Rafail Coel, Veteran und ehemaliger Anführer einer Spezialeinheit dachte dem Krieg entronnen zu sein. Er hatte sich geirrt. Nach 10 Jahren holt ihn die Vergangenheit ein und droht zu seiner Zukunft zu werden. Um das zu verhindern bekommt er eine zweite Chance und ist bereit alles zu tun. Copyright by Eagle Writer Bildquelle Star burst red and yellow fire / Fotolia.com
,, Ich will endlich antworten Seyonn.“ Seit dem Zwischenfall mit Grace waren erst ein paar Minuten vergangen, aber Martin hatte endgültig genug. Es gab zu viele offene Fragen, zu viel was ihm der Unity-Botschafter verschwieg. Er wollte aus dem Stuhl aufstehen, in dem er saß, doch ein plötzlicher stechender Schmerz überzeugte ihn davon, dass sitzen vielleicht doch ganz angenehm war. Grace oder was immer ihn auch angegriffen hatte, musste ein paar Rippen geprellt haben.
Seyonn seufzte. Es hatte keinen Sinn mehr. Aber ein wenig Zeit gewinnen wollte er trotzdem.
,, Die bekommen sie. Die Schiffsysteme sind bald repariert, dann können wir hier weg und dann bekommen sie ihre Antworten. Warten sie nur noch etwas.“
,, Worauf bitte soll ich warten, sie könnten mir jetzt sofort sagen, was ich wissen will. Wer hat uns angegriffen? Und vor allem… wieso sagten sie vorhin Grace sei von der Unity ?“
Nach dem Zwischenfall hatten sie die Bewusstlose in einen abgeschirmten Raum auf den unteren Decks gesperrt, aus dem sie, wie Seyonn meinte, nicht rauskäme. Noch dazu würde Hal jede ihrer Bewegungen überwachen.
,, Weil es so ist. Wobei sie nicht wirklich zur Unity gehört. Eine Splittergruppe… Das ist kompliziert zu erklären, deshalb bitte ich sie zu warten, bis wir Enclave erreichen. Ich bitte sie einfach, mir zu vertrauen.“
,, Wir fliegen also tatsächlich dorthin ? Ich dachte sie dulden dort niemanden.“ , meinte Adams.
,, Wir sind lieber unter uns. Aber man wird uns landen lassen, wenn ich es gestatte. Sie sollten das als Ehre auffassen. Sie sind vermutlich die ersten anderen Lebewesen, die den Planeten seit ein paar Jahrtausenden betreten.“
,, Tolle Ehre. Mir wer es lieber wir hätten gar keinen Grund. Dieses… Weltenschiff ist noch immer irgendwo da draußen. Und Coel jagt vielleicht einer falschen Spur nach.“
,, Das glaube ich nicht.“ , erwiderte Seyonn, führte diese Behauptung aber nicht näher aus. Wieder ein Geheimnis , das er für sich behielt.
,, Also gut, wann können wir los ?“
,, Die Steuerung für die Nova-Generatoren ist wieder online. Die restlichen Reparaturen sind unkritisch und können warten.“ , meldete sich HAL.
,, Das heißt solange unsere Unbekannten Freunde nicht noch einmal auftauchen.“ , bemerkte Adams. ,, Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der Nova-Antrieb, den das Weltenschiff haben muss, für die Ereignisse im Trinity-System mehr als ausreichend gewesen ist.
,, Ich hoffe mal, das es uns erspart bleibt, das rauszufinden.“
Die Kronos tauchte als glühender Punkt am Nachthimmel über Enclave auf. Ägir, der es sich nicht hatte nehmen lassen wieder die Steuerung des Schiffs zu übernehmen, verlor kurz etwas die Kontrolle, stabilisierte das Schiff dann aber wieder. Einige der Sensoren, die automatische Kurkorrekturen durchführten waren ausgefallen, so dass der Kapitän der Handelsmarine sich beim Fliegen mehr auf sein Gespür, als auf die Technik verlassen musste.
Martin warf einen Blick auf einen der Sichtbildschirme, auf denen Enclave in Sicht kam. Aus der Ferne wirkte der gelb schimmernde Planet beinahe Winzig. Dabei war der Planet, der um der um einen blauen Zwerg kreiste nahezu doppelt so groß wie die Erde, besaß aber Aufgrund eines überwiegend aus leichten Elementen bestehenden Aufbaus in etwa die selbe Schwerkraft. Darin erschöpfte sich allerdings auch schon sein Wissen über diese Welt.
An sich wusste die Menschheit mehr, über die Oberfläche der blauen Zwergsonne des Systems, als über Enclave selbst.
Wobei der Begriff Zwerg für diese Sonnentypen ziemlich unpassend war. Ein blauer Zwerg strahlte ganze Zehntausendmal Stärker, als jegliche anderen Hauptreihensterne. Verglichen mit der Sonne der Erde, wäre diese wohl wie eine Kerze neben einem voll beleuchtetem Weihnachtsbaum erschienen. Allerdings existierten solche Sterne auch im galaktischen Maßstab gesehen nur sehr kurz. Innerhalb weniger Millionen Jahre hatten sie all ihren Wasserstoff zu Helium umgewandelt und traten in den Zustand eines roten Riesen über.
Die Sonne von Enclave hatte allerdings wohl noch einige Millionen Jahre vor sich. Es war etwas anderes, das Martin Sorgen machte.
Blaue Sterne gaben allgemein sehr viel Ultraviolette Strahlung ab. Für die Unity stellte diese Strahlung wohl kein Problem dar, aber für ihn und die anderen…
,, Wir brauchen da unten aber keine Schutzanzüge , oder ?“ , wollte er wissen.
,, Wir landen auf der Nachtseite des Planeten, also nein. Und selbst wenn die Sonne aufgeht, holen sie sich zwar vielleicht den schlimmsten Sonnenbrand ihres Lebens, sollten aber keine Schäden davontragen.“
Martin sah hinab auf die näherkommende Golden Leuchtende Kugel. Vermutlich bestand ein Großteil der Planetenoberfläche aus Sand, der das Licht des Sterns reflektierte.
,, Gibt es dort unten eigentlich Leben ?“ , wollte Ägir wissen. ,, Die Strahlung würde jeglichen irdischen Organismus irgendwann grillen.“
,, Nun, es gibt einige Pflanzen, die sich darauf spezialisiert haben, UV-Strahlung zur Photosynthese zu nutzen.“
,, Ich vermute mal, die dürften dann größtenteils dunkel gefärbt sein. Vielleicht sogar schwarz ?“ , fragte Adams.
,, Richtig“ , Der Energiegehalt von Ultravioletten Licht, ist niedriger als der von Infrarotstrahlen oder normalen Licht. Das bedeutete für Pflanzen, die ihren Stoffwechsel darauf ausrichten aber, dass sie mehr davon aufnehmen mussten, um genug Energie für den Photosynthese-Prozess zu haben und eine dunkle Farbe absorbierte mehr Energie als helle, die diese reflektierten.
,,Wir landen allerdings in einem der wenigen bebauten Gebiete. Sie bekommen also vermutlich keine zu Gesicht. Ich melde unsere Ankunft besser“
Der Abgesandte der Unity stellte eine Funkverbindung her. Martin fragte sich, ob die Unity bevor sie den Menschen begegnet waren überhaupt Funk verwendet hatten. Vermutlich nicht.
,, Hier ist Seyonn.“
Eine ruhige Stimme meldete sich. ,, Willkommen zurück, es ist eine Weile her.“
,, Und ob es das ist. Aber ich fürchte ich bringe dringende Neuigkeiten.“
,, Wie dringend ?“
,, Ich muss mit Utgar sprechen.“
Es folgte eine Sekundenlange Pause. Martin dachte schon, die Verbindung wäre gestört oder unterbrochen.
Dann meldete sich die Stimme zurück.
,, Sie reisen auf einem menschlichen Schiff.“
Es war eine Feststellung. Und ganz klar keine Positive.
,, Das ist richtig. Ich kehre nicht allein zurück.“ , erwiderte Seyonn.
,, Landen sie. Ich hoffe sie wissen was sie tun.“
,, Das hoffe ich auch.“
Seyonn unterbrach die Verbindung.
,, Wer ist Utgar ?“ , wollte Martin wissen, während die Kronos in einen Landeanflug überging.
,, Vielleicht das interessanteste Lebewesen, das sie je treffen werden.“
Ein kurzer Ruck ging durch das Schiff, als die Kronos die Atmosphäre des Planeten durchquerte. Dann konnte Martin zum ersten Mal einen näheren Blick auf die Oberfläche werfen. Wie er bereits vermutet hatte, erstreckte sich unter ihnen ein fast endlos wirkendes Sandmeer, das im Feuer des O-Klasse Sterns bläulich schimmerte. Hier und da ragten Felsen aus dem Untergrund. Ansonsten gab es anfangs nichts zu entdecken, als den über die Oberfläche des Sandes rasenden Schatten der Kronos und den Staubsturm, welchen das Schiff hinter sich herzog.
Dies änderte sich jedoch schlagartig, als sie die Nachtseite des Planeten erreichten.
Mitten in der dunklen Wüste so schien es befand sich ein perfekt kreisrunder Ring aus grauem Stein.
Rundherum war allerdings weiterhin alles verlassen.
,, Landen sie dort vorne.“ , wies Seyonn Ägir an. Es war nicht schwer zu erraten, dass er die steinerne Plattform meinte.
,, Sie sagten, wir landen in Bewohntem Gebiet.“ , meinte Martin.
,, Das tun wir auch, vertrauen sie mir.“ ,
Ägir brachte das Schiff in einen Anflugwinkel mit der Steinplatte und landete erstaunlich sanft auf der Oberfläche.
Nachdem das Schiff zum Stillstand gekommen war wendete sich Martin erneut an den Unity-Abgesandten.
,, Was jetzt ?“
,, Wir gehen raus.“
Gesagt getan. Wenige Minuten später trat Martin über eine Frachtluke ins Freie. Gefolgt von Seyonn und…
,, Müssen wir sie wirklich mitnehmen ?“ , fragte er , als Grace aus dem Schiff trat.
,, Keine Sorge. Sie wird es nicht wagen hier Ärger zu machen.“ , erklärte Seyonn.
,, Und da sind sie sich sicher ?“
,, Ich will nicht sterben.“ , erwiderte Grace.
,, Dann können sie mir vielleicht verraten, was sie sind und wie das alles zusammen hängt, den Seyonn weigert sich ja mit irgendwas zu erklären.“
Sie schwieg.
,, Toll, einfach Großartig. Seyonn, ich hoffe wirklich, dieser Utgar.. hat ein paar Antworten.“
,, Keine Sorge, die hat er.“
Um die Plattform herum schien es nichts zu geben, als weitere endlose Wüste. Langsam begann er daran zu zweifeln, dass sich noch etwas tun würde.
,, Was genau mache wir hier eigent…“
Der Rest seines Satzes ging in einem dröhnenden Geräusch unter, als sich die Steinplatte auf der sie und die Kronos standen sich plötzlich absenkte.
,, Ich sagte doch, wir landen in Bebautem Gebiet.“
,, Sie sagten nicht, dass das unterirdisch liegt.“
Die Platte war jetzt auf einer Ebene mit dem Sand und Martin fürchtete kurz, sie würden einfach verschüttet werden. Aber irgendetwas hielt den Sand an seinem Platz, so dass dieser einen Tunnel um die absinkende Plattform herum bildete.
,, Ist da draußen alles in Ordnung bei euch ?“ , fragte Ägir über Funk.
,, Soweit schon.“
,, Ich hab hier drin Probleme mit den Instrumenten. Laut denen sind wir nämlich...äh… Unter der Erde.“
,, Wir sind unter der Erde, schalten sie mal die Sichtbildschirme ein.“
Ein Moment des Schweigens folgte, bevor sich der Navigator zurück meldete : ,, Mein Gott.“
Martin hätte es nicht besser ausdrücken können. Die Wände aus Sand waren kurz einer Schicht aus einem metallischen Material gewichen…. Und jetzt schwebte die Plattform völlig frei im Raum einer gewaltigen Höhle. Zumindest hielt er es zuerst dafür, bis er sich weit genug an den Rand der Steinplatte herantraute um herunter zu spähen.
Lichter schimmerten in der Tiefe und ein feiner Nebel aus grauen Partikeln, die sich hier und da zu schemenhaften Umrissen zusammensetzten, schwebte durch die Leere.
,, Was ist das ?“ , fragte Martin, als er wieder ein paar Schritte zurück trat.
,, Wir.“ , antwortete Seyonn tonlos. ,,Nanospeicher in nicht vernetztem Zustand. Ein paar Millionen davon enthalten jeweils ein Bewusstsein. Wir nehmen keine Gestalt an, wenn wir es nicht müssen.“
Martin erwiderte nichts.
Aber aus dem grauen Partikelsturm der um sie herum tobte, löste sich eine Gestalt und trat auf die Plattform, die immer noch weiter in die tiefe sank.
Zuerst sah es erneut so aus, als würde sich ein Schemen aus den Partikeln bilden nur um sich gleich darauf wieder zu zerstreuen. Diesmal geschah dies jedoch nicht. Stattdessen verdichtete sich die Gestalt und schließlich stand ein Mann, vom Aussehen her mittleren Alters auch wenn das bei der Unity keine Rolle spielte, vor ihnen auf der Plattform. Kalte, aber nicht unfreundliche, Augen musterten die Eindringlinge in diese seltsame Welt.
Er trug seltsame, metallisch wirkende Kleidung, die wohl mehr Teil von ihm war, als wirklicher Stoff.
Der Neuankömmling musterte kurz Martin , nickte dann Seyonn zu und fixierte seinen Blick auf Grace.
,, Sie sind also hier. Aber wieso bringt ihr einen Verräter mit ? Einen, der nur Zerstörung sucht ?“
,, Ihr wisst wieso.“ , gab Seyonn zurück.
,, Die Wahrheit kann auch den größten inneren Dämonen bezwingen.“
Grace sagte nichts.
Martin hatte gehofft jetzt endlich ein paar Informationen zu bekommen. Doch weiterhin waren sowohl Seyonn, als auch der noch namenlose andere darauf bedacht in Rätseln zu sprechen.
Dafür schienen sie langsam an das Ende ihres Abstiegs zu gelangen. Die Plattform wurde langsamer.
,, Utgar wartet auf euch. Seyonn, ich hoffe ihr wisst, was ihr tut.“ Mit diesen Worten trat der andere über den Rand der Plattform… und löste sich im Fallen in einen Wirbel aus grauen Partikeln auf.
,, Keine Sorge.“
Die Plattform kam endgültig zu einem halt. Die Lichter, die Martin von oben gesehen hatte, erwiesen sich nun als Fenster. Offenbar gab es hier doch einige Gebäude, die über Straßen miteinander verbunden waren. Hier und da spendeten Laternen licht, so dass es fast Taghell war.
Einen Moment fragte er sich, für wen die Gebäude gedacht waren, als sich vor einem davon aus dem Wirbel der Nanospeicher eine Frau manifestierte und eintrat.
,, Nicht alle von uns ziehen ein Formloses Dasein vor.“ , erklärte Seyonn, als er Martins fragenden Blick bemerkte.
,, Und ihr ?“
,, Ich komme mit beidem gut zurecht. Kommt, folgt mir.“
,, Was wird aus dem Schiff ?“
,, Was soll damit sein ?“ , wollte Seyonn wissen.
Martin sah zurück nach oben, wo durch die Öffnung, die das Absinkend er Steinplatte hinterlassen hatte immer noch Sonnenlicht nach unten viel.
,, Nichts“ Martin wendete den Blick ab. Der helle Kreis an der ansonsten dunkeln Decke des Komplexes, er war sich mittlerweile sicher, dass dieser Ort nicht natürlich Ursprungs war, hatte etwas Hypnotisches. ,, Bringen sie uns zu diesem Utgar. Ich habe lange genug auf Antworten gewartet.
Und während er Seyonn über den aus ausgetretenen Fliesen bestehenden Pfad folgte, fragte er sich unwillkürlich, wie es Coel grade erging.
Wie passten die Artheraner in das Bild, das er sich mittlerweile hatte machen können. Es war lückenhaft, aber es legte nahe das Coel einer falschen Spur nachjagte.
Vielleicht würde das alles bald etwas klarer werden.
Aine betrachtete die Pflanze immer noch scheinbar fasziniert. Coel selbst erinnerten die Blätter eher an Unkraut. Am ehesten hätte er es noch mit Efeu vergleichen können.
,, Das sollte nicht hier sein.“ , meinte sie und kniete sich kurz hin.
,, Was haben sie vor ?“ , wollte Coel wissen. Die Frage beantwortete sich allerdings selbst, als die Artheranerin das Messer zog und etwa die Hälfte des Gewächses abschnitt.
Zum ersten Mal besah er sich dabei auch die Waffe näher. Die Klinge wies mehrere Scharten und Risse auf, als wäre sie schon ziemlich alt.
,, Was hat es damit auf sich wenn ich fragen darf ?“ , wollte er wissen. Es erschien ihm immer noch seltsam, das von allen, das Aine hätte fordern können, es ausgerechnet das Messer war.
Ein Familienerbstück. Sie werden wohl selten einem unbewaffneten Artheraner . Es gilt als ehrenlos , wenn sich zwei Artheraner begegnen und einer davon unbewaffnet ist.“
,, Wieso das ?“
,, Kommt es zu einem Zweikampf, wird erwartet, den unbewaffneten Gegner zu schonen, selbst wenn er den Kampf provoziert hat. Man darf nur töten, wenn der Gegner bewaffnet war. Absichtlich unvorbereitet aufzutauchen ist Feige. “ , erklärte Aine. ,, Ich bezweifle, dass ein Mensch das versteht.“
,, Ich glaube schon. Es erscheint trotzdem unnötig brutal überhaupt untereinander zu kämpfen.“
Ihm wurde klar, dass er eigentlich nichts über die Artheranische Kultur wusste. Bis auf das wenige, was ihm Seyonn Bereichen konnte und dem was er selbst gesehen hatte.
Aine gab keine Antwort, während sie die Abgeschnittene Pflanze in einer Tasche ihrer Kleidung verschwinden ließ.
,, Es ist seltsam wieder hier zu sein.“ , bemerkte Coel. ,, Vielleicht sind meine Erinnerungen nicht so vollständig wie ihre, aber…“ Er machte eine Pause. ,, Ich habe mir nie die Zeit genommen, mich wirklich einmal umzusehen. Und jetzt ist es Asche. Ich bezweifle, dass irgendjemand diesen krieg gewollt hätten, wenn wir gewusst hätten, wie es Endet.“
Aine hatte mittlerweile einen Stiefel ausgezogen und setzte die Füße auf den brennenden Sand.
,, Ich glaube nicht das man auf dem Boden stehen ka…“Coel verstummte
Der Grund musste stellenweise immer noch leicht die Temperatur von brennender Kohle haben, trotzdem zuckte die Artheranerin nicht einmal.
,, Ich bin die erste meiner Art , die diese Welt wieder betritt.“ , erklärte sie, bevor sie den Fuß zurück zog und auf den anderen Schuh balancierte.
Erst hier bemerkte Coel, das etwas nicht stimmte. Drei Zehenabdrücke waren im Boden zurück geblieben, die rasch vom Wind überdeckt wurden.
Aine fehlte ein Zeh.
,,Wie ist das passiert ?“
Zuerst dachte er, die Artheranerin würde sich erneut in Schweigen hüllen. Dann jedoch antwortete sie : ,, Meine… Heimat lag auf dem südlichen Kontinent von Artherium. Ihre Leute nannten es Idolum.
Als die Menschen dort auftauchten und ihre Basen errichteten, sind viele direkt aus ihren Städten und Dörfern geflohen. So weit wie möglich weg von den Menschen und damit dem Tod. Entkommen sind sie letztlich meist trotzdem nicht.
Uns hat man durch die Berge geschickt. Mitten in einen Schneesturm. Manche sind direkt erfroren.“
,, Das tut mir leid.“ Nicht nur das., dachte Coel.
,,Ich war noch so gut wie ein Kind.“ , erklärte Aine. ,, Wie viele haben erst gar nicht überlebt. Tausende vielen direkt den Bomben der GTDF zum Opfer. Ohne eine Chance. Was ist da ein Zeh ?“
,, Trotzdem … mir tut alles leid, was hier geschehen ist.“ Er sah eine Weile von der Kante der Klippe aus in die Ferne. Vielleicht konnte Aine hier ihre Vergangenheit bewältigen.
Für ihn jedoch gab es in dem staubigen Ödland keine Erlösung.
Nu unwillkommene Erinnerungen.