Humor & Satire
Jedes Pfund zählt

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"Jedes Pfund zählt"
Veröffentlicht am 07. August 2012, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Jedes Pfund zählt

Jedes Pfund zählt

Jede Pfund zählt

Cäsar hätte bei einem Bummel durch die Innenstädte wohl recht viel Freude gehabt. Seinen Wunsch, von dicken Männern umgeben zu sein, sähe er hier - geschlechtsübergreifend - in schier unglaublicher Vielfalt verwirklicht.

Bei der Kurzlebigkeit der heutigen Ehen beschränkt man sich offensichtlich auf den Vorsatz, gemeinsam dick und fett zu werden, wobei auch der Nachwuchs - dank einer konsequenten Frühmast - bereits im Einschulungsalter Körpermaße aufweist, die allenfalls der sportlichen Karriere eines Sumo-Ringers nützlich sein könnten. Festgelegte Essenszeiten und Bratensoße auf der Tischdecke gehören längst der Vergangenheit an. Stattdessen schiebt man sich in der Fußgängerzone zusätzlich einen Döner rein, weil sich nach dem kurz zuvor vereinnahmten Cheese-Burger nicht das vertraute Völlegefühl einstellen wollte.

Ohne Bratwurst oder Rosinenschnecke in der Hand fühle ich mich mittlerweile als Sonderling. Überall wird hemmungslos gefuttert, als müsse man körperlich für eine bevorstehende Hungersnot gerüstet sein. Dank der neuerdings nach oben offenen Skala der Konfektionsgrößen muss niemand mehr auf die Kalorienbremse treten. Bekleidungsläden mit den schönfärberischen Namen wie „Pfundskerl“ oder „Happy Size“ sind die Profiteure dieses exzessiven Essverhaltens.

Beim Bezahlen im Supermarkt rätsele ich, wie es wohl der XXL-Kassiererin gelungen sein mag, sich ohne fremde Hilfe in das enge Geviert ihres Arbeitsplatzes zu zwängen und, ob man sie jemals wieder daraus befreien könnte. Oder - ich halte diese Vermutung nicht für abwegig - war sie bereits bei der Montage des Kassenbereichs im Bausatz des Herstellers als optionales Zubehör enthalten?

In der sogenannten Moppel-Liga belegen die US-Amerikaner nach wie vor den ersten Platz, neuerdings dicht gefolgt von Deutschland. Noch nie war die Chance für uns so groß, selbst einmal zur „dicksten Nation der Welt" gekürt zu werden. Brechen Sie also sämtliche Diäten unverzüglich ab und nehmen Sie bei einem eventuellen Gewichtsstillstand Extramahlzeiten zu sich.

Ich hingegen werde meine althergebrachten Essgewohnheiten keineswegs ändern. Hierzu gehört die allnächtliche Plünderung unseres Kühlschranks, dessen schummriges Licht der würdelosen Szenerie einen Hauch von Romantik verleiht. Morgendliche Schuldgefühle werden mich ab sofort nicht mehr plagen, denn schließlich kann ich jetzt meine Essattacken mit meiner patriotischen Einstellung begründen.

 
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cosima3051b Re: Re: am Ende lief aber was schief? - Also ich würd einfach sagen, bearbeiten und aus dem Kapitel den Text löschen, aber ich bin hier auch neu, frag doch mal wen von mystory?
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Hallo Brontolone - Mit Deinen Ausführungen, über Fehlernährung, die in Deutschland häufiger auch bei Kindern und Jugendlichen festgestellt wird, hast Du vollkommen Recht.
Dieses "Schnell-Imbiss-Essen" ist auf Dauer nicht sehr gesund. In Unternehmen gibt es zwar auch Kantinen mit einem Mittagstisch, aber bei Schichtwechsel ist die Kantine geschlossen.

Ein gutes Mittagessen, nach Großmutters Art, bleibt in der heutigen schnelllebigen Zeit, ein Luxus.

5 Sterne für Deine Geschichte!

Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Brontolone Re: am Ende lief aber was schief? -
Zitat: (Original von cosima3051b am 07.08.2012 - 07:39 Uhr) twitter und Facebook haben da doch nix zu suchen oder?

Aber die schon mitgelieferte Kassiererin ist genial ;)

Hallo Cosima, natürlich haben Twitter, Facebook hier "nix" zu suchen. Aber wie bekomme ich diese ungetenen Gäste wieder weg?? Kannst Du mir helfen?? Danke schön
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Re: Re: -
Zitat: (Original von Brontolone am 07.08.2012 - 09:49 Uhr)
Zitat: (Original von shirley am 07.08.2012 - 08:19 Uhr) Das mit Twitter, facebook verstehe ich auch nicht, ist doch völlig fehl am Platz uind auch sinnlos irgendwie.

Der Text steht unter Satire und Humor. Für mich klingt es aber mehr nach 'Luft machen' seitens des Dichters.
Der Text bringt schon rüber, was du sagen willst, doch klingt es stellenweise ganz schön ...nach Opa, unter dem Motto:
Bei uns hat's das früher nicht gegeben.
Insgesamt ist der Text ja nicht schlecht, doch die Passage mit den festgelegten Essenszeiten stört mich, weil die in meinen Augen nichts mit Essverhalten in dem Sinne zu tun hat.
In der heutigen Zeit, wo beide Eltern arbeiten (Schicht oder weit weg), ist es doch garnicht mehr möglich, gemeinsam am Tisch zu sitzen und Bratensoße zu verkleckern. Das ist traurig, aber leider war.
Klar, Satire muß immer etwas zugespitzt sein, doch glaub mir, nicht jeder, der sich mal einen Döner einverleibt, leidet unter falschem Essverhalten.

LG S.





Die lebendigen Beweise, dass mit unserem Eßverhalten etwas schief läuft, sieht man zuhauf in den Fußgängerzonen.Dem aufmerksamen Leser meines Beitrags wird nicht entgangen sein, dass es hier keineswegs um die Renaissance des gemeinsamen Zusammenseins am Mittagstisch geht, sondern um eine Zustandsbeschreibung unserer jetzigen Eßkultur handelt. Den Zusammenhang mit dem häufig vorschnell gebrauchten Begriff "opahaft" kann ich hier nicht einmals ansatzweise erkennen. Auch stört es mich nicht, wenn jemand mit einem Döner durch die Gegend läuft. Mir ging es nur darum, in satirisch überhöhter Form auf gewisse Fehlentwicklung aufmerksam zu machen.

IUch bin neu hier im Schreiforung und habe wohl die Komponenten Facebook, Twitter und co. versehtentlich angeklickt. Möchte diese Anhägsel löschen, aber das gelingt mir einfach nicht. Kannst Du mir hier Hilfestellung leisten. Danke schön!

Schicke dir PN ....
Vor langer Zeit - Antworten
Brontolone Re: -
Zitat: (Original von shirley am 07.08.2012 - 08:19 Uhr) Das mit Twitter, facebook verstehe ich auch nicht, ist doch völlig fehl am Platz uind auch sinnlos irgendwie.

Der Text steht unter Satire und Humor. Für mich klingt es aber mehr nach 'Luft machen' seitens des Dichters.
Der Text bringt schon rüber, was du sagen willst, doch klingt es stellenweise ganz schön ...nach Opa, unter dem Motto:
Bei uns hat's das früher nicht gegeben.
Insgesamt ist der Text ja nicht schlecht, doch die Passage mit den festgelegten Essenszeiten stört mich, weil die in meinen Augen nichts mit Essverhalten in dem Sinne zu tun hat.
In der heutigen Zeit, wo beide Eltern arbeiten (Schicht oder weit weg), ist es doch garnicht mehr möglich, gemeinsam am Tisch zu sitzen und Bratensoße zu verkleckern. Das ist traurig, aber leider war.
Klar, Satire muß immer etwas zugespitzt sein, doch glaub mir, nicht jeder, der sich mal einen Döner einverleibt, leidet unter falschem Essverhalten.

LG S.





Die lebendigen Beweise, dass mit unserem Eßverhalten etwas schief läuft, sieht man zuhauf in den Fußgängerzonen.Dem aufmerksamen Leser meines Beitrags wird nicht entgangen sein, dass es hier keineswegs um die Renaissance des gemeinsamen Zusammenseins am Mittagstisch geht, sondern um eine Zustandsbeschreibung unserer jetzigen Eßkultur handelt. Den Zusammenhang mit dem häufig vorschnell gebrauchten Begriff "opahaft" kann ich hier nicht einmals ansatzweise erkennen. Auch stört es mich nicht, wenn jemand mit einem Döner durch die Gegend läuft. Mir ging es nur darum, in satirisch überhöhter Form auf gewisse Fehlentwicklung aufmerksam zu machen.

Ich bin neu hier im Schreiforung und habe wohl die Komponenten Facebook, Twitter und co. versehtentlich angeklickt. Möchte diese Anhägsel löschen, aber das gelingt mir einfach nicht. Kannst Du mir hier Hilfestellung leisten. Danke schön!
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Das mit Twitter, facebook verstehe ich auch nicht, ist doch völlig fehl am Platz uind auch sinnlos irgendwie.

Der Text steht unter Satire und Humor. Für mich klingt es aber mehr nach 'Luft machen' seitens des Dichters.
Der Text bringt schon rüber, was du sagen willst, doch klingt es stellenweise ganz schön ...nach Opa, unter dem Motto:
Bei uns hat's das früher nicht gegeben.
Insgesamt ist der Text ja nicht schlecht, doch die Passage mit den festgelegten Essenszeiten stört mich, weil die in meinen Augen nichts mit Essverhalten in dem Sinne zu tun hat.
In der heutigen Zeit, wo beide Eltern arbeiten (Schicht oder weit weg), ist es doch garnicht mehr möglich, gemeinsam am Tisch zu sitzen und Bratensoße zu verkleckern. Das ist traurig, aber leider war.
Klar, Satire muß immer etwas zugespitzt sein, doch glaub mir, nicht jeder, der sich mal einen Döner einverleibt, leidet unter falschem Essverhalten.

LG S.




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cosima3051b am Ende lief aber was schief? - twitter und Facebook haben da doch nix zu suchen oder?

Aber die schon mitgelieferte Kassiererin ist genial ;)
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