Beschreibung
Von: KathySherryl, CherlseyCrow, NanaBella und Jasmin99
Für jeden, der den Traum der Freiheit in sich trägt und für all diejenigen, die zahllose Male in den Himmel geblickt haben und die Flügel hatten ausbreiten wollen, um ihrem Käfig zu entfliehen.
Für alle, die Träume haben und die die Wahrheit einfach einmal hinter sich lassen wollen.
EIN LETZTER BLICK ZURÜCK
Es war noch dunkel als mein Wecker klingelte. Müde öffnete ich meine Augen. Die ganze Nacht über hatte ich kaum schlafen können. Andauernd hörte ich wie sich meine Eltern stritten- und immer wieder fragte ich mich wann es soweit war, dass meine Eltern sich scheiden. Ob es dazu kommen würde? Tränen rannen immer wieder meine Wangen entlang, wenn ich daran dachte. Ich konnte mir es nicht vorstellen, nur mit einem Elternteil zu leben. In der Schule konnte ich mich kaum konzentrieren. Immer wieder fragte ich mich für wem ich mich entscheiden würde- Vater oder Mutter? Es war schrecklich einen solchen Gedanken im Kopf zu haben. Egal wie oft ich Musik hörte, in den Wald ging oder las. In meinem Hinterkopf blieb immer dieselbe Angst vor der Scheidung meiner Eltern. Jeden Tag kam ich angespannt von der Schule mit der Frage, was ich zu Hause vorfinden würde: Einen gepackten Koffer? Wütende Gesichter? Das erneute Klingeln meines Weckers riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaltete ihn aus und machte mich bereit für die Schule.
Als ich die Treppe runter zur Küche stieg- musste ich mir das laute Gebrüll meine Vaters anhören. Meine Augen wurden feucht als ich an früher dachte: Als meine Eltern noch glücklich zusammen waren, wurde ich immer mit "Guten Morgen Schatz" begrüßt. Jetzt aber kamen mir nur die übelsten Schimpfwörter entgegen- auch wenn sie nicht direkt an mich gerichtet waren. Plötzlich stieg in mir ein anderes Gefühl als nur Verzweiflung und Traurigkeit auf: Wut. Warum kapierten meine Eltern nicht das es mich quält, sie so zu sehen? Merkten sie nicht, dass sie mich letzter Zeit total ignorieren? Keine Zeit für mich hatten? Sich andauernd nur noch stritten? Entschlossen sprang ich die letzten Stufen runter. " DAS REICHT", brüllte ich so laut ich konnte. "ich halt das nicht mehr aus", in meiner Stimme lag der ganze Schmerz den ich die ganze Zeit in mich trug. Doch auch Verzweiflung und Traurigkeit überstiegen mich. "Ich kann einfach nicht mehr!", mein schreien wurde zu einem Wimmern, bis ich ganz zu Schluchzen begann. "nein, nein...", Meine Knie wurden weich, ich konnte mich nicht mehr halten und sank in die Knie. "Schatz!", es war Mutters Stimme, die ich zuerst hörte. Sie ging zu mir und nahm mich in den Arm. Doch entstatt mich zu trösten begann sie: "Siehst du denn nicht was du gemacht hast?! Konntest du nicht einfach die Klappe halten?!"- "Ich? Wer war denn-" "ich hasse euch! Alle beide!", schrie ich so laut ich konnte und wollte schon rausrennen, doch meine Beine gaben beim ersten Versuch auf. Verzweifelt sank ich in die Knie.Doch Ich musste mich zusammen reißen! Ich nahm all meine Kraft und stand auf. Ein letztes Mal sah ich meine Eltern an, dann rannte ich fort. Ein letztes Mal sah ich mir das Haus an, dann rannte ich in den Wald. Denn es würde das letzte Mal sein, indem ich das Haus betreten würde. Das letzte Mal..für immer...