Sonstiges
Shun no Seikatsu

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"Shun no Seikatsu"
Veröffentlicht am 13. September 2012, 54 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich bin ein pessimistisches Fräulein, dass schon seit ihrer Kindheit einen Narren an der asiatischen Kultur als auch der Sprache gefressen hat. Demnach lerne ich fleißig japanisch. Eine Weile lernte ich auch zusätzlich koreanisch aber, das ist dann unter dem ganzen Stress untergegangen. Außerdem habe ich gemerkt, dass mich die japanische Sprache doch mehr fasziniert. Genauso wie ich verrückt nach Asien bin, liebe ich auch den Sport Basketball. ...
Shun no Seikatsu

Shun no Seikatsu

Beschreibung

Shun Kazanichi ist kein Mensch. Zumindest behauptet er dies, da er meine kein funktionsfähiges Herz zu besitzen. Tatsächlich hat Shun einen Herzfehler und muss schnellst möglich operiert werden. Die Chancen zur Genesung sind jedoch sehr gering, was ihn nicht stört, da sowieso sein Leben ohne Wahrnehmung und Gefühle, kalt und langweilig verlaufen ist. Fühlt sich der Tod eigentlich genauso an? Die Ideen und Inhalte liegen bei mir und sind frei aus meiner Fantasie.Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Ab dem gestrichelten Zeichen erzählt es die andere Person aus seiner Perspektive (Es besteht also ein Wechsel zwischen zwei Personen, die dem Leser einen Einblick in ihre Gefühlswelt geben). Viel Spaß beim Lesen :) Mein Cover ist von der Anime Serie ,,Monster" Die Serie gehört nicht mir.

 

Dies ist ein ganz neues Projekt von mir an dem ich seit fast einem halben Jahr arbeite. Die Strukturierung und das Auslassen von Beschreibungen ist absicht. Ich möchte keine Verbesserung der Rechtschreibung. Ich möchte einfach nur wissen wie euch diese Strukturierung bzw. Schreibweise gefällt? Was fällt euch auf, wenn Storys so erzählt werden. Es ist außerdem in der Ich-Schreibweise geschrieben und wird von zwei Personen also zwei Perspektiven erzählt. Mit diesen Worten wünsche ich euch viel Spaß und denkt nicht viel nach sondern liest es einfach und gibt euch ganz den Gedanken der zwei Personen und versucht in sie hineinzufühlen. Für die die den Prolog nicht gelesen haben. Hier ein kleiner Klappentext:

Shun Kazanichi ist kein Mensch. Zumindest behauptet er dies, da er meine kein funktionsfähiges Herz zu besitzen. Tatsächlich hat Shun einen Herzfehler und muss schnellst 

 

möglich operiert werden. Die Chancen zur Genesung sind jedoch sehr gering, was ihn nicht stört, da sowieso sein Leben ohne Wahrnehmung und Gefühle, kalt und langweilig verlaufen ist. Fühlt sich der Tod eigentlich genauso an?

 

Prolog

,,Hast du auch deine Medikamente genommen, mein Junge?"
,,Ja, habe ich Tante. Mach dir keine Sorgen", beruhigte ich sie als ich ins Auto stieg und mich anschnallte.
,,Wie schnell die Tage vergangen sind, nicht wahr? Hattest du Schmerzen?"
Ich richtete meine Augen in die Richtung, in der die große alte Villa stand. Hachiko fing an zu bellen als der Motor unseres Wagens laut zu brummen anfing. Es dauerte nur noch Sekunden bis er uns sehnsüchtig hinterherhechelte und dabei große Sprünge machte. Ich winkte ihm zu.
,,Hm? Nein, Schmerzen hatte ich nicht wirklich, Tante."
Vielleicht lag es daran, dass mein Herz einfach nichts mehr fühlen konnte. Es war als ob es seine Funktion allmählich verlor.

 

 

,,Da bin ich aber froh, Söhnchen. Ich bin mir sicher nach dieser Operation wird es dir ganz sicher an nichts mehr fehlen. Du wirst kerngesund."

Ich lehnte mich an die Fensterscheibe und beobachtete die vielen Bäume, die an uns in Lichtgeschwindigkeit vorbeirauschten. Zögerlich legte ich meine linke Hand auf die Brust und versuchte mein Herzklopfen zu spüren. Ich wollte allgemein wissen, ob es noch funktionierte. Fühlen konnte ich mit ihm nichts mehr.
Die Worte meiner Tante schallten wie ein Echo in meinem Kopf: Du wirst kerngesund.
,,Ja, das stimmt, wenn ich es denn überlebe", dachte ich und schloss meine Augen.

 

 

Sekretärin: ,,Der Name bitte!"
Frau Tohno: ,,Kazanichi Shun.
Sekretärin: ,,Ah ja, nehmen Sie bitte Platz im Wartezimmer der ambulanten Station. Sie werden unverzüglich aufgerufen.

Über dem Anmeldebereich hing ein riesen Schild mit dem Slogan:
-Krankenhaus Egori - der Ort an dem ein neues gesundes Leben beginnt-

Ich musste voller Ironie die Augen verdrehen und schmunzeln. Krankenhaus Egori ist wohl eher meine Bestattungshalle und seine Ärzte meine Diener, die mich, den Toten zu pflegen versuchen.

Frau Tohno: ,,Komm, Shun der Arzt erwartet uns bereits."

Ich nickte und folgte ihr. Es war 10:00 Uhr. Nur noch eine Stunde hatte ich zu leben. Ich war überzeugt davon, dass mein Leben heute zu Ende gehen würde. Naja mein Leben war ja 

 

schon tot. Sagen wir besser, dass ich heute vollständig sterbe mitsamt Körper und Organen. Ja, das klingt besser.
Beim Eintreten in die ambulante Station war ich wohl zu sehr in eigenen Gedanken vertieft und stieß dabei eine fremde, an mir vorbei gehende, Person holprig an.

Fremde Person: ,,Verzeihung!"
Shun: ,,Quatsch, ich muss mich entschuldigen. Ich war wohl etwas unvorsichtig für einen Moment."
Fremde Person: ,,Aber das macht doch nichts."

Ich sah ihr Lächeln. Eigentlich mochte ich keine Leute, die lächeln, weil es so gestellt und unehrlich rüberkommt, aber bei ihr - bei ihr war es anders. Es stand ihr. Ja, es stand ihr sogar ganz gut.

Fremde Person: ,,Ich muss mich beeilen. Ich habe jetzt eine Operation."
Shun: ,,Oh, kann ich verstehen. Ich bitte 

 

nochmals um Verzeihung wegen vorhin."
Fremde Person: ,,Kein Problem. So ein Schubser ist nichts im Gegensatz zu einer Operation, bei der man sogar sein Leben verlieren könnte. Gute Besserung, mein Herr."

Sie verneigte sich höflich vor mir und verschwand daraufhin in der Menschenmenge.

Meine Tante wartete bereits auf mich vor der Praxis des Arztes. Drinnen musste ich einen Haufen Anästhesie und Operationsbedingungen unterschreiben. Eigentlich sollte ich sie mir auch durchlesen aber wozu dachte ich mir und war froh am Ende den Papierkram bewältigt zu haben.

Dr. Kamamura: ,,Die Operation ist natürlich risikoreich und es ist somit nicht auszuschließen, dass sie dabei ihr Leben verlieren könnten. Nichtsdestotrotz habe ich mir heute ihre Herzfrequenzen aus den vergangenen Tagen angesehen und bin der 

 

Meinung, dass sie es schaffen könnten, Herr Kazanichi. Ihre Herzmuskulatur hat sich deutlich verbessert, was sehr wichtig für das Pumpen des Blutes und den Sauerstofftransport ist."

So ein Schwätzer dachte ich mir und verdrehte innerlich die Augen.

Shun: ,,Ich bin 16 Jahre alt, Dr. Kamamura. Wieso halten Sie mich hin und behandeln mich wie ein Kind, das Angst vor dem Tod hat? Wieso sagen Sie nicht einfach: Junge hier ist Endstation für dich. Hier verreckst du und in drei Tagen wirst du beerdigt. Glauben Sie, dass das "gespielte" Hoffnungsgeleier mir weiterhilft? Ich glaube eher nicht. Hören Sie auf alles hinauszuzögern und bringen Sie es bitte zu Ende. Holen Sie ihre Gehilfen und Instrumente, während ich gemütlich mein Operationshemd anziehe. Danach können wir ja sehen, ob ich sterbe oder mich meine "gebesserte" Herzmuskulatur überleben lässt."

 

 

Frau Tohno: ,,Shun, wie kannst du nur so mit Dr. Kamamura sprechen? Nach alledem, was er für dich getan hat."

Dr. Kamamura: ,,Lassen Sie nur, Frau Tohno. Ganz so unrecht hat er auch nicht. Gut, dann wollen wir mal. Folge mir."

Als ich mich umzog und meine Sachen zurechtlegte, klopfte es an der Tür. Ich konnte eine zittrige, besorgte Stimme hören. Vermutlich eine Mutter, die sich Sorgen um ihr Kind machte.

Besorgte Person: ,,Bitte helfen Sie mir! Wir warten schon seit 15 Minuten und ihr Zustand verschlechtert sich stets. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.

Dr. Kamamura: ,,Beruhigen Sie sich! Ist denn Dr. Fuji nicht da?"

Besorgte Person: ,,Ich weiß es nicht. Sie sollte auch von ihm operiert werden aber sehen 

 

konnten wir ihn bis jetzt noch nicht. Oh, bitte Sie müssen uns helfen, Dr. Kamamura!

Dr. Kamamura: ,,Ja, ja immer mit der Ruhe. Aber vorher muss ich noch etwas erledigen. Haben Sie noch einen wenig Geduld!

Besorgte Person: ,,Verstehen Sie nicht, wenn man sie nicht gleich operiert wird sie sterben. Ich flehe sie an!"

Dr. Kamamura: ,,Ja, doch. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht komme und nicht helfen werde. Äh, Herr Kazanichi?"

Shun: ,,Ja?"

Dr. Kamamura: ,,Ich komme gleich. Bereiten Sie sich derweil für die OP vor! Ich bin gleich zurück. Es dauert nicht lange."

Shun: ,,Ja."

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,,Hast du auch alles eingepackt, mein Schatz?"
,,Ja, Mama. Es ist alles im Rucksack."
Ein Seufzen ertönte leicht aus ihrem müden Mund. Ich ergriff ihre Hand und drückte sie voller Liebe ganz fest.
,,Auch wenn ich es nicht überleben sollte, Mutter. Auch wenn ich von heute an nie mehr an deiner Seite sein kann. Meine Seele wird dich weiterhin begleiten. Ich danke dir, Mutter, für alles, was du mir beigebracht hast. Für deine Fürsorge und Liebe."
,,Wie redest du nur, mein Schatz? Wir werden auch nach der Operation zusammen bleiben. Die wirst weiterleben können. Da bin ich ganz sicher."

Sie nahm meine Hand und küsste sie lieblich. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie versuchte zu unterdrücken und vor mir zu verbergen.
Langsam zündete sie den Zünder des Motors mit dem Autoschlüssel. Die Fahrt verging 

 

meinerseits ganz ruhig, wobei ich starke Bauchschmerzen hatte. Der Riss in meiner Magenwand machte sich wieder bemerkbar. Es war als ob mich die Schmerzen von innen auffressen würden. Dieses Stechen - schrecklich! Der Geruch des Autos gab mir noch den Rest: Mir wurde schlecht.
Ich wollte meine Mutter nicht beunruhigen und versuchte die Übelkeit und Schmerzen, die in mir brodelten zu unterdrücken.

-Im Krankenhaus um 10:00 Uhr-

Sekretärin: ,,Der Name, bitte?"

Frau Mizuki: ,,Mizuki Ami!"

Sekretärin: ,,Nehmen Sie bitte im Wartezimmer von Dr. Fuji platz. Sie werden sofort aufgerufen.

Die Schmerzen in meinem Bauch wurden immer schlimmer. Wieso brannte es so sehr? Ich hatte doch die Medikamente genauso 

 

eingenommen, wie es mir Dr. Fuji empfohlen hatte. Mit jeder Sekunde erhöhte sich der Druck in meinem Magen und atmen konnte ich auch sehr schwer. Warum war es denn so heiß hier?
In der Hoffnung, dass es mir vielleicht auf diese Weise besser geht, zog ich meine Strickjacke aus und legte sie beiseite. In diesem Moment fühlte ich ein großes Stechen in meinem Magen. Anschließend stieg eine Flüssigkeit in mir hoch. Es schmeckte abstoßend. Reflexartig hielt ich meine Hand vor den Mund.

Frau Mizuki: ,,Geht es dir nicht gut, mein Liebling?"

Ami: ,,Nein, es ist alles in Ordnung, Mutter. Ich gehe kurz auf die Toilette. Alles bestens", lächelte ich sie an und rannte sofort aus dem Wartezimmer raus.
Warum war mir verdammt nochmal so warm? Ich spürte, dass noch einmal dieses Etwas in mir, bedrohlich aufstieg und hielt verzweifelt  

 

ein weiteres Mal meine Hand vor den Mund.

Alles um mich herum verblasste und ich konnte nichts mehr richtig erkennen. Wieso sah ich nun alles verschwommen? Was passiert hier? Ich bekam Angst.
Wo sind denn verdammt nochmal die Toiletten? Immer dasselbe Problem.
Völlig auf die Schilder fixiert bemerkte ich nicht, dass ich die Menschen um mich herum anrempelte. So auch die fremde Person am Eingang der ambulanten Station.

Ami: ,,Verzeihung", entschuldigte ich mich.

Fremde Person: ,,Quatsch, ich muss mich entschuldigen. Ich war wohl etwas unvorsichtig für einen Moment."

Ami: ,,Aber das macht doch nichts", lächelte ich. Er war bestimmt genauso in Eile wie ich, was verständlich ist. Schließlich sind wir in einem Krankenhaus. Da hat jeder Probleme. Schon wieder stach etwas wie ein scharfes 

 

Messer in meinen Magen.
,,Ich muss mich beeilen. Ich habe jetzt eine Operation."

Fremde Person: ,,Oh, kann ich verstehen. Ich bitte nochmals um Verzeihung wegen vorhin!"

Ami: ,,Kein Problem. So ein Schubser ist nichts im Gegensatz zu einer Operation bei der man sogar sein Leben verlieren könnte. Gute Besserung, mein Herr", verbeugte ich mich höflich und eilte durch die Menschenmenge zu den Toiletten.

Panisch schloss ich die Tür der Kabine ab und bückte mich schnell über die Klobrille. Gelblich-weiße Flüssigkeit mit einem Stich von Blut floss aus meinem Mund in die Toilette. Als ich die rote Farbe sah, verkrampfte sich mein Magen plötzlich. Ja, ich hatte Angst.
Wieso? Dr. Fuji hatte doch gesagt, wenn ich die Medikamente nehme würde sich der Riss von alleine schließen. Warum?

 

,,Verdammt!", schrie ich und haute verzweifelt gegen die Wand der Kabine.
Der erste Gedanke, der in meinen Kopf kam war: Ich werde sterben.
Schon die ganze Zeit war mein Leben eigentlich kalt und öde aber dennoch hatte ich Hoffnung.
,,Ich möchte leben!", flüsterte ich und weinte bitterlich. Meine Tränen fielen in die gelblich rote Brühe.

Frau Mizuki: ,,Ami? Alles in Ordnung, Schätzchen? Ami?", klopfte sie an meiner Tür voller Sorge.

Ich wischte hastig meine Tränen weg und spülte die Brühe runter. Ich versuchte ein normales und glückliches Gesicht zu machen aber es ging nicht.
Langsam machte ich die Tür der Kabine auf und blickte meiner Mutter ins Gesicht.

Frau Mizuki: ,,Hast du etwa geweint?", flüsterte 

 

sie besorgt.

Gerade als ich ihr eine Antwort geben wollte, fiel ihr Blick auf das Klo, in das ich mich vorhin übergeben musste.
Mit zitternden Händen zeigte sie drauf und fragte mich, ob das Blut sei.
Das Blut hatte sich überall verteilt. Die Klobrille. Der Deckel. Es war alles bespritzt - in dunkles Blut.
Es würde nichts bringen, wenn ich sie jetzt belüge und nickte still.

Mit Tränen in den Augen hielt meine Mutter geschockt die Hand for den Mund. Sie besann sich für einen Moment und greifte daraufhin meine Hand.
Aus Angst mich für immer und ewig zu verlieren zerrte sie mich durch die Menschenmenge zum Anmeldebereich.

Frau Mizuki: ,,Wo ist Dr. Fuji? Wieso sind wir immer noch nicht aufgerufen worden?

 

 

Sekretärin: ,,Beruhigen Sie sich! Er steckt im Stau fest und verspätet sich etwas.

Frau Mizuki: ,,Wie bitte?! Uns wurde gesagt, dass wir im Wartezimmer platz nehmen und warten sollen und dass er uns bald aufrufen würde. Und jetzt sagen Sie er steckt im Stau fest. Meine Tochter ist schwer krank und sollte heute operiert werden.

Sekretärin: ,,Ich kann Sie verstehen aber ich kann leider nichts daran ändern.

Frau Mizuki: ,,Verstehen Sie nicht meine Tochter wird sterben, wenn nicht sofort etwas unternommen wird."

Sekretärin: ,,Es liegt nicht in meiner Macht sie zu retten. Alle Ärzte sind zur Zeit in den Operationssälen. Es tut mir leid. Setzen Sie sich hin und entspannen Sie sich.

Meine Mutter atmete in diesem Moment tief ein und wieder aus. Tränen der Verzweiflung und 

 

Not rannen über ihre Wangen. Und das alles, weil ich nicht sterben soll.

Frau Mizuki: ,,Gut! Wenn Sie nichts unternehmen, dann werde ich das tun. Und eins sage ich Ihnen. Versetzen Sie sich mal in meine Lage als Mutter mit einem kranken Kind. Was hätten Sie getan? Ich stehe auf jeden Fall nicht tatenlos rum und schaue zu. Nein, ich werde meiner Tochter helfen."

Sekretärin: ,,Stopp! Wo gehen Sie hin? Sie dürfen die Ärzte nicht stören. Seien Sie doch vernünftig und warten Sie für das Erste ab."

Frau Mizuki: ,,Kümmern Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Komm, mein Kind!"

Aus Angst mich zu verlieren rannte sie auf die Zimmer der jeweiligen Ärzte zu. An allen hin ein Schild mit den Worten: Abwesend - Im Operationssal

Gerade als sie die Suche beenden und mich in 

 

ein anderes Krankenhaus fahren wollte, sah sie eine Tür mit dem Schild: Operationsvorbereitungen - Kardiologie
Voller Hoffnung rannte sie auf die Tür zu und klopfte.

Eine lange, dünne Person öffnete die Tür mit einem freundlichen ,,Ja?"
Kann es sein, dass ich vielleicht doch nicht sterbe? Mein Magen meldete sich wieder mit einem bohrenden, schmerzhaften Stechen und zwingte mich auf die Knie. Wehleidig hielt ich meinen Bauch fest und biss die Zähne zusammen, um mich bloß nicht hier an diesem Ort übergeben zu müssen.

Frau Mizuki: ,,Bitte helfen Sie mir! Wir warten schon seit 15 Minuten und ihr Zustand verschlechtert sich stets. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Dr. Kamamura: ,,Beruhigen Sie sich! Ist denn Dr. Fuji nicht da?

 

 

Frau Mizuki: ,,Ich weiß es nicht. Sie sollte auch von ihm operiert werden aber sehen konnten wir ihn bis jetzt noch nicht. Oh, bitte Sie müssen uns helfen, Dr. Kamamura!"

Dr. Kamamura: ,,Ja, ja, immer mit der Ruhe. Aber vorher muss ich noch etwas erledigen. Haben Sie noch einen wenig Geduld!

Frau Mizuki: ,,Verstehen Sie nicht? Wenn man sie nicht gleich operiert wird sie sterben. Ich flehe Sie an!"

Dr. Kamamura: ,,Ja, doch. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht kommen und nicht helfen werde. Äh, Herr Kazanichi?"

Herr Kazanichi: ,,Ja?"

Dr. Kamamura: ,,Ich komme gleich. Bereiten Sie sich derweil für die OP vor! Ich bin gleich zurück. Es dauert nicht lange."

Herr Kazanichi: ,,Geht klar."

 

 

Die Stimme. Diese Stimme, die aus dem Zimmer kam, war mir auf irgendeine Weise sehr vertraut. Der Arme jetzt hielt ich ihn auch noch auf. Bestimmt hatte er auch eine wichtige OP vor sich. Kardiologie. Hmm bestimmt eine Herzoperation.
Traurig senkte ich meinen Kopf. Wenn diese Person auch sterben sollte, dann nur wegen mir. Weil ich seine Operation verzögerte.

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"Verstehen Sie nicht, wenn man sie nicht gleich operiert wird sie sterben."

,,Sterben", flüsterte ich und setzte mich mit meinem Operationshemd auf den Stuhl.

Diese Stimme - wieso wurde mir auf einmal so warm als ich sie hörte? Ich fühlte mich wohl. KLATSCH!!! Was zum ??? Meine Wange brannte schrecklich. Hatte ich mir gerade selbst eine Ohrfeige gegeben?! Was ist nur los mit mir?,,Nein, nein, NEIN, verdammt, nein!!! Wach 

 

auf, Shun!", meine Hände hielten wehleidig meinen Kopf.

,,Nein das kann nicht sein", flüsterte ich ängstlich.

,,Verflucht sei diese Stimme", und schlug bitterlich auf meine linke Brust.

,,Hör auf, hörst du? Du sollst aufhören", schrie ich nun und schlug mehrmals auf meine linke Brust. Ja, genau an die Stelle an der mein vermeintlich krankes Herz schlug. Mein verdammtes Herz. Ich hatte mein ganzes Leben lang nichts fühlen können, nichts empfinden können. Ich war da aber existierte nur als leeres Gefäß. Ich ....ich konnte mich nie aus vollem Herzen für etwas oder jemanden freuen geschweige denn jemanden oder etwas aus vollem Herzen lieben. Ein ironisches Lächeln huschte über mein Gesicht: ,,Ist ja auch kein Wunder oder? Es schlägt noch nicht mal so wie es eigentlich sollte."

 

Als ich so völlig in Gedanken vertieft war, sprang plötzlich die Tür auf.

Dr. Kamamura: ,,Herr Kazanichi, ich muss ihre Operation leider verschieben, wenn Sie auch damit einverstanden sind."

Shun: ,,Dürfte ich erfahren weswegen?"

Dr. Kamamura: ,,Aufgrund eines Noteingriffs. Ich kann Ihnen im Moment nicht mehr sagen, weil jede Sekunde zählt. Die Person erleidet gerade starke innere Blutungen an der Magenwand, was eventuell auch die nebenstehenden Organe betreffen und somit zum Tod führen könnte. Ich muss als Arzt Ihr Einverständnis haben, dass Sie mit der anderen Patientin tauschen. Ohne, sind meine Hände gefesselt und ich kann nichts tun.
In diesem Augenblick stürzte eine völlig in Tränen aufgelöste Frau ins Zimmer und packte mich energisch aber dennoch sanft am Operationshemd.

 

 

Besorgte Person: ,,Bitte, ich flehe Sie an. Meine Tochter wird ansonsten diesen und alle anderen Tage, nein! Jahre niemals erleben. Ich bitte Sie."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Dieser Augenblick....sie schaute mich mit ihren verheulten, roten Augen voller Schmerzen an und schluchzte nach jedem zweiten Wort bitterlich auf. Meine Augen wanderten runter zu ihren verkrampften, zitternden Händen, die von ihren Tränen benetzt mein Hemd nicht mehr loslassen wollten. Diese Frau....mein Herz!!! Was war das gerade? Sie senkte bedrückt und völlig verzweifelt ihren Kopf.

Besorgte Person: ,,Bitte, Sie müssen ihr helfen! Bitte, sagen Sie ja! Lassen Sie sie nicht im Stich. Das haben andere und die Welt schon längst. Bitte, bitte!!! Sagen Sie ja! Sagen Sie ja!", flüsterte sie undendliche Male in mein Hemd.

 

 

Dr. Kamamura: ,,Frau Mizuki, reißen Sie sich zusammen! Es ist seine Entscheidung. Ich kann Ihren Schmerz gut nachvollziehen aber lassen sie den Rest ihm und mir. Herr Kazanichi ist auch schwer krank und hat ein Recht auf die Operation. Respektieren Sie bitte seine Entscheidung. Würden Sie nun bitte so nett sein und uns alleine lassen?"

Der Griff um mein Hemd lockerte sich langsam. Hörte sie etwa auf ihn?

Frau Mizuki: ,,Ja, Sie haben Recht! Tur mir leid, dass ich Sie belästigt habe junger Herr", fügte sie sich seinem Befehl und verbeugte sich daraufhin höflich vor mir.

Ihre weichen, braunen, mitellangen Haare fielen ihr dabei weich über die Schultern.

Shun: ,,Aber...das-", ich stockte. Ihre Verbeugung - dieser Moment erinnerte mich an etwas. An Sie - an die Person am Eingang der ambulanten Station. Schon wieder. Mein Herz. 

 

Zum dritten Mal heute. Es schlug...aber diesmal richtig. Dieser Schlag - als ob es mich mit Leben füllen würde. Was ist nur los mit mir? Diese Frau.

Dr. Kamamura: ,,So wie ich Herr Kazanichi kenne ist ihm diese Operation sowieso egal. Machen Sie sich demnach keine Sorgen Frau Mizuki und warten bitte draußen!"

Ja, er hatte verdammt Recht! mich interessierte meine Operation kein bisschen. Ich werde eh sterben aber....Was war das? Dieses Gefühl. Ja, ich glaube man nennt dieses komische etwas Gefühl. Konnte ich endlich fühlen? Ja, ich glaube ich konnte. Ich bin mir sicher, dass dies die Mutter der Person ist mit der ich zusammengestoßen bin. Schon wieder. Dieses Gefühl - mein Herz. Alles klar", dachte ich und lächelte cool. Ich legte meine Hand auf die Schulter der Mutter.

,,Ich bin einverstanden", lächelte ich ihr zu.

 

Augenblicklich fand ich mich in einer mütterlichen, warmen Umarmung, bei der sie mir sanft durchs Haar strich.

Frau Mizuki: ,,Vielen Dank, mein Junge! Danke dir tausend mal. Ich wünsche dir alles Gute. Mögest du die Operation überleben und ein gesundes leben führen."

Shun: ,,Ja, ja aber jetzt gehen Sie, sonst war alles umsonst", lachte ich.

Mit diesen Worten löste sie sich von mir und gab mir noch einen mütterlichen Kuss auf die Stirn. Mein Herz machte in diesem Augenblick schon wieder einen Sprung. Diese Frau, dieser Tag, dieses Mädchen. Ich bekam Angst. Schreckliche Angst aber fühlte mich dennoch besser als all die Jahre zuvor. Bevor ich nämlich sterben würde, konnte ich zum ersten und letzten Mal fühlen. Mein Herz konnte Liebe empfinden. Es fühlte sich komisch aber sehr schön warm an.

 

 

Dr. Kamamura: ,,Ihre Operation folgt gleich danach. Ruhen Sie sich bis dahin aus und überanstrengen Sie sich nicht!"

Ich hörte nichts. Irgendwie nahm ich alles bruchhaft war. Ich war im Rausch - im Rausch des Fühlens und genoss es.

Dr. Kamamura: ,,Herr Kazanichi?!"

Shun: ,,Äh ja? Ich habe verstanden. Geht klar."

Die Tür ging zu und ich ließ mich leicht in seinen Sessel fallen. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht.

,,Wenn, wenn ich es überlebe, dann....dann muss ich ihr unbedingt danken", dachte ich.

,,Hoffentlich überlebt sie es!", hauchte ich glücklich als meine Augen ganz schwer wurden und ich in einen tiefen Schlaf verfiel.
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Mit meiner letzten Kraft versuchte ich mich an der Wand hochzustemmen. Jede Bewegung 

 

stach wie ein scharfes, langes Messer. Es war schrecklich. Als ich mich endlich mit dem Rücken aufrecht an die Wand lehnen konnte, spürte ich wie etwas flüssiges aus meinem Mund runterfloss. Ich schloss meine Augen, denn ich wusste, dass es Blut war. Kalt schmeckendes Blut, angsteinflößendes Blut, den Tod bedeutendes Blut. Ich versuchte mich zusammenzureißen. Ich werde nicht sterben, noch nicht. Ich fühlte das tief in meinem Herzen. Meine Mutter war vor zwei Minuten verschwunden. Ach, Mutter! Weißt du eigentlich, dass ich dich über alles liebe? Allein der Gedanke an sie betäubte regelrecht all meine Schmerzen. Ich legte meinen Kopf zur Seite. Meine Augen waren nun direkt auf das Schild gerichtet, dass die Richtung zu den Toiletten wies. Langsam tastete ich mich an der Wand voran...immer näher zum Schild, um mich ein letztes Mal zu übergeben. Die Wand fühlte sich sehr kalt an. Gänsehaut lief mir den Rücken runter. Langsam öffnete ich die Tür zu 

 

den Toiletten. Auch die Klinke war eiskalt. Sogar die Kabinen. Als ich mich über die Klobrille beugte, stockte mir auf einmal der Atem. Nun schmerzte mein Herz. Mein Herz...als ob es mit einem Messer durch stochen wurde. Und dann übergab ich mich. Diesmal war alles rot. Blutrot. Es stank. Mir wurde schlecht und schwarz vor Augen. Um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, stützte ich meinen Körper an der Kabine ab. Alles brennt, sticht, schmerzt. Es frisst mich von Innen auf.

,,Ich werde nicht sterben", flüsterte ich mir immer wieder zu.

,,Ich weiß es. Ich werde nicht sterben, noch nicht." Von weitem konnte ich die Stimme meiner Mutter hören als sich wieder das Stechen steigerte und ich keine Luft bekam. Die Kabine kam mir auf einmal viel zu eng vor - so erstickend. Als ich die Klinke der Kabine runterdrückte und die Tür öffnete, drehte sich 

 

alles um mich.

Frau Mizuki: ,,Amiiii!!!"

Meine Augen wurden auf einmal ganz schwer. Ich wollte mich noch schnell am Wasserhahn abstützen aber meine Kräfte verließen mich. In diesem Zeitpunkt sah ich meine Mutter. Sie stand an der Eingangstür.

Frau Mizuki: ,,Ami, Liebling! Halte durch! Du wirst es schaffen! Du wirst gesund! Du wirst leben!"

,,Mutter", hauchte ich ein letztes Mal als ich in die leere fasste und endgültig in die Finsternis fiel.


 

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W-was? Was ist das? Wo bin ich? Irgendwie kam mir alles so komisch vor. Alles verging sehr langsam - beinahe in Zeitlupe. Ich sah viele mit Masken verdeckte Gesichter und zahlreiche weiße Hände: ,,Handschuhe", entging es mir. Das grelle Licht über mir blendete meine Augen. Sie redeten alle durcheinander. 

Ein Arzt: ,,Scheint nicht so als ob er ein starker Junge ist, was Kamamura-san?"

Dr. Kamamura: ,,Er ist stärker als du denkst, Kankuro! Sei still und bereite die Narkose vor!"

Redeten sie etwa über mich? Meine Augen meideten das grelle Licht nicht mehr. Ich starrte nun gänzlich in Gedanken verloren hinein. Überleben? Ein genervtes Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht: Pff....braucht man denn dazu nicht ein Ziel? Jemanden oder etwas, was 

 

einem viel bedeutet? Ich spürte wie Dr. Kamamura mich nebenbei vom Blickwinkel beobachtete. Er schmunzelte. Wieso tut er das? Lacht er mich etwa innerlich aus?

Dr. Kamamura: ,,Dummkopf! Natürlich braucht man ein Ziel oder einen Lebenssinn, um überleben zu können!"

Wütend wanndte ich meinen Kopf von ihm ab auf die andere Seite. Ich wusste es! Dr. Kamamura ist genauso wie alle anderen bisher.

Dr. Kamamura: ,,Sie hat übrigens die Operation überstanden und liegt im Narkoseraum."

Mein Herz tat schon wieder einen Sprung, was man auch sehr gut vom Oszilloskop wahrnehmen konnte. Er piepte laut und die Amplituden der Kurven vergrößerten sich parallel mit der immens steigenden Frequenz.

 

 

Verdammt! Ist das peinlich! Was sollen denn alle denken? Ich lief rot an aber schaute verlegen weg und versuchte es mir nicht anzumerken. Alle Blicke waren jetzt auf mich gerichtet. 

Erster Arzt: ,,Was für ein Zufall!", lachte der eine.

Zweiter Arzt: ,,Ist sie hübsch?", fragte der andere.

Dritter Arzt: ,,Na, bist du etwa in sie verliebt?", zwinkerte der andere.

Mir wurde unheimlich warm. Was geht euch das an? Wütend sprang ich hoch und setzte mich hin. 

Shun: ,,Nein, sie ist potthässlich! Wie eine Dampfnudel. Ich habe hübschere gesehen. Glaubt ihr ich verliebe mich in so eine?!", schrie ich sie voller Wut an. Der Ausdruck in ihren Gesichtern veränderte sich schlagartig. 

 

 

Dritter Arzt: ,,Das ist aber nicht besonders nett!"

Shun: ,,Habe ich danach gefragt?", funkelte ich ihn an.

Dritter Arzt: ,,Tzz, am Ende bist du derjenige, der sich bei ihr bedanken wird."

Shun: ,,Phh für?", lachte ich ,,Dafür dass sie mir beinahe vor die Füße gekotzt hat?"

Dritter Arzt: ,,Duuu!"

In nicht mal einer Sekunde spürte ich seine zwei starken Hände an meinem Kragen.

Dritter Arzt: ,,Pass auf, was du da sagst, kapiert?! Wenn du nicht krank wärst, dann würde ich-

Dr. Kamamura: ,,ES REICHT!!!! Kazanichi-san leg dich wieder hin und du Takeshi beruhigst dich sofort! Wir sind inmitten der Vorbereitungen für eine Herzoperation. Denk 

 

an deinen Eid, den du bei deiner Ernennung geschworen hast! Ich dulde keine weiteren unannehmlichen Störungen, ist das klar?! Konzentriert euch die nächsten 6-8 Stunden! Kankuro, verabreiche ihm die Narkose!"

Kankuro: ,,Alles klar, Kamamura-san!"

Ich kochte regelrecht vor Wut. Alles bebte an meinem Körper. Dieser Takeshi. So hieß er also. Er nervte. Und zwar gewaltig. Was bildete er sich überhaupt ein?

Das ist aber nicht besonders nett!

Tzz, das weiß ich auch. Danke der Belehrung, du Trottel. Aaaach was denke ich da eigentlich. Ich bin doch hier der Trottel. Der Obertrottel. Es war nicht richtig sie so zu beleidigen. Es war grottenfalsch. Aber bin ich mir denn im Klaren was ich tue oder sage. Immer wenn es um sie geht, atmet mein Herz auf.

Dr. Kamamura: Kazanichi-san?

 

 

Shun: ,,Ja?", gab ich neutral von mir.

Dr. Kamamura: ,,Warum schläft er noch nicht, Kankuro?"

Kankuro: ,,Ich habe keine Ahnung. Die Narkose müsste schon längst wirken."

Dr. Kamamura: ,, Hast du ihm auch die zu seinem Gewicht entsprechende Dosis verabreicht?"

,,Gewicht - Phh als ob ich fett bin ", lachte ich innerlich genervt. 

Kankuro: ,,Natürlich, Kamamura-san! Schauen Sie selbst!"

Dr. Kamamura: ,,Hmmm...Geben Sie ihm dann die selbe Dosis noch einmal!"

Kankuro: ,,Wie Sie wünschen!"

Sollen sie doch mit mir machen, was sie wollen. Im Moment ist mein Herz soweiso beschäftigt. Diesmal verschiebe ICH die 

 

Operation, in dem ich die Narkose nicht an mich ranlasse. Sollen sie warten bis mein Herz aufhört an sie zu denken. Wer ist sie eigentlich? Sie scheint was besonderes zu sein. Sie ist die einzige einschließlich ihrer Mutter, die dir enorme Kraft gibt.

Kankuro: ,,Kamamura-san, es fällt mir schwer dies sagen zu müssen aber die zweite Dosis schafft es auch nicht ihn zum Schlaf zu zwingen."

Dr. Kamamura: ,,Wie?"

Er schaute zu mir rüber. Unsere Augen trafen sich. 

Dr. Kamamura: ,,Ich habe verstanden, woran es liegt, Kankuro."

Mit diesen Worten stand er auf und trat zu mir rüber ins Licht an den Operationstisch, auf dem ich regungslos lag. Mit einem Lächeln beobachtete er die Aufzeichnungen auf dem 

 

Oszilloskop.

Kankuro: ,,Woran liegt es denn nun, Kamamura-san?"

Dr. Kamamura: ,,Unser veehrter Patient kann mit seiner Psyche so einiges kontrollieren, nicht wahr Kazanichi-san?"

Wir sahen uns tief in die Augen. Ich musste lachen.

Shun: ,,Tja, was soll ich sagen? ...Kann schon sein."

Dr. Kamamura: ,,Es IST so, Shun! Das wissen wir beide sehr gut. Lass jetzt die Faxen. Du warst doch die ganze Zeit derjenige, der es so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte."

Er dutzt mich vor anderen Ärzten. Das ist sonst nicht seine Art. Ist er etwa wütend?

Dr. Kamamura: ,,Reiß dich zusammen und lass dich operieren!"

 

 

Shun: ,,Nö!"

Wütend bückte er sich zu mir runter und stützte seine Arme links und rechts an meinem Kopf ab. 

Dr. Kamamura: ,,Es gibt noch zahlreiche andere Menschen, die krank sind und im Gegensatz zu dir leben wollen. Also wird das heute noch was, oder nicht?", schrie er mich an.

Shun: ,,Es liegt nicht an mir. Mein Herz hat im Augenblick keinen Bock dazu! Alles klar? Es klopft wie wild und kommt einfach nicht zur Ruhe, wie ich es von ihm von früher gewohnt bin", schrie ich zurück. Ich hatte mich vor Wut aufgerichtet und starrte ihm nun direkt in die Augen. Meine Brust ging rhythmisch auf und ab und der Oszilloskop piepte wie verrückt im Hintergrund. 

Shun: ,,Hören Sie das? Ich möchte dieses Gefühl meinem Herzen nicht wegnehmen. Jetzt 

 

wo es glücklich auf und ab springt. Es fühlt sich schön an", flüsterte ich schwermütig.

Verzweifelt zerknautschte ich mein Operationshemd.

Dr. Kamamura: ,,Verstehe. Leg dich bitte wieder hin!"

Ich weigerte mich. Ich wollte einfach nicht.

Dr. Kamamura: ,,Verstehst du denn nicht, mein Junge? Wir können dieses Gefühl deinem Herzen nicht wegnehmen. Du kannst das auch nicht."

Überrascht schaute ich auf. Was sagte er? Wovon sprach er?

Dr. Kamamura: ,,Dein Herz hat dieses Gefühl entdeckt und entwickelt. Keiner kann es ihm wegnehmen. Weder du noch ich. Es handelt nicht nach deinem oder meinem Willen, sondern hat seinen eigenen Weg."

 

 

Ich war sprachlos. Verwirrt und sprachlos. Eine Antwort darauf konnte ich auch nicht geben. Mein Hirn war dafür nun viel zu arg durcheinander. Ich bin mir heute wirklich nicht im Klaren was ich tue oder sage. Verwirrt und müde legte ich mich wieder hin. Ich spürte meine Gelenke und Bewegungen nicht mehr. Alles verblasste langsam vor meinen Augen.

Was passiert hier? Ist das etwa die Wirkung der Narkose? Sogar das Wimpernzucken vernahm ich in Zeitlupe. 

Dr. Kamamura: ,,O.k. Es geht los, Freunde! Konzentriert euch! Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben, verstanden?"

Ärzte: ,,Verstanden, Kamamura-san."

Fünf unscharfe, maskierte Köpfe schwebten nun vor meinen Augen. Ich merkte wie ich immer mehr die Kontrolle über meinen Körper verlor. Meine Augen wurden immer schwerer. Eine Hand wedelte über meinem Gesicht hin 

 

und her bevor ich ein letztes Mal Dr. Kamamuras Stimme hörte: ,,Vergiss dich nicht danach bei ihr zu bedanken, mein Junge."

Shun: ,,Wenn ich es überlebe", flüsterte ich mit letzter Kraft und umarmte die Dunkelheit.

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Als ich meine Augen verschlafen öffnete, begrüßten mich zu aller erst die Strahlen der Nachmittagssonne, die lieblich und warm das Zimmer erhellten. Die roten Farben wirkten sehr beruhigend. Ich wollte meine Augen nicht wieder schließen und diesem spektakel weiterzuschauen aber meine Augenlider fielen dennoch wie Blei runter. Die Narkose hatte wohl ihre Wirkung noch nicht aufgegeben. Die rötlichen Farben der Sonne erhellten die Dunkelheit in meinen Gedanken. Er wird jetzt gerade bestimmt operiert. Wenn er es nicht überlebt ist alles meine Schuld. Ich spürte wie 

 

sich meine geschlossenen Augen langsam mit Wasser füllten. Er darf nicht sterben. Als ob mein Magen wichtiger ist als sein Herz. Wie dumm von mir. Ich hätte mich weigern sollen mit ihm zu tauschen. Ich bin der größte Vollidiot auf der ganzen weiten Welt. Der Arme. Er muss schreckliche Schmerzen ertragen haben. Bitte, Shun du musst überleben! Streng dich ein letztes Mal an! Im Gegenzug, dass du mit mir getauscht hast, werde ich dich seelisch die ganze Zeit über unterstützen. Ich werde dich nicht eine Sekunde aus meinen Gedanken lassen. Du musst überleben. Ich bin dir doch einen großen Dank schuldig. Ich möchte nicht mit Schuldgefühlen weiterleben. Oh bitte, Gott nimm ihn nicht! Bitte, nimm ihn nicht! Noch nicht! Nicht bevor ich mich bei ihm bedankt habe für das Opfer, das er für mich gebracht hat. Bitte! Halte durch, Shun! Bitte halte durch! Ein lautes Schluchzen unterbrach mich. Sekunden später überfluteten die Tränen mein Gesicht. Shun, du darfst nicht sterben! Du 

 

darfst einfach nicht sterben!", schluchzte ich immer wieder ins Kissen und weinte mich in den Schlaf.

-----------------------------------------------------------------------------------------kurze Pause :) ab hier empfehle ich jedem das Lied von Taeyang - Wedding Dress zu hören und so weiterzulesen. Ich habe von vielen Lesern das Feedback bekommen, dass es so ein Gefühlssturm hoch unendlich sein soll und einfach eine unbeschreibliche Atmosphäre bringen soll. Hier ist der Link: http://www.youtube.com/watch?v=Gr4dS_Ba21QViel Spaß weiterhin ;)P.S. Das Lied könnt ihr auch vorher hören also parallel zu den vorigen Szenen.

- 20.00 Uhr -
Das erste was ich sah, als ich meine Augen öffnete war leider nicht sie, sondern das grässliche Oszilloskop und ein dunkler Raum vermutlich ohne Fenster. So stickig wie es hier 

 

war. Es war außerdem stockdunkel und still. Man konnte lediglich das Piepen und Leuchten des Oszilloskopes hören bzw. sehen. Ich hatte es überlebt. Es war also kein Traum. Ich hatte es tatsächlich überlebt. Ich konnte mich zwar nicht sehen aber ich wusste, dass ich im Moment ein breites Dauergrinsen drauf hatte. Glücklich verschränkte ich meine Arme hinter dem Kopf und dachte nur an sie. Nur an sie. Es war dunkel im Zimmer. In Gedanken waren wir allein. Nur sie und ich. Ich konnte mich nicht genau an ihr Gesicht erinnerin aber an ihr zauberhaftes Lächeln. Ob sie wohl schläft? Genüsslich schloss ich meine Augen und atmete tief ein und aus. Es klopfte immer noch wie wild. Dieses Dind was mich mein ganzes Leben über gequält hatte. Mir ungeheure Schmerzen zufügte: Schmerzen des nicht da seins, des überflüssig seins, des lebenden aber doch gestorbenen. Die Schmerzen wie eine lebende Leiche umherzustreifen. Alles mit einemmal verschwunden. Nur durch sie. 

 

Durch...ihre.... was hat sie eigentlich getan? Nichts. Ja, im Grunde hat sie nichts getan. Wir sind nur zusammengestoßen und das wars auch aber.....moment....Was ist wenn es nicht sie ist? Was ist wenn es nicht diese Person ist? Mein Herz fühlte sich auf einmal so kalt an. Mich befiel eine Gänsehaut. Nein! An diesen Gedanken möchte ich nicht einmal denken. Ich weiß es. Sie ist es. Sie MUSS es sein. Ich fühle es tief in meinem Herzen. Nein, falsch! Du fühlst es, nicht wahr? Verdammt. Ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare als jemand die Tür öffnete. Mit einemmal wurde es hell im Raum, sodass ich etwas aufblinzeln musste. 

Arzt: ,,Oh, du bist ja schon wach. Das freut mich. Die Wirkung der Narkose verfliegt bald. Ich werde dir oben Schmerztabletten geben, damit du die Nacht auch gut schlafen und dich von der Operation erholen kannst."

Während er sprach entfernte er die Verbindung zum Oszilloskop von meinem Zeigefinger und 

 

alle anderen Kabel an meinem Körper. Dann rufte er zwei weitere Ärzte zu Hilfe. Was meinte er mit oben?

Shun: ,,Darf ich erfahren, wohin Sie mich bringen?"

Arzt: ,,Na, rauf auf dein Zimmer, wo du dich ausruhen kannst. Dort ist es auf jeden Fall gemütlicher als hier. Du kannst mir vertrauen", zwinkerte er.

Shun: ,,Ist....ist."

Arzt: ,,Ja, mein Junge? Ist was?"

Shun: ,,Ach, nichts! Nehmen Sie mich nicht Ernst. Ich bin wohl noch unter dem Einfluss der Narkose", lächelte ich.

Hoffentlich bringen sie mich in das selbe Zimmer. Hoffentlich liegt sie auch dort. Die Decke über mir bewegte sich langsam. Raus aus dem Zimmer, dann der Flur bis ich dann im Aufzug ins siebte Stockwerk befördert wurde. 

 

Noch einmal der Flur. Mein Herz schlug immer schneller und lauter. Hör auf! Du übertreibst es! Entweder schlägst du gar nicht oder du explodierst. Was bist du für ein Organ? Es war nicht mehr weit. Ich spürte das. Wir bogen zweimal nach rechts ab und dann noch ein drittes Mal und dann.....tja dann blieben sie stehen. 

Arzt: ,,Wir sind da, mein Junge."

Mein Herz klopfte wie verrückt. Er machte leise die Tür auf. Das Licht knippste er absichtlich nicht an. Verdammt. wie soll ich sie in der Dunkelheit erkennen? Und was ist, wenn sie nicht drinnen ist, geschweige denn, wenn es nicht sie ist? Oh mann, was ist nur los mit mir? Als wir das Zimmer betraten bzw. sie mich auf meinem Krankenbett reinschoben verlief alles für mich wie in Zeitlupe: Ich lag auf dem Bett und war mit dem Kopf ins Zimmer gerichtet. Ich konnte es also nicht sehen. Kopfüber wurde ich reingeschoben. Links von mir konnte ich einen 

 

Umkleideraum erkennen und dann.....dann.....ein Bett.

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Über den Autor

ShiningEnzian
Ich bin ein pessimistisches Fräulein, dass schon seit ihrer Kindheit einen Narren an der asiatischen Kultur als auch der Sprache gefressen hat. Demnach lerne ich fleißig japanisch. Eine Weile lernte ich auch zusätzlich koreanisch aber, das ist dann unter dem ganzen Stress untergegangen. Außerdem habe ich gemerkt, dass mich die japanische Sprache doch mehr fasziniert. Genauso wie ich verrückt nach Asien bin, liebe ich auch den Sport Basketball. Kobe Bryant und Michael Jordan sind meine Idole.
Ich finde im übrigen, dass Sport unbedingt ins Leben integriert werden sollte. Es ist sehr wichtig und vor allen Dingen sehr gesund.
Ich bin wie viele andere aus den 90ern auch mit den Kinderserien aus Japan bzw. Nippon und Toei Animation aufgewachsen. Danke Japan auch dafür.

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