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E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 14 - Gesucht und Gefunden

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"E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 14 - Gesucht und Gefunden"
Veröffentlicht am 03. September 2012, 78 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine offene Seele ...
E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 14 - Gesucht und Gefunden

E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 14 - Gesucht und Gefunden

Beschreibung

Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern?

Verrat Kapitel 14.1

 

Ich lief in meinem Zimmer auf und ab, einmal zum Fenster, hin und zurück oder vom Nachtschränkchen zur Türe, hin und zurück. Sophie ihre Aufzeichnung hatte Fragen aufgeworfen, die ich übersehen hatte und nur Racaniel war es zu verdanken gewesen, das wir sie entdeckten.

Wo waren die Schutzengel gewesen?

Und warum war uns keine Information gegeben worden, dass Sophie ihre Zeit um gewesen war?

Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Vielleicht würde mir so gelingen, die Namen von den beiden Schutzengeln zu finden, aber wie sehr ich mich auch angestrengt hatte, sie wollten mir nicht einfallen und wenn Racaniel nicht wäre, würde ich keinen weiteren Gedanken an sie verschwenden, denn was geschehen wart war geschehen und selbst wir Engel konnten die Zeit nicht zurückdrehen.

Wir konnten jetzt nur noch auf die Entscheidung warten und auf das beste hoffen, doch stellte sich mir gleichzeitig die Frage, wie wichtig war für mich diese Entscheidung noch? Es gab einmal die Zeit, wo ich die Angst und die Ungewissheit kennen lernen durfte, aber ich hatte Racaniel wieder gefunden und aus Liebe? Würde ich für sie sogar ein Mensch bleiben wollen. Alles was ich jemals bewusst gewollte hatte, war wieder mit ihr vereint zu sein, doch dachte ich, das unser Schicksal sich als Engel erfüllen würde. Ich kannte jetzt beides und für mich war nur noch wichtig, bei Racaniel zu sein.

Moment, was wäre wenn sie mein Schicksal sein sollte und nicht das Dasein als Mensch oder Engel? Denn ich hatte auch gelernt als Mensch zu leben und nur die Vorstellung ohne sie zu sein, war das einzige gewesen mit dem ich nicht leben konnte. Die Zeit ohne sie, war nun einmal die schlimmste Zeit meines Daseins geworden.

Diese Erfahrung wollte ich nicht noch einmal erleben.

Langsam kroch mir die Müdigkeit in den Körper und mein Gedankenfluss wurde träge. Ich empfand keinen Frust und hieße die Müdigkeit Willkommen. Meine Kleider legte ich ordentlich auf die Truhe und war in das Bett gestiegen. Der nächste Tag kam bestimmt und er würde auch nicht ausreichen, um das Nachdenken sinnvoll zu Ende zu bringen.



Ich erwachte sehr früh, weil mir mein Unterbewusstsein zu flüsterte, dass ich nicht mehr alleine im Zimmer war. Ich rief nach Racaniel, aber ich bekam keine Antwort und so öffneten ich langsam meine Augen, blinzelte mehrfach und sah in die Richtung, aus der mich ein Augenpaar musterte. Ich zuckte kurz zusammen, denn mit Emy hatte ich nicht gerechnet. Als sie meinen Blick bemerkte schaute sie schnell weg und ich fragte mich was das zu bedeuten hatte.

Ich vermutete schon, dass du ein Gespräch mit uns suchen würdest, aber Emy! Du bist alleine in meinem Zimmer! Ich liege noch im Bett! Und habe keine Kleidung an!

Hättest du nicht warten können?

Wieso bist du nicht zu Racy gegangen?“

Sie schaute mich nicht an, als sie mir ihr erscheinen erklärte.

Mein Instinkt sagte mir ich solle erst dich aufsuchen.“

Wie bitte?

Was sagte sie da?

Ihr Instinkt?

Was wollte Emy mir damit sagen?

Und weswegen solltest du mich aufsuchen?“

Ich hatte einen Traum, oder eher eine Vision und nur du kannst mir sagen was ich davon halten soll.“

Auch diese Erklärung wart Rätselhaft gewesen. Nur ich kann ihr helfen?

Emy, ich kann dir beim besten Willen nicht folgen. Wobei kann ich dir helfen und fang am besten am Anfang an. Was für einen Traum hattest du?“

Oder Vision.“

Von mir aus, auch das!“

Ich war leicht verärgert.

Sophie ihr Tagebucheintrag!“

Ja?“

Ich...ich...ich....“

Sie stockte und ich hob verwundert eine Augen braue.

Ich....ich...“

Sie geriet komplett aus der Fassung und traute sich nicht mir in die Augen zu schauen, als ich den Kopf nach unten geneigt hatte, um ihr in das Gesicht schauen zu können. Ihre Hände waren ruhelos immer und immer wieder durch ihre Haare gefahren oder sie zupfte an ihrer Kleidung oder strich die Bettdecke glatt. Ich machte mir langsam Sorgen und richtete mich auf. Irgendetwas brachte Emy derart aus der Fassung das sie anfing zu zittern. Was kann ihre Vision so schlimmes beinhalten, das sie zerknirscht und unruhig war?

Sie hatte ihren Blick gesenkt und ich sah, dass mehrere Tränen von ihrer Wange gefallen waren. Ich wollte schon aus dem Bett eilen, um sie zu trösten, aber ich bemerkte noch rechtzeitig, wo meine Kleidung war, nämlich nicht an meinem Körper.

Emy, sprich endlich!“

Ich denke....ich denke...“

Geduldig wartete ich, obwohl meine Nerven zum zerreißen gespannt waren. Was wollte sie mir sagen?

Ich sprach ihr Mut zu.

Du kannst mir alles sagen Emy! Bitte weine nicht. Du machst dir wahrscheinlich unnütze Sorgen.“

Sie blickte auf und ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sofort schaute sie weg.

Es ist schlimmer!“

Das lasse mich entscheiden.“

Sie knetete ihre Finger und ich konnte nur abwarten, bis sie den Mut fand, zu sprechen.

Ich denke...ich bin einer der Schutzengel!“

Es dauerte einen kurzen Moment bis ich ihre Worte verstanden hatte. Fassungslos starrte ich sie an und sie spürte es, weil sie ihren Blick hob und mich anschaute.

Sophie. Ich weiß, ich war ihr Schutzengel. Sagt dir der Name Eminiel etwas?“

Eminiel, Eminiel, Eminiel, der Schutzengel von Sophie Schwarz!

Sie nickte, denn mein Gesicht sprach aus, was ich mich nicht traute zu sagen.

Ich weiß es, du und Racy, ihr wisst es auch. Dein Name ist Ethaniel und Racy ist Racaniel.“

Sie wartete auf eine Reaktion von mir, doch ich war nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Du fragst dich sicher, woher ich das alles weiß und warum ich mich plötzlich erinnern kann. Ich habe doch immer diese Träume oder wie ich sie auch nenne Visionen. Man kann sie auch Bilder der Zukunft nennen. Letzte Nacht jedenfalls, diese Vision, offenbarte mir was ich bin und was ich getan habe oder nicht getan habe und heute Morgen war meine Erinnerung immer noch da. Ich konnte meine Gedanken ordnen und plötzlich ergab vieles einen Sinn, was ich als Mensch erlebt habe, was es mit Racy, ähm, ich meine Racaniel und dir auf sich hat. Oh Gott!“

Sie machte eine kurze Pause und ihr Gesicht war Schmerz verzerrt.

Ich habe versagt Ethaniel. Es tut mir so Leid! Ich hoffe ihr beide werdet mir irgendwann vergeben können. “

Jedes Wort hatte ich gehört und meine Gedanken kamen langsam wieder in einem gleichmäßigen und sinnvollen Fluss.

Warum hast du versagt?“

Es war meine zweite Seele! Doch will mir der Name nicht einfallen. Er hatte mich mit einer List abgelenkt. Frage nicht wieso er das Tat, ich weiß es nicht. Sophie ihre Zeit war noch nicht abgelaufen. Racaniel hatte auch das richtige getan, doch war es nicht ihre Aufgabe gewesen und dann hatte sie sich auch noch offenbart.“

Noch einmal stockte sie und schüttelte dabei ihren Kopf.

Mein Fehler war so dumm gewesen. Zu spät hatte ich die List durchschaut, doch was Racaniel getan hat, war weit aus schlimmer gewesen.“

Ich wollte nicht über den Fehler von Racaniel sprechen, denn der war mir nur all zu sehr bewusst.

Wieso bist du hier?“

Ich wurde auch bestraft, genauso wie Racaniel werde ich immer und immer wieder geboren.“

Und deine zweite Seele?“

Das weiß ich nicht. Seit seinem Ablenkungsmanöver habe ich ihn nie wieder gesehen.“

Und du hast keine Ahnung warum er das getan hat?“

Nein. Ich bekam nie die Gelegenheit dazu ihn zu fragen. Doch Ethaniel, da ist noch etwas.“

Sprich!“

Ich habe einen Kampf gesehen, mächtiger als die Menschen ihn erschaffen könnten, die nur der Himmel zu erschaffen vermag.

Er ist hier! Irgendwo unter uns!

Ich weiß nicht, ob auf der Ranch, in Torrington oder ob es sogar John sein könnte. Doch ich weiß mit Sicherheit, das es zu einem großen Kampf kommen wird, in dem du beteiligt sein wirst. Ich kann dir aber nicht sagen wann er geschehen wird oder wo er stattfindet.“

Racy hatte also nicht ganz unrecht, doch brauchten wir die Schutzengel nicht zu suchen. Einer hatte uns oder wir ihn, gefunden und der andere wahrscheinlich auch. Es war demnach nicht vorbei!

Die List, Racaniel ihren Fehler, ihre Verbannung, das war alles kein Zufall gewesen. Das hatte die zweite Seele von Eminiel also geplant.

Da blieb nur noch die Frage nach dem Warum?

Welchen Zweck sollte es dienen, dafür zu Sorgen, das ein Engel in das Exil geschickt wurde?

Das Warum überstieg meine Vorstellungskraft, da ein Kampf bevor stehen sollte, den ich nicht verstand, aber daran Teil haben werde. Mir wollte einfach nicht klar sein, was das alles zu bedeuten hatte. Mit der Wahrheit über unsere wahre Identität kamen neue Probleme, neue Fragen und das ganze wurde noch verwirrender.

Was denkst du Ethaniel?“

Wo der Zusammenhang ist?

Ein Engel wird verbannt, durch einen anderen Engel, der dann auf Erden einen Krieg an zetteln will?

Wo liegt da der Sinn?“

Ich weiß es nicht. Ich wünschte ich könnte helfen, doch erst durch meine Nachlässigkeit ist das ganze entstanden!“

Deine zweite Seele kennt dich gut und da war die List nicht schwer. Immerhin hast du ihm vertraut und aus welchen Grund solltest du ihm misstrauen? Seltsam ist nur, warum das alles.“

Ich weiß. Es tut mir wirklich schrecklich Leid.“

Es ist gut Eminiel. Ich weiß nun Bescheid und bin gewarnt. Was immer auch da kommen mag, ich werde mich dem stellen. Eines musst du aber noch tun, kläre Racaniel auf. Sie hat dasselbe Recht wie ich von dir die Wahrheit zu erfahren.“

Natürlich Ethaniel. Sobald sich mir die Gelegenheit bietet.“

Dann solltest du jetzt gehen. Das nächste Mal, warte bitte, bis ich mein Zimmer verlassen habe, OK?“

Sie kicherte und ich zwinkerte ihr zu. Ich war ihr nicht böse und sie war mir nicht böse. Ihr Nicken sagte mir das sie mich verstanden hatte, denn wenn das zur Gewohnheit werden würde, war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand uns in solch einer Situation sah und dann wäre der Teufel los.

Sie stand auf, ging zur Türe und wollte sie gerade öffnen, da hielt ich sie auf.

Warte! Lass mich besser nach sehen, wenn du deinen Kopf hinaus steckst und dich sieht die falsche Person, haben wir schon einen Krieg.“

Ich lachte leise und Emy kicherte mit Rosa Wangen.

Ich raffte die Decke um meinen Körper, stieg etwas umständlich aus dem Bett und ging zur Türe. So wie auch beim letzten Mal, öffnete ich sie nur einen Spalt breit, lugte hinaus und konnte sie dann gefahrlos öffnen. Eminiel schlüpfte hinaus, drehte sich noch einmal um und eilte dem Flur entlang.

Die Türe machte kein Geräusch als ich sie wieder schloss. Viel Zeit zum Nachdenken bekam ich nicht. Die Uhr in meinem Zimmer schlug zur volle Stunde; es war Sechs Uhr und heute sollten die Schafe auf die Weide getrieben werden. Der Treck nach Denver wart für Ende April vorgesehen.

In den Sechs Wochen mussten sämtliche Schafe geschoren und die Wolle fertig verpackt sein, denn Der stand kurz bevor. Bill klärte mich auf, das der Treck, hin und zurück von Denver, einen ganzen Monat dauern würde, aber das eher im schlimmsten Fall. Das Wetter spielte dabei den entscheidenden Part. Der Regen wart die einzige Sorgen. Regen bedeutet, die Straßen würden aufgeweicht werden und kaum zu befahren sein.

Ich zog mich an und ging hinunter in die Küche. Emy und Mary Lou waren mit dem Frühstück beschäftigt und der köstliche Duft von Eier und Speck ließ meinen Magen knurren. Racy war nicht da, dafür aber George und wie immer mit dem Gesicht halb im Becher. Emy erzählte mir das Racy im Arbeitszimmer ihres Vater war und ich wurde draußen, bei den Ställen erwartet. Ich spielte mit dem Gedanken noch einmal kurz bei ihr vorbei zu schauen, aber Mary Lou machte ihn aussichtslos. Sie stellte mehrere Proviantbeutel vor mir auf dem Tisch.

Du nimmst das Frühstück mit. Ihr werdet heute den ganzen Tag draußen sein. Und jetzt beeile dich, sie warten schon.“

Die Häuser und Ställe waren fertig, der Grenzzaun repariert; so übernahm Carl wieder die Führung der Arbeiter. Es war nur recht und billig, da er die Erfahrung vorweisen konnte, die mir noch fehlte und die Verantwortung zu teilen war in vielerlei Hinsicht eine Erleichterung, was aber nicht heißen sollte, das ich mich vor ihr drücken würde. Ich musste noch sehr viel lernen und was die Ranch angeht, so war der beste Lehrer Carl.

Sie standen vor dem Stall, die Pferde waren schon gesattelt und alle waren guter Laune. Ihre Fröhlichkeit wart ansteckend gewesen. So sattelten Cole, Peter, Morgan, Jeffrey, Ernesto, Thomas und ich auf und ritten in die Richtung von Bill seinem Haus, da die Ställe für die Schafe, ein Stück weiter im Norden lagen. Carl, Bill, Matti und Chris waren für die Ranch verantwortlich, da noch nicht alle Reparaturarbeiten erledigt waren. Kane blieb bei Carl und Bob sollte George unterstützen. George hatte schon mehrere Aufträge von Emy und Mary Lou bekommen.

Ich hielt mich zurück und war erst einmal ein Beobachter, während, abwechselnd, mir jeder erklärte, was es alles mit den Schafen auf sich hatte. Ich lernte alles von A bis Z.

Wir trieben die Schafe aus dem Stall und hinaus auf die Weiden. Als die Schafe versorgt waren frühstückten wir. Sie hatten anscheinend wirklich vor mir alles binnen weniger Stunden bei zu bringen. Für den Rest des langen Tages hörte ich nur das Thema Schafe.

Morgan, Jeffrey, Ernesto, Thomas und ich, waren für die erste Nachtwache eingeteilt, da Peter und Cole noch genug mit der Einrichtung ihrer Häuser zu tun hatten. Chris und Matti halfen schon fleißig mit. Peter hatte seiner Frau geschrieben, sie solle kommen, sobald die Straßen frei waren und das war vor einer Woche gewesen. Es würde nicht mehr lange dauern und Peter war schon jetzt ein Mann, der außergewöhnlich gereizt war.

Cole erklärte sich bereit uns das Abendessen zu bringen, aber er brachte nicht nur das Abendessen.

Chris ist verschwunden!“

Er war außer Atem, denn er war geritten, als ob der Teufel hinter ihm her gewesen wäre.

Was soll das heißen Cole?“

Thomas stand Cole am nächsten.

Miss Eve ist auf der Ranch. Chris war gestern doch in Torrington. Er war bei Miss Eve, weil, nun ja, so wie es aussieht wird Chris bald Vater. Noch vor Mitternacht, hat er sie verlassen und ist Richtung Ranch aufgebrochen. Sie ist gekommen um Chris die Bestätigung von Doc Fields mit zu teilen. Aber er ist nicht in seinem Haus, dort war sie zu erst und im Hauptgebäude ist er heute nicht aufgetaucht. Caleiope ist auch fort, das kann nur heißen, das er nie auf der Ranch angekommen ist. Niemand von uns hat ihn seit gestern mehr gesehen. Die Frauen sind außer sich vor Sorge. Mary Lou und Miss Eve weinen sich die Augen aus.“

Mich beschlich eine böse Ahnung.

Was ist mit Kane und Bob? Was sagen sie? Sie sind doch gestern zu dritt geritten?“

Sie sagen, das sie sich im Saloon getrennt haben. Miss Eve hat das bestätigt. Sie hatten mit Chris nicht vereinbart zurück zu reiten, weil sie nicht wussten, wann sie zurück zur Ranch wollten und Chris wusste es auch nicht. Sie sind nicht bei Franky geblieben, ich meine, Kane und Bob. Sie wissen nicht wo Chris sein könnte.“

Ich wendete mich an die anderen.

Wie viel Männer werden benötigt um auf die Herde auf zu passen?“

Im Notfall? Reichen Zwei.“

Wir brauchen so viele Männer wie möglich um nach Chris zu suchen. Wer will bei der Herde bleiben?“

Das machen wir!“

Morgan und Jeffrey sind die besseren Spurenleser!“

Ernesto und Thomas nickten den beiden zu, als Antwort nickten Morgan und Jeffrey zurück und gingen zu ihren Pferden. Emma stand, wie immer, schon neben mir und wir ritten zurück zur Ranch. Die Pferde ließen wir draußen stehen und rannten förmlich in das Haupthaus.

Sie waren alle im Wohnraum versammelt. Miss Eve, Racy, Emy, Mary Lou, Carl, Bill, Matti, George, Kane und Bob. Uns wurden die Ereignisse noch einmal geschildert und ich sah Racy an.

John war auch gestern Abend im Saloon.“

Wir hielten vor Ãœberraschung die Luft an.

Er hatte immer wieder in unserer Richtung geschaut und als ich mit Chris den Saloon verließ, weil mir die Blicke zu unangenehm wurden, hatte ich draußen das Gefühl, das wir ständig beobachtet wurden. Miss Vivien hat mir vor ein Paar Tagen erzählt, das bei John wieder etwas geplant wurde. Er hat mehrere Männer angeheuert und das nicht nur aus Torrington. Sie glaubt, das er wieder gegen euch vorgehen wird, aber dieses mal von Angesicht zu Angesicht. Lyoud Fergusson, der Eisenwarenhändler und Brian Porter vom Ledergeschäft haben Franky erzählt, das John mehrere Gewehre und ein Dutzend neues Revolver, sowie Revolvergürtel bestellt hat, die mit dem nächsten Zug erwartet werden. Wir Frauen haben uns darüber unterhalten und da meinte Susanna, das einer von John seinen neuen Männer ein Klatschmaul wäre. Er erzählte ihr ganz stolz, das er schon sehr bald 50 Dollar verdienen wird und Suanna fragte ihn natürlich, durch welche Arbeit und in so wenigen Tagen, man so viel Geld verdienen könnte.

Wir sollen eine Ranch überfallen und können uns nehmen was wir kriegen.“

Hat er gesagt. Susanne kennt euch noch nicht und hat das auch nicht für wichtig gehalten, doch haben wir sie aufgeklärt. Das ist jetzt Drei Tage her.“

Ich fiel Miss Eve in ihren Redestrom. Es half alles nichts. Chris war verschwunden, um John mussten wir uns später kümmern.

Aber vielleicht ist Chris auch nur gestürzt und deswegen sollten wir jetzt keine Zeit mehr verschwenden und nach ihm suchen. Ich schlage vor wir reiten immer zu zweit. Carl übernimmst du das bitte! Ich muss kurz mit Racy reden und Carl, Racy wird nicht mit suchen!“

-Ethan! Was hast du vor?-

-Komm!-

Sie folgte mir und mein Weg führte uns nach oben, direkt in ihrem Zimmer.

-Wie lange brauchst du nach Fort Laramie?-

-Zwei Tage, bei gutem Wetter. Warum? Moment...ich soll jetzt nach Fort Laramie reiten?-

-Ja. Ich weiß nicht genau, was es mit Chris seinem verschwinden auf sich hat, doch John führt etwas im Schilde. Du musst nach Fort Laramie.-

-Ich verstehe.-

-Packe jetzt nur das nötigste zusammen und breche sofort auf.-

-Ja und du sei bitte vorsichtig.-

-Ich verspreche es dir.-

Sie holte eine kleine Reisetasche aus ihrem Schrank und stopfte hastig ein Paar Kleidungsstücke hinein.

-Springe in Chris seinem Haus und hole dir da Vorräte. Ich Sattel Grysbo und schicke ihn dann zu dir.-

-Warum diese Heimlichtuerei?-

-Weil du einen möglichst großen Vorsprung haben solltest, bevor jemand merkt das du nicht auf dem Weg nach Torrington bist. Hast du schon mit Emy gesprochen?-

-Ja, wir hatten heute Mittag die Gelegenheit.-

-Dann weißt du warum niemand wissen soll das du jetzt alleine nach Fort Laramie reitest.-

-Nein, ich verstehe es immer noch nicht.-

-Was genau hat Eminiel dir erzählt?-

-Das sie Sophie ihr Schutzengel war und sie nicht richtig aufgepasst hat.-

-Das ist alles?-

Ich schaute Racaniel verwundert an und sie ob misstrauisch eine Augen braue. Ihre Stirn legte sich in Falten und ihr Blick wart eindringlich gewesen.

-Ja, wieso?-

-Dann hat sie dir nicht alles erzählt.-

-Was hat sie mir verschwiegen?-

-Das ihre zweite Seele eine List angewendet hat um sie ab zu lenken. Sophie ihre Zeit war noch nicht um gewesen. Das war eine Inszenierung. Und sie hatte eine Vision.-

-Was für eine?-

-Du bist ja gar nicht überrascht!-

-Nein. Ich weiß das sie Sie ab und an welche hat. Sie erzählte mir davon, kurz bevor wir dich gefunden hatten. Was hat sie gesehen?-

-Das mir ein großer Kampf bevor steht, nicht wie die, die auf der Erde geschehen, sie sagte, das könnte nur der Himmel erschaffen.-

Racaniel war sichtlich bestürzt. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund stand offen.

-Bitte mach dir keine Sorgen. Das werden wir schon hin kriegen.-

-Aber wieso hat sie das verschwiegen?-

-Ich weiß es nicht. Vielleicht, um dir keine unnötige Angst ein zu jagen.-

Die Knöpfe der Reisetasche schlossen sich, durch ihre Finger, sie blickte mich an und ich sah ihre Angst. Ich nahm sie in den Arm und gab ihr den Trost, um die Reise an treten zu können. Ihr zierlicher Körper bebte und ich presste sie an mich, was mir natürlich auch Kraft geben sollte.

-Es wird schon alles gut werden Racaniel. Wir müssen vertrauen haben.-

Sie grub ihr Gesicht an meine Brust und klammerte sich an mir fest. Ich streichelte ihr Haar und küsste es mehrfach. Es war ein wundervolles Gefühl, sie in meinen Armen zu halten und jetzt kam mir es so vor, als ob ich mich an sie klammern würde.

Ihr Kopf hob sich und ihre Lippen suchten die meine, bis wir sie vereinten. Dieser Kuss hatte keine Leidenschaft. Er war süß und zärtlich und sollte ein Versprechen sein.

Nach einer kleinen Ewigkeit gaben wir uns wieder frei und wir rangen nach Atem. Einen Moment lang blieben wir in unserer Umarmung stehen, bis sie die Worte sagte, die eine böse Vorahnung in mir aufsteigen ließen.

-Ich muss jetzt gehen.-

-Ja, ich weiß.-

-Wir werden uns wiedersehen.-

-Natürlich werden wir das, mein Engel.-

Ich strich ihr die Haare nach hinten, nahm ihren Kopf in meine Hände, senkte meinen Kopf und gab ihr einen letzten Kuss. Als ich meinen Kopf wieder hob, sah ich ihren Blick, konnte ihn aber nicht deuten. Der glänzende Schimmer in ihren Augen ließ mich zurück treten und somit gab ich sie frei.

Und verschwunden war sie. Jetzt wagte ich die Zweifel zu zu lassen, denn ich hatte meine Angst verdrängt. Für mich zählte im Moment nur, das Racaniel außer Gefahr war, denn wenn John wirklich die Ranch überfallen wollte, konnte ich mich besser konzentrieren, wenn sie nicht in meiner Nähe und somit in tödlicher Gefahr schwebte. Ich hatte meine ganze Willenskraft aufbieten müssen, um nicht daran zu denken, denn das hätte Racaniel nicht geholfen, ganz im Gegenteil, sie wäre nicht nach Fort Laramie aufgebrochen, aber nur sie konnte von dort Hilfe holen, sodass die Fehde mit den Forsters, ein für alle Mal ein Ende haben würde.

Aber ich war mir gar nicht mehr so sicher, dass sie nicht gespürt hatte, dass mich eine böse Vorahnung heimsuchte. Meine Angst nahm zu und schnürte mir die Kehle zu, denn es fühlte sich so an, als ob sie mich verlassen hätte. Ich war wieder alleine, auf mich gestellt, hilflos, doch wie fühlte ich mich erst, wenn ihr etwas passieren würde? Ich war hin und her gerissen, zwischen Panik und Angst. So konnte ich auf keinen Fall den anderen unter die Augen treten, also zählte ich alle Argumente auf, die für ein gutes Ende standen. Es funktionierte und ich wollte fest daran glauben.

Nun brauchte ich noch eine Ausrede und was lag am nächsten, wie den Sheriff zu informieren, wenn ein Mensch verschwunden war. Das teilte ich den anderen mit, als ich den Wohnraum betrat, nachdem ich das Haus, kurz verlassen hatte, um Grysbo zu Racy zu schicken. In der zwischen Zeit hatte Carl Gruppen gebildet und mir war Matti zu geteilt. Die ersten waren schon unterwegs, Morgan mit Bob und Jeffrey mit Kane. Sie sollten innerhalb der Ranch, im Süden, nach Spuren suchen. Carl, Bill, Peter und Cole ritten direkt nach Torrington, wobei Matti und ich die Straße zu gedacht wurde. Doch ich hatte eine bessere Idee. Mir gefiel der Gedanke nicht das George als einziger auf der Ranch bleiben sollte. Das teilte ich Carl mit und es ritten nur noch Zwei nach Torrington, Bill und Cole. Matti sollte Ernesto und Thomas helfen und ich beschloss mit Emy zu reiten. So blieben Carl, Peter, George und Mary Lou zurück auf der Ranch.

Warum soll ich jetzt mit?“

Wir standen auf der Veranda und ich schloss gerade die schwere Holztüre. Ich schaute sie an und las in ihrem Blick, das ihr das nicht recht war.

Du bist ein Engel Eminiel und ich habe eine Idee. Ich weiß nicht ob es funktioniert, da du nicht meine zweite Seele bist, aber versuchen können wir es. Lass und los und ich erkläre es dir gleich.“

Sie ging zum Stall und ich folgte ihr mit Emma. Es dauerte nicht lange und sie kam mit einem gesattelten Fino aus dem Stall heraus. Ich gab die Richtung vor und Eminiel blieb an meiner Seite.

Ist Racaniel wirklich zum Sheriff unterwegs? Ich meine, wir alle wissen doch das er von den Forsters gekauft wurde und da denke ich, das es sinnlos ist ihn zur Hilfe zu holen.“

Nein. Du hast recht, es wäre sinnlos, deswegen ist Racaniel auf dem Weg nach Fort Laramie.“

Sie war sichtlich erstaunt, doch ich konnte in ihrem Gesicht erkennen das sie langsam meinen Plan durchschaute und in ihrem Gesicht arbeitete es.

Das war klug gedacht. Doch wird das Tage dauern bis sie wieder zurück ist. So lange sind wir auf uns gestellt. Wären die Huren nicht gewesen, die uns wieder einmal gewarnt haben, wäre ihr Plan bestimmt aufgegangen. Es ist auch gut zu wissen, das nicht die gesamte Stadt auf der Seite von den Forsters steht.“

Das mag gut sein, doch sind sie zu feige sich gegen die Forsters zu stellen.“

Bedenke Ethaniel, dass das auch nicht so einfach ist. Er hat viele Leute in der Hand, mit Schuldscheinen. Es ist auch nicht das erste Mal das einfach ein Cowboy oder gar eine ganze Ranch verschwindet.“

Da magst du recht haben und ich denke das Chris sein verschwinden damit zu tun hat. Hatte sich Chris den bei den Forsters Geld geliehen?“

Nein! Niemals würde er das tun! Wenn er in Geld Not stecken würde, ginge er zu Bill oder Carl, die wiederum Racaniel aufsuchen würde.“

Wieso Racaniel?“

Weißt du es denn nicht?“

Was soll ich wissen?“

Racaniel und ihre Familie, zu ihren Lebzeiten, sind wesentlich reicher als die Forsters. Durch den Goldrausch oder eher, durch einen großen Zufall, zu der Zeit, kamen die Greens zu großem Reichtum. Naill Green, ist oft in Steinbrüchen arbeiten gewesen, für die Eisenbahngesellschaft und er testete die Sprengstoffladungen. Durch eine Testsprengung legte er eine kleine Goldader frei.“

Sie sah mich prüfend an und mein überraschter Gesichtsausdruck bestätigte ihr, dass ich keine Ahnung von der Geschichte und den Reichtum der Greens kannte.

Ah, dein erstauntes Gesicht sagt mir, das du das noch nicht wusstest. Dann hat Racaniel es dir noch nicht erzählt und Sophie war schlau genug es in ihren Tagebüchern nicht zu erwähnen. Wir sind uns sicher, dass das, außerhalb der Ranch, auch niemand weiß. Was sie wissen ist, das die Greens wohlhabend sind, aber nicht, das sie reich sind.“

Das würde aber erklären warum John und Robert so erpicht auf eine Hochzeit sind. Was Racaniel gehört wäre dann John sein Eigentum und somit auch das von Robert Forster.“

Mmmhh, das glaube ich nicht, Racaniel hätte John nie etwas erzählt. Sie hat es selber erst wenige tage vor dem Tod ihrer Eltern erfahren.“

Also wenn es bei Chris nicht um Geld ging macht es sein verschwinden noch rätselhafter.“

Hoffentlich geht es ihm gut.“

Das hoffe ich auch.“

Wir waren an Chris seinem Haus angekommen und durch den noch relativ weichen Boden, sah ich die Fußspuren von Racaniel und die Hufabdrücke von Grysbo. Ansonsten waren keine neueren Spuren vorhanden. Die Spuren die ich noch fand waren älter als einen Tag. Das sagte mir das Chris nicht nach Hause gekommen war.

Er war nicht zu Hause.“

Heißt das, er könnte wirklich irgendwo da draußen sein?“

Ja und jetzt kommst du in das Spiel.“

Sie sah mich erstaunt an, denn sie fand keine Erklärung dafür, wie sie mir eine Hilfe sein könnte. Ihr Gesicht brach Bände! Ich lenkte Emma so nah wie möglich an Fino heran.

Gib mir deine Hände. Ich werde versuchen eine Verbindung zwischen uns zu schaffen, das uns die Suche erleichtern könnte.“

Was genau hast du vor?“

Ich werde mein Licht mit dir teilen und hoffe so weiter und besser sehen zu können.“

Ich lachte kurz auf, denn ihr Gesichtsausdruck wechselte so schnell von Unwissenheit zu Gewissheit, das sie eine komische Fratze zog.

Oh, das ist gerissen! Ich hoffe es wird funktionieren.“

Wir werden es gleich erleben.“

Ich reichte ihr meine Hände und Eminiel nahm sie ohne zu zögern an. Mein Blick fixierte sie und bevor ich noch einen Gedanken an das Licht richten konnte, war es schon da, so wie auch das von ihr. Erschrocken sog ich scharf die Luft ein.

Du hast weder Angst noch einen Zweifel. Erstaunlich wie leicht du das Licht rufen kannst.“

Ich übe seit gestern ständig daran.“

Wirklich Erstaunlich.“

Wir vereinigten unsere Lichter, in dem wir sie teilten und jeder von dem anderen einen Teil mit in seinem Herz nahm. Ein Knall hallte in meinen Ohren und ich riss meine Hände zurück. Die Pferde erschreckten sich und machten einen Satz zur Seite. Ich suchte die Umgebung ab und sah, gen Süden, einen Reiter, aber er war zu weit weg, als das ich ihn hätte erkennen können.

Fino bekam sich kaum ein und Eminiel hatte sichtlich Mühe in wieder zu beruhigen.

Eminiel, reite zurück zur Ranch!“

Ethan! Was hast du vor?“

Den hole ich mir!“



Ich gab Emma die Sporen und wir stürmten los. Der Reiter hatte einen ordentlichen Vorsprung, doch hielt mich das nicht auf.

Wir passierten die Tore, sie standen offen und ich lenkte Emma nach rechts. Er war schnell unterwegs, aber nicht schnell genug. Emma holte auf, aber für mich zu langsam. Kurz bevor wir Torrington erreichten bog er auf den Oregon Trail, Richtung Westen. Ohne zu zögern, doch mit vorsichtig, ritt Emma ihm nach. Wir holten schnell wieder auf, aber wir kamen nicht an ihm heran, was mich stutzig machte.

Ich dachte daran die Revolver zu ziehen; ich musste ihn nicht tödlich verletzten, aber ich verwarf den Gedanken wieder. Meine Zuversicht wart nicht gebrochen, ihn zu schnappen.

Wir jagten weiter auf dem Oregon Trail, Richtung Westen. Ich hatte keinen Blick für die Landschaft, kein Zeitgefühl, wie lange die Verfolgung schon dauerte.

Wir überquerten eine kleine Brücke und bemerkte ich das der Reiter sein Tempo schlagartig verringert hatte. Ich trieb Emma weiter an und kurz bevor wir ihn eingeholt hatten bog der Reiter gen Süden ab und ich folgte ihm.

Mein falscher Ehrgeiz trieb mich voran, denn ich wollte ihn auf keinen Fall entkommen lassen.

Die Landschaft veränderte sich, die saftigen Weiden wichen sandigen Boden, mehr Felsgestein prägte die Umgebung, ab und an ein dürrer Baum, wild wachsende Sträucher und zu meiner linken hörte ich einen Fluss. Die Sonne stand tief am Horizont und mir wurde bewusst das ich schon mehr als eine Stunde diese Verfolgung aufrecht erhielt.

Der Reiter schien wieder außer Reichweite zu sein, der Vorsprung wart wieder gewachsen und langsam beschlich mich das Gefühl, das ich einem Phantom nach jagte.

Zu spät machte ich mir Gedanken darüber, wie weit wir von der Ranch entfernt waren.

Zu spät kam mir der Gedanke, dass das keine normale Verfolgung war.

Zu spät kam mir der Gedanke, das ich in eine Falle geritten sein könnte.


 

 

 

Verrat Kapitel 14.2

 

Ich zügelte Emma, doch bevor ich endgültig die Verfolgung abbrach, hörte ich erneut einen Revolverschuss und spürte, in derselben Sekunde, einen scharfen Schmerz in meiner rechten Schulter.

Meine Hand fuhr automatisch zu der schmerzenden Stelle und so konnte ich mich nicht im Sattel halten, als Emma auf die Hinterläufe stieg. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel aus dem Sattel.

Ich schlug hart und unsanft auf dem Boden auf. Emma geriet außer Kontrolle. Als ich mich wieder gefangen hatte, drehte ich mich in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war und dann sah ich die noch kleinen schwarzen Rauchsäulen aufsteigen. Jetzt wusste ich was mit Emma passierte.

Das Feuer breitete sich in Sekunden schnelle aus. Sie tänzelte zu erst nervös hin und her, vor und zurück, stieg danach immer und immer wieder auf die Hinterläufe und beinahe hätte sie mich zu Tode getrampelt. Ich robbte, so schnell ich konnte, zum nächsten großen Felsen, um dort Deckung zu suchen und sah wie Emma mit den Vorderhufen aufstampfte, so, als ob sie das Feuer austreten würde.

EMMA! LAUF!“

Sie registrierte mich nicht und ich hatte keine andere Wahl, als zu versuchen das Feuer zu löschen. Ich richtete mich auf, trat aus dem Schatten des Felsens hervor, blickte auf das herannahende Feuer, versuchte den Schmerz zu ignorieren, um mich auf das Feuer zu konzentrieren, als ein neuer Knall mich nach hinten warf.

Diese Kugel traf mich in die linke Brust. Ich war hart mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen und im ersten Moment sah ich nur Sternchen. Die Luft wart mir aus den Lungen gepresst worden und ich war kurz davor die Besinnung zu verlieren.

Etwas krabbelte an meinem Kopf vorbei, dass mich erschreckte und ich holte Luft. Der Rauch des Feuers hatte mich erreicht und ich musste Husten. Mit jedem neuen Atemzug wurde mein Hustenanfall schlimmer und es würgte mich.

Mein Instinkt übernahm jetzt mein Handeln und ich kroch zurück hinter dem Felsen, wo ich aber nicht verweilte. Mein Blick hastete hin und her. Denken konnte ich nicht, ich sah und handelte.

Ich raffte mich auf, lief los, geduckt, hinein in das Gestrüpp, zu meiner rechten Seite und der Schmerz, steigerte sich in mir unbekannte Dimensionen. Er gehörte dazu und während ich lief, versuchte ich ihn zu ignorieren, denn meine Beine wollten nicht aufhören zu laufen. Halb blind vor Schmerz, mit der rechten Hand auf die linke Brust gepresst, stolperte ich, fiel einen Abhang hinunter und landete am Ufer des kleinen Flusses.

Schlammiges Grün, hatte meinen Sturz nicht tödlich enden lassen, doch dachte ich, mein Rücken wäre in Tausend Splitter zersprungen. In meinem Kopf dröhnte es, in meinen Ohren rauschte es und mir war elend zu mute. Alles drehte sich. Sternchen leuchteten immer wieder vor meinen Augen auf und für einen Moment blieb ich liegen, denn es fühlte sich so an, als ob ich mit jeder Bewegung, die ich machte, auseinander fallen würde.

Ich blickte die Uferböschung hinauf und versuchte den schwarzen Rauch zu beobachten, hörte das Knistern des Feuers, sah, die höher werdenden Flammen, die alles Grüne verschlang.

Noch aus dieser Entfernung konnte ich Emma hören, bis sie verstummte und mir Tränen aus den Augen liefen.

Wieso war sie nicht davon gelaufen?

Mir blieb aber keine Zeit, um Emma zu trauern, denn ich befand mich in einer, schier, aussichtslosen Lage, doch wollte und konnte ich mich noch nicht aufgeben.

So rappelte ich mich wieder auf die Füße, stöhnte unter großen Schmerzen auf und japste nach Luft. Ich stolperte am Ufer des Flusses entlang, riss mir die Jeans, an den Kien, auf und kurze Zeit später knickte ich mehrere Male ein, weil ich mir die Knie aufgeschlagen hatte. Ich setzte mich auf einen größeren Stein und wusch mir das Blut, mit Hilfe des Flusswassers, weg.

Noch öfters machten meine Knie Bekanntschaft mit den scharfen und glitschigen Steinen, die mit einer grünlichen Masse überzogen waren und fügte mir so, unnütze Schmerzen zu. Es war für mich die reinste Tortur, da meine Kräfte schwanden, meine Beine nicht mehr wollten, mein Oberkörper durchlöchert war und ich nur mit großer Mühe, genug Luft in meine Lungen gepumpt bekam. Jeder Schritt fühlte sich nach hunderten Verletzungen an und langsam sickerte die Erkenntnis, in meinem Verstand hinein, das ich mich in einer aussichtslosen Lage befand.

Ich überlegte Fieberhaft wie ich mich retten konnte, blickte mich daher immer Mal wieder um, erkundete meine Umgebung und hörte plötzlich meine Verfolger. Sie suchten nach mir, das hörte ich anhand ihre Rufen, ob mich jemand gesehen hätte.

Ich geriet in Panik und wurde unvorsichtig, stolperte und wäre nach links, gegen die nun jetzt, sehr hohe Uferböschung, gefallen, wäre da nicht die kleine Höhle gewesen.

Sie war so gut getarnt, das ich an ihr vorbei gelaufen wäre. Von außen wurde die Höhle durch Sträucher, herab hängende Äste, von Gewächs, das lange Ranken wachsen ließ, und Moos verdeckt. Ich konnte nur hoffen das meine Verfolger sie nicht finden und ich ihnen nicht in die Hände fallen würde. Meine Hoffnung wart wieder gewachsen, aber hier verharren konnte ich auch nicht.

Ich schaute in die Höhle hinein, meine Augen sahen nur Dunkelheit, es dauerte seine Zeit und sie hatte sich an die Dunkelheit angepasst. Nun konnte ich Umrisse erkennen und entdeckte, das in unterschiedlichen Abständen und nicht in derselben Stärke, Lichtstrahlen in die Höhle eindrangen. Ich kam nur sehr schwerfällig auf die Beine, schwankte, denn mir war leicht schwindelig geworden und mein Verdacht schien sich zu bewahrheiten; ich verlor Blut und das zu viel.

Ich war nur wenige Meter in die Höhle eingedrungen, da hörte ich sie, über mir, ganz nah. Sie waren mindestens zu dritt. Ihr wahlloses Gerede sagte mir das sie die Suche nicht aufgaben.

Wir sollen ihn finden! Lebendig!“

Ich versuchte keinen Laut von mir zu geben, mich nicht zu bewegen, doch eine Schlange, fand das gar nicht nett, das ich in die Höhle eingedrungen war. Sie schien wissen zu wollen wer ich bin, denn sie näherte sich, Stück für Stück. Kurz bevor sie mein Bein erreichte dröhnte über mir Hufschläge und verursachten ein kleines Beben in der Höhle. Die Schlange zuckte zurück und verschwand nach draußen.

Die Hufschläge verhallten, die Vibrationen ließen nach und es herrschte Stille. Ich entschied mich dafür tiefer in die Höhle zu gehen, denn so nah am Eingang fühlte ich mich unwohl. Meine Kraft schwindet weiter, weil mir meine Wahrnehmung einen Streich spielte. Meine Körperbewegungen fühlten sich unnatürlich langsam an, als ob ich mich sehr langsam bewegen würde, aber so lange ich noch Hoffnung hatte gab ich nicht auf und Schritt für Schritt drang ich tiefer in die Höhle vor.

Ein kurzer Teil lag in völliger Dunkelheit und ich musste mich blind weiter tasten. Ich sprach mit Mut zu, denn wo immer auch meine Hand halt suchte, konnte ich nicht sehen was dort krabbelte oder vorbei huschte.

Mein Zeitgefühl war seit meinem ersten Atemzug schon als Mensch miserabel gewesen, doch fiel mir jetzt deutlich auf, das die kleinen Lichtstrahlen an Intensität verloren hatten und ich schätzte meine Anwesenheit, hier unten, auf mehrere Stunden ein. Ich war mir ziemlich sicher, das die Dämmerung bereits begonnen hatte, was mich aber nicht davon abhielt, weiter zu laufen.

Aus der Höhle wurde ein Tunnel und er nahm einmal an Höhe zu und es fühlte sich so an, als ob ich bergauf laufen würde. Ein anderes Mal ging es steil bergab und prompt rutschte ich aus und dachte noch, jetzt wäre es vorbei.

Als ich durch die Tunnel lief, kam mir immer wieder der Gedanke, wie lange ich so weiter laufen könnte?

Wie lange ich noch die Kraft hatte zu kämpfen?

Woher ich die Kraft nahm, weiter zu kämpfen?

Und ich hatte Angst davor, dass ich mir nur etwas vor machte. Das mein Schicksal besiegelt war!

Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen. Es gelang mir nur für kurze Momente. Sie waren da, sie waren präsent und mein Verstand ließ sich nicht täuschen, aber ich war nicht gewillt mich jetzt schon damit auseinander setzen zu müssen.

Meine Zeit war noch nicht um!

Der Tunnel schlängelte sich, Abschnitt für Abschnitt, wie eine Schlange und immer wieder stieß ich gegen die Erdwände, da die Passagen in völliger Dunkelheit öfters und länger wurden. Dennoch lief ich unbeirrt weiter, denn mittlerweile glaubte ich daran, dass dieser Tunnel von Menschen erschaffen worden sei. Also war ich mir sicher das er irgendwo enden musste und daran wollte ich glauben. Das war meine Hoffnung.

Und dann sah ich es. Ein großer Lichtfleck!

Ich hastete vorwärts und kam am Ende des Tunnels an. Die letzten Meter waren sehr steil gewesen und als ich in dem Lichtkegel stand, musste ich mich rechts halten, passierte eine kleine Schlucht, die von beiden Seiten mit Fels umschlossen wart und sah, das ich noch ein paar Meter klettern musste. Bevor ich den Aufstieg wagte, sah ich zu meiner linken einen weiteren Höhleneingang, der durch Holzbalken gestützt wurde.

Ich atmete mehrere Male ein und aus, sah den Weg, den ich erklimmen musste, raffte die Schultern, was heftige Schmerzen verursachte und begann zu klettern.

Den Aufstieg brachte ich schnell hinter mir und wie ich vermutet hatte stand die Sonne sehr tief am Horizont. Vielleicht war es noch eine Stunde lang hell, bevor die Schatten die Nacht ankündigten.


Ich stand auf einer Anhöhe und war sichtlich verwundert, denn der Tunnel muss schon eine Zeitlang bergauf gegangen sein. Das Feuer war weiter gezogen. In der Ferne, zu meiner linken, sah ich seine schwarzen Rauchsäulen. Mein Blick wanderte zurück zum Fluss und ich erkannte den Felsen hinter dem ich Schutz gesucht hatte und sofort senkte ich meinen Blick. Ich wollte nicht nach ihren verbrannten Körper suchen, wollte ihn nicht sehen!

Was sollte ich jetzt tun?

Ich konnte kaum noch stehen, meine Beine zitterten und kalter Schweiß lag auf meiner Stirn. Der Schmerz wart immer präsent gewesen, doch konnte ich ihn ignorieren, aber die Schwäche die sich in meinem Körper breit machte, sagte mir, das ich kaum noch Zeit hatte. Aber ich dachte nicht daran aufzugeben.

Mein Blick suchte in meiner näheren Umgebung einen sicheren Weg, um von der Anhöhe herunter zu kommen. Sie bestand aus Gestein und scharfen Felsspalten. Zu meiner linken entdeckte ich so etwas wie einen schmalen Pfad und ich riskierte es, ihn zu benutzen.

Das Einatmen und Ausatmen hörte sich, mittlerweile, wie das Schnaufen einer Dampflok an. Ich musste Pausen einlegen und je länger ich lief, desto schneller und länger wurden sie. Das Atem war schwerer geworden. Es fühlte sich an, als drücke jemand mir den Brustkorb zusammen. Vielleicht lag es auch am Brandgeruch, der schwer in der Luft lag, doch ich schaffte es den Abhang hinab, ohne zu stolpern.

Die Schweißperlen liefen mir nun wie ein wilder Fluss über mein Gesicht. Als ich wieder festen Boden unter mir spürte ging mein Blick zum Himmel hinauf. Meine Knie gaben nach und ich sackte, wie ein abgebrochener Ast, zu Boden. Ich ließ meinen Kopf hängen und keuchte.

Ich war am Ende meiner Kräfte angelangt. Meine Beine würden mich keinen Meter mehr weit tragen und mir schwirrte der Kopf, die Augen tränten und meine Schulter, meine Brust, starben mir weg, bei lebendigen Leibe.

Mir wurden meine Augenlider schwer, mein gesamter Körper wurde von dieser Schwere befallen. Ich wollte mich nur noch hin legen und schlafen und mit Wehmut und einer tiefen Verzweiflung, erkannte ich das Dejavue.

Doch bevor ich mich meinem Schicksal ergab, spürte ich eine feine Vibration. Ein Pferd war ganz in der Nähe. Bill hatte mir mit Emma ihrer Hilfe gezeigt, an welchen Punkten ich mich orientieren konnte.

Es gab nur Zwei Möglichkeiten; da war ein Reiter unterwegs der mir helfen konnte und die andere Möglichkeit; sie würden mich doch noch bekommen. Die letztere Möglichkeit hielt ich am wahrscheinlichsten und ich versuchte mich auf dem Pfad zu flüchten, doch mein Körper wollte mir nicht gehorchen.

Verdammter Mist! So wollte ich nicht mein Dasein beenden!

Ich senkte meinen Kopf und wartete auf den Ankömmling. Mein Vorteil war, das ich die Felsformation im Rücken hatte, so war ein Hinterhalt nicht möglich und ich hatte noch die Chance, meinen Gegner mit den Revolvern zu erledigen, wenn ich meine Arme gespürt hätte!

Dann sah ich die Vorderhufe des Pferdes. Sie kamen direkt auf mich zu und ich stutzte. Doch bevor ich richtig verstand welches Pferd da vor mir stand, wurde mir der Stetsen vom Kopf gerissen und hüpfte vor meinem Gesicht auf und ab. Ich hob dem Blick und da stand sie. Entweder war sie eine Halluzination und ich befand mich schon im Endstadium und halluzinierte oder wir beide waren Tod, aber Tod war ich nicht. Ich spürte den Schmerz, spürte wie das Leben aus meinem Körper wich und dennoch stand sie vor mir.

Meine Emma!

Sie war nicht in den Flammen umgekommen, sie hatte es geschafft zu entkommen. Und sie war hier bei mir. Was für eine tapfere und kluge Emma sie doch war!

Denn sie sank auf dem Boden, direkt vor mir und mein Wille, zu leben wart ungebrochen und ich schaffte es, mit meinen letzten Reserven, die ich eigentlich nicht mehr hatte, mich auf Emma zu hieven und ein Bein auf ihrer anderen Seite des Leibes zu schieben. Sie stand auf und ich wurde unsanft hin und her geschüttelt, sodass ich vor Schmerz laut aufstöhnte.

Sie ritt im Schritt Tempo voran, das ich Willkommen hieß und ich riskierte endlich einen Blick auf meine Wunden. Die rechte Schulter hatte nicht mehr geblutet, anscheinend war es ein glatter Durchschuss gewesen, doch auf der linken Seite, war mein Hemd rot gefärbt, die ganze Seite. Ich knöpfte das Hemd auf, schob es beiseite und sah, das immer noch Blut aus der Wunde sickerte.

Ich riss ein Stück von meinem Hemd ab und drückte den Fetzen gegen meine Wunde, dass gar nicht so einfach war, dadurch schmerzte meine Schulter, mit dem Durchschuss.

Wie viel Zeit hatte ich noch?

Mit diesem Tempo würde ich es nicht schaffen und die Gefahr, von meinen Verfolgern doch noch gefasst zu werden, wart sehr groß. Ich gab Emma mit leichtem Druck in die Flanken zu verstehen, dass sie schneller werden sollte und sie fiel in einem leichten Trab.

Der Schmerz war kaum auszuhalten, doch blieb mir keine andere Wahl. Ich biss fest die Zähne zusammen und schmiedete einen Plan. Falls ich es bis nach Torrington schaffen sollte, würde ich Franky seinen Saloon aufsuchen. Bis zur Ranch war es zu weit und ich brauchte dringend einen Arzt und ich konnte nur hoffen das Doc Fields in der Stadt war.

Der Ritt forderte ihren Tribut und ich hielt mich kaum noch in dem Sattel. Immer wieder schwankte ich gefährlich hin und her.

Wie weit konnte es noch sein?

Mein Plan ging nicht auf. Emma und ich wurden bereits erwartet. Wenige Meilen vor Torrington.

Emma verlangsamte ihr Tempo und Zwei Reiter waren plötzlich an meiner Seite. Ich war geschockt und der Schmerz rieb mich auf, denn sie hatten mir in die Seiten geboxt, sodass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Sie nahmen mir die Zügel ab und brachten Emma dazu stehen zu bleiben. Bevor ich nach vorne sackte, rissen sie meinen Kopf nach hinten und ich sah, verschwommen, wie ein dritter Reiter, von vorne, sich uns näherte. Es war mir unmöglich ihn zu erkennen. Meine Sinne schwanden bereits, plötzlich spürte ich einen Schlag am Kopf und alles wurde Schwarz.



Was war passiert?

Meine Gedanken wirkten verschwommen und ergaben im ersten Moment keinen Sinn, dennoch spürte ich die Kälte, die Nässe und den scharfen Schmerz. Ich stöhnte auf, weil ich mich versucht hatte zu bewegen und plötzlich, als ob jemand in die Hände geklatscht hätte, parierten meine Gedanken und sie waren klar und ich erinnerte mich.

Man hatte mich angeschossen, mein Atem hatte sich beschleunigt. Ich lag auf dem Bauch, die Hände waren gefesselt und als ich versuchte meine Beine zu bewegen rührten auch die sich nicht. Sie hatten mich außer Gefecht gesetzt, denn meine Augen waren verbunden, so wart jede Chance vergeben; ich konnte mich nicht befreien.

Da ich kaum Geräusche vernahm und ich auch keinen Wind spürte, musste ich in irgend einer Behausung sein. Ich ließ den Kopf sinken und berührte den Boden. Er war hart, Bretter hart, kalt und feucht.

Hallo?“

Ich wartete einen Moment und vernahm ein Geräusch, als ob jemand gegen die Türe stieß und dabei ein schabendes Geräusch verursachte.

Wer ist da?“

Ich bekam keine Antwort, nur das schaben war zu hören und ein leises Wiehern.

Wiehern?

Emma?“

Das Wiehern wurde etwas lauter und auch das Schaben. Es war Emma, aber ich glaubte das sie mir anders viel nützlicher sein konnte.

Emma! Du musst Hilfe holen!“

Doch sie dachte nicht daran auf zu hören und im ersten Moment glaubte ich nicht, das sie es war. Also versuchte ich es noch einmal.

Emma! Sei ein braves Mädchen! Lauf und hol Hilfe! Reite zurück zur Ranch!“

Das schaben hörte auf, sie wieherte erneut auf.

Ich weiß du willst mir helfen, aber so schaffst du es nicht Emma! Jetzt lauf schon! Hol Bill!“

Und dann spürte ich die Vibration ihrer Hufe. Sie ritt davon und ich war mir sicher das sie mich verstanden hatte. Meine Stimme war erst stark gewesen, doch mit dem letzten Worten war sie nur noch ein heiseres Krächzen geworden. Anscheinend hatte der Name Bill ihr geholfen mein Anliegen besser zu verstehen. Vielleicht war das Glück doch auf meiner Seite und Emma ihr Weg war nicht so weit. Aber da war noch eine andere Schwierigkeit.

Wem würden sie die Priorität geben, Chris oder mir?

Und ich erkannte den Hinterhalt!

Sie waren dabei die Ranch zu überfallen! Chris sein verschwinden war eine List, eine weitere List, doch woher sollten sie wissen, wo ich bei der Suche sein würde?

Mein Verstand und meine Sinne waren glasklar und ich machte frustriert, einen tiefen Atemzug. Mein Fehler war aber gewesen das ich durch die Nase eingeatmet hatte, denn als ich die Luft durch die Nase einsog, war mir Ãœbelkeit die Kehle hoch gestiegen. Dieser Geruch erinnerte mich an meinem ersten Besuch in der Stadt.

Hatte man mich in die Stadt gebracht? Diesen Gedanken verwarf ich jedoch schnell wieder, denn dafür war es zu leise.

Ich versuchte meine Atmung in den Griff zu bekommen, damit ich in aller Ruhe über meine Situation nachdenken konnte. Eines stand außer Frage, ich war angeschossen worden, und dann drängte sich mir die Frage auf, wie schwer bin ich verletzt worden? Ich fing an zu spekulieren, wer mich angeschossen hatte und wie ich mich befreien konnte. Der Hinterhalt konnte nur von John gelegt worden sein und zu meiner eigenen Rettung konnte ich nicht das geringste bei tragen.

Doch dann hielt ich kurz inne. Mein nächster Gedanke galt Eminiel.

Hatten sie Sie auch gefangen?

War sie etwa auch verletzt?

Ich konnte nur hoffen das die Drei Reiter es nur auf mich abgesehen hatten. Angst stieg in mir empor. Meine Gedanken nahmen eine ganz neue Erkenntnis wahr.

Hatte Racaniel entkommen können? Wenn der Schütze schon dort draußen gewartet hatte, musste doch Racaniel an ihm vorbei gekommen sein!!

Oder?

Welche Richtung musste sie noch einmal einschlagen um nach Fort Laramie zu kommen?

War es nicht der Oregon Trail?

Um auf ihm zu stoßen musste sie in Richtung Torrington reiten und das hieße nach den Toren sich nach rechts halten, denselben Weg den ich auch zur Verfolgung des Reiter genommen hatte.

Meine Angst vermischte sich mit blanken Zorn und ich bewegte mich aus Versehen. Der Schmerz raubte mir dem Atem. Ich biss die Zähne zusammen und konzentrierte mich auf Ihm, denn ich wollte keinen Laut von mir geben, da ich nicht wusste, wo ich war und wo meine Feinde sich aufhielten. Nach einer kleinen Ewigkeit schnappte ich erschrocken nach Luft, weil mir schon schwindelig wurde.

Durch das aufeinander beißen der Zähne und meiner Konzentration keinen Laut von mir zu geben, hatte ich versehentlich die Luft angehalten. Die Übelkeit kam mit voller Wucht zurück. Ich fing an zu würgen, erbrach mich, immer und immer wieder, da sich mein Magen den ekligen Geruch nicht mehr widersetzten konnte. Das Schwindelgefühl wurde, mit jedem neuen Schwall erbrochenem, stärker. Ich sah Sternchen und im nächsten Moment floh mein Geist und ich glitt zurück in die Dunkelheit.



Als ich das nächste Mal zu mir kam, spürte ich deutlich das meine Kräfte nach gelassen hatten und mein erster Gedanke galt Racaniel. Meine Chancen, hier lebend heraus zu kommen, waren gleich Null. Ich wusste nicht ob Emma es schaffen würde, mit Hilfe, rechtzeitig zurück zu sein und ob meine Verletzung noch behandelbar war.

Wilder Zorn, beklemmende Angst, ewige Liebe, ich wusste nicht was ich zu erst fühlen sollte. Von Minute zu Minute entfernte ich mich immer mehr aus diesem Körper. Ich spürte es deutlich und so mit entfernte ich mich Stück für Stück von Racaniel.

Konnte sie es auch spüren?

Ich dachte über sie nach und ich wusste das sie in Sicherheit war. Ich wollte daran glauben, das es ihr gut ging. Aber was würde mit ihr passieren, wenn ich es nicht schaffen sollte? In meinem Körper schlug die Zeit gegen mich und eine Wandlung war nicht mehr möglich. Die Kraft würde nicht ausreichen und ich wollte gar nicht erst an die Folgen denken.

Ich wusste nicht wie viel Blut ich schon verloren hatte, doch war ich mir sicher, das meine Zeit abgelaufen war. Mein Kampfgeist wart wieder entfacht und ich versuchte die Augenbinde los zu werden, in dem ich das Gesicht über dem Boden zog, ich musste aber bald darauf aufgeben, mit einer schrecklichen Beklemmung, das sie fest um meinem Kopf gelegen hatte. Das nächste was mir auffiel war, das der Schmerz an Intensität verloren hatte; er war noch da, er war aber erträglich geworden und wenn ich mich nicht täuschte, war das ein schlechtes Zeichen und ich versuchte mich erneut zu befreien, in dem ich meine Hände bewegte, um die Fesseln zu lockern. Sie rührten sich nicht. Meine Kraft ließ schlagartig nach und ich verschwand wieder in die Dunkelheit.



Diesmal kam ich ganz langsam in die Wirklichkeit zurück und das auch nur, weil ich, wahrscheinlich, die Geräusche wahr genommen hatte. Es dauerte einen Moment und ich erkannte, das die Geräusche, Stimmen waren.

Warum lebt er noch?“

Was soll diese Frage?“

Ich will das er stirbt!“

So war das aber nicht vereinbart!“

Was kümmert mich ihre Vereinbarung! Ich will sicher sein, das ich ihn ein für alle Mal los bin!“

Hören sie, es hieß, ihn außer Gefecht setzten und was ich nur zu gerne getan habe, aber ich werde keinen Engel töten! Das werden sie unter sich klären!“

Jetzt entwickeln sie ein Gewissen? Ist es dafür nicht ein bisschen zu spät?“

Wenn ich einen Menschen getötet habe, geschah das aus der Notwendigkeit heraus.“

Notwendigkeit? So so, wenn sie meinen. Dann sehen sie das auch als Notwendigkeit an!“

Machen sie es doch selber. Sie wollen ihn Tod sehen, dann machen sie es selber!“

Wenn ich sie bezahlen soll, dann bringen sie das hier zu Ende!“

Glauben sie das es mir um das Geld geht?“

Ich habe ihnen gesagt; sie gehört mir!! Sie stand nie zur Diskussion!! Oder sie finden sich damit ab, neben ihm zu sterben!“

Es wurde einen Moment still, aber als ich die Stimmen wieder hörte entfernten sie sich wieder. Ich konnte ihrem Gespräch nicht mehr folgen, sie waren zu weit weg. Das Gespräch wirbelte mir im Kopf herum, doch konnte ich nur sehr wenig aus ihm schlau werden. Meine Sinne schwanden und das beeinträchtigte auch mein Denken. Du Dunkelheit umarmte mich wie einen alten Freund.



Ich erwachte, halb im Delirium, denn die Kälte vermischte sich mit etwas warmes, das mich aber nicht ganz einschloss und ich hörte nun die Stimmen, klar und deutlich. Sie waren bei mir, aber konnte ich nicht sagen, ob es männliche oder die von einer Frau waren. Sie klangen gleich und hörten sich wie ein monotones Summen an. Ich wollte sie zu mindestens sehen, aber meine Augen öffnen sich nicht. Egal was ich versuchte zu bewegen, Arme oder Beine, sie taten nicht was ich wollte und die Erkenntnis traf mich hart. Mein Verstand hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren. Ich ergab mich meinem Schicksal. Auch wenn Emma es schaffen würde mit Hilfe zurück zu kommen, mein körperlicher Zustand war nicht mehr zu retten.

Wieso hat er das getan?“

Ich habe dir gesagt, das man Menschen nicht trauen kann!“

Aber es hieß doch immer er sei so ein brillanter Schütze! Es hätte doch gereicht, wenn man nur die Schulter getroffen hätte!“

Und was dann?“

Ich hätte ihn überzeugen können!“

Warst du denn nicht lange genug ein Mensch um zu wissen, was sie denken und was sie fühlen?“

Höre auf! Er ist kein Mensch!“

Ich hörte ein schepperndes Geräusch, Schritte, die sich von mir entfernten, ein Schrei und eine Türe quietschte. Dieses Gespräch hallte in meinen Geiste nach und ich weiß, ich hatte gedacht, wie viele waren tatsächlich an diesem Hinterhalt beteiligt gewesen?



Dann wart der Traum gekommen, zu mindestens hatte ich das geglaubt. Alles war weiß um mich herum und ich lag irgendwie schief, nicht der Länge nach, mein Kopf lag höher, währenddessen, wurde ich in einem eigenartigen Rhythmus durchgeschüttelt und an meiner Seite lief ein alter Mann. Seine Erscheinung kam mir bekannt vor, doch sein Gesicht war mir fremd, ebenso seine Sprache. Er redete zu mir, aber ich verstand kein Wort. In seinem Ton konnte ich keine Gefühlsregung finden, die mir feindlich gesinnt war. Als er sah, dass ich ihn anschaute, ertönte ein kurzer Pfeifton, das Schütteln hörte auf, er beugte sich zu mir hinab, hob meinen Kopf an, um mir etwas kühles an die Lippen zu legen, das mir im nächsten Moment eine Flüssigkeit in den Mund spülte und ich schluckte, so gut es ging, denn nur wenig von der Flüssigkeit rann meiner Kehle hinab, denn dass meiste lief an meinem Mund vorbei.

Er redete weiter auf mich ein und nickte immer zu. Seine Stimme hatte etwas beruhigendes und meine Glieder wurden schwer, kein Gedanke quälte mich, ich fühlte mich sicher und keine Angst nahm meinen Verstand in Besitz. Ich war mir sicher, als ich die Augen wieder geschlossen hatte, lag ein Lächeln auf meinen Lippen. Zu meiner Verwunderung hörte ich aber weiterhin seine Stimme und keine Dunkelheit vertrieb sie. Und so lauschte ich den fremden Worten, bis ich dachte, ihn zu verstehen oder ich bildete mir ein, das ich ihn nun verstehen konnte.



Was macht ein Engel auf Erden?

Warum konnte er seinen Himmel verlassen?

Was mochte ihn glauben schenken, das er auf Erden Willkommen sei?

Weiß er denn nicht wo er hin gehört?

Was kann ich schon tun, für einen Engel, außer ihn zurück zu schicken?

Nun ist er ein sterbender Mensch; welche Entscheidung wird er wohl fällen?

Wie kann sich ein sterbender Mensch entscheiden, da der Engel in ihm, keine Entscheidung braucht?

Eines ist gewiss; du wirst in diesem Körper sterben großer Engel, wenn du die falsche Entscheidung triffst!“

Seine Stimme verstummte und das schütteln hörte auf. Die Sonne schien mir in das Gesicht und ich spürte wieder etwas kaltes an meine Lippen. Mein Mund öffnete sich und die Flüssigkeit lief hinein, ich schluckte mehrfach und dieses Mal gelang es mir, mehr von der Flüssigkeit aufzunehmen. Dann wart die Sonne weg und gleichzeitig bewegte ich mich wieder und nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen.



Als ich wieder wach wurde, schaffte ich es meine Augen zu öffnen und der alte Mann hockte neben mir, wiegte sich hin und her, sprach mit geschlossenen Augen und im Schein des Feuers, sah ich die Schatten, die hinter dem Alten, gegen den großen Felsen geworfen wurden.

Die Schatten zweier Engel!

Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, in der die Engel sein müssten, und tatsächlich standen sie direkt neben meinem Lager.

Nein!

Hatte ich wirklich umsonst gehofft?

Ich hörte ihre Stimmen und ich wusste, in der nächsten Sekunde, warum sie gekommen waren.

-Ethaniel.-

-Wir haben die Erlaubnis uns zu zeigen Ethaniel, um dir bei zu stehen.-

-Um dir zu sagen, das wenn du als Mensch stirbst, du als Engel aufhören wirst zu existieren.-

-Wir sind hier um dich zu holen, deine Seele zu holen, solltest du als Mensch sterben.-

-Doch du hast Glück.-

-Großes Glück sogar.-

-Dir wird eine besondere Gnade zu teil.-

-Dieser indianische Schamane kann dich von deinem menschlichen Körper befreien.-

-Nichts liegt Gott fernen, als dich wieder bei ihm zu wissen.-

-Nehme die Hilfe an.-

-Lasse dir helfen.-

-Doch muss es bald geschehen.-

-Ethaniel!-

-Das ist der Rat den wir dir geben dürfen.-

-Entscheide dich.-

-Und du kannst zurück in das heilige Himmelreich.-

-Du wärst wieder ein Bote Gottes.-

-Ãœberlege gut Ethaniel.-

-Bevor es zu spät ist.-

Die Engel schwanden und mir liefen die Tränen über die Augen. Die Entscheidung war also getroffen worden und wir durften nicht zusammen bleiben.

Zorn stieg in mir auf!

Ich sah das Feuer, sah hindurch, erblickte Emma und hätte meine inneren Qualen gerne hinaus geschrien. Stattdessen suchte ich Trost und formte mit den Lippen ihre Namen, auch wenn mir die Stimme versagte. Die wunderbare Stute kam um das Feuer herum und ließ sich neben mir zu Boden. Ich wollte sie streicheln, sie berühren, doch meine Arme gehorchen mir nicht mehr.

Erneut formte ich mit den Lippen ein Wort und ich wollte glauben, dass sie das Danke, verstanden hatte. Die Stimme des Alten ließ mich meinen Kopf in seine Richtung drehen.

Sie ist ein ganz besonderes Pferd. Durch sie habe ich dich gefunden. Sie machte mir auf ihre Art verständlich, was sie von mir wollte und ich folgte ihr. So konnte ich dich finden und das ich nicht zu spät gekommen bin, ist ein Wunder!

Ich kann dir bei deinem Weg helfen, da ich nicht glaube, dass du deine Heimreise alleine schaffen wirst. Doch Eile ist geboten. Deine Zeit ist fast um.“

Er hielt für einen Moment inne und ich nutzte die Gelegenheit um Emma noch einmal anzuschauen. Sie ließ ihren Kopf auf und ab hüpfen, dann wandte ich mich wieder von ihr ab und starrte hinauf in den Himmel.

Die Nacht wart Sternen klar gewesen und ich trauerte. Ich wusste was ich zu tun hatte, doch wusste ich nicht wie es danach weiter gehen sollte. Mit meinem Wissen würde es nie wieder so sein wie es einmal war und wie könnte ich jemals meine Liebe zu Racaniel vergessen!

Hatten sie diese Entscheidung getroffen?

Sollte das wirklich meine Bestrafung werden?

War mein Streben von Anfang an herbei gesehen worden und sollte so meine Zukunft aussehen?

Wie grausam diese Vorstellung doch war!

Ich empfand es als Verrat!

Ein wilder Zorn stieg in mir auf, denn meine Gedanken nahmen einen unberechenbaren Weg. Verwünschungen, Flüche, ich fand keine Worte die ihren Verrat so ausdrücken konnten, wie ich sie fühlte.

Das alles hätte ich mir also ersparen können, aber meine Gedanken basierten einfach nur aus meinem wilden Zorn heraus, denn immerhin hatte ich Racaniel wieder gefunden und wir durften nur, Zwei wundervolle Monate miteinander verbringen. Mehr wart uns nicht gegönnt!

Ich sollte dankbar sein, aber mein menschlicher Verstand empfand das nicht so. Mehr als den wilden Zorn konnte ich nicht empfinden.

So solltest du nicht denken und auch nicht fühlen, großer Engel. Alles Sein hat seinen Sinn, nur siehst du deinen nicht. Trauere in Frieden, aber nicht mit Zorn oder Hass. Ich fühle sie nur zu deutlich und das wird dich deiner Existenz berauben. Nun wird es Zeit das du dich bald entscheidest, bevor es zu spät ist und ich dir nicht mehr helfen kann. Dein Tod ist schleichend, doch vermag ich nicht ihn auf halten zu können. Er ist unausweichlich, aber das weißt du bereits.“

-Ich werde sie nie wiedersehen.-

Wieso glaubst du das?“

-Sie ist hier und bald werde ich fort sein.-

Und du denkst, dass ist das Ende?“

-Ja.-

Bist du Gott?“

-Nein.-

Und woher nimmst du dann dein Wissen?“

-Ich hatte meine Chance.-

Du denkst es zu Wissen, obwohl du es gar nicht weißt?“

-Ich weiß es, denn so etwas ist noch nie vorgekommen.-

Großer Engel, Spekulationen sind nicht gleich der Wahrheit entsprechend. Habe Vertrauen zu dem wer du bist und wer Gott ist. Sei Gnädig und du wirst seine Gnade erfahren.“

-Was weißt du schon über Gott! Du bist ein Indianer!-

Doch habe ich heute Drei Engel gesehen und der weiße Mann lehrte mich Gottes Worte.“



Ich war zornig gewesen, so zornig!

Seine Worte brachten mich noch mehr in Rage!

Die Engel warteten schon, der Tod würde bald kommen, aber ich war nicht bereit. Ich wollte nicht gehen, ich wollte Racaniel nicht verlassen, wollte Racaniel nicht alleine den Kampf ausfechten lassen. Meine Liebe wart um so vieles stärker geworden, das ich mich unweigerlich an den menschlichen Körper klammerte. Die Vorstellung wollte ich nicht wahr haben, das ich Racaniel nie wieder sehen würde. Meine Augen brannten, meine Wangen brannten und ich sah wieder zu Emma. Ich glaubte meinen Schmerz in ihren Augen zu sehen.

-Du musst nach Hause reiten, Emma. Reite zurück zur Ranch, um ihretwillen. Sie wird sehr viel Kraft brauchen!-

Bist du nun bereit, großer Engel?“

-Nein!-

Du musst bereit sein!“

-Habe ich den eine Wahl? Ich muss ja nicht vor Freude tanzen oder?-

Der Alte lachte und schüttelte dabei seinen Kopf.

Ich werde zu ihr gehen. Ich werde ihr von einem großen und tapferen Engel erzählen, der sie liebt und dem ihr, sein letzter Gedanke gehörte.“

Hemmungslos hatte ich geweint. Es war sinnlos nach Hoffnung zu suchen.

Der Alte stand auf.

Schließe nun deine Augen großer Engel und gehe in dir.“

Ich wusste was er meinte, aber ich wollte ein letztes mal Emma sehen.

-Ich glaube nicht das ich wieder kommen werden, meine Emma. Bitte verzeihe mir und passe auf Racaniel auf.-

Ich schloss meine Augen und und konzentrierte mich auf das Licht. Die Worte des Alten drangen zu mir durch und ließ das Licht wachsen. Ich war zu schwach, ohne ihn, hätte ich es nicht gekonnt. Er war meine Kraft, er erzeugte das Band zum Himmelreich. Ich sah wie das Licht immer größer wurde, spürte wie es anfing, den menschlichen Körper zu zerreißen. Meine Scherzen ließen nach und langsam Stück für Stück, löste sich meine Seele von dem Körper.

Nun großer Engel wird es Zeit los zu lassen!“

Sein Summen war erst leise gewesen, doch stieg es mit jeder Sekunde, bis das Licht alles umschloss. Es explodierte in seiner Unendlichkeit.

Was war schon ein einziger weinender Engel?

Er ließ den Körper los, seine Seele wart frei, der Engel Ethaniel nahm seine Gestalt wieder an und sein letzten Gedanken auf Erden, galt, Racaniel.

 

 

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kkm1979
Eine offene Seele

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kkm1979 Re: -
Zitat: (Original von EagleWriter am 03.09.2012 - 16:27 Uhr) Da bin ich ja mal auf die Fortsetzung gespannt.....
Taucht E ( hab endlich den Titel kapiert^^) dann wieder irgendwie auf ? Oder wie ?^^ Bin gespannt

lg
E:W




Das war meine große Frage : )) Wie schreibe ich das zweite Buch? Ich-Form von E seiner Sicht, wenn er gegangen ist oder als Geschichtenerzähler und ich wäre zwischen E und R hin und her gesprungen : )))
*lach*
Ehrlich? E & R ?
Und ich dachte das wäre das einzige offensichtliche an meiner Geschichte
; ))
Beide Namen meiner Helden passt : )) Darauf bin ich sehr stolz *ggggg*
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Da bin ich ja mal auf die Fortsetzung gespannt.....
Taucht E ( hab endlich den Titel kapiert^^) dann wieder irgendwie auf ? Oder wie ?^^ Bin gespannt

lg
E:W


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