Science Fiction
Nova 2 Kapitel 5 - Überarbeitet

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"Nova 2 Kapitel 5 - Überarbeitet "
Veröffentlicht am 27. September 2012, 18 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Nova 2 Kapitel 5 - Überarbeitet

Nova 2 Kapitel 5 - Überarbeitet

Beschreibung

Die Via wurden zurückgeworfen. Doch es scheint, als würden die Schwierigkeiten damit erst anfangen. Unruhen und Proteste erschüttern die Erde. Die Verhandlungen zwischen Menschen und Artheranern verlaufen ins Chaos... Und als wäre das nicht genug beginnt für den grade erst genesenen Rafail Coel ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Ziel er nicht kennt, bis es fast zu spät ist. Bild : A Blue color design/ Fotolia.com

Kapitel 5 Momente

Conor Smith eilte durch die im halbdunkeln liegenden Gassen. Die Sonne war grade im Begriff unter zu gehen.

Das Hemd das er trug war Schweißdurchnässt.  Aber nicht von den heftigen Diskussionen der Vorlesung die er Grade verlassen hatte. Was ihn trieb war die nackte Angst. Seine ebenfalls durchnässten Finger schlossen sich um den griff der Aktentasche, die er trug.

Er hatte gehofft es wäre vorbei… er hatte seinen Teil erfüllt.

Und das rief er auch ,, Ich habe meinen Teil erfüllt.“ Seine Stimme verhallte in der Dunkelheit.

Er hätte sich nie darauf einlassen sollen. Nicht er…

Die CEHO würde sich um die Verteilung kümmern… aber damit sollte es auch gut sein.

Ein seltsames, irgendwie organisches Klicken verfolgte ihn. Wie eine Grille, dachte Smith kurz.

Eine verdammt große Grille…

,, Was zum Teufel wollt ihr noch ?“ , schrie er, während die Tasche seinem Griff entglitt.

Er achtete nicht darauf. Ebenso wenig darauf, wohin er lief. Seine Füße hatten sich verselbstständigt.

Nach Links, Rechts, um eine zerfallene Ruine herum, in der es sich ein Obdachloser bequem gemacht hatte.

Der Mann sah kurz auf, wendete sich dann aber wieder seinen eigenen Problemen zu.

Smith bog um eine letzte Straßenecke, dann flammte plötzlich Schmerz durch seinen ganzen Körper.

Seine Sicht verschwamm…

Ein kleiner Pfeil hatte ihn am Arm getroffen. Verwirrt zog er das Projektil heraus…

,,Was…“ der Schmerz schien auch seinen Verstand nicht mehr richtig arbeiten zu lassen. ,, Wir…“

Etwas bewegte sich in den Schatten. Aber noch traute es sich nicht näher. Wie würde sein Tot aussehen? Ertrunken in der Badewanne? Oder doch klassischer Selbstmord… Oder..

,, Wir hatten eine Abmachung.“ , brachte er hervor.

,, Sehen sie sie als erfüllt an.“

In diesem Moment durchbohrte ihn etwas.

,, Keine losen Enden.“

Das Blut von Conor Smith, Generaldirektor der CEHO, tropfte auf das kalte Pflaster und vermischte sich dort mit dem Schmutz.. Ein Zigarettenstummel wurde vom plötzlichen Blutstrom erfasst und in einen Abfluss gespült.

Der metallische Geruch stieg in die Luft auf und vermischte sich dort mit dem Odor der Stadtluft.

 

Aine sog diesen Atem der Stadt ein. Ein Dunstfilm aus Schweiß, verschmutzter Luft… und einem entfernten Hauch von Blut, das auf den Asphalt der Straße tropfte, weil jemand vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

Ungewohnt und fremd,  aber gleichzeitig entfernt vertraut.

 Auf Artherium hatte es solche Städte gegeben. Laut, schmutzig,  aber gleichzeitig voller Leben.

Eine Zeitung wehte über die Straße und wurde von einem vorbeifahrenden Transporter  erfasst, der sie mit sich riss.

Auf der Erde wurde der Güterverkehr immer noch entweder über Shuttles oder auf altbewehrte Art abgewickelt.

Güter und Rohstoffe von den Kolonien… von Welten wie Artherium.

Der Gedanke machte sie nicht wütend. Früher einmal hätte er das. Aber das war bevor sie über die pulverisierte Oberfläche jener Welt gelaufen war.

Artherium existierte nicht mehr und es hatte keinen Sinn sich darüber weiter Sorgen zu machen.

Die Artheraner jedoch hatten Überlebt. Und wichtiger, sie waren gestärkt aus dieser Prüfung hervorgegangen. Wie Coel gesagt hatte, manchmal musste man darauf hoffen, dass das alte von selbst zurückgehrte.

Sie sah kurz nach oben. Sterne jedoch konnte sie keine entdecken. Die Lichter der Stadt überstrahlten alles. Und selbst wenn, währen ihr die Sternbilder doch völlig unbekannt gewesen.

Aber irgendwo dort oben… und irgendwo dort draußen in den Lichtern der Stadt gab es Artheraner. Die meisten wohl grade damit beschäftigt, die Bedingungen eines dauerhaften Waffenstillstands mit der Erde auszuhandeln. Und natürlich gab es immer wieder Narren, die noch auf eine Rückkehr nach Artherium hofften. Wie enttäuscht jene wären, überlegte Aine einen Moment, wenn das Erd-Parlament diesen Antrag tatsächlich stattgeben würde. Sie würden nur Asche finden.

Und dann gab es natürlich immer noch jene Fanatiker, die nur noch ihren Hass kannten. Artheraner wie der, den sie auf dem Fabrikgelände gestellt hatten.

Aber die gab es auch unter den Menschen. Sie brauchte sich doch lediglich kurz auf der Straße umsehen. Die meisten machten einen großen Bogen um sie, oder sahen zumindest nervös zu ihr herüber. Gesunder Respekt war noch das mindeste, was sie an Entdeckte und selbst von diesen Wagten es freilich niemand, auch nur ein Gespräch anzufangen.

Und einige wenige begegneten ihr auch mit unverhohlenem Hass, der sich in ihren Augen spiegelte. Das waren die Menschen, die sie nicht aus dem Blick lies, bis sie wieder im Strom der Menge verschwanden.

 

Langsam machte sie sich selbst wieder auf den Weg. Bis Coel sich mit ihnen allen treffen wollte blieb noch etwas Zeit. Und sie hatte sich die Stadt bisher noch nicht wirklich angesehen. Darüber, sich zu verirren musste sie Aine keine Sorgen machen.  Sie würde sich jeden Schritt, jede Straßenecke merken können. Sie konnte nicht vergessen.

Der Fußweg führte über eine kleine Brücke, unter der ein Wasserlauf hindurchlief.  Einige Papierfetzen tanzten auf der Oberfläche des Wassers, wie kleine Schiffe, bevor sie von der Strömung unter die Oberfläche gedrückt wurden und sich auflösten.

Vielleicht war das ja ein Schaubild für alles im Leben. Kurz auftauchen… nur um dann für immer zu verschwinden, wie so vieles das tat. Kulturen, Städte, Völker, Planeten. Selbst Sterne.

Ewigkeit existierte nicht. Nichts konnte je von Dauer sein. Auch nicht das Leben.

Ein düsterer Gedanke, den sie schnell abtat.

Ihr eigenes Spiegelbild sah ihr aus dem Wasser zu. Bernsteinfarbene Augen, mehr katzenartig als Menschlich sahen ihr entgegen.

 

Etwa Zwei Kilometer den Kanal entlang war dieser zu einem Fluss angeschwollen und wurde von einer breiten Uferpromenade gesäumt. Ein Stein durchbrach die Wasseroberfläche und sprang mehrere Male, bis er schließlich versank.

Martin hob einen weiteren Stein auf und betrachtete kurz die Wellen, die der letzte hinterlassen hatte.

Er warf den zweiten, zielte jedoch nicht richtig. Der Stein flog über das Geländer hinweg, das den Flusslauf auf beiden Seiten begrenzte und schlug am anderen Ufer wieder  auf.

,, Passen sie doch auf.“ , reif ein Mann auf der gegenüberliegenden  Seite zu ihm herüber.

,,Entschuldigung.“ Der Mann entfernte sich leise fluchend, während Martin zurück ins Wasser starrte.

Neben seinem Fuß stand ein kleiner Metallkoffer, den er jetzt wieder in die Hand nahm und sich umdrehte.

Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass er wenn er jetzt losging grade noch Rechtzeitig ankommen würde. Und zu spät kommen wollte er sicher nicht.

Als er schon fast in einer der Straßen verschwunden war, die von den Uferterrassen wegführten, ließ ihn eine bekannte Stimme innehalten.

,,Na so was. Hatte erwartet sie erst heut Abend zu sehen.“

Er drehte sich um und entdeckte einen Mann, mit einem rauen Gesicht, das Martin sofort an die Seefahrer früherer Zeiten erinnerte. Und auch der Rest der Erscheinung schien mehr von einem Kapitän Ahab zu haben, als von einem Offizier der Handelsmarine. Aber das täuschte.

Ägir Meksis verstand sein Handwerk und er war wohl einer der besten Navigatoren die der GTDF derzeit zur Verfügung standen.

In einem Mundwinkel hing eine Meerschaumpfeife, deren Oberfläche zahlreiche Risse aufwies und mit Feingefühl wieder zusammengesetzt wurde. Martin konnte sich noch daran erinnern, wie die Pfeife zerbrochen war. Ihr erster Kontakt mit den Via, der aus der Kronos, dem modernsten Schiff der Parlamentsflotte, fast einen Schrotthaufen gemacht hätte.

,, Schön sie mal wiederzusehen.“ , sagte er.

,, Ebenso.“ Ägir hob eine Hand zum Gruß an die Mütze auf der das Symbol der Handelsmarine prangte. Ein stilisiertes Transportschiff vor dem Hintergrund er Erde,, Hab ihre Nachricht bekommen. Und nachdem ich in den letzten paar Jahren so einiges an Überstunden angehäuft hatte…“
,, Dachten sie, sie nutzen die Gelegenheit.“ , beendete Martin den Satz.

Er nickte. ,, Coel lebt also noch ?“

,, Wie es aussieht. Auch wenn ich sagen muss, das er sich mittlerweile wohl besser von Magneten fernhält.“ Ägir lächelte nicht. ,, Okay, der war nicht gut, ich gebe es zu.“

 

 

Rafail Coel erwachte, als sich sein Wecker meldete. Nachdem er vom GTDF-Hautquartier wieder in seien Wohnung zurückgekommen war, war er sofort eingeschlafen

Nicht jedoch ohne sich vorher zu versichern das er das Treffen am Abend nicht verschlafen würde.

Die GTDF hatte ihm diese Wohnung als Ersatz für seien Alte zugewiesen.  Sämtliche seiner Möbel waren einfach ungefragt hergebracht und aufgebaut worden.

Eine der ersten großen Überraschungen, als er vor einer Woche entlassen wurde.

Draußen wurde es bereits erneut Dunkel.

Ich werde noch zum Nachtmensch, dachte Coel, während er umständlich aufstand und nach dem Wecker tastete.

Er erwischte den Knopf, der das Gerät von Alarm auf Radioübertragung umstellte.

,, Guten Abend New York!“ Coel hatte die Stimme des Moderators immer gehasst. Irgendwie viel zu überschwänglich und auch etwas verdreht.  ,,Oder sind sie grade in NY ? Na ja ist ja auch egal. Wir haben ein paar Brandneue Meldungen. Hier ist South mit den schlechten Nachrichten des Tages.

Tja Leute.. was soll ich dazu noch sagen… Es sieht so aus als sei der Vorstand der CEHO , der Colonial and Earth Healt Organisation die seit 2285 für die medizinische Versorgung der Welt und seit 2350 auch für die der Kolonien zuständig ist, ermordet worden. Conor Smith. Armes Schwein das kann ich euch sagen.

Smith leitete die Organisation von 2430 bis heute und war zu einer Vorlesung in der Stadt.“

Eine kurze Pause.

,, Des Weiteren : Für heute Abend haben sich mehrere Vereinigungen zu  Proteste im Parlamentsviertel angekündigt. Sie hoffen damit, endlich zu erreichen dass das Parlament Klarheit darüber schafft, wie weiter im Fall der Artheraner verfahren wird. Und vor allem, wie ein Sprecher mitteilte, gehe es darum das diese,, Weg von der Straße“ kommen. Man fühle sich bedroht.

Ehrlich Leute ich hab die auch nicht gerne im Nacken, aber wir haben mit denen zweimal den Boden aufgewischt. Wenn sich da einer bedroht fühlen sollte, dann die. Na ist ja nur meine Meinung.

Also dann , bevor die heute Abend noch BSN stürmen, zum Sport…“

Coel schaltete das Radio ab und schlurfte, noch etwas im Halbschlaf, ins Bad.

Sein gewohntes blaues Auge starrte ihm vom Spiegel her entgegen  und das andere künstliche.  Kleine Ringe aus Metall, die sich ständig zu verschieben schienen und den Lichtverhältnissen anpassten. Selbst bei Nacht konnte er so noch etwas erkennen.

Ihm wurde trotzdem fast schlecht vom Zusehen.

Er nahm  ein kleines Kästchen  aus einem der Schränke, in dem sich neben diesem auch ein mittlerweile leeres Geheimfach für eine Pistole befand.

Kurz erinnerte er sich, wie oft er hier gestanden hatte, die Waffe in der Hand und nur noch daran gedacht hatte einen Schlussstrich zu ziehen. Und doch hatte er die Pistole jedes Mal wieder weggelegt. Er wusste selbst nicht wieso.

Jetzt jedoch interessierte ihn nur das Kästchen. Auf einem dunklen Polster lag eine Kontaktlinse, die er nun auf einen Finger nahm.

Er blinzelte ein paar Mal um sich daran zu gewöhnen.

Die Farbe der Linse war nicht perfekt, dass Blau eine Spur zu hell. Aber solange niemand zu genau hinsah, sollte es reichen.

Coel griff zu einem Rasiermesser, dessen Klinge er geschickt zwischen zwei Finger nahm und es kurz in die Luft warf, um es gleich darauf mit der anderen Hand wieder aufzufangen. Angst sich zu schneiden musste er ohnehin nicht mehr haben. Zumindest nicht, was seine Hände anging.

Kurz hielt er inne, starrte auf das schwarzglänzende Metall, das den Griff der Klinge hielt.

Fassaden…

Ob Pistole oder Messer… welchen unterschied machte so was…

Er fuhr damit fort, die Stoppeln in seinem Gesicht zu beseitigen dann warf er das Messer weg, als hätte er plötzlich Angst davor. Die Klinge prallte auf den Rand des Waschbeckens und stürzte zu Boden. Er machte sich nicht die Mühe diese aufzuheben, sondern rannte aus dem Bad.

Erst im Wohnzimmer schien er sich wieder zu beruhigen.

Coel warf einen raschen Blick auf die Uhr. Noch eine gute Stunde Zeit.

Eigentlich könnte er sich etwas zum Anziehen raussuchen. Eigentlich.

 Aber die Wände schienen ihn plötzlich erdrücken zu wollen.

Die hohen Fenster, die normalerweise den Eindruck erweckten, im freien zu stehen, schienen winzige Löcher zu sein. Klaustrophobie war die Angst vor engen Räumen.

Agoraphobie wiederum war die Angst vor weiten offenen Orten….

Doch wie hieß die Angst mit sich selbst an einem Ort allein zu sein?

Er wusste es nicht. Es war ihm auch gleich. Er wusste nur eins, er musste hier raus.

Coel schnappte sich seinen Mantel, den er am Morgen einfach nur auf den Boden hatte fallen lassen bevor er eingeschlafen war und rannte fluchtartig aus dem Haus.

Draußen blieb er  kurz stehen. Schwere Wolken hatten den Himmel teilweise bedeckt. Die andere Hälfte schimmerte rötlich im Schein der untergehenden Sonne.

Einige Passanten sahen seltsam zu ihm herüber. Und plötzlich wurde ihm auch klar wieso. Er hatte den Mantel nicht an, sondern hielt diesen lediglich in einer Hand. Das Metall in seiner Haut musste deutlich zu erkennen sein. Natürlich zog das Blicke auf sich.

Auch wenn normale kybernetische Prothesen ans sich nichts völlig ungewöhnliches waren, so musste er doch einen seltsamen Eindruck machen.

Kurz überlegte er, wieder nach drinnen zu gehen,  abwarten und sich beruhigen. Aber.. wie sollte er sich in dieser leeren Stille beruhigen.  Nein… er konnte nicht zurück. Und wollte es auch gar nicht.

Langsam zwang er sich dazu, weiterzugehen und warf dabei die Jacke über.

Schön die Fassade aufrecht halten.

 

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