Es ist kühler Abend, doch ich kann wieder nicht schlafen. Unruhig sehe ich auf mein Handy. Wartend. Du hast dich noch nicht gemeldet. Du hast mich wieder einmal links legen lassen. Entnervt schleuder ich mein kleines Wunderwerk von Technik gegen die Wand.
Ich würde dich am liebsten verfluchen, die Zeit zurück drehen.
Es ist alles anders seit du SIE hast. Diese komische Frau, die dich nur ausnutzt. Du hast ihr all ihre Möbel gekauft und putzt ihre Wohnung. Du schibest ihr alles in ihren Antilophen-Hintern. Ich kann dich da nicht verstehen.
Ich seufze leise. Wie oft du mir schon Kummer bereitet hast, seit du SIE hast.
Entkräftet sehe ich zum Fenster in den dunklen Nachthimmel und stehe schließlich auf.
Du kannst es nicht leiden, wenn ich nachts unterwegs bin. Aber trotzdem setzte ich mich in mein Auto.
Vorsichtig fahre ich aus der Einfahrt raus und gebe auf der Fahrbahn Gas. Dein Auto ist hinter mir. Ich erkenne es am Lichtkegel. Du hupst nach mir und ich gebe noch mehr Gas. Ich will dich nicht sehen. Du zeigst mir eh nur die kalte Schulter wegen IHR. Du nimmst Rücksicht auf sie und vergisst, wie viel du mir bedeutest. Du zerbrichst mir das Herz, weil du sie liebst. Ich will dein Bestes und das weißt du, aber ich will meinen besten Freund nicht verlieren.
Ich schalte in den nächsten Gang. Es regnet. Du bist immer noch hier. Ich weiß nicht wohin ich fahre, ich weiß nur das ich dich nicht abschütteln kann. Ich gebe Gas, gut das hier eine lange Grade ist. Ich kenne die Strecke gut, doch trotzdem vergaß ich die Kurve nach der Kuppe. Anstatt das Lenkrad zu bewegen, rase ich grade aus in das Feld hinein. Ich schreie gegen meine laute Musik. Wie schnell war ich?! Der dumpfe Aufprall kommt schneller als erwartet und als das Blut auf meinen weißen Airbag tropft, wache ich auf. Es klingelt.
Sauer geweckt zu werden, gehe ich zur Tür und wer ist dort? Du!
"Ich glaube dir gehts nicht gut!",begrüßt du mich und gibst mir einen Kuss. Du weißt wie ich verschlafen aussehe. "Erzähl mir von deinem schlechten Traum..",sagst du und legst dich auf mein Sofa. Ich komme zu dir und lehne mich an dich.
Es tut gut, dich als Freund zu haben.
