Romane & Erzählungen
Wiesbaden oder Tod - Storybattle 16

0
"Wiesbaden oder Tod - Storybattle 16"
Veröffentlicht am 17. August 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de
Wiesbaden oder Tod - Storybattle 16

Wiesbaden oder Tod - Storybattle 16

Beschreibung

Joker KOMMUNIKATIONSCHWIERIGKEITEN wird verwendet für VOLTMETER

Mein Blick fiel auf die Uhr über der "villa-farmacia". 13:37! Ich rannte über die Straße, ohne auf die Autos zu blicken. Ein roter Chevrolet umkurvte mich und hupte wie ein Wilder, ohne mich umzublicken steuerte ich weiter auf den Schaukasten zu. Na toll! Vier oder Fünf Menschen tümmelten sich da um den Fahrplan herum. Die sollen mich kennenlernen, ohne abzubremsen lief ich auf die Menschen zu, und drängelte mich an ihnen vorbei. Ein großer Macho, der mich ein wenig an den 9-LIVE-MODERATOR JÜRGEN MILSKI erinnerte, stieß mich weg und sagte sowas wie: "Pierdete tú burro!" Was es heißt? Keine Ahnung, war mir im Moment auch egal, ich drückte mich vor den Plan und schaute wann die nächste trén(=Bahn) in Richtung Biomasatérmica-estación was so viel bedeutet wie "Station-BIOMASSENKRAFTWERK". In zehn Minuten. Mein Herz machte einen Sprung, das werde ich schaffen. Also gibt es doch noch so etwas, dass sich Glück nennt. Ich lief schnellen Schrittes in Richtung des Kraftwerks, dass man kaum übersehen konnte. Ich blickte hinter mich, um zu sehen ob ein Wagen in meinem Rücken fuhr, doch da war nichts außer ein Mann, der mich anstarrte. Was hat der denn für ein Problem? fragte ich mich, kümmert mich nicht drum, sondern lief weiter. Huch! Ein Schrei? Blitzartig wand ich mich um und sah eine verzweifelte Oma, die irgendwas Spanisches von sich gab, im Augenwinkel konnte ich eine ruckartige Bewegung erkennen und sah das JÜRGEN MILSKI-Double wie es davon raste. Ohne lange zu Überleben rannte ich hinterher, jedoch eher um die Belohnung einzusteichen, die ich mir erhoffe von der alten Dame. Ich wusste das ich schnell rennen konnte, aber der Dieb war auch nicht gerade langsam. 
Wir rannten immer weiter entlang den Straßen und kamen vorbei an dem BIOMASSENKRAFTWERK und vor uns war eine Menschenmasse, doch davon ließ sich der feine Herr nicht aufhalten und rannte mitten durch. Himmel, Arsch und Zwirn! Das sind Rentner! dachte ich. Ja das waren Rentner, die gegen irgendetwas protestierten. Der Dieb, ich und inzwischen auch die Policia waren mittendrin in einer RENTNERDEMO! Unglaublich! Ich schaffte es mich durch die Massen von Rentner hindurch zu quetschen und war wieder auf offener Straße, ich hielt Ausschau nach diesem unverkennbaren Gesicht des Mannes, doch er war nicht zu sehen. Mist! Wut quoll in mir auf, dieses kleine Taschengeld hätte ich wirklich gerne gehabt, die Gefühlwucht drückte ich unter und schaute auf die Uhr. Drei Minuten noch. Zum Glück war dieser Dreckskerl in die richtige Richtung gerannt, die Treppe lag direkt vor mir.
Wie aus dem Nichts spürte ich ein Knie in meinem Rücken und ich wurde auf den Boden gedonnert, benommen blieb ich liegen und begriff lange nicht was los war. Erst als sich eine Menge Schaulustige um mich herum einfanden, blickte ich nach vorne und ein frech grinsendes Gesicht von so einem verdammten, spanischen Bullen blickte mich an, also mit Bulle meine ich einen Polizisten. "Senor, que tare aquatáre." Irgendso etwas gab dieser von sich und zog mich hoch, nachdem er mir Handschnellen angeschnallt hatte. "Was soll die Scheiße? Ich hab damit nichts zu tun!" rief ich, obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde. Diese Scheiß KOMMUNIKATIONSSCHWIERIGKEITEN immer. Fuck! Mir wurde bewusst, dass ich ziemlich tief in der Scheiße steckte. Mein Herzschlag wurde schneller. Ich muss um 20 Uhr in Wiesbaden sein, meine Frau würde micht umbringen, wenn ich zu spät zu unserem Hochzeitsessen kommen würde. 
Mein Kopf wurde nach unten gedrückt und zwei spanische Polizisten schleppten mich zu ihrem schwarz-weißen Wagen. Ich fühlte mich wie ein Verbrecher, vermutlich deshalb weil ich gerade wie einer behandelt wurde. Die Bullen drückten mich auf die Rückbank und stiegen ein. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf, was haben die mit mir vor? Wo bringen sie mich hin? Ich stecke in der Klemme, meine Frau kann mir auch nicht helfen, mein Handy wurde mir abgenommen. Das einzige was ich tun könnt...Was ist das? Warum liegt da neben mir eine ZEITUNGSENTE auf dem linken Rücksitz. Ein Plüschtier in einem Polizeiwagen sowas gibs wohl auch nur in Spanien. Ich nahm die Zeitungsente und ich redete mit ihr, sollen die Bullen mich ruhig für verrückt halten, diese Ente versteht mich wenigstens, zumindest ging ich davon aus.


Wenige Minuten später stand ich zwischen den zwei menschlichen Bullen vor einem gewaltigen Betonklotz von Gebäude. Wir schritten durch die Glastür auf der dick und fett geschrieben stand "POLICIA". Als ob nicht jeder wüsste, dass das hier ein Polizeirevier ist wenn er herkommt, in dieser Gottverlassenen Gegend. Ich wurde in einen Raum geführt, ohne Fenster. Graue Wände und grauer Boden, vermutlich ein Verhörraum, denn in der Mitte stand ein brauner Holztisch und drei lederüberzogene Metallstühle. Ich wurde angewiesen mich auf einen zu setzen, also setzte ich mich. Knapp 10 Minuten später kam ein großer Mann herrein, mindestens zwei Meter groß. Er lehne sich mit beiden Armen auf den Tisch und schaute mich an:"Why did you attack the woman, senor?" Wenigstens versteht mich jetzt jemand. "I don´t attack the woman, Sir. I want to catch the real thief." "You lie! The old woman is up to us saying if you are the one who has stolen the pocket of the old woman." Gott sei dank! Ich bin gerettet. Sie weiß, dass ich es nicht wahr, hoffte ich. Die alte Dame wurde hereingeführt und sah immer noch ziemlich mitgenommen aus. "Que para gato?" soetwas in der Art fragte der Herr. Das Gesichtsausdruck der Dame veränderte sich kaum und meine Hoffnungen schwanden meinen Hoffnungen. Erst als er eine zweites mal fragte zeigte sie eine Reaktion. Lansgsam liesß sie den Kopf von links nach rechts Wandern. Ja! Das ist es! Ich bin frei! Endlich! Mein herz hüpfte und ich fühlte mich als könnte ich vor Erleichterung davon fliegen soviele Steine sind von meinem Herzen gefallen. "Sin falta." Was macht er denn jetzt noch da rum? Die Aussage wurde doch schon getätigt. Wieder nickte die Dame. Die Tür flog auf und zwei Polizisten kamen herein, packten mich und schmissen mich, ja wirklich, sie schmissen mich wort wörtlich aus dem Haus heraus. Wenige Augenblicke später kam die alte Dame heraus. Sie lief an mir vorbei, dann drehte sie sich um und sagte: "Brauchst du einen Fahrer, der dich zum Flughafen bringt?" Ich war schockiert, und man sah es mir wohl auch an, denn die Dame lachte. "Steigen sie ein." Ich war immer noch nicht in der Lage zu antworten, also stieg ich ein. Sie gab mir eine FERNBEDIENUNG und sagte:"Schalten sie die Musik ein, sie wird ihnen gut sich zu entspannen. Sie sind also Manager einer Bank?" "Woher wissen sie das?" "Ich habe ihren Ausweis gesehen auf der Wache." "Ja ich bin Manager, in letzter Zeit eher ein Manager in einem KRISENMANAGMENT" Ich lachte, endlich ich konnte wieder lachen! "Was machen sie in Spanien?" fragte ich. "Mein Sohn hatte seine IMMATRIKULATION geschrieben für eine spanische Universität und dann hatte er sich verletzt und nun wurde ich beauftragt sie abzugeben. Er sagte, in Spanien sollte man die Einschreibungen immer persönlich vorbei bringen. Ich wollte es erst nicht glauben, aber dann habe ich mir gedacht, warum nich, dann kann ich ja gleich Urlaub machen."

 
Endlich kamen wir an, und wir stiegen aus. Ach so ein Mist! 16:30, mein Flug geht in zwanzig Minuten. "Ich muss mich dann wohl verabschieden" sagte die Dame. "Und wünsche ihnen alles gute!" "Naja gut ist nichts! Ich verpasse meinen Flug, und mein Gepäck ist auch weg, da ich es vor ein geschickt hatte." "Machen sie sich keine Sorgen, ich habe alles für sie geklärt. Sie fliegen in 20 Minuten in der First Class, alles eingecheckt, sie müssen nur noch am Terminal 8 ihre Ausweise vorzeigen." Ich dachte ich höre nicht recht. "Ich weiß nicht wie ich mich bedanken könnte. Vielen Dank! Aber woher wussten sie, wohin ich fliege und dass ich überhaupt fliege." "Das ist eine lange Geschichte, aber die Zeit haben sie leider nicht. Ihr Flug wartet." sagte die Frau und zwickerte mir zu. Ich blickte ihr noch hinterher, dann musste ich los und rannte in Richtung Terminal 8. Kurz vorher blieb ich stehen und holte eine Bierflasche aus meinem Rucksack und öffnete die Flasche mit meinem DOSENÖFFNER meines Taschenmesser. Warmes Becks. Nicht gerade super, aber trotzdem tat es gut nach dieser Aufregung. Ein Mann in einem COCKTAILKLEID lief an mir vorbei und ich fragte mich ob es hier normal war so herumzulaufen, aber es war mir egal. Ich hatte meinen Flug, mein Bier und heute Abend würde ich pünktlich zu meiner Frau kommen.

Ob ich jemals wieder nach Spanien gehen würde? - Wohl eher nicht....

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_76677-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_76677-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806209.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806210.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806211.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806212.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806213.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806214.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806215.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806216.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806217.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_806218.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Feuerwind

Leser-Statistik
45

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Alociir77 Eine sehr bunte Geschichte und vor allem die Spanischeinschübe gefallen mir.. ;)

Weiter so.

Lg die Giraffe
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Eine humorvolle Geschichte, - bei der die Zeitungsente zu einem Plüschtier mutiert und man als Leser am Ende etwas ratlos zurück bleibt.......Woher wusste die alte Frau???

Sehr erfrischender Schreibstil, gerne gelesen!
Liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna So schnell kann es gehen :-)
Der Humor zieht sich durch die ganze Geschichte und die Fremdsprachenverwendung macht es sehr realistisch. Gefällt mir.

Liebe Grüße
Fianna
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Habe mich köstlich beim Lesen amüsiert und fast kamen mir die Lachtränen am Schluss. "Ein Mann in einem Cocktailkleid".
Na, ob das an dem warmen Becks gelegen hatte?

Gut geschrieben.

Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Feuerwind Re: -
Zitat: (Original von kkm1979 am 17.08.2012 - 19:03 Uhr) Das habe ich mich nicht getraut. Eine Fremdsprache mit ein zu bauen. Google übersetzt fürchterlich ; )) Mutig : ))


GLG
kkm : )))

Danke für den Kommentar un die Bewertung ;)
Das Spanische sind nur paar vereinzelte Worte die es gibt, der rest ist frei erfunden :D:D und das Englisch kann ich eigentlich gut genug für die paar Sätze :D

Der Google-Ãœbersetzer ist wirklich nicht ganz toll, wobei man sagen muss, dass er von Jahr zu Jahr besser wird :))
Vor langer Zeit - Antworten
kkm1979 Das habe ich mich nicht getraut. Eine Fremdsprache mit ein zu bauen. Google übersetzt fürchterlich ; )) Mutig : ))


GLG
kkm : )))
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
6
0
Senden

76677
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung