Fantasy & Horror
Die Gebrochene Welt, Band II (Kapitel 1; Teil 5/6) - Der Fall Fiondrals

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"Die Gebrochene Welt, Band II (Kapitel 1; Teil 5/6) - Der Fall Fiondrals"
Veröffentlicht am 20. Oktober 2012, 36 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wer wäre ich hier, wenn nicht jemand, der seinen Visionen ein Zuhause geben will? Tue ich das gerade nicht, studiere ich Rechtswissenschaften und bemühe mich, nicht gleich jedes damit verbundene Klischee zu erfüllen (letzteres womöglich nur mit mittelmäßigem Erfolg), oder fröne in irgendeinem Pub meinen Lastern.
Die Gebrochene Welt, Band II (Kapitel 1; Teil 5/6) - Der Fall Fiondrals

Die Gebrochene Welt, Band II (Kapitel 1; Teil 5/6) - Der Fall Fiondrals

Beschreibung

Die Stadt Galor ragt als letzte Festung aus dem Trümmerfeld auf, in das die Invasion der Orks den Kontinent Fiondral verwandelt hat. Flüchtlinge aus allen Ecken und Enden des Landes suchen Zuflucht hinter den dicken Mauern. Doch während sich die feindlichen Heerscharen unter den hohen Zinnen sammeln, zerfressen Zwietracht und Hass die Reihen der Verteidiger, bis es schließlich an wenigen wackeren Streitern liegt, das Schicksal aller zu bestimmen. (Weitere Kapitel folgen in Kürze)

Unerwartete Gäste (Teil V)

„Da kommen sie!“, schallte Truzos‘ Stimme aus dem Nebenzimmer, „Brennt, ihr Hunde! Das ist für meinen Bruder!“
In der Villa hörte man nur den Knall einer gewaltigen Explosion, die die Erde erbeben ließ. Danach drangen markerschütternde Schmerzensschreie in ihre Ohren.
„Ich hab noch mehr davon“, lachte der Magier, der seinen Worten eine weitere Detonation folgen ließ.
Danach allerdings wurde die Villa wesentlich stärker erschüttert als zuvor, offensichtlich feuerten die feindlichen Hexer zurück, womit sie eine grauenhafte Symphonie aus Knallen und Schreien einläuteten, während die Verteidiger in der Eingangshalle vom bröckelnden Putz berieselt wurden.
Plötzlich wankte Truzos in die Halle, er taumelte und seine Augen verdrehten sich vor Schwäche.
„Das war alles, was ich tun konnte“, sprach er noch, bevor er auf dem Boden zusammenklappte.
Janus wollte gerade zu ihm hinübereilen, als ein schwerer Schlag die Tür traf. Zwei weitere folgten augenblicklich, ohne dass sichtbarer Schaden entstand.
Dann jedoch ertönte ein diabolisches Zischen und nur einen Augenblick später fraßen gespenstisch grüne Flammen die Planken aus ihrem Rahmen. Das wenige, das von ihnen verblieb, traten die dahinter wartenden Thanatoiker umgehend ein.
Für einen Moment standen sie sich gegenüber, Ferren und seine Männer und Tymaleaux, Lund, die maskierten Okkultisten, die entstellten Orks, einige von üblen Brandwunden gezeichnet. Dann stürzten sie alle aufeinander, der Gesang von Stahl erklang, untermalt vom Zischen schwarzer Magie und dem ständigen Fluchen Ilars.
Ferren parierte gerade den Abwärtshieb eines Klutisten, als Barajs Speer wie ein Pfeil an ihm vorbei schoss und die Brust eines Feindes durchbohrte. Er selbst schmetterte seine Kniescheibe in die Weichteile seines Gegners, der augenblicklich taumelte und sogleich einen tödlichen Schwerthieb kassierte.
Blut spritzte ihm entgegen und das war alles, was er sah. Es gab keine Gnade, kein Mitleid, keinen Menschen hinter dem Feindbild, der auch nur einer Gefühlsregung würdig gewesen wäre. Etwas in ihm hatte alles ausgelöscht und nur noch den blanken Kampfeswillen zurückgelassen, ein ebenso eisernes wie eisiges Gefühl, das so schwer vom puren Tötungsrausch zu unterscheiden war.
Drei Orks preschte auf ihn zu, der Tod funkelte ihm aus ihren pechschwarzen Augen entgegen, bis Slemov sich vor ihn warf und ihm jede Sicht auf die Feinde nahm. Die Kreaturen schlugen ihn aus dem Weg wie ein Blatt Papier, worauf er gegen eine der marmornen Säulen geschleudert wurde und dort liegen blieb, während Ilar unter einem unverständlichen Spott vorstürmte, die Arme in die Höhe riss und die Hölle entfesselte.
Sein Zauber zerlegte sämtliche Einrichtungsgegenstände, hob die Waffen der Gefallenen, schleuderte alles hoch in die Luft und ließ es als einen tödlichen Regen auf ihre Feinde niederprasseln. Der linke der drei Orks, die Ferren entgegen stürmten, ging von einem Steinblock am Schädel getroffen, blutend zu Boden, den rechten erwischte das Schwert eines toten Thanatoikers auf Herzhöhe in der Burst, dem letzten durchtrennte der Leutnant selbst die Kehle, bevor dieser auch nur die Waffe gegen ihn hatte heben können.
Doch als der massige Körper der Kreatur zu Boden sank, enttarnte sich hinter ihr Tymaleaux und schmetterte seine bleiche Faust mit solcher Wucht in Ferrens Gesicht, dass dieser fast drei Meter zurückgeschleudert wurde und zerrüttet auf dem Boden liegen blieb.
Während der Major langsam, mit zu Boden gesenktem Kriegsbeil auf ihn zu schlurfte, entdeckte der Leutnant Slemov, der sich wieder erhoben hatte und nun von hinten auf seinen Gegner zu stürmte. Im Vorbeilaufen zog er seine Klinge durch Tymaleaux‘ linke Wade, doch während schwarzes Blut die weißen Marmorfliesen benetzte, geriet dieser nicht einmal ins Straucheln.
„Ilar unternehmt etwas!“, keuchte Ferren, wobei er versuchte, rückwärts von dem Verräter weg zu krabbeln.                      
Der Novize aber konnte ihm nicht helfen, umzingelt von fünf Thanatoikern, bemühte er sich darum, sie mit immer schwächer werdenden Stoßzaubern fernzuhalten. Baraj wurde von drei weiteren Feinden ständig ausgekontert, dass er sich nur noch weiter zurückziehen konnte.
Janus, der seinen Stab verloren hatte, befand sich in einem aussichtslosen Ringkampf mit einer orkischen Bestie.
Slemov wurde von zwei weiteren bedrängt.
Ariona, die mittlerweile zu ihnen gestoßen war, duellierte sich mit einem maskierten Hexer. Immer wieder schossen farbenprächtige Blitze und gespenstisch grüne Strahlen zwischen ihnen hin und her, prallten gegen magische Schilde oder wurden vom Willen des jeweils anderen niedergerungen.
Sie waren in der Unterzahl, ausgekontert und noch weitere Thanatoiker stürmten in die Halle.
„Das war’s dann wohl“, dachte Ferren, während Tymaleaux mit verächtlichem Lächeln auf den schwarzen Lippen immer näher kam.

Ariona beschwor einen blass violetten Schild vor sich, den die schwarzmagischen Flammen des Hexers mit ihrer brachialen Gewalt in unzählige ätherische Splitter zerschlugen, bevor sie selbst verpufften. Ihre Hände zitterten, gebannt von der Furcht, nur ein einziges Mal zu langsam zu sein und als ein Haufen schwarzer Asche zu enden.
„Angst?“, spottete der Schwarzmagier.
„Pah!“, blaffte sie, wobei sie einen Schlag wie bei einer Ohrfeige ausführte, der von magischer Kraft übertragen den Hexer ins Gesicht traf. Viel zu überrascht, um ihn abzuwehren, riss er ihm die Maske herunter und zerfetzte die blasigen Geschwüre, die sein Gesicht entstellten und sogleich aufplatzen, um ihren zähflüssigen, pechschwarzen Inhalt herauszuschleudern.
„Das war dein letzter Zauber“, kreischte ihr Gegner wutentbrannt, bevor er seine Arme mit einer machtvollen Bewegung in ihre Richtung stieß. Eine Macht ergriff sie, gegen die es keinen Widerstand gab, eine Macht, die nur die Einsicht zuließ, dass Schwarzmagie allem, was sie je gelernt hatte, um Längen überlegen war.
Sie wurde gepackt und nach hinten geschleudert, knallte rücklings und unter unvorstellbaren Schmerzen gegen das Treppengeländer, prallte dann mit dem Gesicht auf die Fliesen. Das gespenstisch grüne Feuer funkelte in den Händen des Hexers, strahlte mit seiner fürchterlichen Hitze bis zu ihr und gellte danach, entfesselt zu werden.
Dann jedoch hielt der Magier plötzlich ein, eine jähe Unschlüssigkeit bemächtigte sich seines entstellten Gesichts, aus dem immer noch schwarzes Blut tropfte, während er einfach nur dastand, eine grauenhafte Statue. Doch Ariona war zu schwach, um den Moment für einen Konter zu nutzen, sie konnte lediglich noch aus dem Augenwinkel betrachten, wie Neluet gegen zwei Thanatoiker kämpfte.
Zwei Männer die nur eine Sekunde später in die Lachen ihres eigenen Blutes kippten, nachdem der Assassine ihnen die Kehlen durchtrennt hatte. Dann schritt er los, ein stählerner Wirbel, der sich durch ihre Feinde fraß, durch Sehnen und Hälse schnitt.
Seine bestialischen Rufe, die noch die Todesschreie derer übertönten, die vor ihm fielen, rissen alle Aufmerksamkeit an sich. Schon wurde er das Ziel der Klingen ihre Feinde. Doch während er sich mit brachialer Gewalt zwischen ihnen hindurchschlug, bewegte er sich zugleich wie ein Geist, an dem jeder Hieb einfach vorbei ging.
Schon war er bei Baraj, verpasste einem der Angreifer einen derart heftigen Kopfstoß, dass dieser sofort zu Boden ging. Der Nogroner zögerte nicht, durchbohrte den nächsten mit seinem Speer, riss ihn wieder aus dem todesschlaffen Körper heraus, packte ihn fest mit beiden Händen und schleuderte unter einem tiergleichen Schrei durch die Halle.
Das schwarze Feuer verglühte in den Händen des Hexers, als dieser sich ein letztes Mal umdrehte um seinem Tod, der in Gestalt jenes gespitzten Holzschafts auf ihn zu raste, ins Auge zu blicken. Sein entstelltes Gesicht weidete sich im blanken Entsetzten, bevor der Speer sein Brustbein durchschlug und seinen verdorbenen Geist aus dem entarteten Körper fegte.
Der Assassine warf mit geschultem Auge einen seiner Dolche in das Genick, des Orks, dessen Pranken sich gerade um Janus‘ Kehle schlossen.

Als Ferren sah, wie der Alte die Reihen ihrer Feinde dezimierte, fuhr ein jähes Lächeln über seine Lippen und er begriff nicht, wie grausam dieses Schauspiel war, das ihn belustigte. Auch Tymaleaux war in seinem Marsch erstarrt, gleichsam fasziniert wie schockiert darüber, dass ein einzelner Mann sie aufhielt. So bemerkte er nicht, dass Ferren wieder auf die Beine sprang und seine Klinge hob.
„Hey Bastard!“, schrie er noch, worauf der Verräter sich sofort in seine Richtung drehte, jedoch ohne noch eine Chance zu haben, den fatalen Stoß abzuwehren, den der Leutnant gegen ihn ausführte. Mit aller Kraft schmetterte er sein Schwert geradewegs in die Brust des Majors, dessen Silberpanzer wie morsches Holz brach.
Unter einem Siegesschrei riss er seine Klinge wieder aus dem fahlen Fleisch, trat den Verräter von sich weg und seine Kameraden ließen seinen Ruf in ihren Kehlen echoen. Für einen Moment gewannen sie wieder die Oberhand, bis eine eisige Stimme sie alle ins Erstarren trieb:
„Dachtet Ihr wirklich, es sei so einfach, Leutnant?“, höhnte Tymaleaux, der plötzlich wieder vor ihm stand, wobei immer noch schwarzes Blut aus dem Loch in seinem Panzer sickerte, „Seht eure Niederlage ein! Lasst es mich kurz machen!“
Mit diesen Worten holte er zu einem schrecklichen Seitwärtshieb aus, die Schneide seines grotesk gestalteten Beils raste geradewegs der Kehle des Leutnants entgegen, dem jede Möglichkeit zur Reaktion fehlte. Der pure Schock, der blanke Horror hatte jeden Widerstand in ihm gebrochen.
„Tymaleaux ist tot. Du hast ihn umgebracht“, dachte er noch und eben dieser, wie er glaubte, letzte Moment seines Lebens erschien ihm wie ein Alptraum, so vollkommen widersprach er seinen Erwartungen, der Logik, der Realität. Dann erstrahlte nur noch ein grelles Licht vor seinen Augen, eine unglaubliche Wucht schlug ihn mit dem Hinterkopf auf den Boden, er fühlte, wie Blut seine Nackenhaare benetzte.
„Ich lebe?“, keucht er, wobei er die Arme hob und seine leeren Handflächen anstarrte.
„Weg hier!“, rief irgendwer, bevor er an den Schultern gepackt und zurückgeschleift wurde.
„Nein nicht da hoch, Ariona!“, mahnte jemand.
„Wo bei Iurion ist eigentlich Truzos?“, fragte er sich noch, bevor ihm endgültig die Augen zufielen.

Ariona jedoch konnte nicht anders, als mit Janus über die Treppe zu fliehen, da Tymaleaux einen Keil zwischen sie und die anderen Gefährten getrieben hatte. Sie hatte gerade noch mitbekommen, wie Ilar die Waffe des Majors gesprengt und somit verhindert hatte, dass diese Ferren den Kopf von den Schultern trennen konnte.
Der Treppenaufstieg endete in Mitten eines Saals, dessen Grundriss mit dem der Eingangshalle übereinstimmte und der in einen bogenförmigen Balkon mündete, welcher über der etwa 50 Meter hohen Nordwand des Hügels thronte.
Ariona und Janus hatten gerade die letzte Stufe überschritten, als am unteren Absatz ein weiterer Hexer erschien.
„Das war’s für dich“, zischte er, bevor er eine stoßartige Bewegung in ihre Richtung ausführte.
„Nein!“, schrie Janus, der noch versuchte, ihre Hand zu ergreifen, bevor der Zauber sie erfasste. Auch dieser war viel zu mächtig, als dass sie ihm in ihrem angeschlagenen Zustand hätte wiederstehen können.
Während sie sah, wie Janus dem Hexer unter einem Wutschrei seinen Kampfstab entgegenwarf, womit er dessen Kehlkopf traf und zerschmetterte, schleuderte die dunkle Macht sie in hohem Bogen davon. Unter ihr glitt das Parkett des Salons hinweg, dann segelte sie über die Brüstung des Balkons, starrte in die bodenlose Tiefe unter sich und war plötzlich unfähig, zu denken.
Nur ein einziger Befehl peitschte durch ihren leergefegten Schädel:
„Pack zu!“
Das tat sie. In einem letzten, verzweifelten Versuch streckte sie ihre Arme aus und griff nach der Brüstung. Ihre Nägel kratzen über den rauen, weißen Stein, in dem sie sich letztendlich kurz vor der Kante festkrallen konnte. Der Ruck, der durch ihren Körper ging, war so stark, dass sie glaubte, es müsse ihr die Unterarme zerreißen. Aber die Sehnen und Knochen hielten stand, sodass sie mit letzter Kraft über dem Abgrund hing, der sie wie ein gewaltiger Strudel mit aller Kraft in sich hinein sog.
„Ich bin zu schwach. Ich habe zu viel Magie gewirkt“, hallte es furchterfüllt durch ihre Gedanken, während ihre Finger unaufhaltsam der Kante entgegenglitten.
„Ariona! Haltet durch!“, schallte Janus‘ Stimme ihr entgegen, und dann, kurz bevor der Sog des Abgrunds unerträglich wurde, packte seine kräftige Hand ihren Unterarm. Sie war eiskalt, dass sich ihr sofort die Haare sträubten, als er sich berührte. Für einen Moment starrte sie auf den grazilen Buchstaben, die seinen filigranen Silberring zierten:
KSMA
Es interessierte sie reichlich wenig, was das bedeutete, während er sie mit einem einzigen, kräftigen Ruck über die Brüstung wuchtete.
„Danke“, keuchte sie, erschöpft am Boden liegend.
„Keine Ursache“, war die nüchterne Antwort, worauf sie ihren Blick hob, der blitzartig an der Gestalt kleben blieb, welche die Treppe hinaufstieg:
Tymaleaux.
„Ich…ich fürchte, ich bin Euch keine Hilfe mehr, Bruder.“
„Tja, Schachmatt“, sprach er, wobei er auf sie hinabblickte. Sie jedoch starrte unentwegt auf das schartige Schwert, das der verräterische Major in seiner Hand hielt, während er ihr langsam entgegenschlurfte.
Dann ertönte nur noch eine gewaltige Explosion, welche die gesamte Villa erschütterte, dass selbst Tymaleaux ins Straucheln geriet. Janus prallte rücklings gegen die Brüstung, während sie in die andere Richtung, genau der schartigen Klinge entgegen kullerte.
„Damit ist es also endgültig vorbei“, lachte Tymaleaux, worauf er seine Linke zu einem vernichtenden Faustschlag hob.
„Vorbei“, wurde ihr gewiss, „Ich sterbe…dumm. Meine Fragen unbeantwortet. Was steht mir schon entgegen? Was habe ich zu hoffen? Iurion ist mir sicher nicht gnädig, wenn es ihn gibt. Ich werde also brennen, oder muss auf den Tag warten, da die glorreichen Kräfte des Erlösers über das Böse siegen. Sinke ich in den Schoß der Mondgöttin zurück? Oder umarmt mich das Nichts? Wen kümmert es? Hier ist eh alles vorbei. Es war klar. Himmelfahrtskommando. Wir wussten es alle. Kein Trost, kein Entkommen. Kein Alkohol, um die Angst der letzten Sekunden zu ertränken. Wer würde das auch wollen? Ich stand schon einmal davor. Damals hat es nicht geklappt, jetzt läuft es anders. Macht es kurz und lasst meine Leiche in Ruhe. Dreckige Bastarde.“
Sie hatte die Augen längst geschlossen, als Truzos‘ blutbeschmierte Stiefel auf die letzte Stufe traten. An seiner Hand funkelte ein azurblauer Ring und in seinem Blick die pure Mordlust.
„Deine Existenz endet hier, unheilige Bestie! Brenne im Feuer Iurions!“, schrie er, worauf seinen Händen ein infernalisches Geschoss entsprang, dessen Helligkeit selbst durch Arionas geschlossene Lider strahlte. Der Feuerbolzen schlug im Rücken des Majors ein, wo er detonierte und in einer gewaltigen Druckwelle alles hinwegfegte, dass sich vor ihm befand.
Tymaleaux prallte gegen Janus, mit dem er sogleich über den Balkon segelte, während Ariona lediglich gegen die Seitenwand geworfen wurde, wo sie ohnmächtig liegen blieb.
So sah sie nicht mehr das fahl grüne Leuchten, das nur ein einziges Mal aus dem Abgrund aufleuchtete. Sie hörte nicht mehr, wie Truzos ein letztes Gebet für den Mönch sprach, ebenso wenig bekam sie mit, wie er sie mit widerwilliger Miene über seine Schulter wuchtete und nach unten trug, wo er ein paar flüchtende Thanatoiker mit Feuerbällen ins Jenseits beförderte.

Lund entfernte sich in gebeugtem Rückwärtsgang und mit gezogener Klinge von dem Gebäude, aus dessen Fenstern schwarzer Rauch quoll, während die Überreste seiner Gefolgsleute mit panischen Mienen an ihm vorbei rannten.
„Feige Hundesöhne!“, spottete er, wobei er einem der Flüchtenden mit seiner gezackten Klinge den Bauch aufriss, sodass dieser blutend zu Boden ging. Ohne Tymaleaux an ihrer Seite waren sie chancenlos gewesen, chancenlos gegen den Magier, der plötzlich aufgetaucht war und ihre Kameraden mit seiner Elementarmagie reihenweise eingeäschert hatte.
Ihm war somit nichts anderes geblieben, als den Rückzug zu befehlen, bei dem er noch die beiden Pferde ihrer Feinde abgeschlachtet hatte.
„Ein lächerlicher Trost“, schollt er sich selbst, wobei ihm jähe Zweifel kamen, „Wo war Kelrayass? Warum hat er sich nicht gezeigt? Warum hat er so lange gezögert?“
„Bastarde! Wartet nur, Ihr werdet eurem Schicksal nicht entkommen“, brüllte er schließlich, bevor auch er sich von der Villa abwandte, um in die Finsternis des Waldes zurückzukehren.

 Währenddessen folgten Ilar, Truzos, Baraj und Slemov, die jeweils zu zweit Ferren wie Ariona mit sich schleppten, Neluet, der sie fern jeder Pfade durch das Dickicht in ein Waldstück auf der Ostseite des Hügels führte.
"Netter Auftritt“, lobte er Truzos, während sie sich zwischen Bäumen und Gestrüpp hindurchschlugen.
„Keine Ursache“, lachte der Magier, wobei er seine weißen Zähne beleckte.
„Wie beim verschissenen Erlöser habt Ihr das eigentlich gemacht?“, wollte Ilar wissen, „Ihr lagt immerhin schon ohnmächtig auf dem Boden, als diese hässlichen Thanatoiker in die Haupthalle einfielen.“
„Ich kam recht schnell wieder zu mir“, antwortete Truzos.
„Ja, und dann habt Ihr sie weggesprengt. Ihr hättet verdammt noch mal total erschöpft sein müssen und nach dem ersten Zauber wärt ihr eigentlich sofort wieder umgekippt“, entgegnete der Novize, worauf Truzos den Zeigefinger seiner rechten Hand hob, an dem jener azurblaue Ring prangerte.
„Was soll das sein?“
„Das Geschenk eines Freundes“, lachte Truzos, worauf er den Ring abzog, um ihn Neluet entgegenzustrecken.
„Nein, Jungchen, den könnt Ihr behalten. Kann damit eh nichts anfangen“, dementierte dieser, wobei er vor seiner Nase davonzog.
„Ich weiß immer noch nicht, was das verdammte Teil ist“, quengelte Ilar.
„Irgendein Artefakt, das mein Vater geschmiedet hat, Jungchen“, schnaubte der Assassine, „Wisst Ihr, der alte Narr kam auf die Idee mit Eisen und Azurgeist herumzuexperimentieren. Hätte er mal besser gelassen.“
„Was meint Ihr damit?“, erkundigte sich Baraj.
„Na ja, er dachte, er könne damit magische Artefakte erschaffen, ohne selbst Magie zu beherrschen. Es hat natürlich nicht funktioniert, bis irgendwann seine ganze Schmiede explodierte. Von ihm und dem ganzen Zeug war nicht mehr viel übrig außer einem Haufen Asche und diesem Ring.“
„Traurige Geschichte“, murmelte Slemov.
„Ach was, der alte Irre wusste doch genau, dass es mal so kommen musste“, lachte Neluet bitter, „Ich hab den Ring dann zur Königlich-Serpendrianischen Magierakademie gebracht und die faselten irgendetwas von Seelenmagie und magischem Artefakt. Angeblich besitzt dieses Teil eine fast unendliche magische Kraft, die der Träger nutzen kann.“
„Die besitzt es tatsächlich“, bestätigte Truzos.
„Was?“, keuchte Ilar, „Warum habt Ihr solange damit gewartet, es uns zu geben? Wir hätten die alle schon beim Beginn des Kampfes wegfegen können, wie einen Haufen Hühnermist!“
„Hör mal zu, Jungchen. In dem Teil steckt immer noch die Seele meines Vaters. Davon trennt man sich nicht so einfach“, zischte der Assassine.
„Ihr sagtet, Euer Vater wusste, worauf er sich einließ, als er den Ring schmiedete“, murmelte Slemov, „Janus wusste das wahrscheinlich auch…“
„Fangt jetzt nicht von dem an!“, blaffte Truzos, „Zum Trauern ist noch genug Zeit!“
„Allerdings. Jetzt müssen wir erst mal hier weg“, stimmte Neluet zu, bevor seine langen Schritte ihn tiefer in den Wald trugen, wohin die anderen ihm folgten.

Der Nebel umgab das Schiff, dass man kaum von Steuerbord nach Backbord sehen konnte, und wenn man über die Reling blickte, so starrte nur das milchige Grau zurück, eine Leere, die in Asbel tiefe Angst aufkeimen ließ.
Acht Tage waren sie nun schon unterwegs, seit der General den Befehl gegeben hatte, den Kurs um jeden Preis zu halten.
„Einen Tag zu viel“, war ihm klar, dem seine Berechnungen gezeigt hatten, dass sie bereits gestern auf die Küste Fiondrals hätten stoßen müssen.
„Ich kann mich irren“, dachte er sich, während seine Füße ihn ziellos über die Planken trugen.
„Hast du dich je geirrt?“, mahnte eine Stimme.
„Natürlich“, ein bitteres Lächeln fuhr über seine blassen Lippen, „aber nie, wenn es um Zahlen ging.“
„Zahlen“, ging es ihm durch den Kopf, ein Wort, das für ihn eine so viel schönere, logischere Welt bedeutete, als es die Wirklichkeit war. Am Ende ergab es immer einen Sinn, es gab stets eine Balance, keine Gleichung, die nicht aufging.
„Vielleicht ist es einmal nicht so“, murmelte er, während er sich auf die Reling stützte und in den Nebel starrte, „Das wäre wirklich zu schön.“
„Asbel!“, bellte Kaitos Stimme plötzlich hinter ihm, „Ihr seid auch hier, ich habe Euch gar nicht gesehen.“
„Kein Wunder“, sagte der Chevalier, wobei er sich vom Nebel abwandte und den Nogroner anstarrte. Er wusste nicht, was er abstoßender fand.
„Ihr seht schlecht aus“, höhnte der Hauptmann, „Wieder die Seekrankheit, he?“
„Nein, es ist nicht…“, stammelte er.
„Lasst mich raten“, Spott triefte aus Kaitos Worten, „Ihr glaubt dem General nicht. Ihr glaubt nicht, dass wir Fiondral finden.“
„Ich glaube eben nicht an alles.“
„Ihr seid schwach, Asbel. Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, warum Toulessé…“
„Ach ja?“, brüllte der Chevalier plötzlich, womit er die Worte aus dem Mund des Nogroners fegte, „Was ist, wenn es stimmt? Was ist, wenn Fiondral wirklich vom Meer verschluckt wurde? Was tut Ihr dann? Dann vermodert Ihr auf diesem Schiff und keiner, nicht einmal Euer Gott, wird Euch helfen!“
„Das ist ebenso lächerlich, wie Ihr es seid!“, erwiderte sein Gegenüber, dessen Gesichtsfarbe vom Gelblichen ins Rötliche schwang, „Vom Meer verschluckt…dass ich nicht lache.“
„Das ist ebenso wahrscheinlich wie…“, begann Asbel, der seinen Satz jedoch nicht vollenden sollte, da im selben Moment etwas aus der Höhe auf Kaitos Rüstung tropfte. Vogelkot, ein gewaltiger Schwall, entsandt von einer Möwe, die hoch über den Masten durch den Nebel segelte, sodass Asbel nur ihre Silhouette wahrnehmen konnte.
Während Kaito noch angewiderte auf die weißgelbliche Suppe starrte, die auf seinem linken Schulterpanzer klebte, gab sich der Chevalier einem jähen Lachen hin, ein Lachen so rein und herzensfroh, dass es ihm die Tränen in die Augen schießen ließ, dass er gar nicht mehr aufhören konnte, lauthals zu gackern.
„Ihr wagt es, Euch über mich lustig zu machen?“, blaffte Kaito.
„Aber…aber das tue ich gar nicht“, keuchte sein Gegenüber mit Atemnot, „Das…das war eine Möwe. Möwen sind Küstenvögel.“
„Ihr meint…“, plötzlich fehlte auch dem Hauptmann die Sprache.
„Ja! Ja!“, schrie Asbel, während er in Richtung des Bugs eilte, „Dort, dort hinter dem Nebel! Genau da! Da liegt Fiondral. Fiondral! Heute noch liegen diese Schiffe in Galor vor Anker! In Galor! Was sagt Ihr, Hauptmann?“
Der Vogelkot tropfte in Kaitos Armschienen, als dieser loslief, lauthals Befehle brüllte und mechanismengleiche Abläufe in Gang setzte. Binnen Sekunden war Toulessé an Deck und nahm entgeistert den Fleck in Augenschein.
„Eine Möwe also?“, wandte er sich mit einem freudigen Lächeln an Asbel.
„Ja, ich hab die Form klar gesehen“, bestätigte dieser.
„Herr, dessen Licht heller strahlt als das der Sonne selbst, all mein Dank sei dein, all mein Zweifel auf ewig verflogen“, flüsterte der General, bevor er die Stimme hob, dass sie über das ganze Deck hallte, „Setzt alle Segel, gebt Signal an die Gabrielle, entzündet jede Lampe, lasst jede Glocke läuten, macht die Boote klar, lotet die Tiefe aus! Ich will jeden Mann, vom Kapitän bis zum ranzigsten Hilfssmutje, in Gardeuniform an Deck sehen“, dann wandte er sich noch einmal den Hauptmann, „ Und Kaito…“
„Ja, Herr General?“
„Lasst Schlange und Lilie am Großmast wehen.“
„Zu Befehl, Herr General!“          

Taena erwachte in ihrer Kabine, als der Ruck, der im Zuge des Segelsetzens durch das gesamte Schiff fuhr, sie jäh aus ihren Träumen schleuderte.
Obwohl sie die Augen geöffnet hatte, sah sie vor sich immer noch jene Bilder, die ihre Träume durchsetzt hatten. Worte waren es, endlose Schleifen von Phrasen und Metaphern, zusammengepresst in einem einzigen speckigen Werk, den Worten des Schattens, Aphaelons erster und wohl bekanntester Prophezeiung, die den Grundstein zum Glauben an Thanatos gelegt hatte. Ihr war dabei aufgefallen, dass er in seiner Reinform, wie Aphaelon ihn beschrieb, nur die Verkehrung des Erlöserglaubens darstellte, eine Religion für jene, die sich im großen Armageddon auf die Seite der Finsternis stellen wollten.
„Licht und Finsternis? Gibt es das überhaupt?“, fragte sie sich, „Letztendlich geht es nur um Macht, um Dominanz.“
Ihr Geist glitt durch die beeindruckend detaillierten Beschreibungen jenes letzten Kampfes, der sich um die Inkarnation des Erlösers und den Hohepriester des Todes drehte, in dem viele seiner Anhänger Aphaelon selbst gesehen hatten. Fast verlor sie sich in diesen Vorstellungen, die sie so sehr in die Kissen, in die Traumwelt zurückzehrten, in die sich sicherlich gestürzt wäre, hätte sie nicht in eben diesem Moment ein gewaltiges Donnergrollen ergriffen.
Die Schritte hunderter schwerer Stahlstiefel fegten über die Planken hinweg, Schreie drangen durch die Wände untermalt von Gemurmel, plötzlich waren überall Lärm und Auffuhr.
„Was ist denn los?“, fragte sie sich, während sie sich aus ihren Decken herausschälte. Sie reckte sich ein letztes Mal, kroch aus dem Bett, eilte zu dem Stuhl hinüber, über dem ihre Robe hing und schlüpfte hastig hinein.
Schon erklang die Stimme eines Soldaten durch das Holz ihrer Tür: „Madam, der General erwartet die gesamte Besatzung umgehend an Deck.“
„Ja, ich…ich bin schon unterwegs“, antwortete sie, wobei sie ein Gähnen unterdrückte. Kaum war der Saum ihrer Robe über ihre Füße gefallen, eilte sie auch schon los, durch die engen, hölzernen Gänge hinauf aufs Deck.
Dort herrschte ein Gewühl wie in einem Ameisenhaufen, unzählige Soldaten in ihren glänzenden Rüstungen, Matrosen in Gardeuniform, Offiziere, die verzweifelt Befehle brüllten, um für Ordnung zu sorgen. Wo man hinsah prangerte auf Waffenröcken, Bannern und Uniformen das ledrianische Lilien- oder serpendrianische Schlangenwappen.
„Geehrte Magierin“, erschallte die Stimme eines Leutnants neben ihr, worauf sie sich einem athletischen Ledrianer in silberner Plattenrüstung gegenübersah, „Der General wünscht, Euch auf der Brücke zu sehen. Folgt mir, ich bringe Euch hin.“
So eilte sie ihm in das Meer der unzähligen Soldaten nach, die jedoch allesamt bereitwillig Platz machten, als sie an ihnen vorbei hasteten. Schnell hatte sie die Treppe zum Achterdeck erreicht, wo der Leutnant sich wieder von ihr trennte, sodass sie alleine hinaufstieg.
„Aleandro, wo ist Euer Dreispitz?“, schallte ihr die ironisch lachende Stimme des Generals entgegen, der auf Höhe des gewaltigen Steuerrads zusammen mit Asbel, Kaito, dem Kapitän und einigen anderen Offizieren stand.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in der hintersten Ecke meines Kleiderschranks in meiner Kajüte liegt“, antwortete Chimerosa ernsthaft, während Taena sich umsah.
Auf dem höherliegenden Achterdeck hatte sie, entkommen aus der Menschenflut des Oberdecks, endlich freie Sicht, auf den blauen Himmel, vor dem jeder Nebel zerrissen war, und dann, als sie sich zum Bug hin wandte, sah sie hinter all den blendend weißen Segeln über der tiefblauen See jene braungrüne Front, die vor dem Horizont prangerte: Die Küste Fiondrals.
„Ich werde jemanden schicken, dem Kapitän seinen Hut zu holen“, wandte Kaito ein, „Wir wollen doch angemessen vor den hohen Botschaftern in Galor auftreten.“
„Wohl war“, bestätigte Toulessé.
„Wenn’s sein muss“, murrte der Kapitän.
„Da ist es…tatsächlich“, schwärmte Asbel, der wie erstarrt mit seinem Fernrohr auf die Küstenlinie glotzte.
„Ich kann Galor sehen!“, jubelte er plötzlich, „Ich lag mit allem richtig, ich…ich habe mich nur um einen Tag verrechnet.“
Er ließ das Rohr sinken, verharrte jedoch einfach wie gebannt in seiner Pose irgendwo zwischen völliger Verblüffung und trunkener Freude.
„Taena“, grüßte Toulessé schließlich, „Wie Ihr sicher bereits erkannt habt, ist unser Werk vollbracht. Wir haben es geschafft.“
„Geschafft…“, echote Asbel.
„Allerdings“, bestätigte der General, wobei er sich ein Stück von seinen Gefährten entfernte, um an das Geländer zu treten, das sich dort erhob, wo das Achterdeck zum Oberdeck abfiel. Für einen kurzen Moment ließ er seinen Blick über die etlichen Helme schweifen, die in der warmen Morgensonne glänzten. Den Unteroffizieren war es mittlerweile sogar gelungen, ihre Soldaten in Formation zu bringen, sodass von der zuvor herrschenden Unordnung nichts mehr zu sehen war.
„Treue Diener Iurions!“, schrie Toulessé schließlich in den Wind, worauf sich alle Köpfe zu ihm hoben, „Dort am Horizont seht ihr das Ziel unserer Reise, das Ziel unserer Mission. Diese schmale Linie, die sich dort von Norden nach Süden erstreckt, ist der Grund, aus dem wir es mit der See, Piraten, einem Drachen, ja sogar dem Schicksal aufnahmen, und, wie ihr nun alle seht, waren unsere Mühen, unsere Opfer nicht umsonst. Wir, die nun hier stehen und vom Wind über die letzten Meilen zu unserem lang ersehnten Ziel getragen werden, wir haben unsere heilige Pflicht erfüllt und können uns unserer Entlohnung in der Ewigkeit sicher sein. Doch bleibt zu hoffen, dass bis zu dem Tag, da wir sie empfangen, noch einige Dekaden verstreichen.
Was uns nun erwartet, sind die lang ersehnten Antworten, denn wie wir alle sehen, wurde Fiondral nicht vom Meer verschluckt. Am Ende des heutigen Tages werden wir wissen, warum dieser Kontinent verschollen war.
Ich danke jedem, jedem einzelnen, dass er sich von all dem, was man uns entgegen warf, nicht hat abhalten lassen, dass er die Treue, die er mir schwor, hielt. Ihr wurdet selbst Beispiel dafür, dass Brüderlichkeit und Glaube jedes Hindernis überwinden können. Heute werden wir unsterblich, denn noch in Äonen wird man von dem Exempel berichten, das wir statuierten! Ein Exempel, für das alle anderen zu schwach waren.
Heil euch, tapferen Recken! Heil den Alten Königreichen! Heil der Gerechtigkeit! Heil Iurion in seinen heiligen Hallen!“
„Heil Iurion!“, schallte es ihm aus tausend Kehlen entgegen, wobei Speere auf die Planken schlugen und Stiefel stampften, dass das ganze Schiff bebte.
Mit einem Lächeln wandte sich der General wieder seinem Stab zu.
„Chevalier Asbel, Hauptmann Mikuzu, Euch sei die Ehre vergönnt, mit einem Boot nach Galor überzusetzten und die Stadt über unsere Ankunft zu informieren, sobald wir nah genug dran sind.“
„Ich danke Euch, Herr General“, salutierte Kaito.
„Aber die verdammten Beiboote sind viel kleiner als dieses Schiff“, klagte Asbel, „Das heißt, sie schaukeln auch viel stärker und…“
„Dafür bist du schneller an Land als jeder andere hier“, lachte Toulessé, wobei er ihm brüderlich auf die Schulter klopfte.
Zugleich eilte ein Matrose herbei, um Aleandro dessen schwarzen Dreispitz zu übergeben, den dieser widerwillig anstarrte.
„Muss das wirklich sein?“

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Über den Autor

Crawley
Wer wäre ich hier, wenn nicht jemand, der seinen Visionen ein Zuhause geben will?
Tue ich das gerade nicht, studiere ich Rechtswissenschaften und bemühe mich, nicht gleich jedes damit verbundene Klischee zu erfüllen (letzteres womöglich nur mit mittelmäßigem Erfolg), oder fröne in irgendeinem Pub meinen Lastern.

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