Einleitung
Oft ist es bei unseren Chorproben so langweilig, dass wir uns eine andere Beschäftigung suchen...
Naja, hier ist jetzt mal ne Zusammenstellung von den Ergebnissen unserer Langeweile.
Es wird bestimmt noch mehr dazukommen ;)
Macht der Stimme - In meinem Schloss... Les Misérablés
Die Töne erklingen sanft in meinem Kopf. Mein Geist wird ruhiger. Der Schlag meines Herzens passt sich dem leichten Takt der Melodie an.
Vorsichtig beginne ich zu summen. Niemand achtet auf mich. Ich summe weiter.
Ich werde immer lauter. Dann öffne ich den Mund und lasse die Worte in meine Umgebung schweben.
Nachts baut der Schlaf ein Schloss für mich
Das fegt ein Zauberbesen blank
Keiner ist müde oder krank
In meinem Schloss gibt’s so was nicht.
500 Kinder lad ich ein
Wir lassen keine großen rein
Nichts wird gestohlen, nichts zerbricht
In meinem Schloss gibt’s so was nicht.
Dort wohnt die Fee im weißen Kleid
Die hat für alle Kinder Zeit
Sie leuchtet mir wie ein warmer Stern
Sie sagt, Cosette, ich hab dich furchtbar gern
Kommt zu dem Schloss wo keiner weint
Wo jeden Tag die Sonne scheint
Keiner hat Tränen im Gesicht
In meinem Schloss gibt’s so was nicht…
Ich gehe in den Worten auf. Der Klang meiner Stimme entfaltet sich im ganzen Raum.
Alle Anwesenden verstummen. Sie lauschen meinen tief aus der Seele kommenden Worten.
Sie nehmen mich wahr.
Ich bin plötzlich jemand.
Keine danebenstehende, stumme Person. Ich gehöre dazu!
Sätze bilden?! Häääää????
Gelangweilt zählte ich die Minuten bis ich dieser Hölle endlich entrinnen konnte. Die Valiumsstimme des ältlichen Fräulein Bösch strömte durch meinen Kopf wie die Elbe durch ihr Bett. Wenn ich jemals benebelt sein werde, definitiv von dieser Stimme.
Sie sprach über Erdölbohrungen auf der Kola-Halbinsel. Wen auch immer das interessieren mochte.
Unsere Klassengemeinschaft jedenfalls nicht die Bohne, aber das schien dem Quälgeist da vorne egal zu sein…
„Das hat vermutlich noch andere Gründe, Lara, nennen Sie uns doch
einen.“
Verdammt! Ruckartig erwachte ich aus meinem Tagtraum.
Scheiße nochmal! Was hat die Hexe gerade gesagt?
„Das – äh – sie – äh – macht?“ Bei den Russen immer eine gute Antwort.
„Schenken Sie uns auch einen ganzen Satz?“ Alte Ziege!
„Würde ich ja, aber ich leide an einer erst kürzlich entdeckten Krankheit und wenn ich mich konzentriere, kann ich keine ganzen Sätze bilden.“
Verdammt, es machte Spaß sie so zu verarschen. Ich konnte nur hoffen, dass sie mich nicht wegen ‘unverschämten Frechheiten‘ zum Direx schleppte.
Kichern erklang in der Klasse.
„Oh, na dann frag ich jemand anderen, Sie armes Kind.“
„Vielen Dank für Ihr Mitgefühl in diesen schweren Zeiten, auch im Namen meiner Eltern.“ Hoffentlich hatte ich den Bogen nicht überspannt.
„Sind Sie denn sicher, dass Ihnen der Unterricht überhaupt zuzumuten ist, meine Liebe?“ Bei dem besorgten Ausdruck in ihren Augen, hätte ich beinahe laut losgelacht.
Wenn’s am Schönsten ist, soll man aufhören, also: „Ja selbstverständlich, Ihr exzellenter Unterricht ist die beste Therapie für mich.“ Oh mein Gott, sie fühlte sich tatsächlich geschmeichelt.
Wie dumm war sie eigentlich?! Ich tippe ja auf den IQ eines Toastbrotes…
„Zur erweiterten Therapie schlage ich Ihnen vor, mir eine Satire über den Intelligenzquotienten zu schreiben. ZU MORGEN!“ Die letzten beiden Worte quetschte sie in ihrer Nussknackerstimme hervor, das hieß aufpassen…
„Nur ich?!“ Zusammengesunken sah ich sie wehleidig an.
„Nur Sie! Medikamente sind zu Einzeltherapie gedacht.“
VERDAMMT!!!
Von Sängern über Katzen zum Teufel
„Auf den Noten rumhüpfen“, so würden manche Menschen Singen bezeichnen. Doch WIR wissen es besser. Singen ist viel mehr als das! Es ist der Ausdruck von Gefühlen und noch viel mehr…
Es ist Persönlichkeit. Es ist Freiheit!... und es ist die Liebe zu den Tönen.
Und ganz besonders…
Es ist absatzfördernd für die Hustenbonbonindustrie. Dabei weiß doch jeder: Singen + Bonbon = Sabber.
Und seien wir mal ehrlich, wer möchte schon sehen, wie dem heißgeliebten Sänger die Spuke aus dem Mund tropft, davon mal abgesehen, dass der Sänger,
dass auch nicht so lustig findet. Wer möchte erleben, wie der Heldentenor die erste Reihe anspuckt?!?
Stellen Sie sich vor wie die Leute nur noch in Regenjacke oder –cape in Konzerte gehen und die Stühle schon bald gegen Boote ausgetauscht werden müssen.
Aber wir kommen vom Thema ab. Warum gibt es Leute, die meinen, dass Singen eine Gabe des Teufels darstellt?!
Gute Frage. Ich will sie näher erläutern.
Mit irgendetwas muss er die Menschen ja anlocken. In diesem Fall eben mit schönem Gesang!
Obwohl die Anhänger Gottes das eher als Katzengejammer einstufen würden.
Wobei diese Katze vermutlich bereits auf den Schornstein geflohen wäre.
Nur eine Katze hat den Gleichgewichtssinn, um sich in dieser luftigen Höhe zu behaupten. Ihre Verfolger wären entweder gar nicht erst hinaufgekommen oder sie wären auf Grund des großen Sauerstoffmangels schon bald dem Teufel in die Hände gefallen. Das hätte unserem ach so wundervollen Herrn im Himmel nun wirklich nicht gepasst…!!! Herr im Himmel nochmal, was soll die Katze nur tun?
Naja, sie könnte nun auf ewig dort sitzen bleiben, aber das wäre ihr nun wirklich zu langweilig und wozu hat die denn ihre
sieben Leben?
Und so wartet sie eine Weile, doch dann kämpft sie sich ihren Weg zurück nach unten. So sind die Tiger und Löwen entstanden. Geparde sind die Sparversionen, die schnell vorbeiflitzen, statt zu kämpfen. Im Grunde sind Menschen als faulere Geparde.
Allerdings beleidigt man mit dieser Aussage ein wenig unsere stolzen Stubentiger mit ihrem herausragenden Gesangstalent.
Aber damit wäre wohl auch geklärt, warum die Sänger dieser Welt so grauenhafte Vorbilder abgeben.
Drogen, Alkohol und Sex…
Kein Wunder, dass man sie alle mit
Mephistopheles in Zusammenhang bringt…
Aber seien wir mal ehrlich, irgendetwas an Spaß müssen wir dem armen, kleinen Teufelchen ja auch zugestehen. Sonst wäre das Leben für ihn doch nur langweilig und seien wir mal ehrlich, wir haben unseren kleinen Mephi doch lieb.
Gesprächsfetzen
Unser Chorleiter springt am Klavier beim Spielen auf und ab. Der Kommentar meiner Freundin: „Kann der nicht mal still sitzen bleiben?! Aber nein, der hüppelt da rum wie eine gichtkranke Ballerina!“
Earth-Ring
„Bring ihn um!“ Syraia sah mich zornig an.
Ich konnte es ihr nicht verdenken… Immerhin hatte Christos Schuld an Lurions Tod! Aber jeder hätte so gehandelt an seiner Stelle…
Niemand kann dabei zusehen, wenn den kleinen Geschwistern ein Messer an die Kehle gehalten wird…
Christos hatte den besseren Weg für sein Gewissen gewählt. Er hatte Lurion dazu gebracht gegen Syraias dunkles Wesen zu kämpfen. Lurion hatte nur verlieren können und Christos hätte seine Geschwister gerettet, wenn der
Earth-Ring sie nicht schon getötet hätte, um ihm zu beweisen, dass es egal ist was er tut, dass sie alle Macht besitzen.
„Nun mach schon! Sonst tu ich es…“ Den Bogen gespannt, stand sie da. Eine kleine Bewegung und der Pfeil würde Christos durchbohren.
Konnte ich das zulassen? Jetzt hätte ich gerne mehr Zeit zum Nachdenken…
Schule?! iiiih... mach es weg! Töte es!.... SCHNELL!!!
Immer öfter frage ich mich, wozu wir uns noch Mühe geben in dieser Welt!
Grundsätzlich ist es doch so, dass echte Mühe nicht einmal dann erkannt werden würde, wenn sie betreffenden Personen auf die Nase schlagen würde.
Erst wenn die Blutlache zu einem reißenden Fluss angeschwollen ist, wird den Betreffenden klar, dass etwas nicht stimmt.
Dabei gehen nicht Erkennen und Faulheit seitens der Betreffenden oft Hand in Hand. Nehmen wir zum Beispiel einmal die lieblose Korrektur von Hausarbeiten durch vom langen Berufsleben
enttäuschte und ermüdete Pädagogen jeden Faches.
Wenn Lehrer nicht einmal mehr Fehler finden bzw. nur die markieren, die keine darstellen, stelle ich mir nur zu oft vor, wie eine lange Buchstabenkette den betreffenden Pädagogen erdrosseln würde.
Ebenfalls interessant sind die Methoden zur Vorbereitung auf den Unterricht.
Früher bestanden diese daraus, sich ein Thema zu suchen und dieses ordentlich auszuarbeiten. Heute kann man froh sein, wenn der Lehrer überhaupt Deutsch sprechen kann und nicht mit Aussagen, wie „weil dem ist so!“ glänzt.
Allerdings ist das Feld der verschiedenen
Lehrertypen weiter geworden. Es reicht von HAMA-Lehrern („Ham’a das schon gemacht?“) bis zu Türklinken- und Auto-Lehrern…
In der Tür geirrt?
„Hierhersehen, die Herrschaften!“ Widerwillig richteten die Schüler den Blick auf ihren Lehrer. „Kann mir einer sagen, was das hier ist?“ Der Pädagoge deutete auf seine komisch aussehende entfernt geometrische Form.
„Ein schiefes Dreieck?“ Für den Schulmeister war nicht ersichtlich von wem dieser Ausruf rührte.
„Na gut, wir machen jetzt fünf Minuten Pause und wer auf die Toilette muss, geht bitte auch die Toilette!“
Erst sahen seine Schüler ihn verwirrt an. Dann brachen sie lauthals in Gelächter aus!
Genervt verließ der Erzieher den Klassenraum.
„Diese Klasse ist nicht zu ertragen!“
Gedanken
Warum tu ich mir das alles eigentlich an? Immer wieder dasselbe… und eine Besserung ist auch nicht in Sicht… von jedem wird man nur verarscht und hintergangen… sogar von denen, denen man vertraut… immer wieder meinen sie, dass sie einen gern haben und im nächsten Moment stellen sie einen vor allen Anwesenden bloß… und wie reagiert man…? Man ignoriert es nach außen hin… doch tief im Inneren tut es furchtbar weh…
Am Abend erhält man dann die völlig überflüssige Facebook-entschuldigung…
Und warum geht es einem so?
Weil man Gefühle hat…
Und weil man sich in den falschen VERLIEBT hat…