Beschreibung
Nach "Ohne Watte und Purpur" veröffentliche ich für Euch einen weiteren kurzen Einblick in meine biografischen Erinnerungen ... *lächel* ...
Spieglein, Spieglein
Spieglein, Spieglein, sage es mir,
was siehst du in den Augen hier?
Sie leuchten so blau, meeresblau,
seh´ tief im Innern Grauens grau.
Ich kann deine Zweifel sehen,
die im Unmut stürmisch wehen
und auch Luzifer, den Bösen,
der mit Haken wacht und Ösen.
Fern der Hölle, doch weit hinten,
steht betrübt von all´ den Finten,
wack´ res Elend, Freude genannt,
sie winkt dir zu, fast unerkannt,
reifen mag sie nur mit Pflege,
reiche ihr die Hand zum Wege.
Spieglein, Spieglein, sage es mir,
was blickst du tief in dem Quartier?
Eine Brücke sollst du bauen,
eine Brücke übers Grauen!
Setze an mit einem Lachen,
setze fort mit tausend Sachen,
die dein Herz zum Pochen leiten,
die dir Gänsehaut bereiten,
die mit wohligen Gefühlen
deinen Kot nach außen spülen,
den du dann mit wuchtigem Schwunge
spuckst ins Meer mit lust´ger Zunge,
und auf Adlers Schwingen Glücke
pfähle deiner Wonnen Brücke!
Ach, Spieglein, Spieglein, welch´ ein Rat,
für dieses bisschen graue Saat!
Ich schließe jetzt die Äuglein zu,
und lobe dich als Blinde Kuh,
ich sehe was, was du nicht siehst,
und pflege das, was dich verdrießt.
Copyright by Rattenfänger
22. September 2012