Beschreibung
Ich habe zwei kleine Büchlein
"Warum nicht einfach mal"
"Einfach einmal"
In denen stehen Fragen über die es sich nachzudenken lohnt.
Ich habe mir die Arbeit gemacht, und wundervolle Kurzgeschichten entstanden über mein Leben.
Aber auch Gedanken, die auch andere zum Nachdenken anregen.
Warum nicht
einfach mal das
Weite suchen?
Um das Glück zu finden.
Nur schade, das wir uns dabei oft selbst im Weg stehen.
Eine Büchlein, um sich über bestimmte Fragen des Lebens
Gedanken zu machen
...einen Kranz aus Gänseblümchen flechten, und seine schönsten Gedanken hineingeben?
Ich muß ganz ehrlich sein. Als ich es meiner Nichte zeigen wollte, konnte ich es nicht mehr.
Ja ich hab zwar geflochten, aber ich bekam ihn nicht geschlossen. Vielleicht klappt es nur in der Kindheit, seine Gedanken einzuflechten. Vielleicht sind aber auch nur meine Gedanken zu schwer und der Kranz lässt sich nicht mehr schließen.
...eine neue Tür öffnen und das tun, was du eigentlich willst?
Werde wohl mein leben lang durch alte Türen gehen. Denn die neue geht so schwer zu öffnen. Sind meine Gedanken so schwer, oder die Angst etwas falsch zu machen? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht gelingt es doch einmal diese Tür zu öffnen.
...unglücklich sein, wenn man allen Grund dazu hat?
Ja, da tut man sich doch immer etwas schwer. Man versteckt seine Gefühle und leidet dabei so sehr. Wovor fürchtet man sich eigentlich? Man kann doch ruhig mal etwas Schwäche zeigen. Einfacher gesagt als getan.
... einen Brief schreiben, um seine Gefühle in Worte zu fassen?
Leider ist diese Art an Kommunikation aus der Mode gekommen. Aber ich bemühe mich immer ein paar liebe Zeilen zu schreiben. Aber manchmal sind meine Gefühle auch trauriger Art und da fällt es halt besonders schwer. Telefon, Handy und Internet verdrängen diese schöne Art der Kommunikation immer mehr. Die Jugend kennt so etwas glaube ich
überhaupt nicht mehr. Liebesbrief per E-Mail? Naja ich weiß nicht so recht.
...so lange an einem Fluss entlang gehen, bis man seinen Gedanken zu Ende gedacht hat?
Als Kinder haben wir es besser gewusst. Wir haben am Fluss unter der Trauerweide gelegen auf Grashalmen gekaut haben unser Gedanken mit den Wolken fliegen lassen oder haben kleine Schiffchen gebaut und Zettel mit unseren Gedanken fahren lassen. Warum geht einem so etwas mit den Jahren verloren? Ich spaziere auch heute noch gern an der Bode entlang aber auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Werde ich aber mal beherzigen.
...einen Nachmittag in einem Trödelladen verbringen, um etwas zu fiden was man gar nicht braucht.
Stöbern in alten Dingen, die eine Geschichte haben. Einen Schatz entdecken und ihn nach Hause tragen.
Und ich bin fündig geworden. Ein schönes altes Büchlein mit herrrlichen Illustrationen. Im Grunde genommen für mich nicht zu gebrauchen, da es in englischer Sprache geschrieben war. Aber das anschauen war schon eine Freude.
...mit dem Rotkäppchenkorb seine Großmutter besuchen, um Geschichten von damals zu hören?
Als die Uhren noch langsamer liefen - und nicht viel da war - außer Liebe und Zeit.
Ja das war immer herrlich, den Geschichten von früher zu lauschen und ins Staunen zu verfallen. Schade, das es sie, meine Oma, nicht mehr gibt.
Schön waren immer die Dämmerstunden, wo Oma in ihrem großen Sessel saß und uns Geschichten vorlas oder aus ihren Erinnerungen erzählte.
...einen Blumenstrauß kaufen, um ihn sich selbst zu schenken?
Ich muß ehrlich sein, ich habe es noch nie getan. Aber jetzt ist wieder die Zeit wo man den Blick in den Garten wieder voll genießen kann. Und was ich auch genieße. Im Sommer auf der Wiese zu liegen, auf einem Grashalm zu kauen und den Wolken hinterher zu schauen. Auf dem Rückweg dann einen schönen Feld und Wiesenstrauß pflücken. Den Strauß kann ich dann in vollen Zügen genießen.
...durch Wind und Wetter stapfen, um seiner Traurigkeit zu entfliehen?
Egal wohin du gehst, du gehst voran.
Dei Herz wird leichter.
Du fühlst: Zwischen Himmel und Erde bist du nur ein Teil vom großen Ganzen. Auch Deine Sorgen.
Einmal im Jahr fahre ich an die Ostsee. Als ich diese Zeilen las, wusste ich es stimmt. Bei den lang ausgedehnten Strandspaziergängen, vergisst man alles um sich rum. Auch seine Sorgen. Der Wind der einem durch die Haare fährt, dass tosende Meer, was gibt es schöneres?
... eine Dummheit aus Liebe begehen?
Die Liebe allein ist ja schon verrückt genug. Man begeht eine Verrücktheit nach der anderen. Meine Dummheit war vielleicht, mich überhaupt darauf eingelassen zu haben.
Und doch war es schön!
...in den Zirkus gehen und der Magie des Staunens Raum geben?
Zirkus mag ich nicht so besonders, auch schon als Kind nicht . Aber ich hab mir eine eigene Zauberwelt zum Staunen erschaffen. Meine Zauberwelt heißt Kaleidoskop. Herrlich welche Muster da immer entstehen. Und wenn eines kaputt geht. dann wird halt ein neues besorgt.
Hatte aber auch lustige Momente im Zirkus. Da meine Nichte mich dazu auserkoren hatte sie immer zu begleiten konte ich auch allerhand erleben was sich in meinem Gehirn eingenistet hat.
Zum Beispiel der Artist, der unbedingt ein kleines Ponny stemmen mußte und vor Anstrengung seine Hose verlor. Eingeplant wars nicht, dann hätte er nicht so dumm aus der Wäsche geschaut. Ponny fallen lassen, Hose hoch und dann im Eiltempo ab aus der Manege.
oder
Das Artistenkind, das einen Gaul in der Manege, zu der Musik "Ich bin der Anton aus Tirol", immer rund trieb, war nich lange die Attraktion. Unsere Josi fand es nämlich schön lauthals mitzusingen. Schon bald drehte sich alles was vor uns saß um und schien mehr Josi anzufeuern als den Gaul. Dauerte nicht lange, da hatten noch mehr Kinder das Bedürfnis mitzusingen und das Zelt wackelte.
Ja Kinder können einem sehr gut das Staunen wieder beibringen.
...einem Schornsteinfeger die Hand schütteln?
Weil das auf jeden Fall Glück bringt.
Habe ich mir schon mal gewagt. Aber der wurde kurz vor einer Prüfung von seiner Freundin mitgebracht. Alle durften ihn mal berühren. Ich glaube nur der Russ machts. Geschafft haben wir es trotztdem. Aber mit ein wenig Glück wäre es vielleicht etwas besser ausgefallen.
...über einen alten Friedhof gehen und die Grabinschriften lesen?
Über das Leben nachdenken, über die Zeit die vergeht, und die Zeit die noch
bleibt.
Mache ich oft. Erst mal weil unser Friedhof landschaftlich schön gelegen ist. Genieße auch gern die Rundgänge. Ins Grübeln komme ich dann immer wenn ich die Inschriften junger Menschen lese. Was könnten sie noch alles erleben und was sie wohl schon in jungen Jahren durchgemacht haben. Aber mich direkt, habe ich noch nie in diese Gedanken mit einbezogen. Sollte ich vielleicht mal
... Muscheln am Strand sammeln?
Es gibt keinen nutzloseren Zeitvertreib und keinen schöneren.
Beim Rauschen des Meeres alles um mich rum vergessen, nach einem tollen Design bei den Herzmuscheln ausschauen, Am Steinstrand nach Hühnergöttern Ausschau halten und nach einem Sturm in den Algen nach Bernstein wühlen. Nun weiß ich warum ich so gern an die Ostsee fahre.
Ein besonderes Aha Erlebnis brachte meine Nichte dieses Jahr aus Kroatien mit. Was es da so für Formen und Farben an Muscheln gibt. Alle Achtung. Vielleicht mein nächstes Ziel.
... die Augen schließen und von etwas ganz großem träumen?
Was man sich niemals vorstellt, kann auch nicht wahr werden. Am Anfang steht immer ein Traum. Er ist das Herzstück aller Dinge.
Kein Kunststück für einen Tagträumer wie mich, aber das Herzstück müßte aber auch mal wahr werden.
...zwei arme voll bunter Herbstblätter in die Luft werfen und auf sich hinabregnen lassen?
Kleine Küsse des Waldes
Nachbarn meiner Mutter haben eine riesige Linde in ihrem garten stehen. Naja und jedes Jahr im Herbst, bekommen wir eine gewise Ration an Laub ab. Damit werden dann immer unsere Beete gemulcht. Als Nichte und Neffe noch kleiner waren, kam es oft vor das wir drei entweder das Laub hoch schmissen und es herab regnen liessen, oder uns mitten rein fallen ließen. Aber leider werden auch Kinder größer. Eins lasse ich mir aber nicht nehmen. Im Herbst gehe ich dann durch den Park oder Wald und schlürfe so über den Weg, dass das Laub unter meinen Füßen so richtig schön raschelt Und bunte Blätter sammeln und zu einem Herbststrauß binden. Gibt einfach nichts schöneres
... in einem Pariser Cafe einen Aschenbecher klauen und diesen ein Leben lang in Ehren halten wie einen kostbaren Schatz?
Ja gut, nach paris hat es mich leider noch nicht verschlagen, aber dafür in eine Güthersloher Kneipe. Da gabs ja so tolle Biergläser. Mein Bruder war damals noch Sammler. Für ihn depponierte ich auch gleich eines unter dem Tisch zwischen all unseren Jacken. Man vergnügte sich schön beim Knobeln und Karten spielen. Als es Zeit wurde zu gehen zogen alle beherzt ihre jacken unterm Tisch vor und wir wurden auch schmerzlich an das schöne Glas erinnert, was gerade klirrend am Boden zerbrach.
Ja man hat ja nun noch mehr getrunken und daher steht noch heute Glas Nummer 2 bei meinem Bruder im Partykeller und wird in Ehren gehalten.
...etwas ganz außergewöhnliches tun und (wenigstens versuchen) Freude schenken?
Wie es das polnische Schaf erfahren mußte.
Auf einem Spaziergang lernten wir einen Bauern kennen, der sich auf brillanter Weise mit uns deutsch unterhielt. Dieser Bauer hatte auch Schafe, was meine Mutter und mich auf eine Idee brachte. Schurwolle, für richtig dicke, kuschlige Socken. Wir fragten nach, ob er nicht etwas Wolle für uns hätte? Kommt morgen wieder, war seine kurze Antwort darauf. Am nächsten Tag, auf dem Weg zum Bauern, blieben wir wie vom Blitz getroffen stehen. Auf der Weide, schlich ein halbnacktes Schaf herum und das mitten im Oktober. Aber das war noch nicht alles, der Bauer winkte uns fröhlich grinsend zu und übergab uns freudestrahlend einen Sack voll Wolle. Als erstes stellte sich mir die Frage, wie komm ich aber nun zum Faden. Wir dankten schön und zogen wortlos von dannen. Den Sack voll Wolle gaben wir dann in dem Laden ab, wo wir uns ein paar dicke, kuschlige Schurwollsocken kauften. Das arme Schaf mußte aber sicher noch eine Weile lang halbseitig frieren. Das Arme.
...solange tanzen bis die Schuhsohlen durch sind?
Uns hat es mal in eine Einöde, zu einem Kururlaub, nach Polen verschlagen. Vorher immer gen Süden, haben wir auch hier, im Oktober, dementsprechend die Koffer gepackt. Da dachte man schon die Eiszeit geht jeden Moment los. Daher ging schon ein Teil meines Geldes für warme Klamotten drauf. Reisewecker hätte man sich auch sparen können. Jeden Morgen wurden wir von einem alten Mütterchen und ihrer Kuh geweckt. Erst das einschlagen des Pflockes und dann das ewige Muhen zur Verabschiedung, wenn das Mütterchen den steilen Abhang wieder hinaufkletterte. Anwendungen waren gut, besonders unser Masseur.oder besser gesagt Knochenbrecher. Hatte der ne Kraft! Ja und dann die schönen Fahrten in die Umgebung. Der Bus war Klasse. Vorne schwitzte alles und
hinten wurde gebibbert. Aber die vorne mußten durchhalten, sonst wären die hinten erfroren. Ich saß meistens hinten. Und dann die Animation, groß angepriesen. Grins Zwei sachen standen zur Auswahl. Ein Grillabend, wo ich mir eine Wurst gönnte (war Zuteilung) und einen Teller voll Sauerkraut, eh ich merkte, dass dies Zwiebel waren. Dann ein Folkloreabend. Da hats mich voll erwischt. Da ich ein riesen Tanzmuffel bin, hätte ich mich wohl mehr beim Klatschen und so einbringen sollen. Wegen meiner Muffligkeit schnappte mich die Chefin und stellte mich da zwischen ihren Haufen. Bei Händedruck mußte man sich bis zur Hüfte in die Richtung drehen. Klappte ja ganz gut, aber dort wo der Rhytmus sonst bei mir fehlt, zappelten auch meine unteren Gliedmaßen mit, was mir natürlich auch noch eine Rüge meiner Mutter einbrachte. Schlimmer konnte es nicht kommen. Denkste! Eine Woche später schnappte sich die Dame ein Stöckchen von Mann, steifer gings nicht. Eh der Druckimpuls bei ihm im Gehirn ankam schauten die Damen schon wieder in die
andere Richtung. Da war selbst ich dabei. Bei sonner Darbietung musste man einfach anfeuern und klatschen. Unter uns gesagt 3 min lachen ersetzt 10 min walken. Na und beim Grillen aß ich wieder meine Wurst, aber diesmal mit ner Menge fettiger Bratkartoffeln.
...einen ganzen Tag am Meer sitzen und dem Tidenhub zuschauen?
Und vorallem dumme Bemerkungen unterdrücken. Fällt mir immer schwer und daher erntete ich mal wieder viele komische Blicke. Was mir aber auch schlagartig klar machte wo ich mich befand. Eine Schifffahrt zur Hallig Hooge. Es fällt einem ja so nicht viel auf. Aber beim Anlegen, ein kühner Sprung der Schipper nach oben. Wir kletterten den Anlegesteg hinauf wie die Bergziegen mit ziehen und zerren der Schipper. Das war ein echtes Akrobatenstück. Zur Rückfahrt, ging der Steg so leicht bergauf. Was mich dazu veranlasste zu sagen:"Warum haben wir denn nicht gleich hier angelegt?" Blicke mit einem komischen Grinsen vermischt trafen mich. Ein bischen rot werd und dann nichts wie in die nächste Ecke.
... im Abendkleid durch einen Brunnen laufen?
Wenn man auf Puschen in eine Nachtbar gehen will, dann hat man sowas weder in seinem Vokabular noch im Kleiderschrank. Aber die Blicke der Bootelangestellten vergesse ich nie. Und sowas auf der Moldau. Grins
Mit dem Bus gegen Abend in Prag vor unserem Bootel angekommen ging es hinein. Kofferauspacken, in die Puschen und auf Erkundungstour gehen. War sehr nett hergerichtet und dann zog uns etwas an. Erlebnis Nachtbar. Wir reihten uns in die Schlange von Anzugträgern und Abendkleidern ein. Endlich dran ernteten wir nur ungläubige Blicke. Von oben bis Unten durchleuchtet wurden wir mit ausgestrecktem Arm des Feldes verwiesen, mit der Aussage: "Nur mit Schuhen!". Wir also in unser Zimmer und Schuhe an. Sahen aber so nicht viel besser aus. Zurück mit unseren Tretern. Wieder der ungläubige Blick. Aber wir bestanden drauf, wir hatten ja schließlich Schuhe an. Also alle rein in das dunkle Kämmerchen ein Gläschen getrunken, die wahnsinns Schlafmusik genossen und schnell wieder raus. War uns viel zu fein. Aber wir mußten es mal miterleben.
Es sollte noch viel schlimmer kommen.
Am nächsten Abend stand dann noch ein kleiner Folkloreaben auf dem Programm. Alle rein in den Bus und bis vors Haus gefahren.
Naja ein bischen Tralala und Hopsasa. Wir waren sehr jung und daher nichts wie weg. Straßenbahnnummer wußten wir und ab ging es.
Wir haben die Einkaufsmeile etwas erkundet für die morgige Shopingtour. Um 23.45 Uhr standen wir an der Haltestelle. Wir warteten und warteten aber keine Straßenbahn kam. Wie auch, die letzte fuhr um halb zwölf. Jetzt standen wir da. Wieder war eein Busfahrer ein Retter in der Not. Er war auf der Heimtour zur Garage, nahm uns aber mit in völlig unbekannte Gefielde. Ja er kannte ja auch nur ein Hotel gleichen Namens. Als er unsere ungläubigen Blicke sah und wir versuchten ihm zu erklären das unser Hotel ein Schiff ist, sprang er kurzer Hand aus dem Bus und hielt ein Taxi an.
Der wußte Bescheid und irgendwann um 3 kamen wir deann mal wohlbehalten an. Aber der wollte Geld. Unseres reichte aber nicht. Also schnell noch was von unseren, noch etwas trinkenden, Damen pumpen und dann ab in die Falle.
...mit der Gondel am Abend durch die dunkel glänzenden Kanäle Venedigs fahren?
Manche Dinge müssen sein.
Naja, das Verlangen hält sich inzwischen in Grenzen. Aber vielleicht verteilen sich die aufsteigenden Düfte dann besser. Also am Tage nie wieder. über einem die flatternden Unterhosen der Geruch von unten und der an einem vorbeischwimmende Müll. Aber was will man für 17 DM schon verlangen, da gibts halt nur das Hinterhausmilieu. Ja und dann kam uns eine 100 DM Gondel entgegen mit einem dicken schreiendem etwas mit Schmalztolle und Akordeon. Ich glaub die hatten nicht soviel und kauften Hinterhof und Schmalztolle zum halben Preis. Aber zum kuscheln ließen sie sich hinreißen.
...einem Straßenmusikanten Geld in den Hut werfen?
Wenn es gefällt, tu sogar ich es. Genieße es immer beim Bummel über den Weihnachtsmarkt. Naja, in unserer Kleinstadt, passiert es ja auch nur dann. Aber um die Musiker, die denken, sie können alle Instrumente auf einmal spielen, da mach ich gern und oft einen großen Bogen drum. Hier ist gerade das rot ausgegangen.
... kurz entschlossen in den falschen Zug steigen und gespannt sein, was passiert?
Ist mir echt schon mal passiert. Aber bei mir war es ein Bus. Als ich meinen onkel in Halberstadt besuchte, hatte er schon wieder eine günstige Variante des nach Hause kommens im Kopf. Der Bus. Also los Fahrkarte kaufen. An den Bahnsteig stellen. verabschieden. Und ab in den Bus. Im überfüllten Schulbus konnte ich gerade noch ein Plätzchen ergattern und schon ging die Fahrt los. Bis dahion war ich noch im Glauben es ginge nach Oschersleben. Vor mir der Bus war halb leer. Und genau bei dem verrenkte sich mein Onkel fast den Kopf und die Arme. Hat mich aber leider nicht gesehen, wie auch. Als ich dann mit winken an der Reihe war,
drehte er sich schon weg und ging. Ich tuckelte durch den halben Huy, bis ich in Schlanstedt landete. Der Bus war leer. Der Fahrer schaute mich an und ich den Fahrer. Endstation! Aber es gibt auch noch nette Leute. Er nahm mich wieder mit zurück nach Halberstadt und setzte mich vorm Bahnhof ab. Fahrkarte kaufen. Rein in den Zug und am Bahnhof Oschersleben aussteigen. Das war eine Fahrt, davon weiß mein Onkel heute noch nichts.
...früf aufstehen und die Sonne beim Aufgehen beobachten?
Mache ich sehr gern. Im Sommer wenn sie links aufgeht, kann ich ihn immer bewundern wenn ich um 5.15 Uhr aufstehe und zu meinem Bruder fahre um später Nichte und Neffe zur Schule zu bringen. Da kommt die Sonne oftmals gestreift hoch und ist trotztdem schön. Ich genieße es immer, damit man wenigstens etwas fürs frühe Aufstehen belohnt wird. Jetzt geht sie schon rechts auf und man kann auch länger schlafen. Aber im Winter nachher wenn es knacke kalt ist und ein roter Feuerball schiebt sich nach oben, da wird ein richtig warm ums Herz. Wunder der Natur.
... barfuß gehen?
Und alle verblüffen, wenn man mitten im Winter mit nackschen Füßen in der Ostsee steht. Aber danach hat man so herrlich warme Füße und kann nachts auch besser schlafen.
Oder einfach mal probieren, wie sich der Rindenmulch unter den Füßen anfühlt. Der Gedanke kam mir nur weil meine Nichte etwas die Langeweile plagte. Im Garten frisch ausgesteut und vor allem schon ein kalter Tag im Oktober. Trotztdem. Schuhe aus, Strümpfe aus und los gehts. Ich stakte los. Mit lauten Hu-Ha-Hu nahm ich die Hürde. Meine Nichte hinterher. Ebenfalls mit Hu-Ha-Ho. Die dachte wohl es gehört dazu, denn eigentlich macht ihr das Barfusslaufen nicht sehr viel aus. Umgedreht. Und Josi flatterte los als wäre nichts. Und ich musste zurück staken. War aber mal ein anderes abgespeichertes Gefühl.
...den alten Koffer vom Dachboden öffnen und ganz besondere Schätze zu Tage befördern?
Ich habe gern den Schrank von Oma und Opa auf dem Dachboden geöffnet und wirklich Schätze gefunden. Ich fand zwei tolle Bücher. Das Töchteralbum erzählte vom Leben und der Erziehung der Töchter der besseren Gesellschaft und eine Schillerbiographie. War auch interessant zu lesen.
Aber der größte Schatz war die alte Laterne. Diese haben wir mitten im Winter gefunden. Und abends machten wir dann eine Nachtwanderung. Wir Kinder stritten uns zwar, wer denn nun die Laterne tragen solle, aber rundum ein schönes Erlebnis. Wir wanderten durch die Nacht und kamen schön durchgefroren und mit roten Bäckchen nach Hause. Gleich schön an den Ofen setzen und einen schönen warmen Tee trinken. Was gibts schöneres.
... jemanden für kurze Zeit sprachlos machen?
So geschehen beim Friseur. Mußte mit meinem Neffen dorthin. Schnitt nach Papas Beschreibung.
Und doch noch eine Fragerunde.
Wie alt bist Du?
9
Gut dann bekomme ich 9 €.
Kotteletten schräg oder gerade.
Ratlosigkeit
Entscheidung fiel auf schräg
Hinterher kam raus, Papa mag gerade.
Dann die Schnippelei und das versuchte Gespräch, was bei unserem kleinen Stiesel gar nicht so einfach ist. Dem was aus der Nase zu ziehen alle Achtung.
Dann der Weg zur Kasse. Bezahlen.
Ja und dann, sagte ich zu ihr:
"Ich bin ja auf der Suche nach einer neuen Frisöse, aber wenn der Preis hier nach Alter geht, dass kann ich mir nicht leisten."
Große Augen schauten mich an, der Mund stand offen, kam aber nichts raus. Zaghaft verfolgte ich die Spur ihres Fingerzeigs und siehe da der Schnitt für mich kostet nur 22,90 €. Mal sehen, ob die mich wiedersieht
...einen kleinen Zweig in die Erde stecken und warten was draus wird?
Unser Familienbaum
In unserem Neubaugebiet an der Wasserrenne gibt es eine Trauerweide die wir immer wieder gern besuchen. Sie ist nämlich unser Familienbaum und schon über 30 Jahre alt. Ein kleiner Zweig, an dem unser Wellensittisch Jocki zum letzten mal geknabbert hat, behauptet sich und wird zu einer wunderschönen Trauerweide. Jocki haben wir zwischen den Büschen unter unserem Balkon begraben und als Blume diesen Zweig daneben gesteckt. Eine schöne Erinnerung. Aber demnächst soll der Nachbarblock abgerissen werden. Ob sie das wohl überlebt?
... bedenkenlos zurück lächeln, wenn einem auf der Straße zugelächelt wird?
Oder auch mal etwas schenken um ein Lächeln zu ernten. Stimmt, befreit ungemein. Ich hab die ersten Stollen entdeckt. Könnte man ja mal versuchen. Aber ich verschenke auch manchmal einfach so ein Lächeln auf der Straße. Glückshormone sprudeln wenn es zurück kommt. Herzkrampf bei nicht Erwiederung.
...etwas ganz idiotisches tun?
Wie der Pfauenhahn bei uns im Wiesnpark.
Ein Huhn sitzt in einer Sandkuhle und verfolgt ungerührt ein seltenes Schauspiel.
Der Pfau wirbt um das Huhn. Sein Rad aufgeschlagen, balzt er um das Huhn drumherum.
Irgendwann hat das Huhn die Schnauze voll, sucht sich eine neue Sandkuhle.
Pfau schließt sein Rad und schaut dumm.
Dauert nicht lange und er hinterher.
Rad wieder auf und weiter gebalzt.
War lustig anzusehen wurde aber auch bald langweilig.
Aber so was solls ja auch in der Menschenwelt geben.
...einen Beo zum Katzenfänger machen?
Die Geschichte ist mal beim Chinesen passiert. Meine Freundin, ihr Bruder, von meiner Cousine die Tochter und ich, wir hattten mal wieder das Bedürfnis chinesisch essen zu gehen. Naja und wie Männer nun mal sind, sind sie sofort dabei den Frauen das Essen zu vergraulen. Das berühmte Katzenfangen und -zubereiten war auch dabei. Um den Mann bei seinen Bemühungen, einem das Essen zu vergraulen nicht zu enttäuschen, lässt man sich nichts anmerken und stackelt im Essen rum. Na ganz so schlimm wars nun doch nicht. Im Aquarium schwammen tolle Fische rum und in einem Bauer saß ein toller Beo. Der war auch stumm wie ein Fisch.
Bis dann seine Zeit gekommen war. Sicherlich haben die Chinesen vergessen den rechtzeitig auf den Hinterhof zu stellen. Kurz vor 1/2 10 fing der an Miau zu rufen. War sicher seine Arbeitszeit. Der Mann wuchs in seiner Ehre und uns fiel bald vor Lachen das Essen aus dem Gesicht. Haben die dem das nun als Gag beigebracht oder wurde er wirklich zur Arbeit missbraucht? Wir ammüsieren uns heute noch über die Geschichte.
... einen Abend in einer vergangenen Zeit verbringen?
fiel mir gestern Abend spontan ein als ich einen Film über Andalusien sah.
Während eines Urlaubs in Spanien buchten wir einen Mittelalterabend auf einer Burg.
Schon der Einlass hate etwas besonderes aber auch lustiges als wir die Fotos ansahen.
Zuerst wurden an alle so goldene Pappkrönchen verteilt.
Zusammenfalten und drauf auf die Birne.
Dann die Begrüßung.
Zwei Schlangen, zwei Eingänge.
Wir erwischten die Comtessa.
Alle neigten ihren Kopf wie sie selber auch.
Nur meine Mutter schaute nach oben, das lag vielleicht daran, dass die Comtessa größer war.
Dann die riesige Halle.
Staun!
Plätze einnehmen.
Der Eiweiser gab durch klopfen mit dem Finger bekannt, dass heute Sardinenbüchsentag ist.
Quetsch!
Neben mir ein Dickerchen, neben meiner Mutter auch.
Dann das Schauspiel und er Schmaus.
Habt Ihr schon mal Suppe ohne Löffel gegessen?
Oder Kartoffeln ohne Gabeln?
Keulen schon.
Kleiner Künstler und das alles eingequetscht.
Auch das Schauspiel wurde zur Tortur, weil mein Nachbar voll bei der Sache war. Jubel, anstacheln, halt das volle Programm.
Ich konnte ja nicht, aus Platzmangel.
Eine Frau hatte eine Tierhaarallergie und musste vorzeitig raus.
Konnte dann schöne Plätze in der ersten Reihe sichern, für den Flamencoabend.
Wir waren etwas später dran und ergatterten einen erhöten Stehplatz auf einer Treppe.
War ja echt toll.
Voller Genuss!
Die Frauen ihre Haare streng nach hinten zu einem kleinen Dutt gebunden.
Die Männer hatten auch lange Haare aber lose.
Je länger die tanzten, um so nasser wurden die irgendwie.
Plötzlich flogen auch irgendwelche Tropfen durch die Luft.
War ich froh, dass ich ein Ende weg stand.
Zu mir drang nichts vor.
Dafür stand der Henker in Zivil neben mir.
Zwar schwarz gekleidet, aber ein schnukliges Kerlchen.
Auch ein Genuss.
... ein Reifenlager abbrennen?
Oder einfach nur so tun und schon mal üben.
Wie meine Mutters Nachbarin.
Jetzt ist gerade wieder die Brennzeit für Gartenabfälle. Die Nachbarin kokelt gern und lässt sich auch vieles zur Brandankurbelung andrehen. Sie ist aber auch ziemlich faul und verdrückt sich gern wenn sie einen dummen gefunden hat der ihr hilft. Das ist meistens meine Mutter, die kokelt auch gern. Nun trug es sich aber zu, das wir zum Geburtstag wollten. Also keine Hilfe. Wir wusten Bescheid und schlossen unsere Fenster. Alle anderen nicht. Das riesen Schauspiel erlebten wir aber am Anfang noch mit. Ein Brandbeschleuniger, in diesem Falle Teerpappe, flog gleich am Anfang auf den riesen Abfallhaufen.
Schnell anzünden, Abstand halten und zuschaun was passiert. Könnt ihr Euch sicher denken. Langsam ergriffen die Flammen den Reisighaufen um dann langsam von der Teerpappe Besitz zu ergreifen. Die schwarzen Rauchsäulen stiegen empor und verrieten nichts gutes. Rumfliegende Schnippsel verteilten sich über die ganzen Gärten. So stelle ich mir ein brennendes Reifenlager vor. Nur dass das anders stinkt.
...aus einem Zwiebelbrot ein Zwiebelbrötchen machen
Gestern am Bäckerstand.
Ich freue mich ein halbes Zwiebelbrot zu ergattern.
Bestelle ich auch sogleich.
Die Verkäuferin nimmt das halbe Brot aus dem Regal und fängt an das durch zu schneiden.
Ich staune.
Machen die öfters so, da ich immer geschnitten kaufe.
Dann gings los mit schnippeln an der Brotmaschine.
Dann wr stopp.
Alles rein in den Beutel.
Eintippen in die Kasse.
Ich guck die an und frage sie was mit dem Rest wäre.
Sie fragt zurück, "Sie wollten ein halbes Brot?"
Dann wurde ich aufgeklärt, dass das dort genau ein halbes wäre.
Ich fragte sie dann auch seit wann Zwiebelbrote hier kleinwüchsig wären.
Na gut der Bäcker hat gewechselt.
Und die sind schon immer so.
Hab ich ja auch so lange dieser Bäcker existiert noch nie gesehen.
Oder liegts an der schlechten Ernte vom letzten Jahr.
Kleine Brote - gleicher Preis
...staunen, wenn man seinen eigenen Namen aus einem Lautsprecher hört?
Wir wollten nach Thüringen runter, zu meiner Cousine. Ihr Sohn hatte Jugendweihe.
Morgens hier in den Zug, da nahm das Unheil schon seinen Lauf.
Zug einen ungemein langen Halt eingelegt.
In Magdeburg schauen wir unserem Zug hinterher.
Nummer suchen - Anrufen - Keiner da - Anrufbeantworter.
Wir erzählen alles.
Fahren eine halbe Stunde später in Richtung Erfurt.
Dort ausgestiegen, höre ich meinen Namen durch den Lautsprecher.
Denke so bei mir: "Oh, hier gibts noch jemanden, der so heißt wie Du."
Ein zweites mal, da meldet sich mein Onkel zu Wort und sagt das gleiche was ich mir beim ersten mal gedacht habe.
Beim dritten mal, bekomme ich einen Stoss von meiner Mutter, die da sagt: "Willste Dich nicht bei der auskunft melden, die haben dich eben gerade ausgerufen."
Staun, auf die idee wäre ich nie gekommen.
Hin da.
Info von meiner Cousine.
Anrufen Instruktionen abholen.
Ab in den nächsten Zug.
Ab die Post.
Dann der nächste Hammer.
Schienenersatzverkehr.
Nie wieder sone Hetztour.
...etwas verschenken was einem selbst gehört und woran man sehr hängt?
Meiner Mutter in Bonn passiert.
Wir sitzen an einer Bushaltestelle un warten auf den Bus.
Eine Chinesin wartet eine Weile will dann gehen.
Meine Mutter schaut nach unten und sieht eine Uhr liegen.
Will aufspringen und der Frau die Uhr hinterherbringen.
Die kommt zurück und schaut an die Stelle wo die Uhr gelegen hat.
Meine Mutter drückt ihr diese lächelnd in die Hand.
Die Frau lächelt zurück und geht wieder.
Unser Bus kommt.
Endlich zu Hause.
Meine Mutter sitzt auf der Sitzecke und guck an eine Stelle wo vorher ihre Uhr saß.
Nicht mehr da.
Nicht umgehabt?
Doch, da ist ja noch ein Abdruck.
Es dämmert.
Aber sie hat die Sache mit humor gesehen.
Wir lachen noch heute herzhaft darüber.
Sie konnte die Uhr auch nicht erkennen, sie trägt sie ja auch so selten.
Aber ihre Freundin hat ihr eine neue Geschenkt, die findet sie ja viel schöner.
Sie ist aber auch ein wenig traurig, denn dies Uhr war auch ein Erbstück von ihrer Lieblingsschwägerin.