Beschreibung
Auf Trollbaers Hinweis versuch ich jetzt mal mein Gedicht, dass den gleichen Namen hat, in eine Kurzgeschichte umzuformulieren. Wäre sehr glücklich,wenn ihr mir sagen könntet ob es mir gelungen ist.
Bis gestern war meine Welt noch in Ordnung. Bis gestern gab es noch uns drei. Marianne Maier, meine Mutter, Marthias Maier, mein Vater und mich Melissa Maier. Von Verwandten wurden wir immer Scherzhalber "die 3 M&Ms genannt". Mein Vater war auf die Idee gekommen, mir auch einen Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben M zu geben. Er fand es lustig. Mein Vater war sowieso ein sehr offene und lustiger Mensch. Warum ich in der Vergangenheit erzähle? Nun, weil er gestern Mittag am Donnerstag den 26.April.2007 gegen 10.30 auf einer Bundesstraße ums Leben kam. Den Ärzten nach zu urteilen starb er schnell, doch wie ist grausam. Ich weis nicht ob ich es schaffe es aufzuschreiben. Aber ich werde es versuchen.
Er verließ wie jeden morgen gegen 9 Uhr das Haus um zur Arbeit zu fahren. Er arbeitete als Immobilienmarkler in einer 20 km entfernten Stadt. So hat es mir zumindest meine Mutter erzählt, denn ich hab mich bereits um 7.45 Uhr nach dem Frühstück von ihm verabschiedet. Denn ich musste ja in die Schule. Gegen 11 Uhr kam Frau Galle in unsere Klasse. Das ist die Sekretärin unserer Schule. "Melissa Maier? Könnte ich Melissa Maier mal bitte kurz mit ins Büro nehmen?" Sie ging kurz zu unserm Musiklehrer und flüsterte ihm etwas zu. Herr Laun wurde kurz blass und wante sich dann an mich. "Geh bitte mit ihr mit!" Ich dachte mir nichts schlimmes dabei und musste über die doofen sprüche wie "Was hastn jetzt wieder angestellt?" von meinen Mitschülern nur schmunzeln. Wir gingen über den Flur und ich musste mir das Lachen verkneifen, weil Frau Galle wie eine Ente lief. Im Sekretariat fand ich meine Mutter mit aufgequollen Augen vor. "Mama, Mama was ist denn los?" rief ich aufgeregt und wurde sofort von ihren Armen umschloßen. "Melissa, meine arme kleine Melissa" wimmerte sie nur. Das fand ich gemein. Den mit 10 Jahren ist man alles andere als klein. Das war zumindes meine Meinung damals. "Nochmal mein herzlichstes Beileid" ertönte die gedämpfte Stimme unseres Direktors im Hintergrund. Mama nickte nur, nahm mich an die Hand und brachte mich nach Hause. "Ich will jetzt nicht heim. Ich muss doch noch in die Schule" protestierte ich, doch Mama antwortete nicht. Zu Hause schenkte sie sich etwas ein, wovon ich nur "Konj.." lesen konnte. Es stinkte eklig nach Alkohol. Mir brachte sie ein Glas Milch und setzte sich zu mir aufs Sofa. "Melissa, du musst jetzt ganz stark sein. Hör mir gut zu und unterbrich mich nicht!" Ich nickte und lauschte gespannt. "Der Papa wird heute nicht nach Hause kommen. Er..." Sie fing an zu weinen und ihre Stimme verebbte. "Aber das ist doch nicht so schlimm!" antwortete ich. "Papa schläft doch manchmal im Büro." "Nein Melissa. Er schläft nicht im Büro. Er ist jetzt bei Mimi" Nun verstand ich überhaupt nichts mehr. Denn Mimi war meine Katze, die vor einem halben Jahr gestorben war. "Papa hatte einen Unfall und ist tot!!!" schrie sie fast.
Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Die Beerdigung fand statt und es kamen lauter schwarz angezogene Menschen. Mama weinte sehr viel in diesen Tagen. Mir selber war nicht zum weinen. Ich vermisste Papi nur so schrecklich. Ich hatte ihn nun schon seid 5 Tagen nicht mehr gesehen. Ob er Mimi wohl sagen würde, dass ich sie lieb hatte?
In den Tagen nach der Beerdigung fingen die Ferien an und Mama wurde immer dicker. Als ich meinte sie solle weniger essen, damit sie nicht so dick wird meinte sie nur: "Im Oktober bekommst du ein Geschwisterchen!" Je dicker ihr Bauch wurde, umso mehr stank unser Haus nach Alkohol. Wenn ich Mama etwas fragen wollte,bekam ich keine Antwort mehr. Nachdem die Schule wieder anfing musste ich mir frühs selber Pausenbrote schmieren und kochen musste ich auch lernen. Denn Mama war dazu nicht mehr im Stande. Sie lag die meiste Zeit im Bett und hatte ganz rote Augen. Eines Tages wollte ich ihr das Mittagessen ans Bett bringen,wie ich es immer tat. Als ich die Tür öffnete schlug mir ein so starker Alkoholgeruch entgegen, dass ich erst einmal die Fenster öffnen musste. Meine Mutter schlief und ich war so böse auf sie, dass sie in diesem Zustand trank, dass ich alle Flaschen nahm die ich fand und in die Toilette leerte. Am Abend wachte Mama auf und wollte natürlich wissen, was mit den Flaschen passiert war. "Die sind leer und werden auch nicht mehr gefüllt!" antwortete ich patzig. "Denk an klein Luka!" ermahnte ich sie. Denn mittlerweile wusten wir,dass es ein Junge werden würde und ich nannte ihn liebevoll "klein Luka". Mama ging nur noch aus dem Haus, wenn ich sie zwang. Denn Großeinkauf konnte ich nun wirklich noch nciht erledigen. Ich hatte schon genug damit zu tun zu kochen,zu waschen und auch noch mit der Schule zurecht zu kommen. Meine Noten waren zum Glück nicht abgerutscht. Dafür machte ich mir immer mehr Sorgen um mein kleines Brüderchen. Mama dachte nämlich gar nicht daran sich die schweren Tüten abnehmen zu lassen und abundan fand ich sogar noch eine Alkoholflasche in ihrem Zimmer.
So vergingen die Tage bis zu klein Lukas Geburt. Mama wollte in kein Krankenhaus. Sie lag den ganzen Tag auf dem Sofa und schrie vor Schmerzen. Ich konnte mir das nicht anhören und wäre am liebsten auf den Spielplatz gegangen. Aber ich hatte Angst, dass Mama etwas zustoßen könnte. Plötzlich hallte der Schrei eines Babys durch unser Haus.