Humor & Satire
Die Petition - Wie man niemals über Haustiere denken sollte

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"Die Petition - Wie man niemals über Haustiere denken sollte"
Veröffentlicht am 19. September 2012, 32 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Die Petition - Wie man niemals über Haustiere denken sollte

Die Petition - Wie man niemals über Haustiere denken sollte

Beschreibung

Ein kleines Gedankenspiel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Petition

 

oder

 

 

wie man nie über Haustiere denken sollte

 

 

 

 

 

 

 

Von Mark Nordland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn man vor allen Dingen unendlich faul ist, wenn man nicht arbeiten geht, zu Hause rumsitzt und der Gesellschaft auf der Tasche liegt, ist es besonders wichtig nebenberuflich auch noch Alkoholiker zu sein.

Eine Tatsache, die beinahe,  -  nein wirklich, jeden gottverdammten Tag, bei jeder noch so lächerlichen Fernsehsendung und jedem noch so kleinem Anlass propagiert wird.

Ich versuche mich wirklich an diese Regel zu halten und wenigstens einmal am Tag ein Fläschchen Wodka zu leeren.

Doch woher nehmen wenn nicht stehlen.

Welcher langzeitarbeitslose Superökonom kann einer armen, nüchternen Frau beistehen?

Arbeitslos, nüchtern, recht kreativ und völlig mittellos.

Also versuche ich mein leider so ungetrübtes Hirn zu beschäftigen.

So habe ich mir lang und ausgiebig den Kopf darüber zerbrochen, wie ich meine Nachbarschaft ernsthaft zur Weißglut bringe.

Seine Mitmenschen zu nerven ist allemal ein guter Anfang.

Bei meiner letzten Aktion hab ich sowohl den Tierschutzbund wie auch das Jobcenter zu meinen Opfern erkoren.

Ich verfasste eine Petition die,  „Die Rechte der arbeitslosen Bevölkerung“ zu Inhalt haben sollte.

Eine meiner Hauptforderungen war es, denjenigen  die nicht einmal soviel Geld von staatlicher Seite bekommen, dass sie sich den Grundregeln der asozialen Lebensweise auch nur nähern können, doch wenigstens eine Sondergenehmigung zum Verspeisen diverser Haustiere an Sonn- und Feiertagen ausgestellt werden müsste.

So machte ich den Vorschlag, dass es doch wohl möglich sein sollte, seinen von der Oma geerbten, oder zugeflogenen, oder geklauten Wellensittich, in Ermangelung eines andersgearteten Weihnachtsbraten  auf den Grill zu schmeißen und gut durchgebraten seiner hungernden Familie zu servieren.

Dieses sollte niemand mehr Anlass geben können, diese armen Menschen mit boshaften Strafanzeigen zu belästigen.

Das muss natürlich  -- eine Frage der Gerechtigkeit --  auch für alle anderen Haustiere gelten, wie z.B. Hamster, Mäuse, Zwergkaninchen, Hunde, Katzen und wenn es die Geschmäcker erlauben auch Reptilien oder Spinnen.

 

Als ich diese, also meine, mit vielen mühevoll formulierten Schachtelsätzen ausstaffierte Petition, vor meinen ebenfalls unbeschäftigten  Kommilitonen, während der wöchentlichen Fütterung bei der Tafel verlas, traf ich erstaunlicherweise auf einiges Unverständnis.

Ich weiß nicht ob es an den schon erwähnten Schachtelsätzen oder an der unmäßigen Tierliebe lag, niemand wollte meinem Geschreibsel mit seiner Unterschrift das nötige Gewicht verleihen.

Etwas Sorge bereitete mir aber der Ernst mit dem meine Thesen diskutiert wurden und ließ bei mir einen Verdacht aufkommen ....... – nein ich glaube lassen wir das lieber.

Logischerweise machte ich mich nun allein an die Arbeit und fälschte zirka einhundert Unterschriften.

 

 

 

 

 

 

 

 

Es hätten eigentlich wesentlich mehr werden sollen, aber allein schon einhundert, mehr oder weniger verschiedene Unterschriften hinzukriegen, grenzte echt an Arbeit.

Nach dem ich im Internat einige maßgebliche Adressen erkundet hatte, schmälerte ich mein schmales Budget um den Preis zweier Briefmarken und wartete der Dinge die da folgen mögen.

 

Schon am nächsten Morgen weckte mich ein unmäßig frühes Telefongeschrille.

Ob sie es nun glauben oder nicht, ich wusste sofort das bedeutet nichts Gutes.

Ein ziemlich bedeutender Reporter einer ziemlich bedeutenden Boulevardzeitung bat mich um ein Interview. Ich war so platt dass es mir kurzfristig die Sprache verschlug.

In Sekunden rasselten mir all meine Untaten durch den Kopf. Hatte ich etwas so gravierendes angestellt das sich die Presse dafür interessieren sollte?

--- Meine Art und Weise mit den sozialen Problemen der Bundesrepublik umzugehen wäre sehr interessant und auch für die breite Masse diskussionswürdig. ---  wurde ich sofort aufgeklärt.

Meine Petition war angekommen.

 

Mein erster Gedanke war  - Autsch,  - Scheiße,  -P E I N L I C H!!!!

 

Wie der Tierschutz auf meine Forderungen reagiert hätte und was ich als nächstes unternehmen wolle, wollte der aufgeregte Herr wissen.

Wie die Presse an mein streng vertrauliches Dosier herangekommen ist wollte ich wissen.

Mann, darauf waren immerhin neunundneunzig gefälschte Unterschriften. – Obwohl, sind Unterschriften von Leuten die es gar nicht gibt eigentlich gefälscht?

Ich habe wenn man es genau nimmt ja nichts nachgemacht sondern habe etwas erfunden.

Gott sei Dank bin ich meiner ersten Eingebung, die Namen aus dem Telefonbuch zu nehmen, nicht gefolgt. Alles frei erfunden. Zur Not bin ich halt eine reichlich multiple

Persönlichkeit.

Ich brauchte etwas Zeit um mit dieser absurden Situation klarzukommen also erklärte ich, dass mir sicherlich an der Öffentlichkeit gelegen sei, ich aber kein Interview am Telefon geben wolle.   – Ja,  ja und wann und wo – waren Antwort und Frage.

Ich dachte kurz über den allgemeinen und  meinen speziell persönlichen Mangel an pekuniären Mitteln nach und kam zu dem Schluss, dass ein gutes Restaurant als Treffpunkt vielleicht ein gutes Essen einschloss und machte den entsprechenden Vorschlag.

Ich fand, wenn ich mich schon über die sozialen Missstände Deutschlands äußern soll, ich dieses ohne weiteres in einem sozialverträglichen Umfeld tun sollte.

Wir machten einen Termin und ich legte auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hatte das Gefühl, dass der nächste Journalist der am Apparat war schon einige Minuten mein Besetztzeichen ertragen musste.  Er war im ersten Moment nicht so freundlich wie es sich meiner Meinung nach gehörte.

Ich berichtete wahrheitsgemäß das ich bereits versprochen bin, -- ganz wirklich und ohne Hintergedanken.

Er machte mir ein Angebot und so ging es den ganzen Tag weiter.

Gegen achtzehn Uhr legte ich den Hörer neben das Telefon.

Einige Tierliebhaber mussten wohl auch irgendwie von meinem sozialem Engagement Wind bekommen haben und immer öfter mischte sich unter meine geschäftlichen Absprachen das Gedöns wilder Beschimpfungen. So unter dem Motto – wenn ich meinen Hund (ich habe zwei) auffressen würde, müsste ich damit rechnen selbst in diversen Pfannen zu landen.

Ich konnte dies natürlich verstehen aber es ging mir trotzdem auf den Wecker.

Jetzt hatte ich Zeit zum nachdenken. Mir war klar das ich gerade dabei war mich zum Arsch der Nation zu machen.

Sollte ich wirklich so tun als meine ich das alles ernst?

Eins war klar, wenn ich das alles als reine Polemik abtun würde wäre ich so schnell vergessen wie ich mit einemmal interessant geworden war. Also Augen zu und durch.

 

 

Das alles ist jetzt ein Jahr und 27 Talkshows her. Inzwischen habe ich auch schon in drei Quizshows mein Wissen beweisen dürfen.

Leider konnte ich die Einhunderttausend Euro nicht behalten

Nachdem aus Morddrohungen Mordanschläge wurden hielt ich es für angebracht diese dem Tierschutz zu spenden.

Hat nicht viel genützt, meine Feinde sind jetzt nur ein bisschen reicher aber um nichts weniger kampfbereit.

Ich habe jetzt Personenschutz, aber und das sei betont, ich habe auch echt viel erreicht.

Jeder Arbeitslose mit Haustier hat jetzt mehr Geld als je zu vor.

Jede Tierarztbehandlung übernimmt jetzt der Staat und Bettler die einen Hund neben sich liegen haben, müssen wohl bald ihre Einnahmen versteuern, da auch das Finanzamt inzwischen mitgekriegt hat das da was für sie herausspringt.

 

 

 

------- Pressemitteilung vom 11.12.2012 ------------

 

Mehrere stadtbekannte Bettler aus dem Großraum Bielefeld

wurden durch unsere Zollbeamten dabei gestellt wie sie in

ihren eigenen Mercedes mehrere hunderttausend Euro in die

Schweiz transferieren wollten. Alle drei hatten jeweils

ausgewachsene Schäferhunde an ihrer Seite, die, die Zollbeamten

mit Drohgebärden in die Flucht zu schlagen versuchten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich gebe zu, es macht mir Spaß dies zu lesen.

Polizeischutz hin oder her. Ich muss zwar wegen der Tierschützer immer noch zu Hause rumhängen und mein Telefon wird auch immer noch überwacht aber was soll s.

Immerhin kann ich mir jetzt nach vielen Jahren des Darbens endlich ein klein wenig asoziale Lebensweise leisten.

 

Na dann Prost

 

 

 

 

Dieses  Dossier ist selbstverständlich streng gehein und höchst privat.

Die Veröffentlichung kann Leben kosten!

 

 

 

 

 

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Mora11

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AdelaBlubBlub Nicht schlecht Bine :*
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