Gedichte
Lichtlos gefangen

Lichtlos gefangen

Der Blick in Blindheit mir versunken,

schärft alle Sinne intensiv.

Die Haut erahnt den blauen Himmel,

muss lächeln ihm intuitiv.

Sand wispert leis durch Salzgraswälder,

die Nase flügelt in Unendlichkeit.

Lippen flüstern Gischt entgegen,

vom Meer benetzt, verrinnt die Zeit.

Wimpern träumen Horizonte,

der Wind schreibt mir mit Blindenschrift,

um mich da pulst ein Wellenlachen

und Möwenruf ist mir Mitgift.

Es flirrt das Salz in allen Poren,

unmerklich stellt sich Taubheit ein,

sind Menschkontakte auch verloren,

möchte ich dem Wasser nahe sein.

© ths 9 / 2012