Gedichte
Gedanken an jene, die einst entschwanden...

Rasch, Kind,

Verschließe die Tür,

Denn draußen

Ziehen Schatten umher.

Frage den Wirt;

Er weiß, was geschah,

Weiß, was in jener Nacht

Sich zu ihm verirrt.

Und alles, was dort getan,

An Schande und Grausamkeit;

Die Gäste verschweigen

Jenen frevelhaften Wahn.

Rasch, Kind,

Verschließe die Tür,

Denn draußen

Ziehen Schatten umher.

Klingt des Richters Wort

In bloßer Blasphemie.

Fragende Gesichter…

Welcher Gerechtigkeit Ort?

Und sie alle wissen,

Was man im Dunkeln tat,

Doch ratlos schweigen sie,

Wollen die Untat nicht missen.

Rasch, Kind,

Verschließe die Tür,

Denn draußen

Ziehen Schatten umher.

Im hohen Kreise man sich lobt

Für solch grausigen Plan,

Der vernichtet zarte Seelen

Und in ihren Köpfen tobt.

Ja, sie alle sind verdorben!

Sie wissen’s genau;

Würden für dunkle Gelüste,

Gar dich Knäblein ermorden.

Drum rasch, Kind,

Verschließe die Tür,

Denn draußen

Ziehen Schatten umher.

Und eh’ dich ereilt

Solch böses Geschick,

Bleibe nur dorten,

Wo die Sicherheit weilt.

Denn niemandem,

Kannst du noch trauen

Nur gedenken kannst du jener,

Die einst verschwanden.