Beschreibung
Inspiriert wurde ich von dem Lied ,,Single Mother" von der japanischen Sängerin Kokia. Es ist sehr nahe an der Übersetzung des Liedes und möchte aus diesem Grund mit diesem Buch kein Geld verdienen (möchte allgemein kein Geld als Schreiberin verdienen^^)
Lyrics sind von Kokia. Es ist nicht meine Idee. Ihr Lied diente als Inspiration, was ich teilweise mit meinen eigenen Erfahrungen und meinem Leben verflochten habe. Das Buch entspricht also teilweise einer wahren Begebenheit.
Hey, Leute. Ja, Ihr!
Ihr denkt euch bestimmt "Was will die von uns?"
Um ehrlich zu sein: gar nichts. Es ist so: Ich habe einen dummen Fehler gemacht und wollte euch gerne darauf aufmerksam machen. Na, ihr wisst schon. Damit ihr nicht denselben Fehler macht. Sieht ihr die Überschrift oberhalbt des Textes? Ja?
Ich finde, das sind die wundervollsten Wörter, die ich je in meinem ganzen Leben gelesen habe. Im Ernst!
"Warum?", fragt ihr.
Naja, es ist so, dass ich älter geworden bin und somit lange über meine Vergangenheit nachgedacht habe. Über meine Taten, Entscheidungen, bisherige Niederlagen und Erfolge. Ich habe mich umgedreht, um mir meinen zurückgelegten Weg näher anzuschauen. Zu sehen über welche großen Steine ich gesprungen oder gestolpert bin. Um zu sehen, wie überhaupt mein Weg strukturiert
war. Und - ich habe über meine Mutter nachgedacht.
Wir sind keine wohlhabende Familie gewesen. Mein Vater hatte uns als ich bereits 15 Jahre alt war, verlassen. Mutter musste von diesem Zeitpunkt an alleine für unser Wohl aufkommen. Mein geliebter Vater gab uns kein Geld und meldete sich nie mehr.
Ich blicke nun zurück und überlege wie hart es für meine Mutter gewesen sein muss, uns trotzdem ein schönes und dennoch, obwohl wir nicht die Mittel dazu hatten, ein "normales" Leben zu bieten. Für uns. Für mich. Für unser aller Wohl.
In meiner Phase vom Teenager zum Erwachsenen begriff ich langsam aber sicher, dass nicht alle Erwachsenen gute Menschen sind. Das dachte ich aber oft als Kind: Alle Erwachsenen sind liebe, nette Menschen - wie meine Mutter.
Ich lebte weiter, schloss das Kapitel meiner Kindheit und öffente das Kapitel meiner Jugend. Hier war nicht alles wunderbar, wie es mir in meiner Kindheit schon öfter vorgekommen war. Die Realität schlug wie eine Faust in mein Gesicht und öffnete mir die Augen. Sie zeigte mir, dass nicht alle Menschen ein gutes Herz haben. Dass nicht alle Menschen gute Absichten haben. Aber bis dahin waren diese Leute meine engsten Freunde. Meine "zweite" Familie. Ich habe sehr spät auf mein Gewissen gehört, um Änderungen in meinem Leben durchzuführen.
Meine Mutter - ich war naiv, einfach naiv und viel zu jung, um zu wissen WAS und WIE ich mit ihr sprach. Ich sagte schreckliche Dinge zu ihr ohne zu wissen wie viel diese Worte weh tun können, ihr das Herz brechen. Wie "Ich hasse diese Familie! Das ist nicht die Familie, wie ich sie mir vorstelle! Hätte ich doch eine andere Mutter als dich!"
und das nur, weil sie mir den Umgang mit meinen "Freunden" verbietete.
Weil sie sich Sorgen um mich machte.
Weil sie das Beste für mich wollte.
Weil sie mich beschützen wollte.
Weil sie einfach meine Mutter war.
Weil sie Gefühle hatte im Gegensatz zu mir.
Weil sie mich mit Tränen in den Augen trotzdem liebte, obwohl ich ihr egoistischwerweise die Verdammnis wünschte.
Warst es nicht nach alledem immer noch du, die mir in Not hilfreich ihre Hände entgegenstreckte, Mama?
Sogar als ich von zu Hause abgehauen war, um endlich Freiheit zu erlangen, die ich ja angeblich nie von dir bekam. Ich lief fort, um nie mehr gebunden zu sein, ich war es aber dennoch.
Du weintest und ließest mich in Ruhe, wartetest voller Hoffnung, still zu Hause, dass ich eines Tages vielleicht den richtigen Weg zurück
finden würde. Weil ich nicht irgendeine Person, sondern trotzdem im Herzen deine Tochter war.
Jetzt wo ich erwachsen geworden bin, wirklich erwachsen, sehe und verstehe ich, dass DU diejenige warst, die meisterhaft diese schwierigen Tage bewältigt hatte und nicht ich die Person war, schlauer und stärker gewesen zu sein als du. Ich möchte dir danken, für die Liebe, die du mir all die Zeit geschenkt hast. Denn Sie ist es im endeffekt, die mich als "Mensch" erhalten hat.
Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern als der liebe Gott mit die Augen geöffnet hatte und ich mich auf den Weg zurück nach Hause gemacht hatte. Von weitem beobachtete ich dich, wie du am Schal meiner Schwester stricktest und deine Augen sich dabei mit Tränen füllten. Für einen Moment hörtest du auf zu stricken und ließest die Nadeln in deinen Schoß sinken. Traurig sahst
du aus dem Fenster nach draußen.
Das war der Moment als die erste Träne langsam ihren Weg über deine Wange bahnte.
Meine Brust schmerzte bei diesem Anblick und es dauerte nicht lange bis ich reuevoll auf die Knie fiel und bitterlich schluchzte mit den Worten "Was habe ich getan? Ich bin so ein Vollidiot!" Ich nahm mir fest vor, ihr nicht ins Gesicht zu blicken. Mit welcher Entschludigung und welchem Recht auch. Ich war an allem Schuld. Während sie liebevoll ihre Arme öffnete, lief ich fort und wollte sie nicht. Ich habe sie verstoßen.
Was sie wohl in all den Jahren über mich dachte?
Vielleicht erinnerte sie sich an meine Kindertage oder an die Zeit als ich noch ein Baby war.
Meine Tränen flossen bei diesen Gedanken immer mehr und überfluteten mein Gesicht aber vor allem mein vernebeltes Herz. Nein!
Mein verhärtetes Herz.
Ich kann meine Gefühle und Reue, vor allem aber wie leid es mir tut, nicht in Worte fassen. All die Werte, die Liebe, die Sicherheit, die du mir gegeben hast. Es ist zu spät und liegt leider nicht mehr in meiner Macht die Gefühle, die ich tief in meinem Herzen allmählich empfinde, wiederzugeben. Ich kann nicht.
Ja, es stimmt. Ich bin älter geworden, Mama. Ich bin zu einer jungen Frau herangewachsen und verstehe jetzt, dass DU die edle und hübsche Frau warst, die leiden musste und dennoch die Tage gemeistert hat beim Großziehen meiner anderen Geschwister. Ich gebe voller Stolz zu: DU warst es, nicht ich, geliebte Mama.
Und deswegen, Mama. Danke für die Liebe, die du mir gegeben hast. Danke, dass du mich überhaupt aus tiefstem Herzen geliebt hast. Für immer und ewig Danke dafür, dass du
mich ein lebenlang in deinem Herzen getragen hast.
"Obwohl, das nicht die Familie ist, die ich mir vorgestellt hatte" bin ich trotzdem froh eine Mutter wie dich gehabt zu haben.
Ich liebe dich Mama. Auch wenn ich es dir heute nicht mehr sagen kann. Ich liebe dich aus tiefstem Herzen, wie du mich einst.
Zutto arigatou ka-san "3