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Florida, ein Reisebericht

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"Florida, ein Reisebericht"
Veröffentlicht am 14. Mai 2008, 96 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Hallo liebe Leser! Als Leseratte verfiel ich vor ein paar Jahren auf die Idee, selbst Kurzgeschichten oder Romane zu schreiben und bin seit dem infiziert. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich ursprünglich einmal Journalist werden wollte. Stattdessen habe ich den Beruf des Juristen ergriffen, was ich nie bereut habe, aber gleichwohl fehlte mir die Möglichkeit, spannende Dinge zu Papier zu bringen. Zur Zeit stelle ich gerade einen ...
Florida, ein Reisebericht

Florida, ein Reisebericht

Ankunft

Liebe Leser, der nachfolgende Reisebericht soll Inspiration und Hilfe zugleich sein. Sollte der Bericht Gefallen finden, würde ich mich über ein Feedback freuen.
Tag 1, Abflug
2. Februar 2004, 3.30 Uhr am Morgen. Wir brechen auf in den Urlaub, raus aus der Kälte, die Hamburg in ihrem eisigen Griff hält, fort ins Land des ewigen Sommers, nach Florida. Wir sind neugierig. Was wird uns erwarten? Entgegen der Empfehlungen des Reisebüros haben wir abgesehen von unserem Mietwagen nichts gebucht. Kein Hotel, keine Reisebegleitung vor Ort, keine Rundreise in Gesellschaft. Wir werden auf uns allein gestellt sein. Aber das kann uns nicht schrecken. Im Gegenteil. 5.50 Uhr, wir checken ein. Als Hamburg unter uns im Schneetreiben versinkt, lehnen wir uns entspannt zurück. Der Urlaub kann beginnen. Zu unserer Freude verläuft das Umsteigen in Frankfurt angenehmer, als wir uns das vorgestellt hatten. Während wir in der Wartehalle sitzen und letzte Telefonate führen, können wir schon einen Blick auf unser Flugzeug werfen, das direkt unter uns wartet. Ein wenig mulmig ist uns schon zumute. Zwölf Stunden im Flugzeug über dem Atlantik. Wir fliegen zwar regelmäßig, aber immer nur im europäischen Raum. Den Atlantik zu überqueren ist da schon ein anderes Kaliber. Dann endlich erfolgt der Aufruf und reißt uns aus unseren Überlegungen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir haben eine Zweiersitzbank am Fenster. Glück gehabt. Die sollte man unbedingt vorbuchen, da die Plätze in der Mitte des Flugzeugs ein wenig beengend wirken. Nichts für Leute mit Klaustrophobie. Außerdem sieht man nichts. Mit einem Aufheulen der Turbinen verlassen wir heimatlichen Boden und starten ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Tatsächlich verläuft die Zeit relativ schnell. Ein Phänomen. Auf dem Weg in den Urlaub bemerkt man gar nicht, wie die Zeit vergeht, auf dem Rückflug hingegen, scheint es ewig zu dauern. So vergeht auch diesmal die Zeit wie im Flug. Man sieht zwei Kinofilme, geht im Flugzeug spazieren, wirft immer wieder einen Blick auf den Atlantik und fragt sich, wie tief er wohl an dieser Stelle ist, bis man sich endlich mit den Einreiseformularen herumschlagen darf. Eine lästige Angelegenheit. Welches Hotel soll man angeben, wenn man keins gebucht hat? Eine unlösbare Aufgabe. Ich entscheide, die Stelle frei zu lassen. Wird schon nicht darauf ankommen.
Derart beschäftigt, taucht elf Stunden später endlich die Küste Floridas unter uns auf. Durch die Zeitverschiebung von sechs Stunden ist hier noch Nachmittag und erwartungsgemäß scheint die Sonne. Unser Zielflughafen lautet Fort Myers, den wir aus verschiedenen Gründen gewählt haben. Fort Myers ist der kleinste internationale Flughafen in Florida. Die Vorstellung, in Miami zu landen, hatte uns nicht behagt. Die beiden Reiseführer (Apa Pocket Guides mit Faltplan und Polyglott), die uns in den nächsten zwei Wochen gute Dienste leisten sollen, hatten dringend davon abgeraten. Zu gefährlich, zu unübersichtlich, zu stressig. Auch ein Freund, der fast schon regelmäßig nach Florida fliegt, hatte uns nur empfohlen: Laßt es lieber. Außerdem soll die Westküste ohnehin bedeutend schöner sein als die Ostküste (was den Tatsachen entspricht), und man hat so die Gelegenheit, Florida aus der Luftperspektive zu betrachten, und das ist ein Erlebnis. Mein Camcorder filmt fleißig die unendlich erscheinende Küstenlinie, die von einer schnurgeraden Straße gesäumt wird, einem Highway, der sich irgendwo in der Ferne verliert. Ich bin aufgeregt, werden wir doch in ein paar Tagen selbst auf dem Weg nach Key West diesen Highway befahren. Unter uns zieht nun der Lake Okeechobee vorbei, der größte See Floridas, der die Everglades mit Wasser versorgt, und dann setzen wir auch schon zur Landung an. So ähnlich muß sich Kolumbus gefühlt haben, geht es mir durch den Kopf, als ich spüre, wie das Fahrwerk den Boden berührt. Draußen sehe ich außer der Landebahn nur Grün und eine amerikanische Flagge, die träge im Wind flattert. Willkommen in Amerika. Zu unserem Erstaunen ist unser Flugzeug das einzige, das das schmale Abfertigungsgebäude ansteuert. Dies scheint wirklich ein kleiner Flughafen zu sein. Als ich die Gangway hinunter schreite befällt mich ein Gefühl, wie ich es noch auf keiner Urlaubsreise gehabt habe, und das ich schwer in Worte kleiden kann. Ich bin tatsächlich in Amerika! Das ist toll! Und es ist warm. Dreißig Grad mindestens. Zu unserem Erstaunen wird die kurze Distanz zur Abfertigungshalle zu Fuß zurückgelegt. Dann ist Geduld gefragt. Es gibt nur einige wenige Abfertigungsschalter, und die Bediensteten lassen sich Zeit. Zuviel Zeit für meinen Geschmack. Eineinhalb Stunden später haben wir endlich die letzte Barriere vor unserem Aufbruch ins gelobte Land erreicht. Man studiert gründlich die Ausweise und fragt uns eine Menge. Die Frage nach unserem Hotel beantworte ich wahrheitsgemäß, wofür ich ein Stirnrunzeln ernte. Gut, mein Englisch ist ein wenig eingerostet, aber so schlecht ist es nun doch nicht. Als auch auf erneutes Nachfragen die Antwort gleich ausfällt, wird der Beamte mißtrauisch. Ich berichte daraufhin, dass wir trotz intensiver Bemühungen im Internet kein freies Motel in Fort Myers ausfindig machen konnten und dringend seine Hilfe benötigen. Zu meinem Erstaunen schluckt er meine dreiste Behauptung. Es sei gerade Hauptsaison und alle Motels seien ausgebucht. Das sei ein ernstes Problem in dieser Zeit. Er wünscht uns viel Glück auf unserer Suche und bedenkt uns mit einem Blick, als zweifle er an unserer Zurechnungsfähigkeit nach Florida zu reisen, ohne ein Motel vorzubuchen. Ich muß gestehen, dass mich das leicht beunruhigt. Entgegen dem Anraten meiner besseren Hälfte, hatte ich dieses mögliche Problem lässig vom Tisch gewischt. Motels gibt es wie Sand am Meer, hatte ich in Erinnerung an eine Bemerkung des bereits erwähnten Freundes behauptet. Das mag ja auch stimmen. Nur dass sie alle ausgebucht sind, hatte der Freund offenkundig vergessen zu erwähnen. Egal. Wird schon werden, denke ich mir. Beim Verlassen des Flughafens komme ich mir vor wie auf La Palma oder Madeira. Überall wiegen Palmen im Wind. Ein kleiner Parkplatz ziert den Flughafen und genau gegenüber, einen kurzen Fußmarsch entfernt, liegt die Autovermietung. Zu meinem Erstaunen befährt ein Bus diese Strecke. Warum nicht?, denke ich mir und verlade unser Gepäck in den Shuttle Bus. Der Fahrer ist super freundlich, fragt uns nach unseren Plänen und verbreitet richtig gute Urlaubslaune. Das tut gut nach den anstrengenden Erlebnissen in der Abfertigung. Der Autovermieter Alamo erweist sich als gut gewählt. Das Personal überschlägt sich vor Freundlichkeit. Als ich unser Übernachtungsproblem erwähne, wird die freundliche Dame hinter dem Schalter sofort aktiv. Sie fragt herum, telefoniert und gibt mir allerlei Tips und Broschüren zur Hand, alles ohne Ergebnis. Die Motels sind ausgebucht. Wie soll ich das meiner besseren Hälfte Jana beibringen, die bei den Koffern wartet und noch nichts von dieser Entwicklung ahnt? Ich beschließe, ihr zunächst die gute Nachricht mitzuteilen. Wir haben jede Menge Broschüren und dürfen uns ein Auto aussuchen, das uns gefällt. Jana sieht mich zweifelnd an. Auch ich kann es nicht so ganz glauben. Also ziehen wir los, um unser Glück auszuprobieren. Die Sonne steht zwar schon tief, inzwischen ist es 17.30 Uhr, aber sie brennt noch immer und ruft uns in Erinnerung, dass wir weit weg sind von zu Hause. Dort ist es jetzt fast Mitternacht, geht es mir durch den Kopf, als wir die Reihe der Mietwagen abschreiten. Es scheinen hunderte zu sein. Gebucht haben wir einen kleinen Mittelklassewagen mit zwei Türen. Aber wenn man sich einen aussuchen darf. Kurzzeitig spiele ich mit dem Gedanken, ein Schlachtschiff zu wählen, schließlich ist Amerika unter anderem für seine riesigen Autos berühmt, doch dann siegt die Vernunft, und wir entscheiden uns für einen weißen Oldsmobile Alero mit vier Türen und Komplettausstattung. Ein schickes Auto. Der Kofferraum schluckt lächelnd unser Gepäck. Dann richten wir uns häuslich im Wagen ein. Wirklich gemütlich. Ich drehe den Schlüssel, der im Schloss steckt. Mit einem satten Brummen springt der Motor an und macht uns klar, dass unser Auto jedenfalls nicht untermotorisiert ist. Nur die Automatik ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber auch das läßt sich händeln. Wir strahlen wie die Honigkuchenpferde, als wir die Schranke anfahren, was auch der dortigen Angestellten auffällt. Wir geben einfach die Nummer des Wagens an, dann öffnet sich die Schranke. Florida, wir kommen. Die Orientierung fällt uns nicht schwer, denn es gibt nur einen Weg vom Flughafen weg. Als wir auf den Highway einbiegen stellen wir fest, dass dieser schnurgerade zur Küste hinunter führt, immer der untergehenden Sonne entgegen. Ein tolles Gefühl. Um uns herum fahren Kraftfahrzeuge, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Die meisten von gigantischen Ausmaßen, insbesondere die Trucks flößen uns Respekt ein. Dies ist wahrlich ein anderes Land, weit weg von zu Hause. Nach relativ kurzer Fahrtzeit stoßen wir auf eine breite Querstraße mit der Bezeichnung 41. Dies ist neben dem eigentlichen Highway Nr. 75 die einzige Möglichkeit, nach Norden oder Süden zu gelangen. Während die 75 wie eine normale Autobahn gestaltet ist, entspricht die 41 eher einer Bundesstraße. Wer in den Norden will, sollte zwingend die 75 nehmen. Es geht deutlich schneller. Wer jedoch ein Motel sucht, kommt an der 41 nicht vorbei. Wie die Perlen auf der Schnur, reihen sich hier die Motels aneinander. Leider sind sie fast alle belegt, und die wenigen, die noch frei sind, repräsentieren das noch letzte Freibeutertum. 150 US$ für eine Übernachtung. Wir sind geschockt. Gegen 21.00 Uhr finden wir endlich ein Motel, mit dem wir leben können. 75 US$. Es ist das Budget Inn an der 41. South, Telefon-Nr. (0239) 936 – 2181. Das Zimmer ist klein, verfügt über einen Fernseher und einen Kühlschrank sowie ein Bad. Uns wird bewußt, dass wir unser Anspruchsdenken zurückschrauben müssen. Dies entspricht kaum dem 4 oder 5 Sterne Niveau, das man aus europäischen Urlaubszielen gewöhnt ist. Aber das ist eben Amerika. Unser letztes Ziel für heute ist ein Supermarkt, denn man darf keinerlei Lebensmittel einführen und allmählich haben wir Hunger. Während Jana im Wagen mit unserem Gepäck wartet, erkunde ich den Supermarkt und stelle fest, dass sich auch dieser deutlich von denen unterscheidet, die man gewöhnt ist. Alles ist durcheinander postiert. Fleisch befindet sich in bester Gesellschaft von Spielzeug, gefolgt von Heimwerkerutensilien, dann kommt Brot und Käse, vis a vis zu einer gut sortierten Buchauswahl. Ich bin verwirrt, zumal der Supermarkt riesig ist und kalt. Sehr kalt. Ein Beweis für die solide Leistungskapazität amerikanischer Klimaanlangen. Auf meiner Odyssee durch das Labyrinth der Gänge wähle ich wahllos eine Cola, ein paar Brötchen, ein wenig Aufschnitt, Kekse, Joguhrt und Milch. Als Jana nach meiner Rückkehr einen Blick in die mitgebrachte Papiertüte wirft, bitte ich sie, keine Fragen zu stellen. Morgen gehst du einkaufen, entscheide ich. Dann fahren wir zurück zu unserem Motel und fallen erschöpft ins zu weiche Bett. Was wird uns morgen alles erwarten?, ist das letzte, was mir durch den Kopf geht, dann schlafe ich ein und träume von einem abenteuerlichen Urlaub in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und schlechten Motels.

Karibik-Feeling und jede Menge Tiere

Tag 2, Karibik-Feeling und jede Menge Tiere
Als wir ausgeschlafen aufwachen, ist es gerade einmal 5.00 Uhr. Unglaublich! Es dauert eine Weile, bis uns der Grund hierfür einfällt. Klar, die Zeitverschiebung ist schuld daran. Unsere Körper glauben, es wäre 11.00 Uhr. Uns ist das nur Recht, sind wir doch nicht hier, um auszuschlafen, sondern um das Land kennenzulernen, und da zählt jede Stunde. Gut gelaunt schwingen wir uns aus dem Bett, probieren die etwas antiquiert anmutende Dusche aus und versuchen anschließend, aus meinem fragwürdigen Einkauf so etwas wie ein Frühstück zuzubereiten. Während wir dieses vernichten und die damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Gesundheit vorsorglich verdrängen, überlegen wir, ob wir unseren Aufenthalt in diesem Motel um einen Tag verlängern sollten. Doch die Neugierde und der Wunsch nach Unabhängigkeit siegen und verdrängen die Vernunft. Ein Fehler, wie sich später noch herausstellen soll. Jeder, der in Fort Myers landet, sollte unbedingt für zwei Nächte einchecken, denn die Stadt und ihr Umfeld haben viel zu bieten, und nicht belegte Motels sind rar, besonders in der Hauptsaison. Doch von diesen drohenden Schwierigkeiten ahnen wir noch nichts als wir auschecken und unseren Wagen beladen. Erstaunt stelle ich fest, dass nicht nur wir schon so früh unterwegs sind. Bei dem Anblick der anderen Hotelgäste, die damit beschäftigt sind, ihre Wagen zu beladen, komme ich mir vor wie einer der Planwagenfahrer, die einst loszogen, um sich irgendwo in der Weite dieses Kontinents niederzulassen. Wir folgen dem Ruf des Abenteuers, starten den Wagen und entern die stark befahrene 41 Richtung Süden. Jetzt gilt es Fort Myers zu erkunden, bei dem es sich laut Reiseführer um einen kleinen Ort mit gerade einmal 45.000 Einwohnern handelt, der überwiegend vom Tourismus lebt. Schon Edison, der Erfinder der Glühbirne, verbrachte hier über 40 Jahre lang seinen Winterurlaub, und noch heute ist sein Haus ein beliebtes Touristenziel, kann man dort doch sehr viele Exponate und einen hübsch angelegten Garten bestaunen. Bedauerlicherweise tragen die Bewohner von Fort Myers diesem historischen Ereignis nur begrenzt Rechnung, denn ich kann nirgendwo ein Hinweisschild entdecken und habe schon bald keine Ahnung mehr, wo wir sind. Die Stadt erscheint uns immer mehr wie ein riesiges Schachbrett, auf das man unzählige Häuser, vorwiegend Motels, verpflanzt hat. Just in diesem Moment entdecken wir ein Hinweisschild zum Fort Myers Beach und disponieren spontan um. Erfreulicherweise ist dieser Weg gut ausgeschildert, erweist sich aber als überraschend lang und sollte unbedingt am frühen Vormittag unternommen werden, da sich ab 10.00 Uhr die Snowbirds – so nennen die Amerikaner ihre Landsleute, die zu dieser Zeit ihren Urlaub hier verbringen, bzw. überwintern – auf den Weg zum Strand machen, und dann herrscht Stau. Doch wir haben Glück. Es ist noch keine 9.00 Uhr, als wir über eine Brücke fahren und endlich Fort Myers Beach erreichen. Sogleich biegen wir rechts ab und parken unseren Wagen auf dem um diese Zeit noch fast leeren Parkplatz, unweit des Strandes. Haben uns vorher die zum Teil tristen Straßen ein wenig enttäuscht, so sind wir jetzt völlig begeistert. Bunte Häuser im Südstaatenstil in allen erdenklichen Farben, ausgerüstet mit Fensterläden und Veranden samt Säulen säumen eine mit Palmen bestandene Straße, die zum Strand hinunter führt. So haben wir uns Florida vorgestellt. Einfach toll. Wir füttern unter den neugierigen Blicken drei älterer Damen, die vor einem hellblau-weiß gestrichenem Motel auf alten Gartenstühlen sitzend unsere Aktivitäten beobachten, die Parkuhr mit einem Dollar. Interessehalber erkundige ich mich bei den netten Damen nach den Kosten einer Übernachtung in dem an eine Umkleidekabine erinnernden Etablissement, auf dessen Dach die amerikanische Fahne träge im Wind flattert und bekomme einen Schock. 160 Dollar erscheinen mir entschieden zu teuer, egal wie hübsch bunt das Motel angestrichen ist.
Überzeugt davon, in der vergangenen Nacht die richtige Entscheidung getroffen zu haben, begeben wir uns zum bekannten Pelikanpier hinunter. Und dann ist es soweit. Wir stehen am Golf von Mexiko. Unsere Augen streifen über das tiefblaue, fast unbewegte Wasser und ich fasse den Entschluss, heute unbedingt noch zu baden. Doch zunächst wenden wir unsere Aufmerksamkeit unserem ersten Ziel zu, dem Pelikanpier. Solide, aus Holz gebaut ragt er weit in das Meer hinaus. An seinem Ende befindet sich ein pittoresk anmutendes Holzhaus, das sich als Andenkenstand erweist und noch etwas, was sofort mein Interesse erregt. Unser erster Pelikan. Während ich hektisch Fotoapparat und Camcorder hervorkrame und mich dann möglichst langsam dem Tier nähere, lerne ich zwei Dinge über Pelikane. Erstens, sie sind deutlich größer als ich gedacht hätte, und zweitens haben sie kaum Scheu vor Menschen. Tatsächlich läßt sich das Tier von mir geduldig aus allen Perspektiven ablichten und macht auch keine Anstalten fortzufliegen, als ich mich keinen halben Meter neben ihm auf die Veranda lehne und aufs Meer hinaussehe. Mensch und Pelikan im Einklang mit der Natur, bevor die Massen kommen. Ein tolles Gefühl. Munter wird der gefiederte Geselle allerdings, als ein Angler erscheint und ihn mit Fisch füttert. Auf meinen amüsierten Blick hin erklärt er mir (der Angler, nicht der Pelikan), dass der Pelikan schon darauf warten würde. Es sei schon so etwas wie ein Ritual zwischen ihm und dem Tier. Der Mann ist mir sympatisch. Ich komme mit ihm ins Gespräch und lerne wieder etwas. Kommt man mit einem Amerikaner ins Gespräch, zielt die erste Frage eigentlich immer darauf, woher man kommt, die zweite Frage gilt dem Namen. Zuerst war ich nicht so sicher, wie sie wohl auf Deutsche reagieren würden, doch zu meiner Überraschung waren sie sichtlich angetan, wenn sie erfuhren, wo wir herkamen. Mein Gesprächspartner klärt mich darüber auf, dass dieser Pier nicht nur für seine Pelikane sondern auch für seine Delphine berühmt ist, die hier regelmäßig herkommen, um zwischen den Kindern im Wasser herumzutollen. Ich habe Zweifel. Entweder stimmt etwas nicht mit meinen englischen Übersetzungsfähigkeiten, oder man erzählt mir gerade Anglerlatein. Doch dann sehe ich ihn plötzlich selbst. Meinen ersten Delphin. Völlig unbeeindruckt schwimmt er auf der einen Seite des Piers hin und her, bis ihm die Aufmerksamkeit aller Anwesenden gewiss ist. Dann taucht er plötzlich unter dem Pier hindurch und wartet, bis die Meute auf dem Pier ihm folgt, und schon geht es wieder zurück auf die andere Seite. Während ich beladen mit Kameras und Camcorder hin und her eile erfahre ich, dass dies ein Spiel ist, das die Delphine immer spielen, wenn sie hier sind. Ich zoome das Tier heran, doch das taucht schon wieder ab auf die andere Seite. Fast habe ich das Gefühl, als würde Flipper sich über mich und die begeisterte Menge, die wie eine Herde seinen Bewegungen folgt, amüsieren. Doch dann hat er offenbar genug von uns Touristen und verschwindet. Trotzdem bin ich hoch erfreut. Gleich zwei Highlights auf einmal. Der Tag fängt gut an.
Inzwischen ist die Parkuhr abgelaufen, und wir besteigen wieder unser Auto, um ans nördliche Ende von Fort Myers Beach zu fahren. Die Straße endet auf einem Parkplatz. Man überwindet eine kleine Düne und erreicht den Strand. Das Wasser wird hier schnell tief, da die Fahrrinne parallel zum Strand verläuft. Wir sehen eine Weile den Jachten zu und entdecken immer wieder Delphine, die in unmittelbarer Ufernähe schwimmen. Dann werden wir von einem älteren Amerikaner angesprochen, der uns einen Besuch auf Sanibel Island empfiehlt, das über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Ich nicke, denn das hatten wir ohnehin vor. Schon seit einer Weile streift mein Blick über die Brücke am Horizont, und so stehen wir keine Stunde später an der Mautstelle, zahlen 1.50 US$ und entern Sanibel Island. Gleich an der ersten Kreuzung biegen wir links ab, überqueren eine kleine Brücke und parken unseren Wagen erst einmal in einer luxeriös anmutenden Wohnanlage. Der Weg zurück zur Brücke lohnt sich. Die wahre Schönheit dieses Kanals erschließt sich einem erst, wenn man auf der Brücke steht. Unser Blick streift über tropische Ufervegetation, in der kleine Villen eingebettet liegen, alle mit Bootsanleger nebst Boot ausgerüstet. Ein Traum. Wer einmal zufällig in einem Buchladen das Buch "Florida" von Christian Pranger und Claudia Bette-Wenngatz aus dem Artcolor Verlag in die Hände bekommen sollte, findet diesen Anblick, der sich uns bietet, auf den Seiten 60 bis 61. Sogar das Boot rechts unten im Bild liegt noch immer hier. Anscheinend hat sich hier in den letzten Jahren nicht viel verändert. Nur die Palmen sind ein wenig höher, als auf dem Foto. Zurück im Wagen beschließen wir, dass es an der Zeit ist, ein Bad zu nehmen, denn wir schwitzen inzwischen in der heißen Mittagssonne. Zum Glück gibt es viele Strände auf Sanibel, und wir testen ein paar, doch der beste ist eindeutig Bowman Beach. Zwar zahlt man kräftig für den Parkplatz (2 US$ / Stunde), doch das ist gut angelegtes Geld. Der Weg führt durch tropische Vegetation zum Strand hinunter. Man überquert einen Fluss, der einen Vorgeschmack auf die Everglades bietet, und dann ist man am schneeweißen Strand. Voller Begeisterung stürze ich mich in das warme Wasser. Der Boden fällt hier steil ab, so dass man schnell den Boden unter den Füßen verliert. Gemütlich im Wasser treibend, fällt mir plötzlich etwas auf. Während der Strand relativ voll ist, glänzt das Meer durch die völlige Abwesenheit jeglicher Wasserratten, sieht man einmal von meiner Person ab. In Erinnerung an die Delphine, die in unmittelbarer Ufernähe am Myers Beach entlang geschwommen waren, frage ich mich, ob es hierfür nicht möglicherweise einen guten Grund gibt. Wenn ein Delphin so nahe an den Strand kommt, dann könnten wohlmöglich auch weniger freundlich gesonne Vertreter der Meereswelt der Gegend einen Besuch abstatten, geht es mir durch den Kopf. Angesichts dieser unerfreulichen Perspektive beende ich zügig mein Bad im Golf von Mexico und schlage den Aufbruch zu neuen Ufern vor. Jana ist einverstanden. Die Nachbarinsel Captiva, die durch eine Brücke mit Sanibel verbunden ist, wird unser nächstes Ziel. Als wir sie erreichen, gerät unser Entschluss, jeden Tag einen anderen Ort aufzusuchen, ins Wanken. Captiva ist der ultimative Traum und ein Muß für jeden, der Florida aufsucht. Was die Insel an Infrastruktur zu wenig hat, macht sie mit tropischer Vegetation und Flair allemal gut. Eine kleine, von dichten Palmenhainen gesäumte Straße führt quer über die Insel zum einzigen Parkplatz der Insel, teilweise parallel zum schneeweißen, dünenbewehrten Strand. Der Parkplatz reicht gerade einmal für vielleicht vierzig Autos,doch wir haben Glück und finden einen Parkplatz. Auch hier wird man Geld los, aber es lohnt sich. Wir haben endgültig das Gefühl, in der Karibik gelandet zu sein. So hatten wir uns eigentlich die Keys vorgestellt. Knallbunte Häuser säumen die kleine, mit Palmen bestandene Dorfstraße. Dazwischen liegen immer wieder gemütliche Bars oder Cafes, aus denen südamerikanische Musik erklingt und einem das Gefühl vom "Easy Living" vermittelt. Am Ende der Straße, direkt am Meer, stoßen wir auf das legendäre "Mucky Duck", eine Mischung aus Bar und Restaurant. Angeblich das am schönsten gelegene Restaurant Floridas. Ob es stimmt, vermögen wir nicht zu sagen, aber es ist einfach klasse, hier zu sein und man sollte es auf gar keinen Fall verpassen, wenn man einmal in der Gegend ist. Beim anschließenden Strandspaziergang begegnet uns ein ca. 1,20 Meter langer Silberreiher, der selbstsicher zwischen den Touristen hindurch schreitet. Erneut staunen wir über die Zutraulichkeit der einheimischen Tierwelt.
Nach diesem Erlebnis führt uns unser Weg zurück nach Sanibel, denn dort wartet noch eine letzte Attraktion auf uns, der Ding Darling Wildlife Refuge Park. Auf mehr als 2000 Hektar dehnt sich hier eine unberührte Urlandschaft aus mit kleinen Wasserläufen und Bächen, in denen u.a. Alligtoren anzutreffen sind. Den Park selbst durchfährt man mit dem Auto. Man kann überall aussteigen, was allerdings nicht immer ratsam ist. Den Eingang ziert ein ungewöhnliches Verkehrsschild, das uns zum Schmunzeln bringt. Es handelt sich um das Bild einer Schildkröte mit einer entsprechenden Warnung. Vorsicht Wildwechsel einmal anders. Den Park selbst sollte man allerdings nicht vor Beginn der Abenddämmerung aufsuchen, da die Tiere dann erst aktiv werden. Wir haben Glück. Bereits nach kurzer Fahrt mache ich an einem Wasserlauf neben der Straße meinen ersten Alligator aus. Begeistert springe ich aus dem Wagen, schnappe mir meine Fotoutensilien vom Rücksitz und begebe mich zu meinem gepanzerten Fotomodell. Das Tier ist gute drei Meter lang und beobachtet mein Näherkommen mit einem halb geöffneten, trügerisch schläfrig wirkenden Auge. Ich rede mir ein, dass die Tiere hier sicherlich gut gefüttert werden, während ich keine vier Meter entfernt von ihm mein Stativ aufbaue. Fotos und Film werden super. Zum Glück erfahre ich erst später, dass die Biester keineswegs so harmlos sind, wie ich es mir eingeredet habe. Tja und dann ist es leider so weit. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang (der Reiseführer hat nicht geflunkert, was das anbelangt) fahren wir wieder zum Festland hinüber und entern die 41 Richtung Norden. Sarasota heißt unser nächstes Ziel. Leider begehen wir zwei entscheidende Fehler, die wir niemanden raten, nachzumachen. Zum einen fahren wir auf der 41 anstatt auf dem schnelleren Highway 75, zum anderen vertrauen wir darauf, irgendwo unterwegs schon noch ein Motel zu finden. Im Dunklen! Ein fataler Fehler. Auf den gut 130 Km bis nach Sarasota erweist sich jedes angesteuerte Motel als belegt, so dass wir erst gegen 23.00 Uhr in Sarasota ein Motel auftun, das für 66 US$ eine spartanische Übernachtungsmöglichkeit anbietet. Es handelt sich um das Economy Inn, 1188 N. Tamiami Trail U.S. Highway 41, Sarasota, Tel. 941-955-0956.
Ausgepowert, aber auch glücklich über die Erlebnisse des Tages, fallen wir für die nächsten sieben Stunden in ein Bett, das wahrscheinlich noch aus der Gründerzeit stammt. Wir hoffen nur, dass die Dusche, die jeder Leitungswasserversicherung Tränen in die Augen getrieben hätte, funktioniert. Der Planwagen hat sein erstes Etappenziel erreicht, denke ich noch, bevor ich einschlafe.

Die Keys von Sarasota

Tag 3, Die Keys von Sarasota
Am nächsten Morgen wachen wir wie am Tag zuvor putzmunter um 6.00 Uhr auf. Die Zeitverschiebung machts möglich. Das fantasievolle Frühstück nehmen wir diesmal vor unserem Motelzimmer ein und beobachten dabei den bereits regen Morgenverkehr auf der 41, die direkt vor dem Motel verläuft. Auf der anderen Straßenseite, eingebettet in einen üppigen Park, reckt sich ein prunkvolles Hotel dem tiefblauen Himmel entgegen. Während ich den Reiseführer studiere und unsere weitere Tour plane, erwägt Jana sehnsüchtig unser Auto zu verpfänden, um wenigstens ein Mal in einem Hotel, wie dem uns gegenüberliegenden, abzusteigen. Zugegeben, die Idee hat was.
Nach dem etwas gewöhnungsbedürftigen Frühstück beladen wir wieder unseren Wagen und ziehen weiter. Schließlich gibt es noch viel zu entdecken. Wir stellen fest, dass die Stadt deutlich größer ist als Fort Myers. Ausgestattet mit reichlich Theatern und Galerien bildet sie laut Reiseführer das kulturelle Zentrum Floridas. Wer sich für Kunst interessiert, ist hier also bestens aufgehoben. Wir entscheiden, dass uns ein wenig Kultur nicht schaden kann und fahren das Ringling Museum of Art an. Gegründet wurde es von John Ringling, der im Jahre 1909 erstmals nach Sarasota kam. Die Gegend gefiel ihm so gut, dass er sich gleich ein Haus und jede Menge Grundstücke kaufte. Als der größte Zirkusbesitzer seiner Zeit besaß er hierfür schließlich das nötige Kleingeld. Später verlegte er seinen Wohnsitz hierher, und Sarasota wurde zur Zirkusstadt Amerikas. Die Weltwirtschaftskrise beendete dies jedoch schlagartig, und Ringling verstarb völlig verarmt 1936 in New York. Heute erinnert nur nach das Museum an die glorreiche, längst vergangene Zeit. Wer sich hierfür interessiert, findet neben einer umfangreichen Rubenssammlung in prunkvollen Räumlichkeiten auf dem Gelände auch ein Zirkusmuseum sowie das pompöse Wohnhaus der Ringlings, das Ca´d´Zan, eine Nachbildung des Dogenpalasts in Venedig. Leider öffnet das Museum aber erst um 10.00 Uhr, was für uns 1,5 Stunden warten oder weiterfahren bedeutet. Ein Blick in den Reiseführer erleichtert die Entscheidung, zumal uns Museen ohnehin nicht wirklich interessieren und wir uns zuvor mit einer dreisten Rundfahrt über das Gelände – das Tor war offen – (Sorry, we have taken the wrong way) zumindest einen oberflächlichen Eindruck verschaffen konnten. Das muss genügen. Kurzentschlossen wählen wir daher eine kleine Insel namens Siesta Key zu unserem nächsten Ziel. Ja, man glaubt es kaum, aber auch hier an der Westküste gibt es eine kleine Ansammlung von Inseln, die wie die Keys im Süden von Florida über Brücken miteinander verbunden sind. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet. Zumindest klingt der Name gut. Siesta Key. Das bedarf wohl keiner Erläuterung.
Wir erreichen die Insel über eine gut ausgeschilderte Brücke. Zuvor halten wir jedoch für einen kurzen Fotostopp an der Brückenauffahrt auf einem Parkplatz an und werden mit einem Blick auf eine andere Brücke, die das Festland mit Lido Key, einer weiteren der besagten Inseln, die über Brücken wie eine Perlenkette miteinander verbunden sind, belohnt. Anmutig, in einem geschwungenen Bogen, erhebt sich die Brücke zwischen Festland und Insel über den Golf von Mexio. Beim Anblick der Wolkenkratzer, die auf dem Festland im Licht der frühen Morgensonne glänzen entscheiden wir, dass Sarasota eine wirklich schöne Stadt ist, auch wenn das Museum erst spät öffnet.
Dann geht es hinüber zur Siesta Key, die sich ihres Namens würdig erweist. Die kleine Insel sendet eine einzige Botschaft aus: Entspannung pur. Leider ist es mit meiner Entspannung dahin, als wir an einem kleinen Traumstrand mit fantastischem Panorama anhalten und die Fotokamera zu meinem Entsetzen den Dienst einstellt. Diagnose: Batterie verbraucht. Das ist ein Problem, nein eine Katastrophe! Selbst in Hamburg bekomme ich Ersatzbatterien nur in Fotospezialgeschäften. Die Aussicht, hier fündig zu werden, tendiert meiner Einschätzung nach jedoch gegen Null. In diesem Moment tauchen zwei Amerikaner in den fünzigern auf Fahrrädern auf. Ein seltener Anblick im Land der Automobile und niedrigen Benzinpreise. Die beiden strahlen vor guter Laune und fangen sogleich ein Gespräch an. Die Offenheit, mit der sie uns sogleich alle möglichen privaten Dinge erzählen, verunsichert uns. Dave und John hingegen kennen keine derartigen Hemmungen. Sie freuen sich wirklich, uns getroffen zu haben und werden nicht müde, uns abwechselnd Fragen zu stellen und von der Insel vorzuschwärmen. Würde es nach ihnen gehen, könnten wir die nächsten zwei Wochen hier verbringen und uns mit ihnen Abends im kleinen Zentrum der Insel zu einem Plausch treffen. Ich nutze die Gelegenheit, um die beiden mit meinem Problem vertraut zu machen. Zu meiner Überraschung winken sie nur lächelnd ab und erzählen mir von einem Drugstore, der angeblich alles hat. Von der Nachbildung der Unterhosen Rames des II. bis zu einer exakten Kopie des Space Shuttles im Maßstab 1:1000 soll dort alles zu finden sein. Ich habe zwar meine Zweifel, verabschiede mich jedoch mit vorgetäuschten Enthusiasmus, um die beiden nicht zu enttäuschen (sie scheinen wirklich an das zu glauben, was sie sagen) und mache mich auf die Suche nach dem Drugstore. Ein Versuch kann ja nicht schaden, sage ich mir angesichts der Tatsache, dass mir der Urlaub ohne Fotos einfach keinen Spaß macht. Dave und John winken fröhlich und verabschieden sich mit einem "See you later."
Der Drugstore ist schnell gefunden. Nun gut, auf einer Insel, die man in wenigen Minuten einmal mit dem Wagen überqueren kann und deren Straßen man an den Fingern einer Hand aufzählen kann, ist das keine große Kunst. Ich parke den Wagen auf einem hübsch angelegten Parkplatz. Ringsherum sind eine Menge kleiner Läden, eine Post, ein Supermarkt, Andenkenläden und der besagte Drugstore. Alles ist nett zurecht gemacht und vermittelt Urlaubsatmosphäre satt. Ein beschaulicher Ort zum Wohlfühlen. Zu meinem Erstaunen fördert der Verkäufer hinter der Theke auf meine Nachfrage ohne zu zögern tatsächlich eine passende Batterie zutage. Gut, der Preis versetzt mich kurzzeitig ins Koma, aber wenigstens kann ich jetzt wieder fotografieren.
Es wundert mich nicht wirklich, als ich beim Verlassen des Drugstores auf dem Parkplatz Dave und John entdecke, die schon auf mich warten. Den Strand am Ende des Ortes sollen wir uns unbedingt ansehen, teilen sie mir mit, kaum dass ich den Wagen erreicht habe. Als sie die Batterie in meiner Hand entdecken, grinsen sie nur. Ich nicke zur Bestätigung und gebe zu, dass der Drugstore wirklich gut bestückt ist, auch wenn ich Rames Unterhosen nirgendwo gesehen habe.
Erneut verabschieden wir uns von unseren selbsternannten Reiseführern und versprechen, den Strand aufzusuchen. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen, weil wie die dreihundert Meter zum Strand (die Insel ist wirklich nicht sehr groß) mit dem Auto zurücklegen. Vielleicht entwickeln wir uns ja allmählich zu Amerikanern.
Der Strand ist in der Tat einen Abstecher wert, vor allem, weil er zwei wesentliche Vorzüge bietet. Zum einen brauchen wir zum ersten Mal keine Parkgebühren zu bezahlen, zum anderen ist er schneeweiß, weitläufig und damit nicht überlaufen. Leider spielt uns Petrus einen Streich, kaum dass wir uns häuslich niedergelassen haben. Quellwolken ziehen auf und verdunkeln die Sonne. Das ist Pech. Ein Strand kann noch so schön sein, verschwindet die Sonne, verliert er jeden Reiz. Da ist Spontanität gefragt. Um nicht Gefahr zu laufen, erneut Dave und John zu begegnen und zu erfahren, dass diese für uns entgegenkommend schon ein Motelzimmer für die nächsten zwei Wochen gebucht haben, verlassen wir Siesta Key wieder und fahren durch Sarasota hindurch zu der bereits beschriebenen Brücke. Es ist ein tolles Gefühl, hier hinüber zu fahren. Im Rückspiegel verschwindet allmählich die Skyline von Sarasota, während vor einem Lido Key allmählich Gestalt annimmt. Wie insgeheim erwartet, unterscheidet sich die Insel nicht wesentlich von Siesta Key, sieht man einmal davon ab, dass hier alles ein wenig lebhafter und überlaufener ist. Uns hat Siesta Key deutlich besser gefallen. Wir nutzen ein größeres Wolkenloch für einen kurzen Strandspaziergang, bevor wir unsere Fahrt über die Keys fortsetzen. Die weiteren Inseln sind nicht wirklich interessant. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass unser Eindruck ein wenig durch den starken Regen getrübt wird, der zwischenzeitlich immer wieder einsetzt und uns die Sicht nimmt. Interessanter hingegen sind die Brücken, die die Inseln miteinander verbinden. An einer der letzten Brücken halten wir an einem Rastplatz an, um ein paar Fotos zu machen. Noch immer dräuen dunkle Gewitterwolken am Himmel. Während ich dabei bin, den Chip unserer Digitalkamera voll zu machen und unser Filmmaterial weiter reduziere, werden wir plötzlich von Jim angesprochen, der – wie sich heraustellt – mit seiner Frau Mary in einem Wohnmobil unterwegs ist und uns sofort in eine Unterhaltung verstrickt. Wir erfahren binnen fünf Minuten den Großteil seines Lebenslaufs, eingeschlossen seinen größten Wunsch, einmal in einem Porsche über deutsche Autobahnen zu brettern. Kurzzeitig erwäge ich, ihn darüber aufzuklären, dass unsere Autobahnen sich vor allem durch zwei Dinge auszeichnen: Baustellen und Geschwindigkeitsbeschränkungen und sich beide Dinge mit dem Ausfahren eines Porsches kaum in Einklang bringen lassen. Doch dann entscheide ich mich dagegen. Warum sollte ich Jims Traum zerstören? Schließlich hat er mir nichts getan. Die Einladung, gemeinsam mit ihnen eine Flasche Wein zu köpfen, lehne ich dankend ab, da ich die leise Befürchtung hege, dass die polizeiliche Unterbringung alkoholisierter Touristen am Steuer noch deutlich schlechter ausfällt, als selbst die schlechteste Motelunterkunft in diesem Bundesstaat. Jim hat dafür Verständnis und hofft, dass wir uns in Key West wiedersehen. Wir lassen uns unsere diesbezüglichen Zweifel nicht anmerken und sind wieder einmal erstaunt über die Lebensart der Amerikaner. Geselligkeit und Optimismus scheinen ihnen bei der Geburt gleich mitgegeben zu werden. Als distanzierte Nordeuropäer fällt es uns ein wenig schwer, mit dieser offenen Art umzugehen und wir hoffen, dass das nicht allzusehr auffällt.
So verabschieden wir uns nüchtern, dafür aber abgefüllt mit Informationen aus Jims und Marys Leben und machen wir uns wieder auf den Weg. Aber etwas haben wir heute gelernt. Wer will, kann in Florida verdammt schnell Bekanntschaften schließen.
Eine Insel weiter verlassen wir die Keys und fahren zurück aufs Festland nach Bradenton. Als wir die Brücke verlassen fällt uns links, weit weg im Meer, unser nächstes Ziel ins Auge. Die 1987 erbaute, 18 km lange Sunshine Skyway Bridge, die längste Stahltrossen-Brücke der Welt. Sie war nicht die erste Brücke, die die Tampa Bay überspannte. Früher wurde eine freitragende Stahlbrücke benutzt. Als diese jedoch während eines heftigen Unwetters am 9. Mai 1980 von einem Frachter gerammt wurde, stürzte ein großer Teil der Brücke in die Bucht, und mit ihr ertranken 35 Kraftfahrer und Buspassagiere in der aufgewühlten See. Noch heute kann man die Überreste der Brücke vom Sunshine Skyway aus bewundern.
Nach dieser tragischen Erfahrung entschied man, die alte Brücke nicht zu reparieren, sondern eine völlig neu zu konstruieren. Nunmehr besteht sie aus 300 Fertigbetonsegmenten, verbunden mit hochfesten Stahlkabeln und überspannt in einem anmutigen Bogen stolz die Tampa Bay. Sieht man genauer hin, entdeckt man rund um jeden der Stahlträger, 6 große künstliche Inseln, genannt Delphine, die als Aufprallschutz sogar die Kollision mit einem 87.000 Tonnen schweren Schiff abfedern können.
Auf keinen Fall sollte man eine Fahrt über diese imposante Brücke, die seit ihrer Eröffnung Dutzende Technik- und Designpreise gewonnen hat, verpassen. Den Namen verdankt die Brücke übrigens den einundzwanzig Stahlkabeln, die aus Sicherheitsgründen in einem leuchtenden Gelb angestrichen wurden, damit sie verbunden mit der Lichtreflexion weithin sichtbar sind. Nachts werden sie eindrucksvoll farbig angestrahlt und machen das Befahren zu einem besonderen Vergnügen.
Nachdem wir den Brückenzoll von einem Dollar entrichtet haben, geht es nun über den Sunshine Skyway nach St. Petersburg, der ersten größeren Stadt auf unserer Route. Mit 240.000 Einwohnern erreicht sie eine beachtliche Größe, zumal sie mehr oder weniger mit der Nachbarstadt Tampa in einander übergeht, und dort leben immerhin weitere 300.000 Menschen. Insgesamt sind um die Bay sogar 2.800.000 Millionen Menschen angesiedelt. Während St. Petersburg mehr den Charakter eines Erholungsortes hat, präsentiert sich Tampa, industrialisiert und ausgestattet mit dem wichtigsten Container- und Frachthafen Floridas, als echte Großstadt. Während wir uns die erstauliche Brückensteigung hinaufquälen und endlich den höchsten Punkt erreichen, zur rechten Hand in der Ferne Tampa, vor uns unser Ziel, St. Petersburg, fällt uns links im Meer eine kleine Insel auf. Aus dem Reiseführer haben wir erfahren, dass es sich um ein Naturschutzgebiet mit Namen Fort de Soto Park handelt. Da es zu unserem Verdruß immer noch regnet und nur über dieser Insel ein Wolkenloch zu liegen scheint, entschließen wir uns, die Insel in Augenschein zu nehmen, zumal es noch früh am Nachmittag ist. Wir verlassen also den Sunshine Skyway. Für alle, die diese Tour vielleicht auch einmal durchführen wollen: Haltet euch unbedingt immer auf der linken Spur, sobald ihr den höchsten Punkt der Brücke überwunden habt. Der Skyway teilt sich nämlich ein paar Mal, und man sollte vermeiden, rechts abzubiegen, es sei denn, man will mitten ins Zentrum von St. Petersburg. Wer sich also links hält, folgt wie wir den Hinweisen zur Pinellas Bayway. Bald kommt man erneut zu einer Mautstelle, zahlt einen halben Dollar und entert den Park. Wir sind begeistert, und das nicht nur, weil hier tatsächlich die Sonne scheint. Der Park gehört zu den unberührtesten Orten Floridas und verfügt über die menschenleersten Strände der Golfküste, und die können sich sehen lassen. Über eine Brücke gelangt man auf die Insel. Die Straße endet an einer Querstraße. Wir entscheiden uns zunächst für links und stoßen nach kurzer Fahrt auf einen Parkplatz mit hervorragenden Sanitäreinrichtungen. Dahinter erstreckt sich ein schneeweißer Strand, von dem man einen Superblick auf die Sunshine Skyway Bridge hat. Doch wir wollen mehr sehen und folgen der Straße diesmal in die andere Richtung. Hier stößt man nach kurzer Zeit auf den Namensgeber der Insel, dem Fort de Soto. Die alten Wehranlagen, die einst die Küste vor den Spaniern schützten, sind zwar selbst nicht sehr sehenswert, aber man genießt einen fantastischen Blick von der Aussichtsplattform. Üppigste tropische Vegetation, gepaart mit einem schneeweißen Strand vor dem Hintergrund des türkischgrünen Meers bieten ein atemberaubendes Panorama. Doch zunächst machen wir eine neue Bekanntschaft. Kaum haben wir den Wagen verlassen, entdecke ich am anderen Ende des leeren Parkplatzes eine Waschbärin mit ihren zwei Jungen. Vorsichtig nehme ich die Kamera, schraube das Teleobjektiv auf und stelle fest, dass ich es gar nicht benötige, denn die Bärin strebt im Eiltempo auf mich zu, die Jungen im Schlepptau. Direkt vor mir baut sie sich auf und zischt enttäuscht, als sie feststellt, dass das Gerät in meiner Hand nicht essbar ist. Dann trollt sie sich wieder. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Und wieder stellen wir fest, dass die Tiere Floridas überwiegend keine Scheu kennen.
Wir steigen die Treppe zum Fort hinauf und klettern auf der anderen Seite wieder herunter. Hier entdecken wir den schönsten Strand auf unserem bisherigen Urlaub. Spontan beschließen wir, nach unserer Rundfahrt hier den restlichen Urlaub zu verbringen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Als der Sonnenuntergang bevorsteht, suchen wir den langen Holzpier unterhalb des Forts auf. Abgesehen von einem Silberreiher sind wir dort allein. Wie überall an der Westküste kann sich der Sonnenuntergang sehen lassen. Sogar ein paar Delphine kommen und umkreisen den Pier auf der Suche nach Fischen.
Wir verlassen Fort de Soto und begeben uns auf die Suche nach einem Motelzimmer. Dabei stellen wir beklommen fest, dass wir uns einer pechschwarzen Wand nähern, die Schlimmes befürchten läßt. Über den Pinnellas Bayway gelangen wir nach St. Petersburg Beach, der ersten einer Kette von Inseln, die unmittelbar vor St. Petersburg liegen. Klangvolle Namen wir Madeira Beach, Treasure Island (Schatzinsel), Clearwater Beach etc. machen uns neugierig. Das erste, was jedem ins Auge sticht, der sich St. Petersburg Beach nähert ist das rosafarbene Prunkhotel Don CeSar, das einem schon von weitem auffällt. In seiner Blütezeit in den zwanziger Jahren war es ein Synonym für pompösen Lebensstil. Dann verfiel es zusehends und wurde erst in den achtziger Jahren wieder restauriert. Heute kann man wieder für eine Menge harter Dollars dort absteigen, was zur Folge hat, dass sich dort wie einst wieder die Reichen und Mächtigen treffen. Aber auch wenn der eigene Geldbeutel dies nicht zulässt, sollte man sich trotzdem einmal die Zeit nehmen und dieses wirklich beeindruckende Hotel näher in Augenschein nehmen. Bedauerlicherweise müssen wir dies auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, denn zum einen ist es bereits dunkel, zum anderen fängt es derart stark an zu regnen, dass es den Scheibenwischern kaum noch gelingt, das Wasser von der Windschutzscheibe zu bringen. Die Fassaden der Hotels und Motels links und rechts der Hauptstraße verschwimmen im Regen zu bunten, blinkenden Lichtern. Wir steuern das erste Motel an und mieten uns für 53 US$ ein einigermaßen passables Motelzimmer. Während wir unser Gepäck durch den strömenden Regen schleppen und dabei genau so naß werden, als wenn wir in den obligatorischen Motelswimmingpool gesprungen wären, hoffen wir nur, dass das Wetter am nächsten Tag wieder besser wird.


St. Petersburg und Umgebung

Tag 4, St. Petersburg und Umgebung
Am nächsten Morgen regnet es immer noch, ein leichter Nieselregen, der unter die Haut geht. Laut Statistik haben wir damit einen der 4 Tage im Jahr erwischt, an denen es hier regnet. Pech! Aus den Nachrichten erfahren wir, dass vergangene Nacht ein Orkan über die Tampa Bay gefegt ist und schwere Verwüstungen in Tampa angerichtet hat. Bilder von abgedeckten Häusern und entwurzelten Palmen flimmern über den Bildschirm. Angesichts dieses Umstandes entschließen wir uns, Tampa von unserer Liste zu streichen und stattdessen lieber mehr Zeit in St. Petersburg und Umgebung zu verbringen. Ungeachtet des unfreundlichen Wetters brechen wir wie üblich um 8.00 zu unserer heutigen Tour auf. Zunächst folgen wir der einzigen Hauptstraße von St. Petersburg Beach (nicht zu verwechseln mit St. Petersburg), die lückenlos von Motels und Hotels der unterschiedlichsten Qualität gesäumt wird. Kein sehr schöner Anblick.Wir beschließen, den Strand zu erkunden. Zwar erweist sich dieser als weiß und breit und beim bekannten rosafarbenen Hotel Don CeSar (siehe letztes Kapitel) lohnt sich auch ein kurzer Abstecher, ansonsten aber entscheiden wir, hier keine Zeit mehr zu verbringen und weiter Richtung Norden zu fahren. An der einzigen Kurve der Straße entdecken wir einen Weihnachtsladen, der in üppigster Pracht wirklich alles an Weihnachtsartikeln ausstellt, was man sich denken kann. Eisenbahnen fahren durch verschneite Landschaften, unzählige Porzelanhäuser erstrahlen im weihnachtlichen Glanz, und über allem schwebt der Schlitten des Weihnachtsmanns. Wir halten an, um uns das einmal näher anzusehen. Es ist schon ein komisches Gefühl, bei ca. 28 C in kurzen Hosen sich Weihnachtssachen anzusehen. Trotzdem können wir den kurzen Halt empfehlen. Es ist wirklich spaßig, hier einmal hineinzuschauen.
Dann geht es weiter auf die nächste Insel. Madeira Beach heißt sie und unterscheidet sich kaum von St. Petersburg Beach. Wir fahren weiter. Auf Treasure Island (Schatzinsel) wird man von einem übergroßen Holzpiraten samt Schatzkiste empfangen. Das ist ganz lustig für ein Foto, zumal die Sonne ihren Platz am Himmel zurück erobert hat. Die Statistik scheint zu stimmen. Wir schlendern noch ein wenig entlang des Kanals zwischen den Inseln und besichtigen die alten Holzhäuser, die einen Abstecher wert sind. Wirklich schön wird es jedoch erst auf Indian Rocks Beach. Diese Insel ist deutlich schmaler als ihre Vorgänger und besticht vor allem durch eine sehr schöne Infrastruktur. Motels und Hotels treten fast völlig in den Hintergrund. An ihre Stelle treten Villen und Häusern auf Stelzen, die fast ausnahmslos auf der dem Golf von Mexiko zugewandten Seite liegen, während die dem Kanal zugewandte Seite über jede Menge Anlegestege verfügt. Es macht wirklich Spaß, hier entlang zu fahren. Wendet man den Blick nach links, kann man durch die Stelzen der Häuser hindurch das Meer sehen, blickt man nach rechts, sieht man den Kanal mit seinen Stegen und Booten. Wir fahren den ersten Parkplatz an (natürlich gebührenpflichtig)und machen einen längeren Strandspaziergang. Herrlich! Wir wissen nicht, was uns besser gefällt, der Blick auf den türkis schillernden Golf von Mexiko oder der Anblick der prächtigen Villen entlang des Strandes. Nach einer Stunde juckt es uns schon wieder in den Fingern, weiterzufahren. Wir erreichen Clearwater Beach und sind angenehm überrascht. Der Unterschied zu St. Petersburg könnte kaum krasser sein. Auch hier wird die Hauptstraße links und rechts von Hotels und Läden gesäumt, allerdings zeichnen sich die Hotels alle durch extrem gepflegte Parkanlagen aus und die Läden erinnern eher an die Alsterarkaden in Hamburg als an die typischen Touristenramschläden, die wir bisher gesehen haben. Linker Hand taucht nun ein Park auf, dem wir einen kurzen Besuch abstatten, bevor wir weiter fahren. Gleich hinter dem Park fährt man über eine steile Brücke und gelangt nun auf das eigentliche Zentrum der Insel. Die Straße endet an einer Querstraße. Wir biegen links ab und sind nach ein paar hundert Metern sogleich mitten drin im Trubel. Begeistert parken wir unseren Wagen auf einem der vielen Parkplätze und schlendern über den kleinen aber quirligen Mittelpunkt der Insel. Es ist schwer zu sagen, wo mehr los ist, am Strand oder am Hafen der Insel. Wie auch immer, der Hafen ist auf jeden Fall einen Abstecher wert! Ein erstklassig restaurierter Radschaufeldampfer, die Show Queen, wetteifert mit einem rot lackiertem Piratenschiff um die Gunst der Touristen. Da wir nicht besonders seefest sind, entscheiden wir uns gegen eine der angebotenen Fahrten und beschränken uns auf ein paar erstklassige Fotos. Wer hingegen seefest ist, kann hier eine Piratenrundreise machen, bei der man angeblich garantiert Delphine aus nächster Nähe zu sehen bekommt und auch ansonsten eine Menge Überraschungen erleben kann. Kurz um, die Piratenfahrt ist etwas für Leute, die Fun haben wollen und über einen stabilen Magen verfügen. Etwas besonderes ist auch der Pier von Clearwater Beach. Hier wird jeden Abend- quasi als Pendant zur bekannten Sonnenuntergangsparty auf Key West – gefeiert, nicht selten mit Livemusik und Tanz. Auch der kilometerlange, schneeweiße Strand kann sich sehen lassen. Kurz um, dies ist wirklich ein Ort, den man auf jeden Fall bei einem Floridaurlaub einplanen sollte und das am besten gleich für mehrere Tage. Es sei denn, man ist so gestrickt wie wir. Nach zwei Stunden Spaß verlassen wir bereits schon wieder Clearwater Beach und fahren nach St. Petersburg hinüber. Unser nächstes Ziel heißt Heritage Village, ein Museumsdorf zum Anfassen. Doch schon bald merken wir, dass St. Petersburg deutlich größer ist als Fort Meyers. Es dauert daher gut 1 ½ Stunden, bevor wir unser Ziel erreichen. In einer unscheinbaren Seitenstraße eines Gewerbegebiets, umgeben von einer hohen Mauer, liegt Heritage Village, ein Ort, an dem die Zeit still gestanden zu haben scheint. Zu unserem Erstaunen kostet weder das Parken noch der Eintritt etwas. Allerdings wird man stattdessen um eine Spende gebeten. Höhe nach Ermessen. Wir geben fünf Dollar und erhalten dafür von der erfreuten Dame hinter dem Informationsstand umfangreiches Informationsmaterial sowie eine Karte des Geländes. Gut, wir kennen Museumsdörfer. Als gutes Beispiel sei das Kiekebergmuseum bei Hamburg genannt. Aber anders als dort, kann man hier alles anfassen, sich überall hinsetzen, Geschichte hautnah erleben, und das ist wirklich etwas besonderes. Wir erkunden einen alten, vollbestückten Kramladen, drücken die Schulbank einer Schule aus der Zeit der Pioniere, ruhen uns im Schaukelstuhl auf der Veranda eines Farmhauses aus der Zeit des Wilden Westens aus und entdecken schließlich sogar einen komplett erhaltenen Bahnhof aus der Gründerzeit, samt Gleisen und roter Lok der Atlantic Coast Line. Super! Wir sind überzeugt davon, dass auch Museumsmuffel hier ihren Spaß hätten. Nach dieser Lektion in Geschichte zum Anfassen steht als nächstes wieder das moderne St. Petersburg auf dem Programm. Wir fahren zum Pier, um uns das Wahrzeichen der Stadt, ein Restaurant in der Form einer umgedrehten Pyramide anzusehen. Doch die erweist sich als enttäuschend. Man verpasst nichts, wenn man sich diesen Abstecher erspart. Also fahren wir gleich weiter zum Fort de Soto Park und verbringen dort den Rest des Tages, denn wie schon im vorangegangenen Kapitel geschildert, ist dies wirklich ein traumhafter Ort. Nach dem spektakulären Sonnenuntergang fahren wir zurück nach Clearwater Beach und suchen uns ein Motelzimmer. Für alle diejenigen, die hier auch einmal absteigen wollen, können wir zwei Motels besonders empfehlen. Zum einen das Best Western, aber dasjenige, das direkt am Hafen liegt. Es gibt noch ein weiteres direkt am Strand, allerdings ist das teurer und liegt auch weiter abseits, falls man am Abend einmal zu Fuß durch Clearwater Beach flanieren möchte. Das von uns empfohlene kostet 75 US$ die Nacht und ist zwar einfach aber sauber. Man sollte jedoch darauf achten, Zimmer in den oberen Etagen zu bekommen, da der Ort, wie bereits ausgeführt, sehr lebhaft ist und die unteren Etagen daher mehr von dem Lärm betroffen sind. Ein weiteres Motel liegt ein wenig abseits, bietet aber einen soliden Komfort zu einem vernünftigen Preis. Hierzu fährt man am Hafen vorbei zum einzigen Kreisverkehr der Insel und nimmt die letzte Ausfahrt des Kreisverkehrs. Nun fährt man parallel zur Küste. Zur linken passiert man elegante Hotels. Nach einem knappen Kilometer taucht auf der rechten Seite das Royal Canadien (ich hoffe, ich erinnere den Namen richtig) auf, ein weiß-blau gehaltenes einstöckiges Motel auf, in dem man für 66 US$ vernünftig übernachten kann. Nachdem dies so gut geklappt hat, flanieren wir am Abend noch ein wenig durch das pulsierende Nachtleben von Clearwater Beach, bevor wir müde in die Betten fallen. Morgen steht ein neues Ziel auf dem Programm.


Vom Golf zum Atlantik

Tag 5, Vom Golf zum Atlantik
Wie gewohnt, brechen wir um 8.00 Uhr zu unserer heutigen Erkundungsfahrt auf. Wir sind ein wenig wehmütig, als wir Clearwater Beach verlassen und nehmen uns vor, nach unserer Rundfahrt den Rest des Urlaubs hier zu verbringen. Unser erstes Ziel für heute heißt Honey Moon Island und liegt vis a vis zu Clearwater Beach. Wir erreichen es über eine lange Brücke von Clearwater aus. Natürlich werden wir auch hier wie in allen Naturparks zur Kasse gebeten. 5 US$ werden wir diesmal los. Die Insel erinnert uns ein wenig an den Fort de Soto Park. Auch sie ist, abgesehen von einem kleinen, romantisch anmutenden Motel, völlig unberührt. Wer Lust hat, kann über gut angelegte Wanderwege durch üppigste, tropisch anmutende Vegetation die Insel erkunden oder sich an den schneeweißen, dünenbewehrten Strand begeben, der über einen Holzsteg zu erreichen ist. Die pittoresk anmutenden Toilettenhäuschen im Südstaatenstil, die in regelmäßigen Abständen in den Dünen stehen, geben dem Strand dabei eine besondere Note. Wer zuviel Geld hat, kann mit einem Bootstaxi (20 US$ pro Person) auf eine weitere Nachbarinsel übersetzen. Wir entscheiden uns angesichts einer Temperatur von 30 C für den Strand. Nach einem Spaziergang am Wasser, bei dem wir reichlich Delphine zu sehen bekommen, lassen wir uns zu einem Picknick nieder, doch das artet in einen Kampf mit den ansässigen Möwen aus. Bisher habe ich den Film "Die Vögel" immer für einen verstaubten, albernen Film gehalten, doch als plötzlich eine Raubmöwe meiner besseren Hälfte das Brot aus der Hand reißt und ich mich plötzlich Auge in Auge mit einer Raubmöwe sehe, die keinen halben Meter von meinem Kopf entfernt in der Luft zu stehen scheint und nach mir schnappt, ändere ich meine Meinung. Nun werden wir aus nächster Nähe von einem halben Dutzend Raubmöwen attackiert, die sich von unseren Versuchen, sie zu verscheuchen nicht im mindesten beeindrucken lassen. Ein einmaliges Erlebnis. Erst als wir unsere hart verteidigten Essenreste wieder verstauen, geben sie auf. Aber nicht gänzlich. In einem lockeren Halbkreis lassen sie sich um uns nieder, bereit, jederzeit wieder loszuschlagen. Angesichts der aufdringlichen Tierwelt und des Umstandes, dass sich der Himmel bezieht, verlassen wir Honey Moon Island wieder.
Unsere Fahrt führt uns nun weiter Richtung Norden. Der Reiseführer schwärmt von Tarpon Springs, angeblich einem Stück Griechenland in Florida. Wir sind enttäuscht. Tarpon Springs entpuppt sich als unspektakulärer Ort mit einem kleinen Hafen, um den herum sich einige griechische Restaurants und peinliche Andenkenläden ranken. Griechenland so, wie es sich die Walt Disney geprägten Amerikaner vorstellen. Da wir Griechenland kennen, sind wir entsetzt und fahren weiter. Etwas weiter nördlich stoßen wir auf einen Zoo, in dem man die Seekühe, die nur hier in dieser Region Floridas vorkommen, bewundern kann. Es sind sanftmütige Geschöpfe, die leider nur zu oft Opfer von Schnellbooten oder Jetskies werden.
Oberhalb von Spring Hill verlassen wir nun die Küste. Von jetzt ab geht es landeinwärts Richtung Osten voran. Die vom Tourismus geprägte Landschaft weicht dem ländlichen Florida. Wir sehen viele Weiden mit Pferden und erfahren aus dem Reiseführer, dass diese Region für ihre Pferdezucht berühmt ist. Schließlich erreichen wir den Ocala National Forest, eine riesige Waldregion mit Sehenswürdigkeiten wie Juniper Springs oder Silver Glen Springs. Mehr als zwei Milliarden Liter Wasser sprudeln hier täglich aus einem tiefen Becken der schön in dem Wald eingebetteten Quelle. Man kann den kristallklaren, zwanzig Meter tiefen See mit einem Glasbodenboot befahren. Angesichts des bedeckten Himmels und der drastisch abgekühlten Temperaturen, nehmen wir jedoch davon Abstand und fahren weiter Richtung St. Augustin an der Atlantikküste, unserem letzten Ziel für heute. Die idyllische Kleinstadt gilt als älteste Ansiedlung Amerikas und hat sich ihre charmante Kolonialatmosphäre aus der Zeit der Spanier bewahrt. Hier betrat schon einst Ponce de Leon, der später berühmt wurde durch seine Suche nach der Quelle der ewigen Jugend, im Jahre 1513 als erster Weißer den Boden Floridas, und nun sind wir an der Reihe, diese Stadt zu erkunden. Blickfang der Stadt ist das Castillo de San Marco am Hafeneingang. Eine massive, sternförmige Festung im spanischen Stil die zwischen 1672 und 1695 von den Spaniern errichtet wurde und heute den Touristen zur Besichtigung zur Verfügung steht. Am Wochenende werden hier sogar noch die alten Kanonen abgefeuert. Doch uns steht der Sinn im Augenblick nicht nach langen Erkundungstouren zu Fuß, denn draußen herrschen gerade einmal 10 Grad und wir sind noch immer angezogen wie zu einem Strandspaziergang. Da es ohnehin dämmert, machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Motel. Unweit der Altstadt, direkt am Atlantik, werden wir fündig. Ocean Sands Beach Inn heißt es und kann nur wärmstens empfohlen werden. Wer Lust hat, dort abzusteigen, erhält hier die vollständige Adresse:
3465 Coastal Hwy. (A1A North) St. Augustine.
Für 54 US$ bekommt man hier ein Zimmer geboten, das durchaus den Vergleich mit einem vier Sterne Hotel spanischer Art nicht zu scheuen braucht. Nur das Frühstück könnte im Vergleich allenfalls mit einen zwei Sterne Hotel konkurrieren. Vor dem Essen überquere ich noch kurz die Straße, erklimme die Düne und stehe endlich am Atlantik. Es ist ein seltsames Gefühl. Ein paar tausend Kilometer schnurgerade aus liegen die Kanarischen Inseln. Ich erinnere mich, dass es noch gar nicht so lange her ist, als ich an der Küste Teneriffas stand und daran dachte, dass in dieser Richtung Florida liegt. Und nun bin ich tatsächlich hier. Ein zufriedenes Gefühl durchströmt mich und vertreibt die Kälte aus meinen Gliedern, die so untypisch ist für Florida. Morgen wird es wieder besser sage ich mir, dann wende ich mich unserem Motel zu. Die Reise hat mich hungrig gemacht.

Von alten Gemäuern und Raketen

Tag 6, Von alten Gemäuern und futuristischen Raketen
Wie gewohnt brechen wir um 8.00 Uhr zu unserer heutigen Erkundungstour auf. Leider spielt das Wetter jedoch immer noch nicht mit. 10 C sind wirklich zu wenig für Florida. Für alle die, die diese Tour vielleicht auch einmal planen sei tröstend erwähnt, dass hier normalerweise auch zwanzig Grad Celsius herrschen. Wir hatten einfach Pech und die kältesten Tage seit hundert Jahren erwischt. Also lassen Sie sich von unseren erlebten Temperaturen nicht schrecken.
Für die Erkundung von St. Augustin parken wir den Wagen direkt am Castillo de San Marco. Hier gibt es reichlich Parkplätze. Das Fort ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Man kann entlang dem breiten Burgraben gut um das Fort herumwandern und die noch immer mit Kanonen bewehrten Zinnen bewundern. Freunde der Fotographie bekommen hier Gelegenheit zu ein paar guten Schnappschüssen. Wer Lust hat, kann die Anlage auch von innen besichtigen. Das ehemalige Munitionslager, das Gefängnis, der Wachturm und eine Kapelle können gegen ein geringes Eintrittsgeld, ich glaube, es waren 5 Dollar, erkundet werden. Angesichts der kalten Winde, die vom Atlantik her kommend um das Gemäuer aus Kalksandstein fegen, verzichten wir allerdings darauf. Stattdessen queren wir die kleine Straße, die unterhalb des Festung verläuft. Gegenüber liegt ein altes Stadttor. Durchschreitet man dieses, gelangt man nach kurzem Marsch auf die Rückseite des maurisch angehauchten Ponce de Leon Hotels, das heute ein Elite-College ist. Hier werden überall Pferdekutschen für die Touristen bereit gemacht. Wir umrunden das College, das Anfang des neunzehnten Jahrhunderts von Henry Flagler, der zu dieser Zeit begann, das Eisenbahnnetz Floridas auszubauen, für betuchte Klientel errichtet wurde und gelangen auf die Vorderseite. Hier befindet sich eindeutig der schönste Platz von St. Augustine. Auf allen vier Seiten dokumentieren im spanischen Neobarock gestylte Bauwerke die Pracht längst vergangener Zeiten. Die Mitte des Platzes ziert ein hübscher Springbrunnen. Wir sind begeistert und haben trotz der niedrigen Temperaturen das Gefühl, irgendwo in Madrid gelandet zu sein.
Auch hier kann man wieder verschiedene Sachen besichtigen. Auf keinen Fall verpassen sollte man das Innere des Ponce de Leon Hotels. Die hohe, runde Kuppel des Eingangssaales mit der umlaufenden Galerie, auf der man in bequemen Ledersesseln den Luxus des neunzehnten Jahrhunderts nachempfinden kann, ist ein besonderes Erlebnis. Bilder hierzu findet man in dem bereits erwähntenBuch "Florida" von Christian Pranger und Claudia Bette-Wenngatz aus dem Artcolor Verlag auf Seite 32, 33. Wer den Drang zu noch mehr Kultur verspürt, verlässt das College wieder und besucht auf der anderen Seite das Lighter Museum, das eine große Sammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts birgt. Da wir, wie bereits erwähnt, keine rechte Begeisterung für Museen aufbringen können, verlassen wir das Ponce de Leon College – jetzt eher bekannt unter der Bezeichnung Flagler- College – und wandern die Straße links hinunter. Wir überqueren eine Straße, kommen an einem altehrwürdigen Gebäude vorbei, auf dessen Vorplatz ein paar Kanonen stehen und erreichen schließlich die malerische St. George-Street, die man auf keinen Fall verpassen darf. Als Fußgängerzone gestaltet bietet sie eine Zeitreise in die Vergangenheit an. Hier steht unter anderem das älteste Haus und die älteste hölzerne Schule Amerikas. Wer das ganze noch authentischer erleben will, sollte das Restored Spanish Quarter Museum besuchen, wo kostümierte Schauspieler lebensnah den Alltag der Soldaten nach spielen.
Aber auch weitere Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe sind einen Abstecher wert. So zum Beispielder Oldest Store, ein Kramladen, der mit Waren aus der Zeit der Jahrhundertwende bestückt ist. Er liegt in der 4 Artillery Lane.
Gegen 10.00 Uhr haben wir unserer Einschätzung nach das Wesentliche in St. Augustine gesehen und machen uns nun auf unsere lange Reise Richtung Süden. 1000 Km bis nach Key West. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt die 95, die unseren Autobahnen entspricht oder die 1, die eher an eine Bundesstraße erinnert. Wir entschließen uns für die schnellere Alternative und gelangen so nach rund zwei Stunden Fahrt nach Cape Canaveral. Der Space Port an der SR 405 ist problemlos zu finden. Große Hinweisschilder und Raketen am Wegesrand weisen den Weg. Wir parken unseren Wagen auf dem riesigen Parkplatz und streben dem Eingang zu. Erfreulicherweise hat sich das Wetter verbessert. Zwar ist der Himmel noch immer ein wenig bedeckt, aber die Temperaturen sind mit ca. 20 C deutlich angenehmer als in St. Augustine. Am Eingang erwarten uns mehrere Kassen und eine verwirrende Anzeige der verschiedenen Ticketmöglichkeiten. Wir entscheiden uns für das Standardticket (28 US$ p.P.) inklusive einer zweistündigen Busfahrt über das Gelände, der sogenannten Red Tour. Erfreulicherweise muß man nicht lange Anstehen. Nach dem Passieren der Kasse steht allerdings noch die Taschenkontrolle auf dem Programm. Sogar mein Camcorder wird sorgsam auf seine Funktion geprüft, bevor wir hindurch dürfen. Wir halten uns zunächst rechts und streben dem Raketengarten zu. Hier stehen diverse Raketen herum, die den Eindruck erwecken, als seien sie geradewegs aus einem alten Luc Orient Comic entsprungen. Ganz fehl liegen wir mit unserer Vermutung nicht, denn aus den Beschilderungen entnehmen wir, dass diese Raketen nie geflogen sind, sondern lediglich aus optischen Gründen gebaut und hier aufgestellt wurden. Wir sind enttäuscht und streben nunmehr in die entgegen gesetzte Richtung. Dabei passieren wir diverse Kinos, in denen die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Filme zum Thema Raumfahrt gezeigt werden. Wir testen ein paar, sind jedoch enttäuscht von dem Inhalt und der Qualität, mit einer Ausnahme, doch dazu später. Angesichts der langen Schlangen vor den Bussen entscheiden wir uns, lieber gleich anzustellen, bevor wir die letzte Fahrt verpassen. Darauf sollte jeder, der einmal hierher kommt achten. Die Wartezeiten sind immens, und wenn man sich nicht rechtzeitig anstellt, ist der Zug im wahrsten Sinne des Wortes abgefahren.
Wir stellen uns also an und warten und warten und warten. Insgesamt eine gute Stunde lang, dann ist es endlich so weit. Wir haben einen Fensterplatz im Bus ergattert und harren gespannt der Dinge, die da kommen sollen. Doch da kommt zunächst nichts, abgesehen von Sümpfen die rechts und links der Straße vorbeiziehen. Der Busfahrer informiert uns darüber, dass Cape Canaveral inmitten eines riesigen Naturschutzgebietes gebaut wurde, in dem mehr Alligatoren leben, als es Mitarbeiter im Raumfahrtzentrum gibt. Nach guten zehn Minuten Fahrt kommen wir schließlich an dem 160 Meter hohen VAB-Gebäude (Vehicle Assembly Building) vorbei, in dem die Raketen auf die Trägerfahrzeuge montiert werden. Die Rückseite des Gebäudes besteht fast ausschließlich aus einer Doppeltür, vermutlich die höchste Tür der Welt. Das hat was! Von hier geht es weiter zu den Abschußrampen, die ohne Raketen allerdings nicht sehr spektakulär anmuten, zumal man sie nur von weitem bewundern kann. Aber selbst durch das 300 mm Teleobjektiv gewinnt man nur den Eindruck, einer Metallkonstruktion, die an einen Ölbohrturm erinnert. Das haben wir uns beeindruckender vorgestellt. Noch enttäuschter sind wir allerdings, als der Bus schließlich vor einem Gebäudekomplex anhält und der Fahrer uns mit den Worten entläßt, dass wir uns nun vor der Kantine befinden würden und er uns einen guten Appetit wünscht. Wir sind entrüstet! 28 Dollar um vor einer Kantine abgeladen zu werden. Auch die anderen Fahrgäste sind irritiert. Wir eine Herde Schafe warten wir nun vor einer überdimensionalen Tür auf den Einlass. Es vergehen gute zehn Minuten, dann öffnet sich die Tür endlich, und wir sind erstaunt. Unser Blick streift einen fensterlosen, großen Raum, an dessen Stirnseite eine Saturn 5 Rakete samt Umgebung aufgemalt ist und effektvoll ausgeleuchtet wird. Als wir alle den Raum betreten haben, schließt sich die Tür und der Effekt der angestrahlten Rakete wird noch plastischer. Allmählich dämmert es mir, dass sich unser Fahrer einen Spaß erlaubt hat. Dann öffnet sich eine weitere Tür und eine Frau erscheint, die uns erklärt, dass wir gleich in der Zeit zum 21. Juli 1969 zurück reisen werden, dem Tag, an dem die erste Rakete ihren Weg zum Mond antrat. Wir sind beeindruckt. Das klingt besser als Kantine. Willig folgen wir und der Rest der Herde der Frau in einen angrenzenden Raum und sind erneut verblüfft. Detailgetreu hat man hier das damalige Kontrollzentrum aufgebaut. Die Stirnseite nimmt eine riesige Leinwand ein, auf der man die rauchende, startbereite Rakete sieht. Camcorder beginnen zu filmen und Fotoapparate zu blitzen, als der Countdown beginnt. Ein Supererlebnis! Man gewinnt wirklich den Eindruck, als würde man den Start der Rakete live miterleben. Fantastisch. Doch es kommt noch besser. Nach dem Ende der Vorstellung verlassen wir das Kontrollzentrum durch eine andere Tür und finden uns unter den Triebwerken einer Saturn 5 Rakete wieder. Der Länge nach hängt die legendäre Rakete hier in einer riesigen Halle. Wahnsinn! Hier wird einem erst so richtig bewußt, wie groß diese Raketen waren. In jedes der 5 Triebwerke könnte man lässig ein Einfamilienhaus stellen. Auch ansonsten gibt es hier viel zu bewundern. Im hinteren Teil der Halle ist eine Original Raumkapsel ausgestellt, das Mondfahrzeug im Nachbau und vieles mehr, so dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Als wir wieder im Bus zurückfahren sind wir uns einig. Das war mit das tollste, was wir bisher erlebt haben. Doch es warten noch zwei weitere Attraktionen, und damit komme ich zurück auf die Kinos. Sollten Sie jemals nach Cape Canaveral kommen, vergessen Sie getrost alle Kinofilme, die dort gezeigt werden, nur ein Kino dürfen Sie auf keinen Fall verpassen, das fünf Stockwerke hohe Imax-Kino. Leider reicht unsere Zeit nur für einen Film, aber der allein war es wert, hierher zu kommen. Das Besondere dieses Kinos ist nicht nur die gigantische Leinwand, sondern auch ihre gewölbte Form. Es ist daher unbedingt empfehlenswert, möglichst weit vorn zu sitzen. Dann hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Der Film, der uns gezeigt wird, fängt mit einem Space Shuttle Start an. Im Anschluß erlebt man aus der Perspektive des Space Shuttles eine Umrundung der Erde. Es wird wahrscheinlich schwer zu glauben sein, wenn man das liest, aber man hat wirklich das Gefühl, im Weltraum zu schweben. Der absolute Wahnsinn!! Es versteht sich von selbst, dass wir nach diesem Film natürlich schnurstracks zum Nachbau des Space-Shuttles gehen, um uns das einmal aus der Nähe anzusehen. Ja, und dann ist es auch schon wieder so weit. Ein weiterer ereignisreicher Tag geht zu Ende, und wir suchen unseren Wagen auf, fahren noch gute 100 Km Richtung Süden und erleben eine böse Überraschung. Es gibt weit und breit kein Zimmer, da am nächsten Tag ein Autorennen stattfindet. Bis 3.30 Uhr irren wir durch die Nacht, erfolglos. Dann lande ich infolge Übermüdung mit dem Wagen inmitten des Grünstreifens, der den Highway teilt, und nur einem Wunder haben wir es vermutlich zu verdanken, dass weder uns noch dem Wagen etwas passiert. Entschlossen steuere ich daraufhin den nächsten Parkplatz vor einem geschlossenen Frühstückscafe kurz vor Palm Beach an. Dann sehen wir der bitteren Tatsache ins Auge, drehen die Liegesitze hinunter und verbringen die ungemütlichste Nacht des Urlaubs. Eines versprechen wir uns allerdings gegenseitig, bevor wir in den Schlaf fallen. Ab jetzt werden wir ohne zu zögern rechtzeitig das erstbeste Motel nehmen, das frei ist. Dann heißt es noch ein paar Stunden Schlafen, denn am nächsten Morgen wollen wir schließlich wieder um 8.00 Uhr starten. Einen Augenblick überlege ich noch, ob wir nicht vielleicht ein wenig zu leichtsinnig sind, doch dann übermannt auch mich der Schlaf.

Palm Beach, Key West und Everglades

Tag 7 – 10. Tag , Palm Beach, Key West und Everglades
Ich kann nur jedem raten, nach Möglichkeit eine Übernachtung im Auto zu vermeiden, wenn man in Florida unterwegs ist. Nicht nur, dass man am nächsten Morgen wie gerädert aufwacht, es ist auch gefährlich. Als wir uns an diesem Morgen aus dem Auto quälen, stellen wir fest, dass wir Gesellschaft haben. Ein Polizeiwagen parkt in einiger Entfernung auf dem ansonsten leeren Parkplatz. Als der Fahrer des Wagens realisiert, dass wir zum Weiterfahren bereit sind, verlässt er den Parkplatz. Wir wissen natürlich nicht, warum er dort stand, aber wir haben die begründete Vermutung, dass er sich zu unserem Schutz dort aufhielt, finden wir uns doch keine zwei Kilometer von unserem Parkplatz entfernt plötzlich auf einer Umleitung wieder, die uns durch ein Slumgebiet führt und zugleich klar macht, dass die Darstellung entsprechender Stadtgebiete in finsteren Hollywood Produktionen realitätsnahe Dokumentarfilme darstellen. Also noch einmal die Warnung: Sollten Sie in Florida unterwegs sein, riskieren Sie auf keinen Fall eine Übernachtung im Wagen.
Das Frappante ist jedoch der drastische Klassenunterschied, den wir hier erfahren. Das Slumgebiet endet an einem Fluss, der von einer Brücke überspannt wird. Überfährt man die Brücke, landet man in einer anderen Welt. Anstatt verfallener, trister Gebäude reihen sich hier Luxuspaläste und Villen aneinander, vom Elend nur durch einen Fluss getrennt. Kaum zu glauben, aber wahr. Dieser bekannte Teil von Palm Springs ist unserer Ansicht jedoch nicht wirklich einen Abstecher wert. Der Strand ist zwar ganz nett, ansonsten aber kann man es aber getrost als Ziel von der Landkarte streichen.
Sinnvoller ist es da schon einen Abstecher zum weiter südlich gelegenen Fort Lauderdale zu unternehmen. Die Stadt ist von unzähligen Kanälen durchzogen und wird deshalb auch gerne als das Venedig Amerikas bezeichnet. Zu empfehlen ist der Hafen mit der Möglichkeit einer Schiffstour, obwohl man auch eine ganz gute Übersicht bekommt, wenn man rund um den Hafen einmal die verschiedenen Seitenstraßen ausprobiert.
Unbedingt empfehlenswert ist hingegen Fort Lauderdale Beach. Wer einmal mit dem Rücken an eine Palme gelehnt, die direkt auf dem schneeweißen Sand wächst, den Wellen des grün-blauen Atlantikzusehen will, ist hier genau richtig. Von einem deutschen Auswanderer, der seit dreißig Jahren in Kanada lebt und jeden Winter in seinem Wohnmobil in Florida verbringt, erfahren wir, dass die Bäume angeblich auf das Sinken eines Schiffes zurückgehen, das Kokosnüsse geladen hatte, die hier anlandeten. Eine nette Geschichte. Unsere Empfehlung, wer an der Atlantikküste unterwegs ist, sollte sich diesen Strand nicht entgehen lassen. Er ist wirklich toll und gut für einen halben Badetag.
Von hier aus führt uns unser Weg nun weiter Richtung Süden. Zu unserem Erstaunen wird der Highway immer breiter. Wenn wir richtig mitgezählt haben, führen an der breitesten Stelle 12 Fahrspuren Richtung Süden. Dann taucht endlich Miami auf. Im Licht der untergehenden Sonne bietet die Skyline der Stadt ein stimmungsvolles, friedliches Bild, doch das täuscht. Je näher man der Stadt kommt, desto schmaler wird der Highway. Teilweise wird er nun ober und unterhalb von anderen Straßen gekreuzt, was ein wenig an eine Achterbahnerinnert, und dann hört er plötzlich ganz auf und geht in eine Bundesstraße über. Ab hier sollte man bei Dunkelheit unbedingt aufpassen, dass man nicht aus Versehen falsch abbiegt. Das Außengebiet Miamis, das der Highway durchquert, erinnert an ein finsteres Gewerbegebiet und dementsprechenden Personen begegnet man bei unumgänglichen Ampelstopps. Wir entscheiden daher spontan, uns hier kein Motel zu suchen, könnte doch das Abbiegen in dieser Gegend sich möglichweise in einschneidender Weise auf unsere Gesundheit auswirken. Stattdessen fahren wir weiter nach Florida City, dem Tor zu den Everglades und den Keys. Hier zweigt die US 9336 zum Haupteingang des Everglades Nationalpark ab. Jeder, der entweder in die Everglades will oder in die Keys, pflegt hier zu übernachten, was im Laufe der Zeit zu einer entsprechende Auswirkung auf die Infrastruktur des Städtchens geführt hat. Es besteht quasi nur aus Motels. Trotzdem ist es realtiv schwer, ein Motel zu bekommen und teuer dazu. Für stolze 111 Dollar gelingt es uns schließlich, das letzte Zimmer in einem an eine umgebaute Tankstelle erinnernden Motel zu ergattern. Das Zimmer erweist sich als überraschend gut ausgestattet, und wir sind froh, dass uns eine weitere Nacht im Auto erspart bleibt.
Am nächstem Morgen brechen wir früh auf. Wer von hier aus zu den Keys will, sollte spätestens um 8.00 losfahren, denn der Weg ist weit (fast 300 Km bis Key West) und man ist nicht allein unterwegs. Zunächst führt uns der Weg nach Key Largo. Auf dem Weg dorthin haben wir Gelegenheit, einen ersten Blick auf die Everglades zu werfen, die sich uns als endlos erscheinende, sumpfige Wasserfläche präsentieren. Dann endlich ist Key Largo, die größte der Inseln erreicht. Der Name Key ist übrigens nicht gleichbedeutend mit dem englischen Wort für Schlüssel, sondern leitet sich aus dem spanischen Wort für Inseln "Cayos" ab, aus dem im Laufe der Zeit die Bezeichnung Key wurde. Key Largo, mit seinen immerhin 7.000 Einwohnern, ist der offizielle Beginn des im Jahre 1938 eröffneten Oversee Highways und wurde bekannt durch den gleichnahmigem Film mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall aus dem Jahre 1948. Da von den damaligen Filmkulissen jedoch nichts übrig geblieben ist, hat man in Erinnerung an Humphrey Bogart ein anderes Erinnerungsstück hier ausgestellt, die African Queen aus dem gleichnahmigen Film. Fahrbereit für wagemutige Touristen steht sie im Hafen von Key Largo für kurze Spritztouren bereit. Wer etwas weiter hinaus will, hat hier die Möglichkeit zum John Pennekamp Coral Reef State Park mit einem Glasbodenboot zu fahren. Nicht nur die Korallenbänke sondern auch rund 500 Fischarten machen einen Ausflug hierher zu einem Erlebnis.
Von hier aus geht es weiter Richtung Süden. Wir überfahren die bekannte Seven Mills Bridge und halten nach dem Überqueren auf dem nahen Parkplatz, von dem man einen erstklassigen Blick auf die aus anscheinend unendlich vielen Rundbögen bestehende Brücke werfen kann. Das nächste Ziel ist Bahia Honda Key, unserer Ansicht nach der schönste Ort der Keys. Die Insel besteht im Prinzip nur aus einem Nationalpark, doch den darf man auf keinen Fall versäumen. Wer zufällig den Polyglott Reiseführer zur Hand hat, findet ein Bild auf Seite 47 unten. Zu Recht wird dort behauptet, dass sich hier die schönsten Strände der Keys befinden. Wir begeben uns zum mit Palmen bestandenen Hauptstrand der Insel, wo das Panorama auf den Oversee Highway mit dem Blick auf die ehemalige, von Henry Flaggler errichtete und im Hurrikan von1935 zerstörte Eisenbahnlinie um die Gunst der Fotographen buhlt. Hier einmal zu baden ist einfach unbeschreiblich. Wer wie wir Lust auf einen abenteuerlichen Spaziergang hat, kann bis zur Abbruchkante auf der alten Eisenbahnlinie, die für Touristen freigegeben ist, wandern. Auf dem Weg dorthin bietet sich zur rechten Hand die beste Möglichkeit zum Fotographieren des Highways. Zwischen zwei Palmen hindurch, die durch ein Meer von Blumen verbunden sind. Super! Wir fahren zum zweiten Parkplatz des Inselparks, von wo ein schmaler Pfad durch die subtropische Vegetation zu einsamen Stränden führt. Da wir hier jedoch von einem starken Wind erwartet werden, der soviel Sand in meinen Camcorder pustet, dass dieser zu meinem Entsetzen für den Rest des Urlaubs den Dienst quittiert, verlassen wir Bahia Honda und fahren nun in einem Rutsch durch bis nach Key West. Das gleichnahmige Städtchen zählt immerhin stolze 25.000 Einwohner und gehört sicherlich zu den bekanntesten Kleinstädten Amerikas, wenn nicht der ganzen Welt. Gegründet wurde die Inselstadt im Jahre 1820 durch die Marine, die von hier aus den Piraten nachstellte. Doch schnell folgten Einwanderer aus Neuengland und den Bahamas, die ihren Lebensunterhalt mit dem Ausschlachten gestrandeter Schiffe und Schwammtauchen verdienten, und Key West blühte auf. Richtig bekannt wurde Key West jedoch erst durch den Schriftsteller Ernest Hemmingway, der 1932 hierher zog und immerhin 13 Jahre blieb. Noch heute ist das Haus, in dem er lebte, ein Touristenmagnet.
Wir parken unseren Wagen in der Old Town und stürzen uns ins Gewühl. Die schönsten Häuser und Sehenswürdigkeiten reihen sich wie die Perlen auf der Schnur entlang der beiden Parallelstraßen Duval Street und Whitehead Street, für deren Rundgang man ca. eine Stunde benötigt. Wir starten unsere Tour am Südende der Whiteheadstreet, wo wir auf eine Touristenschlange stoßen, die vor einer rot-schwarz-gelb lackierten Boje ansteht, dem Southern Most Point, um sich davor fotographieren zu lassen. Diese Boje markiert den südlichsten Punkt der USA (stimmt zwar nicht ganz, weil es noch eine kleine Insel weiter südlich gibt, aber das ist allen egal). 90 Meilen bis Cuba wird in goldener Schrift auf der Boje verkündet. Da wir keine Lust haben, uns anzustellen, warte ich den geeigneten Augenblick ab, an dem gerade mal kein grinsendes Paar vor der Boje posiert und mache ein Foto. Das gehört einfach dazu, wenn man auf Key West ist. Nun schlendern wir die White Head Street entlang und stoßen nach kurzem Marsch auf das Hemmingway Haus, das täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr seine Pforte für die Touristen öffnet. Den stolzen Eintrittspreis von 10 $ für Erwachsene und 6 $ für Kinder kassiert ein Hemmingway Double am Eingang. Das erscheint uns zu teuer, zumal unter den rund 2.000 Romanen unserer Bibliothek kein einziger von Hemmingway steht. Selbst der Reiseführer empfiehlt die Besichtigung nur für Fans. Also nehmen wir hiervon Abstand. Schräg gegenüber stoßen wir aus das Lighthouse Museum aus dem Jahre 1847. Der 30 Meter hohe Turm und die Wohnung des Leuchtturmwärters bilden jetzt ein Museum. Für denselben Preis wie bei Hemmingway kann man sich hier alte Seekarten und Bilder des Leuchtturms ansehen oder die Umgebung von oben, soweit man bereit ist, sich in der Hitze die 98 Stufen des Leuchtturms hinauf zu quälen. Auch dies erscheint uns den Preis nicht wert. Wir schlendern daher die Straße weiter hinunter und bewundern die alten Holzhäuser im südamerikanischden Stil. Dann biegen wir in die Duval Street ein. Hier geht es überaus lebhaft zu. Bars, Andenkenläden, Galerien, Eisdielen etc reihen sich hier dicht an dicht über einen Kilometer aneinander. Die Häuser sind liebevoll gestaltet und erinnern mit ihren Holzblendfassaden zum Teil an alte Westernfilme. Hervorzuheben für Fotoaufnahmen sind das Duvalhouse mit seiner weißen Holzfassade, das an Filme wie Vom Winde verweht erinnert und die Guild Hall Art Gallery, die sich im Zuckerbäckerstil präsentiert. Aber auch das eine oder andere Haus ist sicherlich einen Schnappschuß wert. Wer beabsichtigt, hier zu übernachten, muß sehr tief in die Tasche greifen und vor allem Glück haben, denn in der Regel sind alle Motels belegt, was uns nicht verwundert angesichts der Menschenmassen, die sich hier durchschieben.

Unser Fazit: Man muß Key West einmal gesehen haben, da geht kein Weg vorbei. Allerdings sollte man die Erwartungshaltung nicht zu hoch ansetzen. Key West präsentiert sich ausschließlich als auf den Tourismus ausgerichtete Kleinstadt, so dass wir bereits nach kurzer Zeit genug haben. Wer allerdings überlaufende Touristenzentren in Spanien liebt, wird sich hier auch längere Zeit wohlfühlen und bis zum Abend durchhalten, um die tägliche Sonnenuntergangsparty mitzufeiern.
Wir hingegen fahren wieder zurück nach Key Largo mit einen Zwischenabstecher auf Bahia Honda Key, das uns einfach am besten gefallen hat und in einem Atemzug mit Captiva Island und dem Fort de Soto Park genannt werden kann. Auf Key Largo finden wir ein sehr schönes Motel, das Keys Motel.Es liegt auf der rechten Seite vom Süden kommend und bietet für 94 $ in der Hauptsaison ein geräumiges Appartement direkt am Wasser, das im Hawai-Stil eingerichtet ist und zu den Keys passt. Das ist sogar noch preiswerter als in Florida-City und deutlich schöner. Wir können es guten Gewissens empfehlen.
Am nächsten Morgen wachen wir gut ausgeschlafen auf. Heute stehen die Everglades auf dem Programm. Doch zunächst besichtigen wir noch auf Key Largo den Mangroven Trail, um einen Vorgeschmack auf die Everglades zu bekommen. Auf Holzplanken wandern wir hier durch eine üppige Vegetation. Es ist ganz nett hier durchzuschlendern, aber kein unbedingtes Muß. Wer sich dies erübrigt, hat nicht wirklich etwas verpasst.
Dann verlassen wir Key Largo und damit den Oversee Highway und fahren über Florida City in die Everglades. Wir wollen mit einem dieser Propellerboote durch den Sumpf fahren. Der Reiseführer nennt den Everglades Safari Park, der zur linken Seite der Straße auftaucht, als gute Möglichkeit, ein Fehler, wie sich herausstellt. Auf dem geräumigen Parkplatz drängen sich unzählige Reisebusse aneinander, und entsprechend sieht es am Eingang aus. Wer Lust hat, für zwanzig Dollar pro Person eine Stunde lang anzustehen, um dann in einem Propellerboot mitzufahren, dessen Ausmaße ausreichen, um eine ganze Busladung Touristen aufzunehmen ist hier gut bedient. Wir sind auch bedient und fahren weiter. Nach kurzer Fahrtzeit erreichen wir das Miccosukee Gebiet, das Indianergebiet. Auf der rechten Seite entdecken wir eine kleine, hübsch angelegte Bootsstation. Welcome to Florida Everglades Miccosukee Indian prangt in gelben Lettern auf einem großen, braunen Holzschild am Wasser. Das gefällt uns schon besser. Die Boote fassen ca. 15 Personen. Wie wir erfahren, warten gerade einmal 8 Personen auf die nächste Fahrt, die in Kürze losgeht. So haben wir uns das vorgestellt. Wir bezahlen die 15 $ pro Person und harren der Dinge, die da kommen sollen. Eines sei vorweggenommen, es hat einen wahnsinnigen Spaß gemacht, und wir können jedem, der in die Everglades kommt nur ans Herz legen, mit diesem Propellerboot zu fahren. Der Fahrer präsentiert sich als waschechter Indianer mit Humor. Bevor die Fahrt losgeht, erfahren wir Interessantes über die Everglades. Dann endlich springt der Propeller mit lautem Dröhnen an. Der Spaß beginnt. Es ist ein berauschende Gefühl, in hohem Tempo über diese Sumpffläche zu rasen. Unwillkürlich hält man den Atem an, wenn das Boot auf eine undurchdringlich erscheinende Wand aus Schilfgras zuhält, die vor einem aufragt, um dann mit spielerischer Leichtigkeit darüber hinweg zu gleiten. Toll! Nach kurzer Fahrtzeit stoßen wir auf unseren ersten Alligator. Ein wahres Monster. Problemlos erhebt er sich aus dem Wasser, bis der Kopf den hinteren Bootsrand überragt. Beeindruckend und erschreckend zugleich. Das hätten wir den Alligtoren gar nicht zugetraut. Die Warnung unseres Führers, der Bordwand nicht zu nahe zu kommen und auf keinen Fall die Hand hinauszuhalten, leisten alle Passagiere gerne Folge. Unserer Führer hingegen hält dies nicht für erforderlich. Unbekümmert füttert er den Alligator und berührt sogar seinen Kopf. Wie groß das Biest wirklich ist, stelle ich jedoch erst fest, als ich realisiere, dass der Schwanz des Tieres gute sieben Meter vom Kopf entfernt aus dem Wasser ragt. Damit ist er länger als unser Boot! Und er ist nicht allein unterwegs. Noch während ich entgegen aller Warnungen leicht über die Bootswand gelehnt Fotos mache, stelle ich plötzlich fest, dass direkt unter mir ein ähnlich großer Alligator auftaucht und mich interessiert mustert. Das ist Nervenkitzel pur und mir wird klar, dass jeder, der das Pech hat hier hineinzufallen kaum wieder auftauchen dürfte.
Von hier geht es nun weiter kreuz und quer durch das Schilf, bis wir eine kleine Insel inmitten der unendlich erscheinenden Sumpflandschaft ansteuern. Ein weiteres Highlight! Auf der Insel wurde in liebevoller Arbeit ein Indianerdorf im ursprünglichen Stil aufgebaut. Anders als in dem kommerziell ausgerichteten Miccosukee Indian Village, indem man Handwerkskunst und Mokassins kaufen kann, ist dieses hier völlig unbewohnt und frei von jedem Kommerz. Sagte ich unbewohnt? Naja, vielleicht nicht ganz unbewohnt. Als wir am Steg anlegen, werden wir von einer ganzen Familie von Waschbäre freudig begrüßt. Scheu kennen sie keine, lassen sich streicheln und buhlen um die Wette für ein paar Kekse. Sie sind wirklich süß. Ich mache ein paar herrliche Fotoaufnahmen, dann schlendern wir über die kleine Insel, wobei die kleinen Kerle immer wieder auftauchen, bevor es zurück zum Anleger geht. Dies war wirklich eines der schönsten Erlebnisse auf unserer Rundfahrt durch Florida, und ich rate noch einmal jedem zukünftigen Besucher der Everglades:
Verpassen Sie auf keinen Fall eine Rundfahrt mit dem Miccosukee Boot. Es lohnt sich!!
Unser nächstes Ziel liegt ein Stück die Straße Richtung Westen hinunter und heißt Shark Valley. Für 10 $ Eintritt kann man hier über angelegte Pfade zu Fuß durch die Everglades wandern oder sich mit einer Touristenbahn herumfahren lassen. Wir wählen den Fußweg, weil uns der spannender erscheint. Der Pfad führt an einem Wasserlauf vorbei, an dem in unmittelbarer Nähe Alligatoren liegen. Aber Vorsicht! Es kann Ihnen passieren, dass aus dem Dickicht plötzlich ein ausgewachsener Alligator auf dem Weg zum Wasser Ihren Weg kreuzt. Gehen Sie nicht davon aus, dass die Biester harmlos sind, nur weil dies ein Park ist. Keineswegs, sie sind angriffslustig, wie ich selbst erfahren muß, als ich dreist versuche, den Schwanz eines einen Meter langen Alligators zu berühren, der träge in der Sonne direkt neben dem Pfad zu dösen scheint. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit fährt das Biest zu mir herum und faucht mit weit aufgerissenem Maul, bevor es blitzschnell im Wasser verschwindet. Dieses Erlebnis werde ich mit Sicherheit mein Lebtag lang nicht vergessen.
Inzwischen habe ich erfahren, dass Alligatoren auf dem Land keineswegs träge sind, sondern durchaus im Tempo, wenn auch nur auf kurze Distanz, mit einem Menschen mithalten können. Also Vorsicht! Einige Wochen später las ich übrigens in der Zeitung, dass auf diesem Pfad ein zwölfjähriger Junge von einem Alligator angegriffen und verletzt wurde. Wer hier durchgeht sollte sich also im klaren darüber sein, dies ist nicht Hagenbeck. Ob man es empfehlen kann, ist Geschmackssache. Meine bessere Hälfte fand es klasse, ich hingegen fand es im Hinblick auf die Tour mit dem Propellerboot weniger aufregend, sieht man einmal von der Alligatorattacke ab.
Fazit: Man sollte diese Tour am besten als Einstieg vor der Propellerfahrt unternehmen und sich vor allem mit ausreichend Mückenschutz ausrüsten, denn gerade auf dem Fußweg durch den Sumpf wird man gerne unfreiwillig zur Mahlzeit der einheimischen, fliegenden Insektenpopulation.
Unser letztes Ziel für heute liegt fast schon am westlichen Ausgang der Everglades. Es handelt sich um den Cypress Park. Hier kann man durch riesige Zypressenhaine wandern, dem letzten Rückzuggebiet des Floridapanthers. Aber keine Panik, hier wird man nicht von den Panthern, sondern nur von den Mücken aufgefressen, so dass wir diese Tour nicht wirklich empfehlen können.
Wer Lust hat auf noch mehr Everglades, dem bieten sich noch einige Möglichkeiten, die wir aber nur kurz gestreift und als nicht so interessant eingestuft haben. Der Vollständigkeit halber seien sie aber trotzdem erwähnt. Ausgangspunkt ist allerdings Florida City. Hier führt eine kleine Straße zu verschiedenen Observationsstationen und zu einer kommerziellen Alligatorenfarm. Wir fanden das nicht so spannend, daher erfolgt die Erwähnung erst jetzt, aber bekanntlich ist ja alles Geschmackssache, darum sei es jedem selbst überlassen, ob er die Tour um diesen Part verlängert.
Unsere Rundfahrt durch Florida endet jedenfalls in Naples, einer wirklich noblen Kleinstadt, die mit 40 Golfplätzen bei gerade einmal 20.000 Einwohnern einen Weltrekord hält. Wir übernachten hier in einem erstaunlich preisgünstigen Motel.
Am nächsten Tag erkunden wir Naples, das über eine außerordentlich schöne Innenstadt verfügt,die man sich nicht entgehen lassen sollte. Gepflegte, alte südamerikanische Häuser und ein äußerst gepflegter Strand laden zum Verweilen ein. Auch die Insel Lovers Key, oberhalb von Naples, ist einen Abstecher wert. Hier werde ich beim Dösen am Strand von einem Waschbären geweckt, der sich an meinem zum Kopfkissen umfunktionierten Rucksack zu schaffen macht. Ein idyllisches Fleckchen Erde also, wo man gut relaxen kann.
Von hier aus fahren wir schließlich am späten Abend zurück nach Clearwater Beach, um den Rest des Urlaubs in unserem geliebten Fort de Soto Park zu verbringen.

Das war nun mein Florida Reisebericht. Ich hoffe, er hat Ihnen gefallen und vielleicht im Hinblick auf Ihren nächsten Urlaub die eine oder andere nützliche Information geboten. Sollten Sie irgendwelche Fragen haben, mailen Sie mich einfach an. Falls Sie sich für einen Urlaub in Florida entscheiden, wünschen ich Ihnen schon jetzt viel Spaß, Sie werden es sicherlich nicht bereuen.
Ihr
Klaus-Peter Behrens



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Hörbuch

Über den Autor

Falamazar
Hallo liebe Leser!

Als Leseratte verfiel ich vor ein paar Jahren auf die Idee, selbst Kurzgeschichten oder Romane zu schreiben und bin seit dem infiziert.
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich ursprünglich einmal Journalist werden wollte. Stattdessen habe ich den Beruf des Juristen ergriffen, was ich nie bereut habe, aber gleichwohl fehlte mir die Möglichkeit, spannende Dinge zu Papier zu bringen.
Zur Zeit stelle ich gerade einen längeren Fantasyroman fertig und hoffe natürlich sehr, diesen bei einem Verlag unterbringen zu können.
Über Kritik hinsichtlich der von mir unter dieser Seite veröffentlichten Geschichten würde ich mich natürlich sehr freuen.

Euer

Klaus-Peter Behrens

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