Fantasy & Horror
Mad World - In einer anderen Welt

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"Mad World - In einer anderen Welt"
Veröffentlicht am 27. September 2012, 40 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hallo, um mich mal kurz vorzustellen, ich bin ein 17-Jähriges Mädchen aus Luxembourg und schreibe und lese gerne in meiner Freizeit. Ich liebe Tiere und reite seit ich denken kann, außerdem liebe ich es zu reisen. Das wars erst mal von mir, wer mehr wissen will kann mich ja anschreiben:) Alles Liebe und schaut doch mal bei meinen Büchern vorbei:)
Mad World - In einer anderen Welt

Mad World - In einer anderen Welt

Beschreibung

Pamina ist ein gewöhnliches sechszehnjähriges Mädchen, denkt sie jedenfalls, bis zu dem Tag als Liam sie in eine andere Welt entführt. Eine Welt voller ungewöhnlicher Wesen und Magie. Ihr wird offenbart, dass ihr Schicksal bereits vor vielen Jahren besiegelt war. Sie soll die magische Welt von den bösen Mächten die dort regieren befreien, doch kann sie es schaffen? Ist sie der Schlüssel zur Erlösung? Lest selbst!

 Prolog

Die Sonne erstreckte sich ein letztes Mal über das Tal ehe
sie sich für die Nacht zurückzog. Dunkelheit brach ein und deckte das kleine
malerische Dorf in Schweigen und Ruhe. Eine schemenhafte Gestalt durchstreifte
die Gassen. Der hochgewachsene Mann ging zügig und sah sich hinter jeder Ecke
um, als würde er verfolgt. Sein Ziel konnte man nicht erkennen, da er die
Strassen kreuz und quer durchquerte als wolle er jemanden abhängen. Plötzlich
blieb er stehen, er sah sich nervös um, als er niemanden entdeckte flüsterte er
merkwürdige Worte. Wie aus dem nichts tauchte eine Tür auf. Er glitt hinein und
kaum war er darin verschwunden, verschwand auch die Türwieder. Der Raum den er
betrat war nur mit Kerzenlicht erhellt. Eine bedrückte Stimmung herrschte. Es
waren etwa fünf Leute anwesend, die alle mit sorgenvollen Mienen, den Blick auf
eine Frau gerichtet hatten. Die Frau war noch jung und aussergewöhnlich hübsch.
Sie hatte langes blondes Haar, das ihr wie ein goldener Wasserfall über die
Schultern floss, ihre Augen waren von einem warmen Goldton und ihre Haut hatte
die Farbe von dem kostbarsten Elfenbein. Sie sah auf als sie den Mann eintreten
sah. Jetzt erst konnte man ein Bündel in ihren Armen erkennen. Es war ein Kind,
kaum ein Jahr alt und schlummerte selig in den Armen seiner Mutter.

"Gordon.", die Frau wandte sich an den Mann.
"Wie lange Zeit bleibt mir noch?"

Gordon schüttelte traurig den Kopf. "Es tut mir leid
Sahira, aber sie wissen wo Sie sich befinden, sie werden Sie finden und das
Kind an sich nehmen. Wir müssen es von hier weg in Sicherheit bringen."

Sahira sah ihn lange und intensiv an. Die anwesenden
Menschen hielten den Atem an. In die Augen die die Farbe von Gold hatten traten
Tränen. "So soll es sein! Trizian, ich vertraue dir und deshalb sollst du
die Aufgabe haben Pamina zu dem Ort über den wir gesprochen haben bringen. Ich
vertraue dir, das Schicksal unseres Volkes liegt nun in deinen Händen."

Ein kleiner stämmiger Mann erhob sich, er hatte rotes Haar
und einen prächtigen Schnurrbart der an den Enden gezwirbelt war. Er sah Sahira
eindringlich an und trat dann hervor und nahm das Kind in seine Arme. Er nickte
kurz und eilte dann aus dem Saal. Sahira biss sich auf die Lippen und sah dann
sie Umstehenden an. "Na los, auf was wartet ihr. Eilt nach Hause und
bringt euch und eure Familien in Sicherheit. Lebt versteckt und wartet bis zu
dem Tag in sechszehn Jahren wenn die Prophezeiung wahr wird und unser Volk
wieder an die Spitze geführt wird." Ohne ein Wort zerstreute sich die
Menge und verliess den Raum. Gordon blieb als letzter zurück. Er sah ein
letztes Mal auf Sahira, seine Königin. Sie hatte den Blick zum Boden gewandt
und ergab sich ihrem ganz eigenen Schicksal. Sie musste sich opfern damit das
Volk überleben konnte. Sie trug die Spur auf sich und konnte sich nicht
verstecken. Ihr Opfer würde das Volk für sechszehn jahre schützen und dann...
dann würde sich die Prophezeiung erfüllen... Hoffentlich.

 

 

Kapitel 1

 

 

 

Die Sonne erstrecke sich zum ersten Mal über die kleine
Stadt. Ein neuer Tag begann. Die Sonnenstrahlen die durch das offene Fenster
kamen, kitzelten Pamina an der Nase. Langsam öffnete sie die Augen und schaute
auf den Wecker. Sieben Uhr, an einem Samstag. Sie gähnte leise und war sich
sicher, dass sie sowieso nicht mehr einschlafen konnte und erhob sich aus ihrem
grossen Himmelbett. Heute war ihr Geburtstag, sie wurde endlich sechszehn Jahre
alt und durfte nun auch endlich auf dem kleinen Scooter fahren, da ihr Führerschein
von diesem Tag an gültig war. Sie lächelte, dass ein Scooter in der Garage
stand hätte sie eigentlich nicht wissen sollen. Sie war durch Zufall darauf
gestossen und hatte eins und eins zusammengezählt. Ihre Eltern schenkten ihr
den zum Geburtstag. Sie ging zum Spiegel und betrachtete sich während sie sich
das Haar kämte. Sie war ganz zufrieden mit ihrem Aussehen, sie war gross und
schlank, hatte hüftlanges blondes Haar, hellbraune Augen, einen hübschen vollen
Mund und eine reine Haut. Sie trug etwas Schminke auf um ihre Augen zu
unterstreichen die Augen mochte sie am liebsten an sich, sie errinerten einen
an Gold. Nach einem kurzen Blick nach draussen entschied sie sich für ein
gelbes Sommerkleid und ging nach unten. Ihre Mutter Nina stand bereits in der
Küche und sprach gerade mit ihrem Vater Henry. Nina verstummte sofort als sie
eintrat und tauschte einen besorgten Blick mit Henry. Pam unterdrückte ein
Lächeln, sie hatten wohl über ihr Geburtstagsgeschenk geredet. Sie setzte sich
an den Tisch wo bereits ihr Bruder Timo sass und Cornflakes in sich
reinschaufelte. Pam verstand sich eigentlich hervorragend mit ihrem Bruder nur
war er ein ziemlicher Morgenmuffel und man hatte besser ihn nicht vor zehn
anzusprechen. Sie schüttete sich ebenfalls Cornflakes heraus und wollte
anfangen zu essen, als sie den besorgten Blick ihrer Eltern auf sich spürte.
Sie sah die beiden fragend an. "Ist was?", fragte sie und legte ihren
Löffel wieder beiseite.

 

"Wir müssen uns unterhalten.", Nina holte tief
Luft und setzte sich ihr gegenüber, Henry folgte ihr. Ooh, nicht gut.

 

"Also wir haben dir etwas zu sagen, was dich vielleicht
nicht besonders erfreut zu hören."

 

"Aber wir haben dich immer noch genau so lieb wie
vorhin.", unterbrach Nina ihren Ehemann.

 

"Ja genau. Wir haben beschlossen es dir erst jetzt zu
sagen. Du wirst heute sechszehn Jahre alt und wir denken, dass du nun erwachsen
genug bist um dies zu verdauen." Henry machte eine kurze Pause und fuhr
dann fort. "Vor sechszehn Jahren erlitt Nina eine Fehlgeburt."

 

"Was?", Pam sah sie verwirrt an, sie konnte ihnen
nicht folgen.

 

"Lass mich bitte zu Ende erzählen.", sagte Henry
nervös. "Auf jeden Fall war es ein schrecklicher Tag. Das Kind starb in
ihrem leib und der Arzt machte uns wenig Hoffnung, dass Nina je wieder Kinder
bekommen könnte. Wir hatten bereits Timo aber wir wünschten uns auch eine
Tochter. Als wir am Abend nach Hause kamen bemerkten wir ein kleines Bündel vor
unserer Haustür liegen. Als wir näher kamen merkten wir, dass es ein Kind war.
Du warst es. Ein Zettel lag dabei, es stand nicht viel drauf." Henry zog
einen Zettel aus der Tasche und legte ihn vor Pam. Er war alt und ziemlich
zerknittert. Mit zitternden Händen las sie die wenigen Zeilen die in einer
schönen Schreibschrift draufgeschrieben worden waren.

 

 

Die Eltern dieses Kindes sind von uns gegangen, ich weiss
über das Schicksal eures eigenen Kindes Bescheid, nehmt es bei euch auf und
erzieht es wie euer eigenes Kind gross. Die kleine heisst Pamina. Sorgt euch
gut um sie und erzählt ihr erst zu ihrem sechszehnten Lebensjahr von diesem
Brief.

 

Gruss x

 

 

Pamina las den Brief wieder und wieder durch. Sie konnte die
Worte kaum glauben, sie wollte sie nicht zu sich durchdringen lassen. Sie hob
den Blick und starrte ihre Eltern an oder die Leute die sich für ihre Eltern
ausgaben.

 

"Ihr hättet es mir sagen sollen!", Tränen schossen
ihr in die Augen.

 

Henry wollte etwas erwiedern doch Pamina war bereits
aufgesprungen. Sie stürmt aus dem Zimmer und ohne vorher darüber nachgedacht zu
haben flüchtete sie sich an ihren Lieblingsort. Er war etwa eine viertel Stunde
Fussmarsch von ihrem Haus entfernt. Es war ein kleiner Teich auf einer Lichtung
im Wald. Der Ort war malerisch schön und da er nicht direkt auf einem Wanderweg
lag kamen kaum Leute hierher und nur wenige wussten davon. Es war Paminas
persönlicher Fluchtort. Sie setzte sich auf einen grossen Stein und liess den
Tränen freien lauf. Sie wusste nicht wirklich wie sie sich dabei fühlen sollte.
Ihre ganze Vergangenheit kam ihr jetzt wie eine Lüge vor. Sie wusste nicht ob
sich etwas ändern würde oder ob ihr Leben jetzt so weiter ging wie bisher. Das
Weinen half. Bald hatte sie sich wieder beruhigt und sog tief die frische Luft
ein. Sie hatte sich schon immer seltsam intensiv zur Natur und zum Wald hingezogen
gefühlt. Bereits als Kind wenn andere Kinder auf dem Spielplatz spielten war
sie lieber in den Wald gegangen. Ihr war aufgefallen, dass sie viel
abgehärteter gegen Kälte und Hitze war wie andere Kinder. Trotz ihrer hellen
Haut die eigentlich als empfindlich galt, hatte sie nie einen Sonnenbrand
gehabt. Was wohl daran lag, dass sie so viele Stunden in der Wildnis verbrachte
und so abgehärtet wurde. Ein plötzliche Bewegung hinter ihr liess Pam aus ihren
Gedanken aufschrecken. Sie wirbelte herum und starrte sofort in ein paar
eisblaue Augen.

 

Sie unterdrückte einen Schrei und wich ein paar Schritte
zurück.

 

"Mein Gott hast du mich vielleicht erschreckt!",
sagte sie und versuchte wieder ruhig zu atmen. Sie betrachtete den Mann oder
wohl eher den Jungen der zu den eisblauen Augen gehörte. Er war etwa neunzehn
Jahre alt, gross und schlank. Er hatte schwarzes wuscheliges Haar ein schönes
Gesicht und war noch dazu ziemlich muskulös. Pamina war sich nicht sicher ob
sie schon oft so einen gutaussehenden Kerl gesehen hatte.

 

"Hey, war keine Absicht dich zu erschrecken
Pamina." Mr. Gutaussehend lächelte was ihn gefährlich aussehen liess.

 

Pam die gerade wieder ihr Herz beruhigt hatte, erschreckte
sich von neuem.

 

"Von wo kennst du meinen Namen?", Panik stieg in
ihr auf.

 

Er hob beruhigend die Arme. " Du brauchst keine Angst
zu haben. In meiner Welt bist du eine Berümtheit. Ich bin hier um dich nach
Hause zu bringen."

 

Pam wich weiter nach hinten. Von was redete er da? War er
überhaupt noch ganz dicht im Kopf?

 

"Wer bist du überhaupt?"

 

"Ach ja, wie unhöflich von mir.", er machte eine
tiefe Verbeubeugung. "Ich heisse Liam."

 

Pamina spürte unter ihrem Fuss einen Stein, wen sie schnell
genug war konnte sie ihn aufheben und dem Typen entgegenschleudern. Sie hätte
dann genug Vorsprung und konnte abhauen. Sie war nämlich schon immer sehr
schnell und ausdauernd gewesen.

 

"Schön dich kennengelernt zu haben.", sagte sie
während sie blitzschnell den Stein hob und ihn in Richtung Liam warf. Sie hörte
ein dumpfes Geräusch und rannte zufrieden weg. Sie kannte den Wald wie ihre
Westentasche, ihn abzuhängen würde ein Kinderspiel werden.

 

Nachdem sie ein gutes Stück gerannt hatte, fühlte sie sich
sicher. Sie verlangsamte ihre Schritte und sah sich um. Sie war tiefer in den
Wald hineingelaufen als sie eigentlich wollte. Sie musste jetzt ein gutes Stück
gehen um wieder nach Hause zu kommen. Sie wollte sich gerade umdrehen um in die
andere Richtung zu gehen als ihr ein grosser schwarzer Wolf ins Auge fiel. Er
sah sie mit erschreckend blauen Augen ruhig an.

 

"Was ist heute nur los?" Das musste alles ein
böser Traum sein. Pamina blieb ruhig stehen. Wenn sie wegrennen würde, würde
der Wolf ihr hinterherrennen und einen Wolf konnte sie sicher nicht so schnell
abhängen wie einen Menschen. Sie wich langsam zurück als der Wolf plötzlich
anfing zu zittern und zu wachsen. Bis ein Mensch vor ihr stand. Liam stand vor
ihr.

 

"Was bist du? lass mich in Ruhe?", kreischte sie
erschrocken und wollte wieder wegrennen, doch Liam war schneller. Er packte sie
mit zwei erstaunlich starken Armen von hinten und umschlang ihre Taille.

 

"Bleib doch mal stehen, ich kann dir alles
erklären.", flüsterte er ihr ins Ohr.

 

Pam zappelte gab es aber schnell wieder auf. Er war zu stark
für sie. Sie ergab sich ihrem Schicksal und sah ihn mutig in die Augen.

 

"Dann erklär!", sagte sie herausfordernd. Liam
lächelte, sah sich dann um.

 

"Aber nicht hier. Du musst mit mir mitkommen im
Königreich sind wir geschützt.", sagte er nur, seine Stimme war kaum mehr
als ein Flüstern.

 

"Was redet du da, du irrer?", Pamina wollte sich
von neuem aus seinem Griff winden als die Umgebung um sie herum anfing zu
verschwimmen. Die Bäume wurden immer undeutlicher, der Geruch des Waldes immer
zarter und Liams Hände auf ihrer Haut waren das einzige was sie noch spürte.
Bis alles schwarz war. Pamina konnte sich nicht mehr bewegen, doch kurz ehe sie
auch nur weiterdenken konnte, entstand eine neue Landschaft vor ihrem inneren
Auge. Sie befanden sich auf einem Hügel von dem man einen guten Blick auf ein
kleines altmodisches Dorf hatte. Pam fiel auf, dass es langsam anfing zu
dämmern dabei war es doch gerade mal neun Uhr morgens. Liam löste seinen
Klammergriff und grinste sie an. Pam konnte nichts sagen, ihr Mund war
vollkommen ausgetrocknet. Was ging hier vor? Was war er? Wie waren sie so
schnell hierhergekommen? Was wat mit Nina und Henry sie mussten sich doch
sicherlich grosse Sorgen machen...

 

Liam ergriff das Wort. "Du brauchst keine Angst zu
haben, ich bin einer von den Guten. Ich kann hier nicht frei reden, wir
brauchen ein sicheres Versteck, dann erklär ich dir alles. Deshalb müssen wir
runter ins Dorf. Niemand darf dich sehen oder erkennen bis wir bei einem Freund
von mir sind. Dort sind wir sicher."

 

Pam starrte ihn verwirrt in die Augen, ein Teil von ihr
wollte schreind davonrennen, der andere Teil wünschte sich das wäre ein Traum,
doch langsam schien etwas anderes in ihr überhand zu nehmen. Sie sah Liam in
die Augen und wusste, dass diese erschreckend blauen Augen nicht logen. Sie
konnte die Wahrheit spüren. Sie wusste nicht ob es das Adrenalin war oder ob
sie einfach vollkommen übergeschnappt war, denn sie tat etwas was sie nicht für
möglich gehalten hätte. Sie nickte.

 

"Gut, dann musst du die hier tragen.", Liam hielt
ihr einen braunen Umhang hin, so einen in der Art wie man ihn im Mittelalter
getragen hätte.

 

"Mit dem Ding fall ich aber sicher auf.", sagte
Pam und musterte den Umhang skeptisch.

 

Liam lächelte geheimnisvoll. "Vertrau mir einfach und
zieh den Umhang an."

 

Pam seufzte resigniert, hatte sie eine andere Wahl, immerhin
konnte dieser Typ sich in einen Wolf verwandeln, sie hatte keine Chance und
musste ihm gehorchen. Sie warf sich den Umhang um und zog sich die Kapuze übers
Gesicht. Liam nickte. "Schick", sagte er lächelnd.

 

"Halt die Klappe.", murrte sie.

 

Liam grinste amüsiert wurde aber gleich wierder ernst.
"Also am besten du sagst kein Wort bis ich es dir sage, du gibst auch kein
Mucks von dir und folgst mir. ich rede für dich und wenn du versuchst
wegzulaufen, dann werde ich dich wieder einfangen. Es hat also keinen Zweck und
bringt uns beide nur in unnötige Gefahr.

 

Pam nickte. "Okay"

 

Liam klopfte ihr kurz aufmunternd auf die Schulter und ging
dann in Richtung Dorf. "Los gehts.", murmelte er grimmig. Als sie
sich dem Dorf näherten, stieg Pamina ein unangenehmer Geruch in die Nase. Je
näher sie kamen, desto intensiver wurde er. Sie zog die Nase kraus und atmete
durch den Mund, sagte aber nichts. Pam fiel auf, dass das Dorf grösstenteils
aus sehr alten Holzhäusern bestand. Es errinerte sie an ein Mittelalter Dorf
aus dem Film. Um das Dorf herum war eine grosse hölzerne Mauer errichtet
worden. Die Strasse auf der sie gingen war gepflastert und relativ breit. Sie
führte sie geradewegs zu einer Art Tor, das allerdings geschlossen war.

 

"Und wie willst du dadurch Schlaumeier?",
flüsterte Pamina Liam ins Ohr.

 

"Siehe zu und lerne.", sagte er gelassen und holte
tief aus und schlug seine Hand gegen das Holz um zu klopfen. Dreimal machte er
das und hielt dann inne.

 

"Tretet zurück.", sagte eine tiefe krätzige Stimme
vom inneren der Festung. Liam nahm Paminas Hand und zog sie einige Schritte
nach hinten. In der Tür stand eine grosse Gestalt etwa zwei Meter gross und ein
halber Meter breit. Der Gestank klatschte Pamina nun ins Gesicht wie faule
Eier. Sie musste ein Würgen unterdrücken. Liam hielt sie immer noch an der Hand
und ging nun wieder auf die Gestalt zu. Pamina unterdrückte einen Aufschrei wie
auch ihren Instinkt vor diesem Wesen zu fliehen. Nun wusste sie wenigstens wer
oder was die Quelle des Gestanks war. Das Vieh, Pamina kannte keine bessere
Beschreibung war das hässlichste was sie je gesehen hatte. Seine Haut war von einem
gräulichen Ton und hatte die optische Konsistenz von Schleim, der Körper war
massig und wurde von zwei stämmigen aber kurzen Beinen getragen. Der Kopf war
ebenfalls sehr gross und kahl. Sein Gesicht war übersät mit grünlichen Warzeln.
Die Winzigen schwarzen Augen starrten hasserfüllt auf sie herunter. Als er zu
sprechen begann offenbarte er eine Reihe krummer gelber Zähne und einer
schwarzen Zunge. Zu allem überfluss ragten noch lange Stosszähne aus seinem
Mund heraus.

 

"Wer bist du und was willst du hier?", sagte er
und Pamina war überrascht, dass er überhaupt sprechen konnte, sie hatte eher
damit gerechnet jeden Moment aufgefressen zu werden und nicht noch ein nettes
Gespräch mit ihm zu führen.

 

"Wir, ich Liam Sohn von Gordon und meine kranke
Grossmutter möchten nach Sunnyyan. Wir wollen einen Freund besuchen." Liam
sprach langsam und laut. Als wäre der Gegenüber schwer von Begriff. Das Vieh
überlegte lange, so lange, dass Pamina sich bereits fragte ob noch eine Antwort
kommen würde.

 

"Ihr kommt spät, die Tore sind nur bis zehn Uhr
geöffnet."

 

"Ich bin mir dessen bewusst, aber ich bin mir einer
Kranken dabei, da kommt man nicht so schnell voran und wenn wir nicht in die
Stadt hereinkommen werden wir womöglich von Tieren oder Räubern angegriffen.
Bitte habt Erbarmen."

 

"Wir Topaks töten unsere Kranken und Alten,deshalb hab
ich kaum Verständnis für euch verweichlichte Menschen und Eure
Sentimalitäten.",er grunzte auf, was Pamina als eine Art Lachen deutete.

 

Liam wollte gerade etwas erwiedern also plötzlich eine laute
Stimme hinter dem Topaks ertönte.

 

"Pox? Was ist hier los?" Ein weiterer Topaks
tauchte auf und musterte Pamina und Liam.

 

"Die beiden da wollen noch rein, aber ich hab denen
gesagt, dass es zu spät ist.", grunzte er und deutete auf die beiden.

 

"Wer sind sie denn?"

 

Liam ergriff das Wort und wiederholte seine Worte die er
bereits dem ersten Topaks namens Pox gesagt hatte. "Ich bin Liam, Sohn von
Gordon und meine kranke Grossmutter. Wir wollen nach Sunnyyan um einen Freund
zu besuchen."

 

"Kann die da nicht reden oder was?", der zweite
Topaks kam näher und eine neue Woge des Gestanks schlug mir entgegen.

 

"Nein nur sabbern und stöhnen, wie gesagt sie ist
krank." Der Hinweis auf das Kranksein liess den Topaks zurückweichen.

 

"Was meints du Pox lassen wir sie rein?"

 

Liam holte einen kleinen beutel hervor in dem es verdächtig
klimperte.

 

"Vielleicht kann ich Euch bei Eurer Entscheidung
behilflich sein. Er holte je zwei Goldmünzen heraus und liess sie in seiner
Hand schnipsen. Die beiden Topaks folgten den Münzen gierig mit den Augen.

 

"Ich denke wir können einmal eine Ausnahme machen. Was
denkst du Pox?"

 

"Ja, finde ich auch. Man kann eine alte kranke Dame
nicht draussen stehen lassen." Liam drückte den beiden die Münzen in die
Hände und schob Pamina zügig vor sich her.

 

Die beiden Topaks begutscheinigten ihre Münzen zufrieden und
schenkten ihnen kaum Aufmerksamkeit. Doch plötzlich hielt Pox inne und starrte
die Goldmünze an dessen Farbe abblätterte.

 

"Momant mal, das ist gar kein Gold.", sagte er,
Der andere horchte auf.

 

"Pack die Schwindler!", rief er und griff nach
Liam. Doch Liam entwsichte seinen grossen Pranken. Pamina hatte weniger Glück
den Pox hatte ihren rechten Arm erwischt und drückte fest zu. Sie spürte wie
ihr Knochen unter seinem Griff brach und schrie auf. Liam wirbelte herum und
zückte sein Schwert aus seiner Scheide. Seine Bewegungen schienen
übermenschlich schnell und die Anmut die er an den Tag legte liessen Paminas
Schmerzen einen kurzen Augenblick vergessen. Er wirbelte das Schwert so schnell
herum, dass die Topaks nicht einmal wussten wie ihnen geschah. Er sprang etwa
zwei Meter in die Höhe und liess das Schwert auf ihn hinuntersausen. Die
massige Gestalt ging zu Boden, Liam wirbelte herum und wandte sich Pox zu. Doch
Pox sah seinen toten Gefährten und liess Pamina las und verschwand in der
Dunkelheit.

 

Liam stürzte auf Pamina zu und musterte ihren Arm. "Du
musst die Zähne noch mal zusammenbeissen und laufen. Wir haben nicht viel Zeit,
er wird Verstärkung rufen.Wir werden uns bald um deinen Arm kümmern."

 

In Liams Augen stand echte Besorgnis was Pamina berührte. Er
griff nach ihrem gesunden Arm und zog sich hinter ihr her. Pamina unterdrückte
die Schmerzen und versuchte sich aufs laufen zu konzentrieren. Sie liefen in
dunkeln Gassen herum, Pamina konnte kaum etwas erkennen, doch Liam schien genau
zu wissen wo er hinmusste. Nach einer gefühlten Ewigkeit blieben sie stehen und
Liam starrte in die Dunkelheit. Er murmelte einige Worte die Pam nicht
verstehen konnte, doch plötzlich tauchte eine helle Tür vor ihnen auf. Liam
öffnete die Tür und zog Pamina mit sich. Sie landeten sich in einem schönen
Raum, es war eine Art Wohnzimmer wie vor hundert Jahren. Obwohl Pamina nirgends
Lampen entdecken konnte war der Raum hell erleuchtet. Der Mittelpunkt des
Raumes war ein Kaminfeuer, wo ein warmes Feuer knisterterte. Es standen einige
Sessel zusammen die bunt zusammengewürfelt waren. Eine grosse schlanke Frau
stand in einer Tür und starrte Pamina und Liam an.

 

"Liam endlich!", die Frau kam auf ihn zu und
umarmte ihn herzlich. Tränen liefen ihr über die Wangen.

 

"Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich habe deinem
Vater gesagt, dass du noch zu jung bist für solch gefährliche Aufgaben,.."
Der Rest ihrer Worte wurden von Tränen erstickt.

 

Pamina fühlte sich sichtlich unwohl in diesem sentimentalen
Augenblick. Eine Tür öffnete sich, ein hochgewachsener schlanker Mann stand in
der Tür und starrte Pamina aus den gleichen eisblauen Augen an die ihr bereits
bekannt vorkamen. Liam hatte den Mann ebenfalls entdeckt und löste sich von
seiner in Tränen aufgelöste Mutter.

"Vater!", der Mann wandte den Blick kurz von ihr
ab und musterte seine Sohn doch gleich hüpften seine Augen wieder zu Pamina.

 

"Es tut mir leid dich anzustarren, Gnädigste. Aber ich
bin einfach überwältigt. All  die Jahre
habe ich nach Ihnen gesucht. Und endlich, habe ich Sie gefunden. Sie sehen
ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich." Pamina dachte an Nina und wie wenig
sie sich doch eigentlich glichen, bis ihr wieder einfiel, dass Nina nicht ihre
richtige Mutter war und dieser Mann wohl von ihrer leiblichen Mutter gesprochen
hatte. Sie spürte den Schmerz über dieses Geständnis nur noch leicht. Nun war
sie begierig etwas über ihre Mutter zu erfahren. Sie musste der Schlüssel zu
allden Vorkomnissen in den letzten Stunden sein. Wer war ihre richtige Mutter
und was machte sie hier überhaupt. Pamina wollte Erklärungen.

 

"Meine Mutter? Sie kannten sie?", fragte sie.

 

"Oh ja und wie ich sie kannte. Eure Mutter war ein
wunderbare Persönlichkeit. Grossmutig, tapfer, loyal, gerecht...und ein
hervorragende Königin..."

 

"Königin?", fragte Pamina erstaunt.

 

Der Mann wollte gerade zum sprechen ansetzen doch Liam
unterbrach ihn. "Pamina ist verletzt und sollte erst mal behandelt werden.
Dann werden wir ihr alles erklären." Pamina wollte wiedersprechen und
sofort nach Erklärungen verlangen doch dann lehrte sie ein stechender Schmerz
in ihrem rechten Arm eines besseren.

 

Liam wies ihr an sich in einen Sessel zu setzen und Pam
gehorchte ihm. Nachdem was sie erlebt hatten, misstraute sie ihm kein Stück
mehr. Er hatte ihr das Leben gerettet. Sie gab ihm ihren Arm und schloss die
Augen. "Du brauchst keine Angst zu haben, es wird nicht weh tun.",
flüsterte er und strich ihr sanft über die Arme.

 

Pamina nickte und liess die Prozedur über sich ergehen. Er
murmelte leise ein Wort das sie nicht verstehen konnte und was sie auch noch
nie gehört hatte. Ein eigenartiges Gefühl durchfuhr sie, es war aber nicht
unangenehm, es war wie eine warme Dusche. Zufrieden richtete Liam sich wieder
auf und lächelte sie an.

 

"Tuts noch weh?"

 

Pamina bewegte ihren Arm ein Stück und erwartete Schmerzen,
doch sie fühlte nichts. Sie sah ihn erstaunt an.

 

"Ich spüre keine Schmerzen mehr."

 

"Gut, dann kommen nun die Erklärungen."

 

Pamina richtete sich auf und sah Liam aufmerksam an um ihm
zuzuhören. Doch sie war sich sicher, dass nach dem was sie heute alles erlebt
hatte, sie kaum noch etwas schocken konnte.

 

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Über den Autor

Nadeshda
Hallo, um mich mal kurz vorzustellen, ich bin ein 17-Jähriges Mädchen aus Luxembourg und schreibe und lese gerne in meiner Freizeit. Ich liebe Tiere und reite seit ich denken kann, außerdem liebe ich es zu reisen. Das wars erst mal von mir, wer mehr wissen will kann mich ja anschreiben:)
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Herbstfee Mir gefällt deine Idee (ich bewege mich gern in anderen Welten) ;o) und dein Stil, hab' allerdings ein paar kleine Rechtschreibfehler entdeckt. Außerdem ist mir aufgefallen (wie Anne auch schon bemerkte), dass du anscheinend genauso Schwierigkeiten beim "Design" hast wie ich. Falls du den Trick heraus findest, wie man das ändert (oder ob man seinen Text per Hand noch einmal formatieren muss), dann lass mich das doch bitte wissen. - Ich bin gespannt, wie es weiter geht!
Vor langer Zeit - Antworten
anne94 Schöner Schreibstil und gute Story.
Durch dieses "Design" des Textes (ich hoffe, du weißt was ich meine ;), also die Anordnung lässt es sich nicht so fließend lesen.
Lg Anne :)
Vor langer Zeit - Antworten
Nadeshda Vielen Dank für die lieben Kommentare:)
GLG Nadeshda
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Gut geschrieben. Interessante Story.
Herzlich willkommen auf myStory.
LG Montag
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Hab mich mal bis zu Seite 20 vorgelesen und bis jetzt bin ich begeistert.
Ist doch eine solide Fantasy.Story

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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