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Brief an Lala. - Wird sie ihn je lesen?

Brief an Lala

Ich weiß nicht was es war, das mich dazu brachte dich zu mögen.
War es dein Lächeln? Deine Art zu scherzen? Die Tatsache, dass du dich lieber
mit uns, als mit ihnen umgibst?
Ich weiß nur, dass ich dich mochte - immernoch mag- irgendwie immer mögen werde.
Warum? Das weiß ich nicht.

Schließlich habe ich dir all meine Sorgen, mein Glück, mein Leben anvertraut und du hast
all das genommen und in die Ecke geschmissen.
War das der Grund? War es, weil ich dir vertraut habe?
Weil ich geglaubt hatte, du würdest mich stützen, als ich versuchte wieder aufzustehen?

Ich habe dich sehr gern gehabt. Du hattest deinen Platz tief in meinem Herzen.
Niemand hätte etwas schlechtes über dich sagen können ohne, dass ich dich verteidigt hätte.
Du warst für mich eine Freundin, ein Vorbild.
Zu dir habe ich aufgesehen und mir gedacht, dass ich so werden will wie du.
Du warst für mich da. Und aufeinmal, als alles ans Licht kam, hieß es, ich sei die Böse.
Ich wäre krank und bräuchte Hilfe. Die halbe Schule wusste bescheid. Ich war ein Freak!
Nein das war ich nicht! Und Du wusstest das- weißt es immernoch.
Aber das war jetzt auch egal. Alle wussten es. Alle glaubten dir. Wer mir glaubte?
Niemand. Nicht einmal der Psychologe zu dem ich ging, damit die Situation nicht noch schlimmer wird. Klasse, wozu gibt es diese Typen eigentlich, wenn sie dir nicht einmal glauben?

Ich wollte dir nie weh tun, dich unter Druck setzen oder dich verletzen. Ich wollte, dass du glücklich bist. Du warst meine Freundin. Zumindest dachte ich das.

Als mir der Schuldirektor sagte, was du mir vorwürfst, bin ich aus allen Wolken gefallen.
Ich würde dich stalken? Es stimmt  nicht  und das weißt du.
Ich habe mich nicht ganz richtig verhalten und vielleicht war es dir ein bisschen zu aufdringlich. Das weiß ich jetzt. Aber du hättest mir nur einmal etwas in diese Richtung sagen müssen. Ein einziges Mal- und ich hätte dich in Ruhe gelassen! Ich dachte du willst diese Freundschaft auch. Und das dachten auch alle, die von ihr wussten.

Das alles wäre Grund genug, dich zu hassen.  Doch das geht gar nicht. ich kann dich nicht hassen. Du liegst noch immer tief in meinem Herzen. Als schmerzhafte Erinnerung an Gute und schlechte Zeiten.  
Ich wünsche mir immer wieder, dass du auf mich zukommst und sagst, es tue dir leid.
Dass du mir verzeihst und wir wieder Freunde sein können.
Ich wünsche es mir sehr, aber ich weiß, dass es nicht passieren wird. Du wolltest mich anzeigen. Am Abend davor nahmst du mich tröstend in den Arm und aufeinmal drohst du mir mit einer Anzeige. Was ist passiert? Hattest du Angst, deinen Job zu verlieren? Oder habe ich dich wirklich so falsch eingeschätzt?
Ich wünschte, du könntest mir verzeihen. Ich würde dir sofort verzeihen, würdest du darum bitten. Sofort. Ob ich dir wieder vertrauen könnte, weiß ich nicht.