Kurzgeschichte
Ein Event im Schloss - Storybattle 18

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"Ein Event im Schloss - Storybattle 18"
Veröffentlicht am 23. September 2012, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Ein Event im Schloss - Storybattle 18

Ein Event im Schloss - Storybattle 18

Beschreibung

Ein Event in einem Schloss im Herzen Hessens Frühere Zeiten erleben und in einen Kriminalfall verwickelt werden. Mein Beitrag zum Storybattle 18

Ich, Henrike von Wattenberg, die arme Studentin, möchte einmal so leben wie meine Vorfahren und bin auf der Fahrt in ein kleines Schlosshotel, in einem grünen Streifen Hessens. Für ein paar Tage ausspannen und in eine ganz andere Zeit eintauchen. Ein weiter Weg liegt vor mir. Mühsam und ermüdend ist die Fahrt. Immer nur die graue und langgezogene Autobahn. Stunde für Stunde vergeht und endlich sehe ich das erste Grün.

Straßen und Alleen im zarten Grün, wie sie nur der Lenz zaubern kann, begleiten mich bis hin zu dem kleinen idyllisch gelegenen Schlosshotel, eingebettet im tief gelegenen Tal. Das Gelb strahlte im Sonnenschein.

Was wird mich wohl erwarten?

Freundlich wurde ich vom Personal empfangen, welches sich schon in vergangener Tracht präsentierte. Die Männer in typischer Butlerkleidung, die Frauen mit weißem Häubchen und Unterkleid und darüber

die schwarze Trägerschürze, wie ich sie aus dem Fernseher kannte.

In meinem Gepäck hatte ich nur das nötigste, denn Kleidung brauchte man hier nicht. Diese gab es im Hotel, nach Vergabe der einem zugeteilten Rolle. Mein erster Gang führte mich zu einer Lostrommel. Ein Griff hinein, und ich wusste, ich bin die Baroness.

Ich begab mich in die Kleiderkammer, um mir die passenden Sachen auszusuchen. Ein Mieder zum schnüren und ein wundervolles langes günes Kleid, fielen mir zuerst ins Auge. Ein dunkelgrüner Capemantel zum überziehen, und ein Paar hoher Schuhe zum schnüren sowie vorn spitz zulaufend, sollten ebenfalls meine Begleiter sein.

Der Mann hinter mir, trug dunkle Sachen und weiße Turnschuhe und war nicht so lange unterwegs, denn er war ein Hesse. Obwohl er eher der lässige Typ war, trug er jetzt Frack, Zylinder, Hemd und Binder davon.Was war das

nur für ein Gewusel? Und jeder trug das passende davon.

An der Rezeption erhielten wir dann unsere Zimmerschlüssel.

Als ich mein Zimmer mit der Nummer 9 betrat, erstarrte ich. Ein riesen Himmelbett in der Mitte des Raumes. Dunkle schwere Vorhänge hingen vor dem Fenster. Ein Schminktischchen stand an der Wand, auf ihm eine Schüssel mit einem Krug Wasser zum waschen. Ein Sekretär, falls man Briefe schreiben wollte, und das nur mit Feder und Tinte. Und ein wundervoller Biedermeierschrank. Traumhaft und doch so anders.

Durch eines der Fenster sah ich genau in den Park hinunter. Ein riesiger alter Baum stand da, so alt und verwunden. Was konnte er mir alles erzählen? Ein Zweig in hellem Grün, mit zarten Blüten klopfte bei jedem kleinen Windhauch an mein Fenster. Wie war das doch schön anzusehen.

 

Langsam macht sich der Hunger breit, und es wird Zeit sich in den Salon zu begeben. Viele rausgeputzte Damen und Herren kreuzen meinen Weg, hin zum Salon.

Ich kam mal wieder ins Staunen. Ein riesiger ovaler Tisch mit einer geklöppelten Fransendecke war eingedeckt und wartete auf seine Gäste. Eine Dame war schöner als die andere, mit ihrem kostbaren Geschmeide. Platzkärtchen verrieten uns wo unsere Plätze waren und wer uns als Tischnachbar zugeteilt wurde. Neben mir saß der Graf, der seiner Rolle so garnicht gerecht werden wollte. Ich erkannte in ihm den lässigen Typen von vorhin. Wusste er worauf er sich eingelassen hatte? Oder war es Zwang?

Ein kleines Glöckchen erklang, und es öffnete sich eine riesige schön verzierte Tür. Hinein kamen einige Hausmädchen, und jede von ihnen trug eine Terrine aus denen sie uns eine köstliche Suppe sevierten. Butler sevierten von silbernen Platten Fleischspezialitäten, und die

Hausmädchen die Soßen. Karaffen mit Weinwurden ausgeschänkt. So ganz anders als man es gewöhnt ist, aber schön so verwöhnt zu werden.

Zur Unterhaltung trug ein Musikstück bei, das auf dem weißen Flügel gespiel wurde, dazu wurden Gedichte vom Klopstock vorgetragen und der Stifter des Events hielt eine kleine Begrüßungsrede.

Nach dem Essen flanierten wir Damen etwas im Park, wo uns ein kleines Feuerwerk dargeboten wurde, und die Herren zogen sich in einen Raum zurück, wo sie spielen konnten. Roulett und Kartenspiele waren angesagt. Wir Frauen stießen auch bald dazu. Wir setzten tüchtig mit und gewannen auch so einige Male. Der Spieltisch der Kartenspieler zog meinen Blick an. Etwas ging da nicht mit rechten Dingen zu. Und da geschah es wieder. Der ewige Gewinner, der Herr Graf, zog eine Karte aus seinem Ärmel. Es war der Joker. Sollte

ich etwas sagen, oder sollte ich dem Spiel seinen Lauf lassen. Ich hielt mich wohl besser raus. Dabei entging mir eine weitere wichtige Sache. Ich bemerkte zwar, das die anderen Damen ihre Geschmeide scheinbar abgelegt hatten, aber nicht, wie sie mich argwöhnisch beäugten.

Eine weitere Ankündigung durch den Chefbutler folgte, und wir gingen alle in den Keller.

Was uns da erwartete, toppte alles. Zu später Stunde gab es eine Menge Grusel. Kettenklirren schallte durch die Gewölbe. Im Verließ war ein Gefangener in Ketten geschlagen, die er ordentlich rasseln ließ. Der Henker lässt von weitem die Peitsche knallen und um ihn rum liegen schon einige Skelette. Aus einer anderen Ecke erschallten Rufe die uns das Gruseln lehrten. Weiße Gestalten huschten durch die Kellergänge. Einige davon bekämpften sich mit Morgensternen, andere schwebten um uns herum, um schon

bald in ungeahnten Gefielden zu entschwinden.

Inzwischen hatte der Eventmanager schon alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die gemeldeten Diebstähle aufzuklären. Nach dem Grusel erwartete uns, beziehungsweise mich, ein ganz besonderer Grusel. Nach den Verhören der Bestohlenen, war es raus. Der Dieb trug etwas Dunkelgrünes.

Da es mich etwas fröstelte, trug ich natürlich meinen verräterischen Capeumhang und natürlich als einzige noch den hübschen Schmuck.

Die Beamten hatten schon alle Zimmer durchsucht, aber keinen Schmuck gefunden, und so landete ich in ihrem schwarzen Wagen, der mich mit zum Verhör nahm.

Dort saß ich dann in einem Raum, der nicht mehr so angenehm eingerichtet war, wie mein Zimmer und das schöne Hotel. In einer Spiegelwand, betrachtete ich mein verweintes aber unschuldiges Gesicht.

 

 

Wie konnte ich den Beamten nur glaubwürdig erklären, das ich es nicht war.

Fragen über Fragen prasselten auf mich ein, worauf ich manchmal nur schwer Antworten fand. Aber was ich wusste, sagte ich ihnen. Ich berichtete auch von der Beobachtung im Spielsalon, vielleicht brachte sie ja etwas weiter.

Während ich verhört wurde, ging die Suche im Hotel weiter. Der Schmuck musste gefunden werden. Bisher hatte ich keine Ahnung gehabt, dass das Hotel mit echtem Schmuck arbeitete. Jetzt wurde es mir doch etwas mulmig zumute. Verheult und totmüde saß ich da und wartete, was da noch kommen möge. Meine Kehle brannte vor Trockenheit und man ließ mir ein Glas Wasser bringen. Schluck um Schluck fühlte ich mich etwas lebendiger. Sehr gläubig war ich nie, und doch sendete ich Stossgebete gen Himmel.

Irgendjemand musste es erhört haben, denn um 3 Uhr morgens klingelte das Telefon des

Kriminalbeamten. Endlich tat er das, was ich mir so lange gewünscht habe. Erschenkte mir ein freundliches Lächeln und erklärte mir, dasder Schmuck zwar noch nicht aufgefunden wurde, aber in der Kleiderkammer etwas gefunden wurde, was mich entlaste.

Dort fand man eine grüne Windjacke mit Kapuze, ein zerschlissenes Shirt und eine zerrissene Jeans. Daneben standen zwei weiße Turnschuhe mit dreckigen Sohlen, deren Abdrücke auch draußen auf dem Festplatz gefunden wurden.

Ich wurde wieder zum Hotel gebracht, und der Herr Graf wurde abgeführt und mitgenommen.

Wie sich herrausgestellt hatte, gehörte der junge Mann früher zum Personal und wurde wegen Diebstahls entlassen. Er sah es nicht so, und hat sich mit diesem Schlag revanchiert.

An Schlaf war zuerst nicht zu denken.Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete, wie sich die Studenten, die uns das Gruseln gelehrt

haben, dem Hotel den Rücken kehrten. Wie die Mitarbeiter auf dem Festplatz wieder alles in Ordnung brachten. Und dann übermannte er mich doch, der Schlaf.

Als ich am späten Mittag erwachte, wurde ich recht köstlich vom Personal verwöhnt, als kleine Entschuldigung. Ich nahm noch mein Menue zu mir, um schon bald den Weg nach Hause anzutreten.

Was mochte wohl das Personal machen? Ein weiteres Event, oder einem normalen Leben nachgehen?

Soetwas werden meine Vorfahren wohl nicht erlebt haben, aber es ging als ein unverges-sliches Wochenende, das ich so schnell nicht vergessen werde, in mein Leben ein.

 

 

 

 

 

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liebetraumfee Re: Re: -
Zitat: (Original von liebetraumfee am 27.09.2012 - 13:29 Uhr)
Zitat: (Original von RogerWright am 26.09.2012 - 17:30 Uhr) Hinweis: Das Wort "Joker" soll nicht als vorgegebenes Wort verwandt werden. Gemeint ist, dass "Morgenstern" als Joker für ein anderes Wort verwendet werden kann, mit dem man nichts anfangen kann.


Konnte ich mir schon denken, der passte aber so schön ins Konzept, mit dem Beobachten und entgehen lassen wichtiger Details. Kann den ja wieder dünn machen.


Der will bloß nicht.
Vor langer Zeit - Antworten
liebetraumfee Re: -
Zitat: (Original von RogerWright am 26.09.2012 - 17:30 Uhr) Hinweis: Das Wort "Joker" soll nicht als vorgegebenes Wort verwandt werden. Gemeint ist, dass "Morgenstern" als Joker für ein anderes Wort verwendet werden kann, mit dem man nichts anfangen kann.


Konnte ich mir schon denken, der passte aber so schön ins Konzept, mit dem Beobachten und entgehen lassen wichtiger Details. Kann den ja wieder dünn machen.
Vor langer Zeit - Antworten
RogerWright Hinweis: Das Wort "Joker" soll nicht als vorgegebenes Wort verwandt werden. Gemeint ist, dass "Morgenstern" als Joker für ein anderes Wort verwendet werden kann, mit dem man nichts anfangen kann.
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Ein Event im Schloss - Deine Geschichte liest sich interessant. Eine arme Studentin schlüpft durch die Kleidung, in ein andere Rolle und wird aus Versehen des Diebstahls bezichtigt. Zum Glück gibt es ein gutes Ende. Ein kleiner Kirmi, den Du uns hier schön präsentierst.

Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
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