memory of broken glass in entrance doors. These entrance doors reveal everything about a family, if you see the obvious. But don’t question the obvious. Don’t question me about anything that ever happened back then. For


I have no memories of no childhood.

No memory of broken glass, like broken bones I never knew of. Like broken good-byes even I prayed of. Like broken words I never dared to mention on my tongue. So don’t ask, for


I have no memories of no childhood.

No memory of children picking up splintered glass pieces, pieced together on no solid ground, for it scattered only nights later. Again. Don’t ask me how I managed for


I have no memories of no childhood.

No memory of children picking up the guilt their parents had laid out in indestructible, white layers of smiles.


“It will all be good again, nevermore shall I be crutching underneath the hand of thy dad.” Nevermore, just one more time. And one more. One more. The repetition helped me with managing, for I have no memories of no childhood No memory of failed words. Erasing the thought of belonging to such a broken family. Numbering the days I would still be alive. Telling me it wouldn’t even be that bad, it wouldn’t end like it hasn’t ended right now. But now I have no memories of no childhood No memory of failed words, running through my

mind, whispering perpetual promises for that just the thick-dripping tears would stop my suffering. I wasn’t allowed to cry loud, they could’ve noticed, they would’ve noticed. But they never noticed and now I have no memories of no childhood No memories of the ground I felt so often, hugging it for there was nothing left to love. And no, I do not wish for dreadful things to happen to certain family members. All I do is dream of them and curse myself, for it is forbidden. It is forbidden. She is my mom & it is not her fault that I have no memories of no childhood No memory of the ground I crumbled on too often. I remember all the first times, they’re engraved in my head. They will not vanish. Neither will responsibility of delinquency. It was me, always me, my sister knew it was me.

But she is my sister and it is not her fault that I have no memories of no childhood No memory of dreams even I prayed to be my life. Magnificent was I, full of perfection. But those where empty promises. I dreamt of falling. A lot. I know no reason. For it was my father defeating the ghost roaming my childishness. But he is my father and it is not his fault that I have no memories of no childhood No memory of dreams, I never had nightmares. Of it. It was all wild imagination before the sleep crept over me and consumed me. It was my fault. I am guilty. I terrified the beauty. Destroyed the leftover pieces. For it am I and it is my fault that

I have no memories of no childhood No memories I’d

want. But they’re right: time heals wounds by Having no memories of no childhood.

I beg you,

Do not notice how I destruct and restructure my bones with bare elbows and paint my skin blue to almost velvet green colors. The way my hair is pulled and I pull my face grimace, a patient smile, back together again, while my knuckles are white and my body is a clenched fist, I suffocate with a straight spine and drowned tears. Please ignore the excavations on my arms, constructed by my teeth and other things, hard and pure, deep and wide. Those marks on my skin are marks in my conscience; I just tried to hold on. So don’t listen to my aching words and hallow steps reaching to my room, where candles burn and my moldered fingers can pass the flames, slowly. Alone in the dark, don’t notice me, for here I am safe and sound, for here you will never find me, you will never wonder. And if you perhaps do notice:

This is not self-harm. This is escape.

These are my saviors in times so great.

I beg you.

I do.

Verstandlos

Ich verschließe meine Augen vor der Welt und sehe nur das was ich will. Doch wenn alles was ich sehe grauenvoll ist? Wie kann man das Grauen beenden?

Auch die Farben wirken wie ausgewaschen.

Die Wörter wurden alle schon benutzt

Und die Probleme kennen keine Lösung und ich?!
Ich sehe nur das Grauen.

Wie die grauen Wolken über uns den grauen Himmel freilegen, welcher sich in den grauen Straßen wiederspiegelt. Auf denen graue Menschen ohne Ziel ihrem schwarzen Tod entgegenwandern.

Doch nicht jeder der wandert ist verloren.

Wie die Silben des „Ich liebe dich“ aus den immer gleichen Mündern stürzen, welche den Wörtern die Bedeutung entziehen und auf das stetig selbe Ende plädieren.

Doch es zählen nicht die Wörter sondern ihre

Abfolge.

Wie die Probleme sich vermehren und die Lösungen sich gegenseitig subtrahieren. Wie das eine das andere ausschließt und ich meine Augen davor verschließe. Diese Welt ist dem Untergang geweiht Mit all seinen Türen Die uns in den Irrsinn führen Den Glauben an das Gute lassen Doch das Gute hat uns schon längst Verlassen

Blutleer

Lasst mich blutleer sein,

kein Erröten der Wangen

und verblassen der Lider.

Kein Blut, dass nachts aus meinen Adern tropft.

Kein Gefühl, dass morgens meine Nerven verstopft.

 

Lasst mich blutleer sein,

keine schmerzenden Glieder

und traurigen Tage.

Keine Luft um mich, die ich atmen muss.

Keine Welt, die ich betreten muss.

 

Lasst mich blutleer sein,

kein fragendes Antworten

und verlorenes Antworten. Lasst mich blutleer sein, kein fragendes

Schweigen und verlorenes Antworten. Kein Grimassengesicht, mit erhobenen Winkeln. Kein Verbiegen im Moor, lässt ein sowieso sinken. denn der Kasten ist eng, die Decke ist nah, die Erde wiegt schwer und der Tod war schon da.


Blutlee

Irgendwie verlieren mich alle

Sie schaun mich nicht mehr an,

drehen nicht den Kopf oder

bemerken mich gar.

Sie wenden sich ab, weil die Schwachen eben auf der Strecke bleiben.

Aber ich bin zum Glück so stark ihnen zu sagen, dass sie weiter gehen sollen.

Weg von mir, sonst zieh ich sie noch mit.

Weg von mir, weil alles stimmt und in Ordnung ist.

Weg von mir, weil Schreien nur Spaß macht, wenn es keiner hört.

Sie verlieren mich und ich bin einer von ihnen.

Little girls sorrows

When I was a little girl and sad

Drowning on the soft wooden floor in

my own breathing, heavy and uncontrolled

my own spilling tears

 

(When I was a little girl and sad)

I used to open up the window and let the ocean air outside

I used to open up the window and sit for hours on the 15cm ledge

  pumping music through me, too loud for anything else to fear

  staring at the night sky with it's hung stars

I used to open up the window and think of the cool wind as my mother kissing my velvet legs and scraped arms.

 

When I was a little girl and sad

When I was a little girl and sad

Drowning on the soft wooden floor in

my own breathing, heavy and uncontrolled

my own spilling tears

 

(When I was a little girl and sad)

I used to open up the window and let the ocean air outside

I used to open up the window and sit for hours on the 15cm ledge

  pumping music through me, too loud for anything else to fear

  staring at the night sky with it's hung stars

I used to open up the window and think of the cool wind as my mother kissing my velvet legs and scraped arms.

 

When I was a little girl and sad

Narcissism

I want to be remembered as the oddest girl they’ve ever seen the girl, who went running with bare feet who wore braids in her hair because to her it felt like summer and she wanted to be warm throughout winter.

Haven'T they ever looked down?

They say, that a after a storm There comes sunshine, and Rainbows and beauty. Up in the sky.


Down on earth, There come ripped out homes, Destroyed hopes and hollowness After the storm.

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Vania
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Vania Re: -
Zitat: (Original von MissM am 24.02.2013 - 20:43 Uhr) Hallo.
Deine Texte sind wirklich sehr schön und emotional. Am besten hat mir "No memories of no childhood" gefallen. Aber auch die anderen sind echt gut! :) Fünf Sterne.

Liebe Grüße


Ist wohl auch das persönlichste :) dankeschön
-Vania :)
Vor langer Zeit - Antworten
MissM Hallo.
Deine Texte sind wirklich sehr schön und emotional. Am besten hat mir "No memories of no childhood" gefallen. Aber auch die anderen sind echt gut! :) Fünf Sterne.

Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Vania Re: -
Zitat: (Original von MartinaS am 16.10.2012 - 01:50 Uhr) Hallo, Vania. Ich finde deine Texte echt schön, einige davon haben mich sehr berührt. Ich persönlich mag den Text "Anders" besonders.. Dafür, von mir 5 Sterne!

Liebe Grüße Martina


Dankeschön :) Freut mich, dass mal nicht "Müde" bevorzugt wird :D
MfG Vania :)
Vor langer Zeit - Antworten
MartinaS Hallo, Vania. Ich finde deine Texte echt schön, einige davon haben mich sehr berührt. Ich persönlich mag den Text "Anders" besonders.. Dafür, von mir 5 Sterne!

Liebe Grüße Martina
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