In der Schule haben wir ein sehr lustiges Unterrichtsspiel entwickelt. Man schließt sich in Gruppen zusammen oder auch nur zu zweit und es wird immer abwechselnd ein Satz geschrieben, aber so dass die Sätze alle zusammenhängen. Die einzige Regel ist, dass zwischen dem nächsten Satz mindestens ein Satz eines anderen Schreibers stehen muss. Danke an alle die mitgemacht haben. Hat echt gut funktioniert ^^ Lg Strigoia Bild: http://japangold.blogspot.de/2011/01/kiwi-ninja.html
Die Sonne brannte glühend vom Himmel herab.
Ich war so nass geschwitzt, dass meine Kleidung mir wie eine zweite Haut am Körper klebte.
Erschöpft fuhr ich mir mit der Hand durchs Gesicht und seufzte.
Ich war müde, erschöpft und wollte nur noch nach Hause.
Aber zuhause.. in Welcher Richtung lag das ?
Wäre ich doch nur nicht weggerannt...
Aber jetzt war es zu spät.
Niemand würde mich mehr ernstnehmen, wenn ich jetzt zurückkehrte!
Und so blieb mir nur einen Schritt nach dem anderen zu machen .
Vielleicht ging ich auch im Kreis, ich hatte keine Ahnung.
Die Hauptsache war, dass ich für meine Überzeugungen eintrat!
Bald wird es Nacht werden.
Und mit der Nacht würde die Dunkelheit kommen.
Mit der Dunkelheit die Schatten.
Und in den Schatten lebten sie.
Ich war die Älteste, mich wollten sie.
Der ganze Fluch blieb an mir hängen.
Aber wie hätte es bei meinem Glück auch anders sein sollen...
Es hatte schon mit meiner Geburt begonnen.
Meine Mutter war kurz darauf gestorben und man hatte mir die Schuld gegeben... vielleicht lag deshalb dieser Fluch auf mir!
Oder aber es hatte einen anderen , einen düstereren Grund.
Schwarzes But in meinen Venen. Mein Vater hatte es versucht vor mir zu verbergen, aber er war nicht sehr gut darin gewesen.
Vielleicht war es die richtige Zeit, vielleicht musste ich mich dem stellen.
Doch was, wenn es meinen Untergang bedeutet...?
Ist da jemand?
Ich vernahm ein leises Rascheln hinter mir.
Ängstlich blickte ich ins Unterholz.
Doch ich konnte gar nichts erkennen.
Ich stand mitten im Nirgendwo und starrte in den Wald, der vor mir lag.
Plötzlich vernahm ich ein Knurren.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals, mein Atem schien auszusetzen, ich hatte das Gefühl zu ersticken.
Etwas kam näher.
Dann brach es aus dem Unterholz und ich musste mein Lachen unterdrücken.
Ich war verwirrt und erleichtert zu gleich, denn da was auf mich zu kam, erinnerte mich daran, stark zu sein und mich meinen Ängsten zu stellen.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schluckte meine Angst hinunter.
Ich glaubte, außer mir gäbe es niemanden auf der Welt, der sich vor so etwas gefürchtet hätte...
In dieser Hinsicht war ich anders als die meisten Menschen.
Ich selbst, hatte es schon immer lächerlich gefunden.
Das Tier,das mich da neugierig und ganz ohne Scheu beobachtete, konnte wirklich niemandem bedrohlich erscheinen.
Ich schluckte meine Angst hinunter und ging in die Knie.
Die Neugier die mich überkam, war stärker als meine Angst.
Vorsichtig streckte ich meine zitternde Hand dem kleinen Tier entgegen.
Ich wollte helfen, denn irgendwie hatte es sich im Unterholz verfangen, doch ein Lächeln konnte ich mir wiederrum nicht verkneifen.
Sein linkes Ohr blutete, denn es war an den Dornen hängengeblieben, währrend ich versuchte, es zu befreien.
Als ich dieses hilflose kleine Wesen endlich freibekommen hatte, sprang es mich boshafter Weise mit gebleckten Zähnen an und ich musste mich ganz schön wehren um es abzuschütteln.
Jedoch zerkratzte es mir dabei die rechte Schulter, in welcher sich sofort ein starker Schmerz ausbreiteten.
Mit geschocktem Gesicht und schmerzen, wollte ich dem, achso
niedlichem Tier, hinterher, aber es war leider zu schnell für mich.
Was hätte ich nicht alles gegeben, um die gleichen flinken Pfoten wie der Wolfswelpe zu haben.
Aber was half alles Wünschen... Mir blieb doch nur, weiter hinterher zu rennen.
Aber da machte mir die Natur einen Strich durch die Rechnung.
Ich fand mich kurzer Hand auf dem Boden wieder... Wieso achtete ich nie auf meine Umgebung?
In meiner Angst hatte ich einen tief hängenden, leider absolut unnachgiebigen Ast eines Wallnussbaums übersehen.
Ich hob die Hand an die Stirn und
betrachtete kurz darauf meine roten Fingerspitzen.
Erst die zerkratzte Schulter und nun ein Platzwunde am Kopf, wo solle das noch enden?
Na toll! Allein, blutend, in einem dunklen Wald und das alles noch bei Nacht!
Ich starrte in die mich plötzlich umgebende Dunkelheit.
Mich beschlich ein mullmiges Gefühl, allein mit schmerzen und dies auch noch bei Dunkelheit im Wald.
Eine Hand berührte meine verletzte Schulter und ein Husten zerbrach die Stille, die mir zuvor fast den Verstand
raubte.
Ich erschrak, lies es mir aber nicht anmerken und drehte mich rum, doch irgendwie war da niemand.
Plötzlich und unvermittelt, griffen von oben herab zwei muskulöse Arme nach mir und zogen mich in ein spartanisch eingerichtetes Nest, und neben mir saß Tarzan, der Herr des Dschungels.
Naja, vielleicht nicht Tarzan, aber jemand, der so aussah.
Völlig verfilzte Haare, dreckige Klamotten... Er war einfach nur komplett schmutzig!
Er roch auch nicht gerade sehr angenehm.
"Du mußt leise sein!", flüsterte er.
Verwirrt blickte ich ihn an.
Ich fragte mich, wieso hatte er mir dann nicht schon eher geholfen, dann wäre mir nicht soviel zu gestoßen.
"Warum...?", begann ich zu fragen, doch er presste mir sofort seine Hand auf den Mund, sah mich durchdringend an und zischte: "Scht!!!"
"Man, der Typ wollte dir gerade das Herz raus schneiden."
WAS?! "Welcher Typ?" Ich betrachtete den Verrückten vor mir.
Ich dachte mir, als ob das nicht schon reichen täte, eine zerkratzte Schulter, eine Platzwunde am Kopf und nun wollte
noch irgendein durchgeknallter Typ mein Herz haben, also langsam wurde es mir zu mysterious und ich fragte mich, wo bin ich hier?
"Schau!", hauchte er und zeigte in die Richtung, aus der ich gekommen war.
"Ich kann nichts sehen... Falls du es nicht mitbekommen hast: Es ist Stockdunkel!"
Er verdrehte genervt die Augen. "Sieh ganz genau hin!"
Ich sah genauer hin, doch konnte immer noch nichts erkennen, aber ich hörte ein schleifendes Geräusch und ein unverständliches brabbeln.
Meine Augen taten schon weh, als ich endlich erkannte was dort unten vor sich
ging.
Ich sah etwas erstaunliches und traute aber meinen Augen nicht, da unten war ein hinkender Igel der vor sich her schimpfte, also hatte mich der Ast doch härter am Kopf getroffen, als ich es erst annahm.
Und dann passierte es, er fing dann auch noch an mit mir zu reden!
"Hey Menschenbraut, hast du Macha gesehen?"
Völlig perplex starrte ich ihn an: "Wer bitte ist Macha?"
"Sitzt doch da neben dir!", rief der Igel empört und humpelte auf uns zu.
Ich drehte mich zu Macha um und sagte
zu ihm: "He Du, da unten will Dich jemand sprechen," nun war es um mich geschehen, völlig durchgeknallt, auf einem Baum hockend und zu allem Überfluß rede ich auch noch mit einem hinkenden Igel.
"Mhm... Oh... Warte Klico ich komme gleich."
Klico... was für ein bescheuerter Name für einen Igel...
Was sollte ich mir jetzt noch Gedanken machen über den komischen Namen vom Igel oder dem Möchtegern Tarzan, doch bei einen war ich mir sicher, ich müßte zum Arzt gehen, wenn ich jemals von diesem Baum runterkäme, doch Macha lies mich noch nicht gehen, wegen der
Schattenwesen.
"Schneid ihr eine Locke ab, Macha!"
Macha, glotzte nur doof in die Welt hinein.
Wusste er jetzt nicht was er tun sollte?
"Na los! Eine ihrer Haarlocken! Das ist alles was wir brauchen! Die Haarlocke der Menschenbraut!" Irgendwie war mir dieser Igel überhaupt nicht sympathisch...
Tarzan sah mich von der Seite an. Überlegte er ernsthaft mir eine Locken abzuschneiden?! Doch dann schüttelte er den Kopf
Gefiel ihm meine Lockenpracht?
"Wir gehen zu ihrem Haus und beschaffen uns ihre Haartropfen aus
ihrer Bürste", beschloss Macha mit Befehlston.
Haartropfen??? Was genau meinte er damit???
Nervös huschten meine Blicke zwischen Macha und Klico hin und her.
An was für Psychophaten war ich hier eigentlich geraten?!
Diese Frage konnte mir keiner beantworten, zu allem Überfluß sagte Macha zu Klico, "Wir müßen vorher noch zum Kiwininja, er kann uns auch noch helfen", ich konnte es nicht fassen nun noch so ein komischer Typ, ich zweifelte schon an meinem Verstand.
"Könnte mich mal einer aufklären, was
ihr Psychos eigentlich von mir wollt?!"
Vielleicht eine Psychofrau züchten, aus den vielen Einzelteilen, die wir schon gesammelt haben.
"Ein Haartropfen, Menschenbraut, das haben wir dir doch gesagt!" Klico wirkte genervt.
"Kommt jetzt!", kommandierte er und stapfte los, bis die Dunkelheit ihn verschluckte. Doch ich blieb wie erstarrt stehen während Macha den Baum herunterkletterte.
"Na los! Klico wartet nicht gerne!" Ich wollte aber nicht diesem durchgeknallten Igel hinterher, der sich beim gehen auf
seinen Krückstock stützte, und zu diesem Kiwininja wollte ich schon gar nicht... warum auch, der war bestimmt genauso durchgeknallt, wie diese beiden hier!
Überwältigt von beiden, musste ich erstaunt feststellen, dass der Krückstock über einen Düsenantrieb verfügte, und ich zwischen den Beiden sitzend , im Slalom durch den Wald flog.
Von weitem sah ich auf einer Lichtung, mitten in einem Lichtkegel, einen weißen Marmorpalast.
Hilfe, dort lebt doch wohl nicht der Kiwininja.
Als wir landeten und den Mamorpalast betreten wollten, kam ein plumper grauer
Vogel auf uns zu, der ein grünes behaartes Ei vor sich herkullerte.
Sollte so der Kiwininja aussehen?
Vielleicht ist der Kiwininja im Ei und meditiert, wundern würde mich nichts mehr, ich lies es einfach auf mich zukommen und versuchte meinen Mund zu halten.
Allerdings... das war kein Ei. Aus dem grünen Fell heraus funkelten mich plötzlich zwei gelbe Augen bösartig an.
Ich nehme zurück, was ich eben gesagt habe; anscheinend gab es doch noch Sachen, die mich verwunderten.
Plötzlich machte es ein seltsames Zischgeräusch, und Dampf stieg über dem Etwas auf.
Nun war die Katze aus dem Sack, ich blickte noch immer verwundert drein und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Denn da stand es vor mir, ein kleines dürres Etwas das sich wacklig auf seinen dürren Beinchen vorwärts bewegte.
Was ich davon halten sollte, wusste ich allerdings nicht so genau... Erst wurde ich entführt und nun torkelt dieses... dieses Viech auf mich zu!
Es begrüßte mich höfflich, also hat es
Anstand und stellte sich vor: "Ich bin", oh nein jetzt kommt es, "ich bin der Wächter......"und hustete und es kam mir so vor, als kenne ich dieses `husten´ und zwar von einer Katze, wenn sie ein Fellknöll rauswürgt, es war eklig anzusehen.
Der Wächter also! Was mag da noch auf mich zukommen?
Ist es etwa doch der Vogel?
Eins wusste ich aber auf jeden Fall: Das Ding war hässlich!
Nachdem er sich nun ausgehustet hatte, fragte er mich: " Wo bin ich stehen geblieben, ich war so schwer beschäftigt und habe es vergessen".
Noch ehe ich antworten konnte, dass er
sich nur vorgestellt habe, setzte der Vogel zum Sprung an. Er drehte sich in der Luft, um schon bald in einer bildschönen Ninjagestalt vor mir zu stehen.
Verdammt, wenn der das auch rückwärts könnte, wäre ich ihm sehr dankbar.
Als die Sonne begann unterzugehen, sah ich am Boden plötzlich vier mir bekannte Schatten.
Die hatten mich schon die ganze Zeit im Visir!
Aber was wollten sie von dem armen Wolfswelpen?
Da gab es nichts für ihr Zuchtweib.
Ich war von der Beinarbeit des tollen Ninjatypen so begeistert, dass mich der
Rest der durchgeknallten Typen überwältigen konnte.
So landete ich tief im Keller des Marmorpalastes, in einem von Spinnweben verhangenen, dunklen Verließ.
Als sich dann noch eine Spinne von der höchsten Stelle der Decke abseilte, gruselte es mich schon gewaltig.
Gehörte diese mit zu dem Gespann?
Wie kann ich mich nur wehren?
Ich suchte sogleich nach einem Plan.
vielleicht war das hier ja so ähnlich wie bei Harry Potter oder so. Leider hatte ich keinen Zauberstab, also brachte es wohl nichts "lumus" zu sagen...ich sagte es trotzdem...und es passierte, wie zu
erwarten nichts. Ich war mir nicht sicher ob ich überhaupt als Zauberer geeignet war.Zehn Sekunden später viel mir auf, wie krank meine Gedanken waren...ich sollte einen gute Arzt aufsuchen...gab es in der Winkelgasse auch ein Ärztehaus??
So richtig in den Schlaf kam ich nicht.
Hielten mich die Grübeleien wach?
Oder war es eher die Spinne, die mir immer näher kam?
Irgendwann fielen mir dann doch noch die Augen zu.
Ich begann zu träumen.
Waren das Trugbilder, oder sollte mir der Traum einen Ausweg zeigen?
Hell und deutlich sah ich den Fluchtweg.
Über mir ein Loch, durch das Licht eindrang.
Es zeigte sich jedoch wieder einmal ein Schatten.
Das riesen Viech hängt über mir und greift mit seinen riesen Beinen nach mir um mich einzuspinnen.
Schlimmer kanns nicht mehr kommen.
Jetzt heißt es nur noch kämpfen, und das ohne Kampfwerkszeug.
Ich erinnerte mich an den Kurs Selbstverteidigung und da fiel mir wieder alles ein, obwohl ich nie wirklich dort aufpasste, sondern immer nach jemanden Ausschau hielt , aber dies ist eine andere Geschichte, ich muß mich jetzt erstmal durchkämpfen bis zum Loch um aus
diesem Irrenhaus auszubrechen und endlich einen Arzt aufsuchen.
Ich höre, wie sich die schwere Eisentür meiner Zelle öffnet und wache auf.
Anscheinend habe ich doch geträumt...
Ein Schatten kommt bedrohlich auf mich zu, in der Hand hält er einen Peitschstock.
Und nicht nur das, in der anderen hält er eine Garnitur aus recht wenig Leder, welche er mir vor die Füße donnerte.
Ich kann nicht viel erkennen, aber irgenwie riechts hier nach Grufti.
Was denkt sich dieses Etwas nur?
Aber Spaß versteht der nicht.
Denn schon schnalzt die Peitsche durch die Luft.
Mir Eile gebietend.
Langsam quälte ich mich in das wenige etwas, unter dem geschnalz der Peitsche.
Kann der Alte es nicht mehr aushalten?
Plötzlich berührte mich etwas überaus hartes.
Aber es war auch eiskalt.
Ich war mir nun nicht sicher, ist es die Umgebung, wo ich mich befand oder war es der Hauch von Nichts, daß mich zum zittern brachte oder war es das Gefühl des Unerwateten, ich war verwirrt, aber nicht unbedingt ängstlich, eher war es ein verlangentes Gefühl, aber nach was?
Während ich so grübelte berührte mich das Harte Kalte am ganzen Körper.
Was oder wer war das nur?
Es lehrte mich das Zittern!
Diesesmal machte sich mehr die Angst breit.
Warum gab sich dieses Etwas nicht zu erkennen?
War es genauso gefangen in einem Gefühlschaos, fragte es sich, ob es mir schaden solle oder ob es mir helfen sollte meine Flucht zu ermöglichen?
"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben... Im Gegensatz zu dem da vorne, der dir das Lederteil gegeben hat... vor dem solltest du Angst haben!" Es musste das kalte etwas sein, dass mir diese Worte ins Ohr hauchte...
Ein Hauch flog an mir vorbei, der mich etwas wärmte.
Aber es war kein Hauch, ich fand mich plötzlich in einer hauchzarten, durchsichtigen Stoffbahn wieder.
Die Wärme tat mir gut, aber das mulmige Gefühl blieb.
Wer war nur der Andere, der mir das bisschen Leder, das mich so frieren ließ, hier in die Hand gedrückt hat?
"Was soll das?!" Mein Peiniger kam wütend auf mich zu und entriss mir das bisschen Wärme wieder.
Ich spürte regelrecht die Spannungen, die sich zwischen uns aufbauten.
Etwas unerwartetes schien auf mich zuzukommen.
Aus einer Ecke, in die das Etwas entschwunden war, hörte ich es klirren.
Eine neue, aber auch schreckliche Erfahrung wird auf mich zukommen. Ich spürte es!
"Los! Auf die Knie!" So allmählich schnürte mir meine Angst die Kehle zu...
Ich kniete auf dem kalten Steinboden, und der warme Hauch überzog mich wieder.
Meine Angst ging zurück, in der Wärme steckte so viel Liebe.
Diesesmal hauchte mir aber keiner ein Wort ins Ohr.
Aber ich war mir sicher.
Es war sie, meine Mutter, die mir da ihre Hilfe darbrachte.
Und doch befreite sie mich nicht, aus der Gefangenschaft dieses
Etwas.
Warum wollte sie mich nicht befreien oder wollte sie mich etwas lehren, aber was, tausend Fragen gingen mir durch den Kopf, dennoch fühlte ich mich etwas geborgen, aber auch einsam und verloren.
Der modrige Geruch seines Atems, und das Rascheln, vielleicht von Ketten, kam immer näher.
Ich erstarrte in meiner Position, meine Knien fühlten sich eiskalt und abgestorben an.
Dann passierte es.
Ich wurde in Ketten gelegt und hochgezogen, so dass ich schwebend nur einige wenige Zentimeter über dem
Boden im Raum hing.
Ich brachte vor Schmerz und Angst keinen Ton mehr hervor.
Was sollte da noch auf mich zukommen?
Ich war diesem Etwas hilflos ausgeliefert.
Jetzt spürte ich den Peitschengriff, wie er zwischen meinen Brüsten entlang glitt, bis hinab zu einer Stelle, die mir Angst machte.
Die Schmerzen, der Krampf, das Zittern, war es das was ihn so anmachte.
Meine Arme schienen sich aus den Gelenken zu reißen.
Und noch immer verharrte der Peitschenstiel an dieser Stelle.
Meine inneren Schreie konnte keiner
hören.
Plötzlich wieder das Zischen.
Ich wurde von einem Schmerz durchzuckt, von dem ich dachte, dass er meinen Leib durchtrennt.
Etwas warmes lief an mir herrunter.
War das Blut, was da an meinem Körper runter lief?
Oder war es wieder meine Mutter, die mich tröstend streichelte.
Ich griff nach allen Gedanken, die mich wieder so richtig aufbauen konnten.
Ich spürte eine warme Zunge an mir.
Mal spitz und hart, dann wieder weich wie ein Lappen, erquickte sie sich an meinem Blutfluss.
Was war das nur für ein abartiges
Etwas?
Hallo, mit Gewalt vorgehen, aber zu feige sich zu zeigen.
Dieser Gedanke durchzuckte mich gerade, als ich den nächsten Schmerz spürte.
Und zwar genau dort wo vorher der Peitschenstiel verweilte.
Was tat er da?
Meine Glieder schienen zu zerbersten, und ich hörte mich schreien: "Lass mich doch endlich runter, ich tu auch alles was Du willst!"
Aber das Etwas machte immer weiter.
Es schien seinen Spaß am Quälen zu haben.
Der Schmerz schüttelte meinen Körper.
"Bitte..." Ich begann zu schluchzen.
Ein Schuss und dann noch ein Schuss.
Mein warmer Hauch kühlte ab und säuselte nur noch so vor sich hin.
Oh wie ich ihn vermissen werde.
Meine Ketten klirrten und ich landete unsanft am Boden.
Das Geklirre, hallte noch lange in meinen Ohren nach.
Wieder nahm ich den miefigen Geruch war, der genau über mir war.
Das Ungeheuer schleckte wieder an mir rum und ich ekelte mich so.
Warum gab er sich nicht zu erkennen?
Neben mir prasselte es.
Jetzt traf sie mich, eine warme stinkende Flüssigkeit.
Ich ergab mich in alles.
Mir ist inzwischen alles egal.
Aber warum geht er nicht weiter?
Qualen stehe ich doch schon genug aus.
Aber woher kenne ich nur diesen Geruch?
Es muss jemand bekanntes sein!
Was wird da noch kommen?
Warum stellt er mich so auf die Folter?
Meine Angst lähmt mich, ich scheine das Bewusstsein zu verlieren.
Ein heller Tunnel öffnete sich vor mir.
Ist das der Weg ins Jenseits, oder der Ausweg?
"Menschenbraut! Ey, Menschenbraut!" Ein Krückstock wird unsanft in meine Seite gedrückt.
Blinzelnd richte ich mich auf und reibe mir die Augen.
"Wo bin ich?", frage ich verwundert.
"In Sicherheit. Klico hat dich gerettet, Menschenbraut!"
"DU hast mich gerettet?! Aber du bist doch..."
"Klein und schwach?" Der Igel musterte mich genervt.
Ich hatte zwar eher an, du bist ein Krüppel gedacht, aber es war vielleicht keine gute Idee, dass meinem anscheinenden Retter zu erklären.
Gemeinsam schlichen wir zwei lahmen Ritter einen Weg entlang, der nichts mehr mit dem gruseligen Wald zu tun hatte.
Die Sonne tat mir gut, nach den Tagen in der Dunkelheit, schmerzte aber auch sehr in den Augen.
Ich spürte regelrecht wie das Leben wieder in mich zurückkehrte.
"Wo ist Macha?", fragte ich, um das erdrückende Schweigen zu brechen.
Ich versuchte Klicos Blick einzufangen, doch er wich mir aus. "Sie haben ihn!" Er warf mir einen funkelnden Blick zu.
Dieser sah aber ziemlich schelmisch aus, genauso wie der ganze Igel, mit seiner Nickelbrille und den verwirbelten Borsten, durch die Windräder, die gerade unseren Weg kreuzten.
Konnte ich das ernst nehmen?
Wer hatte ihn?
War es nicht unsere Pflicht auch ihn zu retten?
Ich versuchte Klico zu überzeugen, mit mir einen Plan zur Rettung zu machen.
Doch Klico schüttelte energisch den Kopf. "Nein, Menschenbraut! Wir brauchen erst die Haartropfen!!! Erst dann können wir Macha retten",
"Okay," sagte ich zu Klico, " aber warum brauchst du unbedingt die Haatropfen und für was?"
"WIR brauchen die Haartropfen, um das Portal zu öffnen.", antwortete er mir zögernd.
Na toll!
Ein paar Haartropfen als Schlüssel zu
einem Portal, welches wir auch erst noch suchen mussten.
Wo findet man die Haartropfen?
Und wo ist das Portal?
Das Igelchen wusste auch nicht so recht weiter.
Mussten wir genau so viele schreckliche Sachen erleben, wie beim Märchen "Das Wasser des Lebens"?
Am Besten, wir schlafen erstmal eine Nacht darüber.
Im Traum eröffnen sich einem immer neue Wege.
Manchmal möchte man diese Wege, aber auch gar nicht wissen...
Ich wollte die Wege, die sich mir im Traum erschlossen, jedenfalls nicht
ausprobieren.
Aber aufgeben mochte ich auch nicht.
So machten wir beide uns erstmal auf den Weg um die Haartropfen zu suchen.
Es ging bergauf und wieder ab.
Durch steiniges Gelände.
Mal kühl und mal glühendheiß.
Und noch immer war kein Ziel zu sehen.
Wonach suchten wir eigentlich?
Auf dem Weg fing ich so stark an zu schwitzen, dass mir sogar das Wasser aus den Haaren tropfte.
Igelchen grinste mich verschmitzt an.
Aus einem Täschchen zauberte er einen kleinen Flakon und fing meine Haartropfen auf.
"Der Weg hat sich gelohnt!", sagte er
spitzbübisch.
Und wo gehts nun hin?
Jetzt gehts nach Norden, bis hin zum spitzen Berg, der einen Hexenschatten wirft.
Unser Weg führte uns in einen dunklen Wald.
Als es immer dunkler wurde, übermannte uns die Müdigkeit.
Wir bauten uns noch schnell ein Moosbett , um schon bald in einen tiefen Schlaf zu sinken.
Als wir erwachten, ging unser Weg weiter.
Klico führte mich immer geradeaus durch den Wald.
Wir stolperten über Baumwurzeln,
wateten durch Wasserläufe, durchquerten ein großes Moor und noch immer war der Wald nicht zuende.
Kein Licht wohin man sah.
Und dieser Weg sollte uns noch tagelang erhalten bleiben.
Doch irgendwann fiel ein einzelner Lichtstrahl durchs dichte Geäst der Bäume.
Kurz darauf blendeten mich abertausende von kleinen Sternen.
Ich hatte nicht gewusst, dass Sterne so hell sein können.
Bald werden wir eines Besseren belehrt, denn es sind nur abertausende Irrlichter, die uns vom Weg abbringen wollen.
Aber wenn man nicht weiß, welches der
richtige Weg ist, wie kann man dann davon abgebracht werden?
Wir marschierten weiter geradeaus, und trampelten alles nieder, was sich uns in den Weg stellte.
Wir liefen mit dem Wolfsgeheul um die Wette.
Gehörten ein paar Sterne, zu ihren Augen?
Jeder kleine Knax, hinter, vor und neben uns, ließ uns um einiges schneller werden.
Lustig wie der kleine Klico da mithielt.
Seinen Krückstock immer zum ersten Schlag bereit.
Dabei war es doch nur der kleine Wolfswelpe, damals aus dem Wald, der
uns mit seinem Rudel begleitete und beschützte.
Das brauchte er gar nicht, denn schon bald wurden wir für diesen Gewaltmarsch belohnt.
Es wurde hell und heller.
Vor uns eröffnete sich ein Tal, in dem ein Berg sich erhob, der aussah wie ein Zuckerhut, aber einen riesen Hexenschatten auf das saftige Grün des Tales malte.
Wir hatten es geschafft.
Und wo war nun das Portal.
Ein Terpentinenweg führte hinauf bis zum Gipfel.
Wir versuchten dieses steile Ding zu erklimmen.
In der Gluthitze der Sonne fingen meine Haare abermals an zu tropfen, und Igelchen sammelte tüchtig weiter.
Wer weiß, wozu man diese vielen Haartropfen noch gebrauchen kann?
Wir quälten uns langsam hinauf.
Rechtsseits erhob sich der Berg, Linksseits fiel der Berg immer steiler ab.
Der schmale Stieg verengte sich und wurde wieder breiter, was uns den Aufstieg enorm erschwerte.
Was noch schlimmer war, Klico konnte nicht mehr mithalten und ich trug ihn Huckepack.
Völlig gebückt unter der Last, schlich ich mich den Berg hinauf.
Immer mal wieder hielt ich mich an
Büschen fest, und wagte nicht nach links in die Tiefe zu schaun.
Und als ich mich so von Busch zu Busch, von Ast zu Ast hangelte, da tat sich etwas Glänzendes vor mir auf.
Es funkelte im vollen Glanz des Sonnenscheins.
War es das Portal?
Aber nicht das was wir suchten.
Nein, hier war Klico zu Hause.
Bisher dachte ich immer das Igel unter einem Reisighaufen leben.
Wir mussten noch weiter hinauf, kehrten aber ersteinmal bei Klico ein um Kräfte zu sammeln.
Ich staunte nicht schlecht, als ich Klicos Schlafgemach betrat.
Was war das denn für ein Bett?!
Mir schien, als ob Klico öfters Besuch bekam.
Das riesen Himmelbett, hatte eine mit Laub gefüllte Matratze, darüber seidene rote Bettwäsche und unter dem Baldachim des Bettes schwebte ein riesiger Spiegel.
Jetzt wurde mir doch etwas mulmig.
Mit wem hatte ich es hier zu tun?
Mit einem zahmen, hinkenden Igelchen bestimmt nicht.
Aber vielleicht täuschte ich mich ja.
Igelchen, lag neben mir und schnarchte, dass der ganze Berg wackelte.
Kein Wunder die letzten Tage waren ja auch ganz schön anstrengend gewesen.
Also hatte ich auch nichts zu befürchten.
Am anderen Morgen, zeigte mir Igelchen dann einen geheimen Aufstieg.
Aber zuerst begaben wir uns in seine Vorratskammer.
Schnecken krabbelten die feuchten Wände empor, Äpfelberge türmten sich auf und auch andere Leckereien für Igel fanden sich darin.
Nachdem wir gestärkt waren, begannen wir den Aufstieg.
Und schon bald standen wir vor einem riesigen Portal.
Eine schwere Holztür mit schönen Ornamenten versperrte uns den Weg.
Igelchen kannte sich aus.
Er klappte ein Ornament auf und
entnahm daraus einen riesigen Schlüssel.
Ich steckte ihn ins Loch und drehte ihn knarrend um.
Gemeinsam drückten wir die schwere Holztüre auf, und fielen völlig entkräftet in das Verließ, welches ich genau kannte.
Wir brauchten lange, eh wir uns an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Ein Geruch, den ich auch kannte, breitete sich aus.
Und jetzt sah ich ihn.
Macha war jetzt an meiner statt in Ketten geschlagen.
Ich hatte damals also zwei Retter.
Macha hatte es nicht geschafft zu fliehen.
Aber wie hat Klico es nur geschafft mich aus dem Verließ zu schaffen?
Jetzt grübelte ich darüber nach, wie wir Macha wohl aus den schweren Ketten befreit bekämen.
Ich staunte nicht schlecht, denn Klico, holte das Fläschchen mit meinen Haartropfen aus seiner Tasche und beträufelte die Ketten mit diesen.
Augenblicklich lösten sich die schweren Eisenketten auf und Macha fiel schwer zu Boden.
Und was nun?
Ich legte seine Arme über meine Schultern und schleifte ihn bis zum Portal.
Igelchen ging jetzt nicht mehr aufrecht,
nein, er stand auf seinen 4 Beinchen vor mir.
So geht das also.
Ich legte Macha auf Klico ab, und dieser schlich langsam die steile Treppe hinab.
Mit den restlichen Haartropfen betupften wir Machas Lippen, und sogleich kehrte das Leben in Macha zurück.
Und nun lagen wir zu dritt in diesem riesen Himmelbett.
Als Macha und ich uns am nächsten Tag auf den Weg machten, war alles so anders.
Wir waren beste Freunde geworden.
Vergnügt tanzten wir durch den Wald, genau bis zu einem versteckten kleinen See.
Unter dem Wasserfall reinigten wir uns.
Als Macha so groß und rein vor mir stand, glaubte auch ich an Märchenprinzen.
Mein Herz drohte Kabolz zu schießen.
Da war es das Gefühl, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte.
Ich war ausgerissen um etwas zu suchen, was ich nicht kannte.
Glück und Liebe.
All die Strapazen haben sich gelohnt.
Ich habe beides, wenn auch auf abenteuerliche Art und Weise, gefunden.
Killerkeks Richtig gut, was daraus geworden ist! :) Zwischendrin dachte ich erstmal so: "Okay, Peitsche, ähhhhhhhhhm?" Nein, ich denke gaaaar nicht zweideutug xD Ich mags^^ LG,Killerkeks |