Humor & Satire
Alptraumtelefon

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"Alptraumtelefon"
Veröffentlicht am 02. Oktober 2012, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig Liebe mbH ISBN 978-3-944907-00-0 Querfeldein ISBN 978-3-944907-02-4 Beide Bücher leider komplett ausverkauft. Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir: Quertextein und hinterm Komma links ISBN 978-3944907215 Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/
Alptraumtelefon

Alptraumtelefon

 

Vor einiger Zeit ließ ich mich an genau dieser Stelle über die Unwahrscheinlichkeit aus, im Traum auf eine saubere, sich in einem abschließbaren Raum befindliche, dem Allerwertesten maßstabsgerecht angepasste und somit in benutzbarem Zustand befindliche Toilette zu stoßen. Ich erwähnte in diesem Zusammenhang auch, dass, ebenso wie im nächtlichen Tiefschlaf die Benutzung eines Klosetts – aus vermutlich gutem Grund – ausgeschlossen zu sein scheint, auch die Handhabung eines Telefons schier unmöglich ist. Ich darf mich selbst sinngemäß zitieren: Die Wählscheibe klemmt – doch, doch, in Morpheus Reich feiert dieses Relikt aus grauer Vorzeit, als Telefone wirklich noch zum einzigen Zweck des fernmündlichen Austausches gebaut wurden, fröhliche Urständ – oder man vertippt sich am laufenden Band oder hat die richtige Nummer plötzlich vergessen oder, der Klassiker, man bekommt kein Amt. Und falls doch, darf man getrost davon ausgehen, dass man entweder selbst den Gesprächspartner nur bruchstückhaft vernehmen kann oder dessen Apparat lediglich über eine Sprechmuschel, nicht aber einen Lautsprecher verfügt, er also in keiner Weise auf die eigene Ansprache reagiert, weil er sie schlicht nicht hört. Zitat Ende.

 

Heute Nacht durfte ich mich wieder an einem dieser aussichtslosen Unterfangen versuchen. Ich hatte keine Ahnung, wen oder was ich mit meinem Anruf belästigen wollte, ich wusste nur, dass es – selbstverständlich – sehr dringend war. Dieses Mal bediente ich mich meines eigenen Handys. Das heißt, ich wollte es tun, aber natürlich ließ es sich nicht aufklappen. Nein, ich nenne keines dieser modernen Touchscreen-Hightech-Dinger mein Eigen. Erstens kann ich den Platz in meiner Handtasche sinnvoller nutzen und zweitens ist jede Oberfläche, die empfindlicher ist als ein Kinderpopo, von vornherein dem Untergang geweiht, sobald sich meine Fingerspitzen nähern. Aber das nur nebenbei. Nach gefühlten Stunden vergeblichen Mühens hatte ich dann die Erleuchtung: Um an die ersehnte Tastatur zu gelangen, musste der Apparat nicht aufgeklappt, sondern aufgeschoben werden … Nun denn … Es begann die Tastentipptortur – siehe oben. Ich konnte machen, was ich wollte – inzwischen wusste ich wieder, wen ich zu erreichen hoffte, die Person stand nämlich, traumhafte Logik, neben mir – ich schaffte es einfach nicht, eine Verbindung herzustellen. Es war hoffnungslos und ich kurz davor, das unbrauchbare Teil an die Wand zu werfen. Und dann geschah das Wunder: Es ertönte „Sweet dreams“! Und ich konnte den Anruf annehmen und meinen Gesprächspartner sogar verstehen – logisch, er befand sich schließlich an meiner Seite. Und was schilderte ich ihm als Erstes? Meine vergeblichen Versuche, ihn zu erreichen. In allen Einzelheiten beschrieb ich meinem Traumpartner meine fruchtlosen Bemühungen, demonstrierte, welche Zahlenkombinationen ich probiert, mit welcher Kraft ich die einzelnen Tasten davon zu überzeugen versucht hatte, meine Befehle an die Schaltzentrale im Inneren des Handys weiterzugeben. Das geführte Gespräch als solches ist nicht weiter von Belang, was mich aber, als ich nach dem Aufwachen darüber nachdachte, aus den Socken haute, war der Satz, mit dem mein nächtlicher Besucher meine Anstrengungen abschließend kommentierte: Das sei ja fast so, meinte er, als würde man im Traum versuchen zu telefonieren …

 

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

Gunda



Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig

Liebe mbH
ISBN 978-3-944907-00-0
Querfeldein
ISBN 978-3-944907-02-4

Beide Bücher leider komplett ausverkauft.

Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir:
Quertextein und hinterm Komma links
ISBN 978-3944907215

Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/

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Gunda Re: .. -
Zitat: (Original von Christina_Maverik am 19.11.2012 - 21:38 Uhr) ..ein Traumdeuter würde nun sicher erklären, daß du versucht hast, jemanden zu erreichen, den Du verloren glaubtest.. und der doch ständig da war. Verzweifelt und mit aller Kraft versuchst Du hier eine Verbindung aufzubauen..

Und trotzdem verführt Dein traumhafter Text zum schmunzeln ;-)
LG Christa



Grins ... Glaub nicht, dass ich mir diesen Traum nicht selbst schon gedeutet habe :o))
lg
G.
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik .. - ..ein Traumdeuter würde nun sicher erklären, daß du versucht hast, jemanden zu erreichen, den Du verloren glaubtest.. und der doch ständig da war. Verzweifelt und mit aller Kraft versuchst Du hier eine Verbindung aufzubauen..

Und trotzdem verführt Dein traumhafter Text zum schmunzeln ;-)
LG Christa
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: -
Zitat: (Original von Luap am 06.10.2012 - 18:45 Uhr) Darum bin ich ein Tagträumer, da ist alles viel einfacher... ;-)

Liebe Grüsse
Paul



Kicher ... Stimmt aber, da reagieren die Protagonisten wenigstens so, wie ich das will :o))

Lieben Gruß und Dank
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Oh ja, die liebe Traumwelt, -
Zitat: (Original von schreibfederchen am 06.10.2012 - 18:23 Uhr) da habe ich auch viel zu erzählen...morgen ganz bestimmt.
Toller Text, super geschrieben und begeistert gelesen
mit herzlichen Grüßen vom Schreibfederchen


Danke, Celine. Tja ... Was wären wir Autoren ohne unsere Träume :o)

Lieben Gruß und Dank für dein Lob
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Darum bin ich ein Tagträumer, da ist alles viel einfacher... ;-)

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
schreibfederchen Oh ja, die liebe Traumwelt, - da habe ich auch viel zu erzählen...morgen ganz bestimmt.
Toller Text, super geschrieben und begeistert gelesen
mit herzlichen Grüßen vom Schreibfederchen
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Au weia, ich habe zwar schon -
Zitat: (Original von baesta am 04.10.2012 - 22:29 Uhr) viel Unsinn geträumt, aber telefoniert habe ich im Traum noch nie. Vielleicht stammt mein urinnerstes Ich noch aus einer Welt jenseits der Telekommunikation. Allerdings fahre ich meist Auto, weiss auch nicht, warum.

Liebe Grüße
Bärbel


Ist ja witzig. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bin ICH noch nie im Traum Auto gefahren ...
Na, ich will lieber nicht so genau darüber nachdenken, was meine Telefonträume bedeuten könnten. Vllt dass ich jemandem endlich mal meine Meinung sagen, aber vorher gut darüber nachdenken sollte? :o)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Re: Wie? -
Zitat: (Original von Luzifer am 04.10.2012 - 21:37 Uhr)
Ich nehmen mal an, dass "alles Lebenswichtige" unter bestimmten Bewertungspunkten zu sehen ist? ;)


Unter seeehr weiblichen Bewertungspunkten. Oder hast du ständig Bürste, Spiegel, Haarspray und die Ikea-Kundenkarte bei dir? Ja? Also Luzi ...

Vor langer Zeit - Antworten
baesta Au weia, ich habe zwar schon - viel Unsinn geträumt, aber telefoniert habe ich im Traum noch nie. Vielleicht stammt mein urinnerstes Ich noch aus einer Welt jenseits der Telekommunikation. Allerdings fahre ich meist Auto, weiss auch nicht, warum.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Re: Wie? -
Zitat: (Original von Gunda am 04.10.2012 - 20:02 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 02.10.2012 - 23:15 Uhr) Ich habe immer angenommen, dass in den Handtaschen der weiblichen Bevölkerungen ein Stargate ähnliches System befindet und somit unendlich Stauraum vorhanden wäre. Und wieder ein Mysterium zerschlagen. ;)
Ja, es ist doch schon schön, wenn man in einem Traum davon träumt, dass man gerade einen Traum hat. Sowas erinnert mich immer an diese Bildaufnahmen, wo das Bild selbst hochgehalten wird und immer kleiner wird in die Tiefe. Die Schwierigkeit ist nach dem Aufwachen erst einmal festzustellen bzw. sicher zu stellen, dass dies nicht immer noch ein Traum ist. =)
Auf jeden Fall sehr amüsant vorgetragen.

Liebe Grüße
Luzifer



Nö, was Handtaschen (und Schuhe) angeht, bin ich wohl eher nicht weiblicher Durchschnitt. Aber aus mütterlicher Erfahrung kann ich deine Annahme, den Stauraumumfang weiblicher Handtaschen betreffend dennoch bestätigen ... Irgendein findiger Mensch hat dafür jetzt die herausnehmbare Innentasche erfunden, so eine Art Kastensystem mit Henkel, in dem man alles Lebenswichtige verstauen und problemlos von einer in die andere (größere) Handtasche umpacken kann.

Die Frage, die ich mir tatsächlich manchmal nach dem Aufwachen stelle, ist die, ob es eigentlich möglich ist, eine Wasserflasche anzusetzen und ohne zu schlucken zu leeren. Das kann ich nämlich - allerdings auch nur im Traum ... :)

Lieben Gruß
Gunda

Zu der Frage mit der Flasche: Man kann, wenn man oben bzw. unten ein Loch hinwerkelt und den Würgereflex unterdrückt. Das weiß ich aber nicht aus einem Selbstversuch heraus. ^^
Ich nehmen mal an, dass "alles Lebenswichtige" unter bestimmten Bewertungspunkten zu sehen ist? ;)
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