Die ersten beiden Kapitel meines neuen Buches, in Kooperation mit CherlseyCrow und Jasmin99. Wir hoffen, es wird euch gefallen und dass ihr mit auf die Reise kommt, die wir für euch vorbereitet haben, voller Magie, düsterer Geheimnisse und einer gefährlichen, verbotenen Liebe gegen jede Regeln.
Für jeden, der den Traum der Freiheit in sich trägt und für all diejenigen, die zahllose Male in den Himmel geblickt haben und die Flügel hatten ausbreiten wollen, um ihrem Käfig zu entfliehen.
Für alle, die Träume haben und die die Wahrheit einfach einmal hinter sich lassen wollen.
Ich floh aus dem Haus, rannte den schmalen Weg entlang, der in den angrenzenden Wald hineinführte. Die Tränen brannten in meiner Kehle, in meinen Augen. Wut und Schmerz machten mir das Atmen schwer, während ich immer weiter von Zuhause weglief. Ich fragte mich, ob meine Eltern überhaupt bemerken würden, dass ich das Haus verlassen hatte. Aber sie waren sicher viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu streiten.
Ich rannte einen unsichtbaren Pfad entlang, der sich zwischen den Bäumen schlängelte und immer tiefer in den Wald führte. Ich folgte ihm, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie ich später wieder zurückfinden würde.
Denn natürlich würde ich wieder nach Hause zurückkehren. Hatte ich denn eine andere Wahl? Ob ich wollte oder nicht, es war mein Zuhause, meine Familie. Mein Leben. So sehr ich mir auch wünschte, dass es anders wäre. Ich musste die Tatsacchen akzeptieren, wie sie waren.
Aber irgendwann, schwor ich mir, irgendwann wird alles anders sein.
Ich rannte, ohne stehenzubleiben, stolperte hin und wieder über Unterholz und ignorierte das Reißen der Zweige an meiner Haut und meinen Haaren.
Während ich weiterlief bemerkte ich irgendwann, dass es dunkler wurde, immer dunkler. Als würde die Nacht einbrechen.
Mit schmerzenden Lungen blieb ich stehen und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war 15:30 Uhr. Mitten am Tag.
Ich sah nach oben, doch - Tatsache - der Himmel war fast schwarz in seiner Farbe. Ich zog die Brauen zusammen und ließ den Blick durch den Wald schweifen. Schatten wurden immer länger, griffen um sich und verschluckten ihre Umgebung.
Mein Herz begann wieder schneller zu schlagen, doch aus ganz unterschiedlichen Gründen als zuvor. Ich trat ein-zwei Schritte nach hinten, drehte mich um und lief in die Richtung, aus der ich gekommen war.
Die Panik saß mir im Hals, als ich denselben Weg zurückrannte, den ich genommen hatte, als ich hergelaufen war. Mir schien es, wie eine Ewigkeit, schon dachte ich, ich würde niemals wieder aus dem Wald herausfinden.
Da, endlich, durchbrach ich die Grenze des Waldes und die große Wiese sowie das uralte Haupthaus unserer Familie erschien vor mir. Ich sah noch einmal zurück - der Wald schien wieder vollkommen normal.
Doch die Furcht saß noch immer unter meiner Haut. Ich fragte mich, was eben geschehen war und ging zu Haus rüber.
Als ich ins Innere trat, vernahm ich sogleich die lauten, erregten Stimmen meiner Eltern, die noch immer mit einander stritten. Ich presste die Lippen zusammen, versuchte ihre gegenseitigen, verbalen Auseinandersetzungen zu ignorieren, wie so viele unzählige Male zuvor, und ging die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Dort schloss ich die Tür hinter mir ab, nahm meinen iPod, steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und drehte die Musik so laut auf, wie es nur möglich war.
Ein Monat später...
Das Licht fiel jadegrün durch das dichte Blätterdach und erzeugte eine magische Atmosphäre. Ich saß im Wald auf einem umgefallenen Baumstamm und hatte es mir mit einem Buch gemütlich gemacht. Musik dröhnte laut durch die Ohren in meinen Kopf. So war es am einfachsten, der Realität zu entfliehen.
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, ein paar ruhige Stunden mit meinem Buch im Wald zu verbringen, doch bereits nach den ersten zwei Seiten hatte ich aufgehört zu lesen, den Kopf in den Nacken gelegt und mich meinen Gedanken hingegeben.
Es war wiedereinmal eine Flucht, ich floh von der Wahrheit. Diese Momente, in denen ich der Realität wenigstens für kurze Zeit den Rücken kehren konnte, waren meine größten Schätze. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn mir diese kleinen Augenblicke, die ich für mich beanspruchte, nicht gegönnt wären. Wahrscheinlich würde ich durchdrehen.
Ich schloss und öffnete die Augen, starrte in die Luft, ohne wirklich etwas vor mir zu sehen. Ich fragte mich, wie lange ich das alles noch ertragen musste. Dieses Geschrei, diese Wut. Diesen Hass.
Ein Zuhause sollte doch eine Zufluchtsstätte sein, dachte ich. Ein Ort der Liebe, der Geborgenheit. Wo man sich wohlfühlen konnte.
Wo sonst, sollte man hingehen wollen, wenn nicht nach Hause. Erst recht, wenn man nirgendwo sonst hingehen konnte.
Die Farben des Waldes drangen langsam in mein Bewusstsein ein - goldens Licht, Jadegrün, Smaragd, warmes Braun und helles Blau, das gelegentlich zwischen den Blättern der Baumkronen hindurchblitzte.
Es war so einfach, sich an einen fremden Ort zu fantasieren, weit weg von jeder Realität.
Dennoch... Als mein Blick über die Bäume schweifte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich hatte diese merkwürdige Begebenheit vor vier Wochen nicht vergessen. Weswegen ich mich nicht mehr tiefer in den Wald traute, als ein paar Meter, nur soweit, dass ich die Grenze, wo der Wald sich unserem Grundstück öffnete, noch sehen konnte.
Oft fragte ich mich, ob ich mir das alles an jenem Nachmittag nicht nur eingebildet hatte, doch der größere teil von mir stritt das wehement ab. ich war noch nicht so weit den Verstand zu verlieren, also blie ich gern in dem Glauben, dass das, was ich gesehen hatte, wirklich passiert war. Auch wenn es noch so seltsam war - aber wahrscheinlich gab es eine logische Erklärung für all das, die ich einfach nur nicht kannte.
Zumindest redete ich mir das ein...
KathySherryl Dabkeschön^^. Jasmin hat heute auch den zweiten Teil rausgebracht. wir hoffen, der gefällt dir ebenfalls^^ |
Alexmueller 5* - Kann mir gut vorstellen, dass daraus noch was Tolles wird! Gute Zusammenarbeit Mädels, weiter so!^^ LG Alex |