"Meine Eltern wären total gegen eine Trennung. Und das aus religiösen Gründen. Sie redeten ständig davon, wie sehr Marc und ich zusammengehörten. Genau, wir gehören total zusammen. Ich war ein Stück Dreck für ihn, obwohl er immer das bekommen hat, was er wollte. Wollte er ein Bier, brachte ich es ihm. Wollte er unbedingt einen Braten, habe ich ihn für ihn gemacht. Doch kein Dank. Nichts." Die wunderhübsche Valeria ist die Verlobte des reichen Geschäftsmannes Marc. Jedoch wird die Beziehung immer mehr zu einem Albtraum. Dabei sehnt sich Valeria nach der Liebe anderer Männer und gerät dabei in ungeahnte Gefahren... - Noch unvollständig -
„Du kommst schon wieder zu spät!“, sagte ich zu Marc.
Marc interessierte es keines Falls, wie lang ich wieder auf ihn warten musste. „Gewöhne dich daran!“, schrie er plötzlich.
„Du redest nicht so mit mir! Hast du etwa eine andere?“, fragte ich und war außer sich. Nach jedem Geschäftsessen kam er trotzdem immer spät in der Nacht zurück.
Er war aber schon leicht angetrunken und saß sich aufs Sofa und schmiss die Lampe vom Beistelltisch runter. Marc meinte aber nur: „Was laberst du wieder für einen Mist?“
„Mist?!“
„Du solltest dich überhaupt freuen, dass ich nach Hause komme. So wie du dich immer aufführst, hat man keine Lust hier her zu kommen!“, meinte er und knöpfte sich sein Hemd auf.
Ich stand auf und nahm mir den Wodka aus dem Kühlschrank. „Kannst mir auch einen bringen!“, schrie er im Befehlston.
„Das kannst du so was von vergessen!“, brüllte ich herum. Und trank sofort das Glas aus.
Dann saß ich mich wieder auf das Sofa und sagte ihm: „Du schläfst heute Nacht hier. So wie du mit mir umgehst, will ich auf keinen Fall, dass du mit mir im selben Bett schläfst!“
„Ha ha. Du bist ja echt niedlich. Süße, ich komm in das Bett und das interessiert mich nicht, ob du es willst oder nicht! Mir gehört hier das Haus und nicht dir!“
„Du bist so ein Arschloch! Und du glaubst wirklich, dass ich dich noch heiraten möchte?“, schrie ich. Und er brüllte dann nur noch: „Deine Eltern wären aber dann ziemlich enttäuscht von dir! Und wie! Ich bin der Mann hier im Haus. Meine Regeln und meine Bedürfnisse sind das, was zählen und nicht deine! Also verpiss' dich jetzt sofort ins Bett. Ich hab schon wieder Kopfschmerzen dank dir!“
Bevor ich dann ins Bett ging, sagte ich noch zu Marc: „Wenn nur deine Wünsche zählen, dann solltest du dir lieber eine andere holen...“
Als ich im Bett lag, konnte ich nicht einschlafen. Ich musste weinen. Marc und ich kennen uns schon seit der High School. Er war mein bester Freund und seit fünf Jahren sind wir zusammen. Und in ein paar Monaten sollte schon die Hochzeit stattfinden.
Jedoch ist seit 1 ½ Jahren die Beziehung ein reinster Albtraum. Und das nur, weil er die Firma seines Vaters geerbt hat.
Meine Eltern wären total gegen eine Trennung. Und das aus religiösen Gründen. Sie redeten ständig davon, wie sehr Marc und ich zusammengehörten. Genau, wir gehören total zusammen. Ich war ein Stück Dreck für ihn, obwohl er immer das bekommen hat, was er wollte. Wollte er ein Bier, brachte ich es ihm. Wollte er unbedingt einen Braten, habe ich ihn für ihn gemacht.
Doch kein Dank. Nichts.
Ich sah auf die Uhr schon fünf Uhr morgens. Samstag. Er kam nicht zu mir ins Bett. Gott sei Dank.
Um zehn Uhr morgens kam er ins Schlafzimmer. „Valeria, jetzt steh' auf!“, schrie er.
„Ach, willst du jetzt meinen Wecker spielen oder was?“, murmelte ich bloß vor mich hin und wollte unbedingt weiter schlafen.
Plötzlich stand er vor mir. Ich machte meine Augen langsam auf und fragte ihn: „Immer noch nicht nüchtern?“
„Das ist nicht dein Problem! Jetzt steh' auf und mach mir was zum Frühstück! Ich muss in 1 ½ Stunden weg!“, brüllte er.
„Und deshalb weckst du mich jetzt auf? Du spinnst doch wohl. Du kannst es dir wohl selber machen!“, meinte ich und war total genervt. Direkt am Morgen kommt er mit so was.
Ich stand jedoch auf und er schrie dann nur noch: „Beeile dich!“
Und ich ging ins Bad, putzte mir die Zähne und trug etwas Puder und Wimperntusche auf. Danach begab ich mich auf dem Weg zur Küche.
Unser Haus war groß. Das meiste war schwarz-weiß eingerichtet. So wie die Küche.
„Was möchtest du essen?“, fragte ich ihn und versuchte normal zu reden. Er murmelte nur vor sich hin: „Pfannkuchen.“
Ich bereitete den Teig zu und brat ihn. Danach legte ich einen drei Viertel von den Pfannkuchen auf seinen Teller und fragte ihn, was er dazu möchte. Er meinte: „Ahornsirup.“
So legte ich ihm Gabel und Messer auf den Tisch und den Teller voller Pfannkuchen. Und dann die Flasche Ahornsirup.
Den restlichen Viertel legte ich auf meinen Teller und nahm mir ein Glas Erdbeermarmelade.
Ich versuchte ein normales Gespräch mit Marc anzufangen: „Mit wem triffst du dich heute?“
„Mit einer Elektronikfirma aus Japan.“
„Ach so. Marc, für was brauchst du mich überhaupt? Wieso suchst du dir keine andere? Aber bitte lass mich in Ruhe!“, bettelte ich. Marc verzog ein ernstes Gesicht und sah mich mit seinen blauen Augen an. Erst nach dem einige Sekunden vergingen, sprach er dann: „Valeria, ich werde niemals so eine tolle Frau wie dich wieder bekommen. Du bist hübsch und machst alles, was ich will. Denkst du etwa so etwas würde ich wieder bekommen? Ich weiß, dass ich nicht verlieren kann. Du würdest mich niemals verlassen!“
OK? Er dachte, ich wäre völlig von ihm abhängig. Nein, ich will nur nicht meine Eltern enttäuschen. Aber ich musste einfach nur das dazu sagen: „Marc, irgendwann werde ich auch die Geduld verlieren und dich verlassen. Wann es sein wird, weiß ich nicht, aber es wird noch kommen!“
Danach verließ ich den Tisch und stellte den Teller in die Spülmaschine und sagte zu ihm, bevor ich den Raum verlas: „Ich hoffe, das bekommst du selber hin!“
Marc war entsetzt, dass ich das alles gerade zu ihm sagte. Mehr als nur ein bisschen.
Als er endlich ging, rief ich Stella an. Sie war meine beste Freundin. Ich habe damals mit ihr im Restaurant gearbeitet, als Marc und ich nach New York gezogen sind.
„Stella, könntest du jetzt kurz vorbeikommen?“, fragte ich sie. Sie antwortete: „Ja klar, ich bin fünfzehn Minuten da.“
Es klingelte an der Tür. Sie war es.
„Komm rein!“
„Was ist los?“, fragte sie sofort. Ich sagte zu ihr: „Setze dich erst mal auf das Sofa, dann erzähle ich es dir. Willst du irgendwas trinken?“
„Eine Café Latte?“
„Mach ich dir.“ Währenddessen ich den Kaffee machte, fragte sie mich erneut, was los sei. „Ich hatte heute Nacht schon wieder voll den Streit mit Marc. Ich weiß einfach nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Er behandelt mich einfach nur noch wie Müll. Ich hab keine Ahnung warum!“, antwortete ich ihr besorgt.
Dann brachte ich ihr die Latte und für mich machte ich das Gleiche.
„Wegen was habt ihr schon wieder gestritten?“, fragte sie nach.
Ich erzählte ihr dann den Verlauf dieser Nacht. Und dann meinte sie dazu: „Wieso verlässt du ihn dann nicht?“
„Weil ich ihn noch liebe. Aber ich will es ihm echt nicht zeigen. Sonst würde er noch mehr merken, dass er mich in Kontrolle hat!“ Es verletzte mich einfach, wie schnell er sich verändert hatte.
„Aber so kann es ja wohl nicht weiter gehen, Valeria! Und das weißt du doch ganz genau!“ Ich wusste, dass Stella recht hatte.
„Ich weiß, wie anders er sein kann. Er hat bestimmt ein anderes Weib! Irgendeine billige Schlampe!“ Erschöpft lag ich mich auf das Sofa. Ich war müde. So schlecht hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.
„Dann gehen wir zu einem Privatdetektiv!“, schlug sie vor. Ich fand die Idee gar nicht so schlecht und somit gingen wir zum besten Privatdetektiv, den es in New York gab.
Patrick Johnerson, Privatdetektiv
Â
Wir standen vor seinem Haus. Da ich mir auf einmal nicht so sicher war, fragte ich Stella: „Sollte ich das wirklich tun?“ Sie nickte.
Also klingelte ich. Patrick machte die Türe auf. Ich dachte anfangs, ein alter Mann würde die Türe aufmachen, aber so wie er aussah, war er Anfang 30.
„Guten Tag, meine Damen. Braucht ihr meine Hilfe?“, fragte er freundlich.
„Für was sind wir denn sonst hier?“, fragte ich und musste anfangen zu lachen. Er wurde etwas rot und bat uns herein und wir saßen uns in seinem Büro auf ein großes graues Sofa hin.
„Also bei was sollte ich euch helfen?“
Dann erzählte ich: „Mein Verlobter behandelt mich letzter Zeit richtig mies. Und nach Geschäftsterminen kommt er trotzdem spät nachts nach Hause. Ich glaube, er betrügt mich!“
„Und du willst, dass ich herausfinde, ob es auch stimmt?“ Irgendwie gingen mir seine überflüssigen Fragen auf die Nerven.
„Ja klar“, antwortete ich, was natürlich selbstverständlich war.
„Hast du ein Bild von ihm dabei? Und wie ist sein Name?“, fragte er.
Dann holte ich Marcs Bild aus meinem Geldbeutel und gab es Patrick. „Er kommt mir bekannt vor. Marc Stelone?“
Ich nickte. „Auf jeden Fall kann ich dir schon mal sagen, dass ich ihn in einigen Strip Clubs gesehen habe!“
„Aber noch nicht in allen, oder?“, fing ich an zu lachen. Er schaute mich überrascht an und fragte nach: „Eh, wundert es dich nicht, dass dein Verlobter ins Strip Club geht?“
„Ich weiß es schon.“
„Ah OK. Also ich schau mal, was ich machen kann. Falls du weißt, wann und wohin dein Mann geht, dann schreib mir bitte eine SMS. Dann verfolge ich ihn!“, sagte er und ich antwortete: „Geht klar!“
Bevor ich mit Stella ging, drückte Patrick ein Zettel in meiner Hand mit seiner Handynummer und zwinkerte mir zu.
Er sah nicht schlecht aus. Dunkelbraune Haare und grüne Augen. Gut gebauter Körper und eine leichte Bräune.
Wir stiegen ins Auto. „Soll ich dich nach Hause fahren?“, fragte Stella.
Ich antwortete darauf beruhigt: „Ja, das wäre besser, bevor Marc kommt.“
Â
 Bevor ich ins Haus lief, speicherte ich Patricks Nummer ein. „Also danke nochmal!“, verabschiedete ich mich von Stella und ging ins Haus.
Marc war schon Zuhause.
„Wo warst du?“, fragte er sofort, als ich das Haus betrat. Ich merkte an seinem Ton, wie genervt er war.
„Ich war mit Stella im Café“, log ich.
Dann ging ich ins Wohnzimmer. Dort saß er auf dem dunkelbraunen Sofa. Mit Whiskey in der Hand.
„Ach so. Du warst mit Stella unterwegs. Schön zu wissen. Hättest ja eine SMS schreiben können, oder nicht?“, maulte er herum.
Ich meinte dann: „Ich hätte ja nicht wissen können, dass du so früh kommst!“
„Ha ha. Ich will doch nur wissen, wo meine zukünftige Frau steckt!“, sprach er und zog sich seinen Whiskey rein.
„Wenn ich überhaupt noch deine Frau werden möchte!“, murmelte ich vor mich hin und ging raus auf die Terrasse. Unser Haus befand sich auf einem Berg.
35°C.
Ich zog mein blaues Chiffonkleid aus, lag mich auf die Liege. Neben dem Pool. Nur in Unterwäsche.
Marc kam raus. Saß sich auf die Liege, die sich links von mir befand.
„Valeria!“, sprach er in einer ruhigen Stimmlage und nahm meine Hand und meinte: „Ich weiß, dass sich unsere Beziehung am Abgrund befindet. Aber wir können es doch wieder schaffen!“
Er fing an meine Beine zu streicheln. Ich sagte leise zu ihm: „Hör bitte auf!“
„Ich weiß doch, dass es dir gefällt!“, flüsterte er mir ins Ohr und machte weiter.
Ja, es gefiel mir. Ich spürte nach langer Zeit endlich wieder Marcs Nähe.
Er fing an meine Lippen mit seinen zu berühren.
Seine linke Hand wanderte langsam zu meiner Brust. Er sah mich mit seinen strahlend blauen Augen an und lächelte mich an. Ich fuhr mit meiner rechten Hand über seine rechte Wange.
Mit seiner Hand fuhr er langsam in meinen BH.
Mein Atem wurde schwerer. Ich vergaß in diesem Moment, die schlechte Zeit mit Marc, besonders den Streit von heute Nacht.
„Doch nicht hier draußen“, sagte ich zu Marc, aber es war ihm egal.
Ich ließ mich einfach darauf ein.
Mir wurde es noch heißer.
Dann zog er langsam meinen String aus. Ich saß mich auf ihn...
Â
Eine Stunde später verließ er das Haus. Ich war verzweifelt. Er wusste nun, dass er mich in der Hand hatte. Es war zwar schön, aber das hatte er nicht verdient.
Ich war naiv. Zu naiv. Gab einfach meinen Körper her, obwohl er mich wie Müll behandelte.
Nein, das war ein Fehler. Scheiße!
Sofort als Marc aus dem Haus ging, schrieb ich Patrick eine SMS, wo gerade Marc ein Geschäftsessen hat.
Patrick schrieb mir, dass Marc wirklich gerade bei dem Geschäftsessen wäre, aber dass er ihm noch im Auge behalten würde.
Ich rief Stella an und erzählte ihr alles. Von ihr konnte ich mir erst mal anhören, wie dumm ich doch sei.
Währenddessen holte ich mir eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank, servierte ihn mir selber mit einer Minze und einem Eiswürfel.
Der gekühlte Wodka tat mir gut. Beruhigend. Ich spürte sofort, wie der Alkohol in mein Blut floss.
Eine weitere Stunde verging. Eine Romanze lief im Fernseher.
Neben mir lag eine Packung Taschentücher.
Ich heulte mir die Seele aus dem Leib. Wieso konnte Marc nicht so zu mir sein?
War ich etwa so wenig wert?
War ich etwa so schlecht?
Und schon fing ich wieder damit an die Fehler bei mir zu suchen.
Die Zeit verging immer schneller. Fast die halbe Flasche habe ich getrunken.
Ich war schon mehr als nur ein bisschen angetrunken.
Mein Handy klingelte. Ich ging ran.
Es war Patrick.
„Valeria?“ „Ja! Was ist....denn?“, sprach ich. Und ich hörte schon selber, wie versoffen ich klang.
„Hast du etwas getrunken?“, fragte er besorgt.
Ich murmelte nur vor mich hin: „Aber...es...nur ein bisschen!“
„Du kannst ja nicht einmal mit mir normal reden! Wieso hast du so viel getrunken?“, fragte er nach.
Ich kannte ihn nicht mal.
Und trotzdem sagte ich es ihm: „WEIL ICH MIT MEINEN BESCHISSENEN VERLOBTEN GESCHLAFEN HABE!“
Den Satz konnte ich sogar aussprechen, ohne das ich dabei besoffen klang.
„Oh. Und das solltest du lieber nicht noch einmal!“, meinte er.
Wieso will mir dieser Patrick vorschreiben, was ich tun soll und was nicht?
„Wieso denn?“, fragte ich genervt nach.
Doch als ich das hörte, verschwand die Wirkung des Alkohols.
Patrick fiel es schwer mir das zu gestehen: „Dein Verlobter geht ins Bordell. Ich bin kurz reingegangen um zu schauen, ob er wirklich mit denen schläft. Er holte sich sofort zwei.“
Â
Mir flog das Handy aus der Hand.
Seit wann geht Marc in den Puff?! Da wäre mir eine Affäre mit irgendeiner anderen lieber gewesen.
Aber nein! Er geht zu billigen Huren, die schon hunderte hatten.
Ich fühlte mich dreckiger als zuvor.
Kein Sex mehr mit Marc.
Patrick schrie ganze Zeit: „Valeria!“
Doch ich drückte ihn einfach weg.
Sofort bekam ich eine SMS: Ich komm kurz zu dir vorbei und bring dir die Bilder. Spreche ihn bitte darauf an. Das Geld kannst du mir in Laufe dieser Woche bringen. Patrick.
Ich schrieb einfach nur OK zurück. Das war das Einzige, was ich ohne Fehler schreiben konnte.
Zehn Minuten später klingelte es schon an der Tür. Mit dem Glas Wodka in der Hand lief ich zur Tür.
Meine Wimperntusche war verschmiert ohne Ende.
Doch es gab in diesem Moment, etwas wichtigeres.
Die Bilder!
Patrick fragte: „Darf ich kurz reinkommen?“
„Wegen?“
Er sah mich entsetzt an. Seine Pupillen waren erweitert. Der Mund offen.
„Eh. Ich glaube, ich gehe sofort lieber. Hier die Bilder!“, sagte er und drückte mir einen Umschlag in die Hand.
„Ja solltest du!“, antwortete ich und knallte die Tür vor ihm zu.
Â
Vielleicht war ich zu Patrick etwas zu grob. Er wollte mir wahrscheinlich helfen.
Ich erinnerte mich damals an meinen ersten Schultag an der der High School in Washington.
Mein erster Tag an einer amerikanischen Schule.
Ursprünglich kam ich aus Ukraine, Kiew.
Ich klopfte an der Tür. Dahinter war mein neues Leben. Ich hatte Angst vor das, was mich erwartete.
Meine Klassenlehrerin machte die Tür auf und fragte: „Bist du Valeria?“ Ich nickte.
Sie sagte vor der Klasse: „Das ist Valeria. Eure neue Mitschülerin. Bitte stell dich vor!“
Ich war natürlich total schüchtern und bemerkte mich wie mich alle musterten.
Aber ich fing an: „Mein Name ist Valeria Ignatenko und komme aus Kiew.“
Mehr sagte ich nicht. Aber schon da schauten mich alle dumm an. Dank meines Akzentes.
Ich saß einen Tisch rechts von Marc.
Er reichte mir sofort seine Hand und sagte: „Hey Valeria, ich bin Marc Stelone. Wenn du willst, zeig ich dir die Schule und Washington.“
Es freute mich total, dass er mich ansprach und ich ließ mich darauf ein.
Ich verbrachte täglich die Pause mit ihm. Er vernachlässigte dadurch seine Freunde eine Zeit lang. Bis er sie mir endlich vorstellte. Marc spielte Football und ich bewunderte ihn dafür, wie gut er war.
Ich wollte unbedingt ein Cheerleader werden und trainierte jeden Tag fleißig dafür.
Ihm zeigte ich auch meine selbst erstellte Choreographie. Marc gab mir Hoffnung und sagte mir jedes Mal wie toll ich war.
Er feuerte mich auch an meinen Vortanzen an. Nach ein paar Wochen vertraute ich ihm immer mehr.
Er war ein Weiberheld. Mädchen rannten ständig zu ihm hin. Immer wenn er mit einem Mädchen ausging, erzählte er mir sofort alles. Wir telefonierten manchmal sogar die ganze Nacht.
Ich hörte ihm beim Schnarchen zu und so schlief ich ein und plötzlich schrie er ins Telefon: „Aufstehen, Prinzessin!“
Und schon war ich wach und sagte ihm total verschlafen: „Guten Morgen!“
Nach ein paar Monaten wurde es zwischen uns intimer. Wir küssten uns egal wann und wo. Im Unterricht, in der Pause, egal wo.
Es waren natürlich viele neidisch. Ich war nicht gerade beliebt bei den Mädchen.
Â
Ich schüttete mir schon wieder Wodka in das Glas, legte frische Minze hinein und einen neuen Eiswürfel. Eine Träne nach der anderen.
Ich wollte den alten Marc zurück. Den Wodka stellte ich schon wieder auf den Tisch.
Der Fernseher lief noch. Ich ging ins Bad, um mich ab zu schminken und betrachtete mein Spiegelbild.
Und bemerkte, dass meine langen schwarzen Haare sich wieder wellten und meine grünen Augen sah man fast nicht mehr, dank dem Schwarz drumherum.
Dann ging ich ins Wohnzimmer und sah den Umschlag an. Sollte ich mir diesen Anblick wirklich antun?
Ich machte ihn auf und holte langsam die Bilder raus.
Wasserstoffblondinen mit hässlichen fetten Botoxlippen, Silikontitten und diese hoch geschnallt bis zum Kinn.
Seit wann steht Marc auf solche niveaulosen Nutten?
Ich legte auf den Umschlag und schlief auf dem Sofa ein.
Â
Plötzlich hörte ich wie Marc das Haus betrat.
Ich tat so, als würde ich tief und fest schlafen. Er lief ins Wohnzimmer.
Immer näher zu mir.
Dann bemerkte ich, wie er die Bilder ansah. Leise flüsterte er vor sich hin: „Scheiße!“
Er versuchte mich aufzuwecken. Ich murmelte vor mich hin: „Was ist?“
„Steh auf!“, schrie er auf einmal.
Ich bewegte meinen Oberkörper nach vorne und gähnte. Er sah mich wütend an und ich sah ihn an. In der Hand hielt er die Bilder.
„Was ist das?“, fragte er. Er war auf 180.
Die ersten paar Sekunden sagte ich nichts, aber dann: „Die Bilder erklären alles. Nur damit es klar ist: Du lässt deine dreckigen Finger von mir!“
Und in einem Augenblick stand er auf und griff sich die Wodkaflasche und trank sie aus.
Ich blieb ruhig.
Dann schmiss er plötzlich die Flasche gegen die Wand.
„Steh auf!“, schrie er nochmal.
Ich blieb sitzen.
Jedoch packte er meinen Arm und zerrte mich nach oben und drückte mich gegen die Wand. „Ich fasse dich an und ich ficke dich, wenn ich es will. Wie schon gesagt meine Bedürfnisse sind wichtig, nicht deine!“, schrie er.
Mein Körper fing an zu zittern.
Auf einmal gab er mir eine Ohrfeige. Ich sah ihn entsetzt an, wusste nicht was ich sagen soll.
Mein Atem wurde schwerer.
Doch dann stoß ich ihn weg und versuchte aus dem Zimmer zu rennen. Aber er zog an meinen Haaren.
„Ahh!“, schrie ich. Ich fiel auf den Boden und er schliff mich auf dem Boden. Dabei zappelte ich mit meinen Armen und Beinen.
Ich bekam Angst. Noch nie hatte ich Angst vor Marc.
Ich schrie und weinte.
Mein Herz pumpte das Blut schneller durch meinen Körper.
Er packte mein Haar weiter am Ansatz und schlug meinen Kopf mehrmals gegen die Wand.
„Du Hure!“, brüllte er mehrmals und bezeichnete mich zusätzlich als „Ukrainische Schlampe“.
Er ließ mich kurz los. Die Gelegenheit ergriff ich sofort und versuchte wieder wegzurennen.
Â
Ohne Erfolg.
Â
Mit seinem Fuß schlug er gegen meinen Hintern. Ich fiel auf den Boden.
Er trat gegen mich und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.
Ich schrie ständig: „Bitte, lass mich in Ruhe!“
Noch nie fügte mir jemand solche Schmerzen zu.
Aber das war noch nicht alles.
Er riss mein Kleid auf, schnallte seinen Gürtel auf. Ich schaute nur noch entsetzt. Ich war geschockt.
Mir blieb fast die Luft weg. Ich schrie: „Nein, bitte nicht!“
Doch er meinte nur: „Wie schon gesagt, ich ficke dich, wann ich will!“
Dann vergewaltigte er mich.
Â
Als dieser Horror endlich zu Ende war, ging er ins Schlafzimmer und sperrte die Tür ab. Ich lag immer auf dem Boden. Er war schon nass. So viele Tränen verschwendete ich.
„Mein eigener Verlobter vergewaltigte mich...“, redete ich vor mich hin.
Meine Beine schmerzten so sehr, dass ich nicht aufstehen wollte. Mein Kopf tat noch nie so abnormal weh wie jetzt.
Somit krabbelte ich fast nackt, nur mit ein paar Stofffetzen bekleidet, auf das Sofa um zu schlafen.
Â
Langsam öffnete ich meine Augen und spürte die Schmerzen an den Beinen, am Kopf und meine Gebärmutter.
Es war unerträglich. Ich schaute nach oben – auf die Uhr. Halb 1.
Ich versuchte langsam aufzustehen. War immer noch entsetzt.
Sprachlos.
Er raubte heute Nacht meinen Atem, aber nicht im positiven Sinne. Den Stolz, den ich stets immer hatte, verlor ich.
Marc beschimpfte mich als Hure, obwohl er der einzige Mann war mit dem ich jemals geschlafen habe.
Ich schaute im Haus nach, ob Marc da war. Er war nicht zuhause.
Zum Glück.
Von daher lief ich ins Schlafzimmer um mir Klamotten zu holen. Ich entfernte die Stofffetzen von meinem Körper und zog mir etwas Anständiges an.
Ich starrte auf meinen Verlobungsring. Hatte es überhaupt einen Sinn so weiterzumachen?
Ich glaube nicht. Und plötzlich merkte ich, dass ich für Marc nichts mehr empfing.
Â
Sollte ich mich von ihm trennen? Ich weiß nicht so recht.
Deshalb rief ich Stella an: „Hey Stella, könnten wir uns irgendwo treffen?“
Sofort fragte sie: „Was ist denn los? Hm, in einer Stunde im Grand Park Café?“ Ich stimmte dem Treffpunkt zu und schminkte mich schnell. Die Schmerzen ließen nicht nach.
Meine Beine bekamen schon lila-bläuliche Flecken. Mein armer Hintern hatte einen richtig großen blauen Fleck.
Und meine rechte Gesichtshälfte war angeschwollen und gerötet. Ich versuchte es mit Make-Up abzudecken. Man sah zwar noch, dass es angeschwollen war, jedoch nicht mehr die Rötung.
So schnell wie möglich ging ich aus dem Haus um Marc nicht begegnen zu müssen.
Ich stieg ins Auto, trotz Restalkohols und fuhr los.
War das mein Schicksal? Eine Ehe voller Gewalt und keine Liebe?
Die Bilder gingen mir nicht aus dem Kopf. Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
Erfolglos.
„Fick dich Marc!“, schrie ich im Auto.
Noch nie empfand ich so viel Hass gegenüber einer Person.
Dann kam ich endlich am Café an. Stella wartete schon drinnen.
„Hey!“, begrüßte ich sie und saß mich hin. „Hey, was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie und war schockiert von meinem Aussehen.
Ich antwortete ganz leise: „Marc vergewaltigte mich.“
Stella war so entsetzt, dass sie nichts sagen konnte. Sie war sprachlos.
Auf einmal kam die Kellnerin: „Was möchten Sie denn trinken?“ Stella bestellte sich schon einen Kaffee.
„Für mich einen Latte Macchiato“, bestellte ich und sogar die Kellnerin schaute mich von oben nach unten an und bemerkte meine Flecken.
Sie sagte nur: „OK!“ und ging.
„Wann war es?“, fragte Stella. „Heute Nacht. Patrick rief mich an und brachte mir Fotos. Marc geht ins Bordell!“, erklärte ich ihr.
Â
NanaBella Woow, eine schöne Geschichte also dieser Marc ist ein richtiges Arschloch und solche Männer gibt es in dieser heutigen Gesellschaft viele ... zuerst sind sie zuckersüß aber eine Zeit vor der Hochzeit werden sie zu den größten .... ja :D Schimpfwort einfügen :3 Auf jeden Fall finde ich diese Story interessant und es ist mal was anderes hier ... Du machst aber manchmal Rechtschreibfehler wie bei: "Ich zubereitete den Teig und brat ihn." Das heißt eher: " Ich bereitete den Teig zu und brat ihn." ^^ Naja sonst gibt es nicht all zu viel am Text auszusetzen, außerdem finde ich, dass du einen sehr lebendigen Schreibstil hast und ich würde mich auf eine Fortsetzung total freuen! Sehr gelungener Anfang, Liebe Grüße Nana ;) |