Kinderbücher
Ein weiteres Abenteuer vom weißen

Ein weiteres Abenteuer vom weißen  Ziegenbock

Endlich ist wieder Sommer. Die Wiesen sind richtig saftig. Aber ich habe ja noch Schafe ohne Wolle. Die haben vor kurzen Junge bekommen. Das Geschrei den ganzen Tag. Kaum entfernt sich die Mutter schreien die kleinen Schafe los .Meine Nachkommen würden bestimmt besser aussehen. Aber leider bekomme ich keine aufregende Frau. Der Schafsbock ist auch langweilig. Der kann noch nicht einmal springen. Eine Herausforderung habe ich. Einen kleinen Baum, voller saftiger Blätter, mitten im Garten. Da ist ein Zaun mit keinen Löchern herum. Für mich, Gott sei Dank, kein Hindernis. Ich stelle mich auf die Hinderbeine und halte mich in den Löchern fest. So komme ich an die saftigen Blätter. Oh, die schmecken lecker. Erwischen darf mich Herrchen nicht. Die Nachbarin sieht mich nur an und schmunzelt. Ich weiß, ich gefalle ihr. Sollte sie vielleicht wieder einmal besuchen. Aber jetzt muss ich erst wieder einmal auf den Boden kommen. Das ist gar nicht einfach. Ich hänge mit den Hufen in den Löchern. Endlich bin ich wieder mit meinen vier Beinen auf der Erde. Das ist ganz schön gefährlich. Sollte ich nicht immer machen.

Im Frühjahr hatte ich das Nachbargrundstück besucht. Da war nicht viel los. Ein paar Sträucher mit Blättern. Die Nachbarin hat sich wieder einmal aufgeregt. Ich habe doch nur wenig abgefressen.

Den ganzen Sommer rennt diese Frau mit Schüsseln an den Sträuchern entlang. Sie pflückt etwas Rotes. Das ist bestimmt lecker. Was den Menschen schmeckt ist für mich gerade gut genug.  Ich muss unbedingt wieder einmal den Garten inspirieren.  Mit den Schafen gehe ich eine Wette ein, dass ich es schaffe trotz des tickenden Drahtes auf das Grundstück zu gelangen. Die Schafe lachen mich aus. Sind eben nach ihren Namen dumme Schafe. Freunde wir sehen.

Am anderen Morgen ist es wieder einmal stink langweilig. Das Gras ist auch abgefressen. Vielleicht sollte ich wirklich einmal der Nachbarin einen Besuch abstatten. Der roter langweiliger Kater, welche sicherlich aufpassen soll auf uns, oder warum liegt der immer im Weg, schläft. Der flotte rote Kater von der Nachbarin ist auch nicht zu sehen. Hier sehe ich nur Katzen, welche Rotes Fell haben. Ist sicherlich zurzeit mode. Wie würde ich wohl mit rotem Fell aussehen?  So wie ich bin, gefalle ich mir besser.

Ich stehe vor dem tickenden Draht. Die Schafe sind auch gekommen. Ich werde den Sprung wagen. Warum bin ich ein Gebirgsziegenbock. Meine Ahnen im Gebirge müssen andre Sprünge wagen, um an Futter zu gelangen. Hoffentlich machen es die dummen Schafe nicht nach. Die könne nicht so springen. Haben sie nicht gelernt.

Ich nehme Anlauf und der Sprung gelingt mir. Den Draht habe ich nicht berührt.

Welch ein Paradies.  Ich bin im siebenten Himmel. Überall saftiges grün. Ich koste überall. Oh, jetzt habe ich die Wurzeln mit erwischt. Da hängt etwas Langes.

Die Pflanzen gehen aber leicht heraus. Was sollen die Stäbe, neben den Pflanzen? Jetzt sind sie umgefallen. Auf der anderen Seite ist das grüne auch sehr lecker. Das kenne ich noch vom letzten Sommer.   

Der Mann, welcher hier wohnt kommt angelaufen und schimpft. Ich suche das weite. Der Sprung über den Zaun gelingt mir noch besser. Böse Blicke schauen mich an. Ich verziehe mich erst einmal ins Haus für uns.

Gibt bestimmt wieder Ärger.

Stunden später kommt die Frau, welche die Pflanzen erntet. Ein Geschrei. Sie schimpft mit dem Mann, dass er nicht aufgepasst hat. Dann kommt sie zum Zaun. Ich stehe in Sicherheit auf der anderen Seite und schaue sie verliebt an. Sie spricht mit mir. Sicherlich lobt sie mich oder doch nicht?

Ich werde erst einmal wieder auf meinem Grundstück bleiben. Es muss ja nicht sein, dass ich die Frau, welche immer sich mit mir unterhält, verärgere.

Ich werde so den Garten im Paradies nur in meinen Träumen wieder sehen.  

Aber der nächste Sommer kommt bestimmt.

© Tscherry 2012-08-11