Eine magische Welt im Krieg, gebündelte Magie und Macht in einem Mädchen, eine Legende und ein Schicksal, zusammen um Frieden zu schaffen.
- Ein kurzes persönliches Wort: Dies hier ist mein Baby. Ich fing im zarten Alter von 15 Jahren an diese Triologie zu schreiben. Demnach jugendlich, naiv und irgendwie verirrt liest sich der erste Teil. Der zweite Teil ist unvollendet und der dritte existiert gerade mal in meiner Gedankenwelt. Sie als Autoren werden bestimmt den Zustand kennen, in dem man sein gesamtes Konzept und die Idee bezweifelt. So ging es mir auch und ich wollte eigentlich mein ganzes Werk KdK neu/umschreiben. Doch es wäre schade das zu vernichten, was damals in meiner Jugend mir so ein treuer Freund war, das Flüchten in meine eigene Welt. Ich will es nicht zerstören, vielmehr will ich es schaffen, die Verwandlung von mir als Jugendliche in die heutige Frau auch in meiner Triologie zu beschreiben. Sodass der erste Teil meinem 15-Jährigen Ich entspricht und mit dem 2. und 3. Teil die Themen, Handlungen und Ideen immer mehr so werden, wie ich es heute sehen würde. Wahrscheinlich passt es am Ende auch gar nicht zusammen, aber dieses Werk wird dann so sein wie ich. Danke.-
Die Nacht war stürmisch.
Der Mond leuchtete wie ein letzter Hoffnungsstrahl im Sturm, Nebelbänke schoben sich vor sein helles Gesicht und nur noch die Flammen erhellten die Nacht.
Draußen schrieen Menschen, ich konnte den roten Schein durchs Fenster sehen. Ich spürte die Hitze der Feuerbrunst und die Angst meines Volkes.
Ein zerstörender Lärm wehte mit dem starken Wind rauf aufs Schloss, direkt zu mir und ließ mich mein machtloses Schicksal spüren.
Dies ist scheinbar der schlimmste Augenblick, der über das Reich Melodysia geherrscht hatte. Ein Krieg, ausgelöst durch ein einzelnes Schicksal, durch Rache und Vergeltung. Macht ist etwas so feines. Lässt man sie fallen, wird etwas zerstört und die Folgen sind unendlich groß. Doch lässt man eine Macht fallen, die einem nicht gehört, dann Gnade Gott denen, die im Recht sind, doch verfolgt von denen, denen sie die Macht gestohlen haben.
“Ich habe es euch gesagt. Ich warnte euch. Doch ihr hört nicht auf einen alten Mann.”
Ich wand mich Aradysoz zu.
Sein kleiner, schwacher Körper war gestützt auf einen alten knorrigen Stab. Das Gesicht war feucht von Tränen und seine Augen schauten kraftlos in die meine. Der schwarze Mantel hing schwer auf seinen Schultern.
“Meister... weine nicht."
Er war mir mein liebster Freund, so lange wie ich existierte war er da. Schon immer. Selbst in der Zeit wo nur die Idee meines Seins war. Ihn so zu sehen, so voller Angst und schwindender Hoffnung, das machte mich krank. Kränker als mein sterbendes Volk zu sehen. Denn ein Prophet, der die Hoffnung aufgibt, ist das Zeichen des Untergangs.
“Ich habe euch gesagt, wenn ihr in eurer Hochzeitnacht eurer Gemahlin ein Kind schenken würdet, würde es zu seiner Geburt eine Katastrophe kommen. Ich ahnte damals noch nicht in welchem Maße. Und ich sagte euch auch, dass euer Kind ein sehr mächtiges sein wird. Und doch hört ihr nicht auf einen alten Mann. Mein König, sieht hinunter ins Tal. Dort sterben Menschen. Dort stirbt euer Volk. Ich bin einer der Menschen der euch euer Kind am meisten gönnt, ich würde es lieben wie eine Enkelin und doch ist es seine Schuld, dass der Hass größer wird.”
"Sprecht nicht weiter, bewahrt eure Kräfte. Ich weiß, dass ihr Recht habt, aber alles geschieht aus einem Grund."
Seine Schultern fingen an zu beben.
“Aradysoz... aber Ihr wisst, dass mein Kind nicht der einzige Grund für diesen Krieg ist."
"Nein, mein König, aber es ist das Ende dieser Tradition und somit der Anfang von der hasserfüllten Lawine, die auf uns zurollt. Ihr werdet sie nicht mehr stoppen können... ihr Schicksal ist bestimmt, und dies wird ihr zum Verhängnis werden. Sie werden sie töten wollen. Und er wird es schaffen. Er wird sie holen."
"Nein."
"Raphaell, er ist mächtiger als alles was existiert!"
"Er wird aber nicht so mächtig sein wie mein Kind!", ich brüllte vor Zorn.
"Später wird es mächtig sein, doch es ist noch nicht einmal geboren und er wird sie holen, wenn du am verletzlichsten bist."
"Siehst du das, Aradysoz?"
"Ich sehe dein Kind überhaupt nicht."
"Das heißt..."
"Ich weiß es nicht. Weder tot, noch lebendig... nicht magisch."
"Was soll das heißen?"
"Ich sehe die Zukunft deines Kindes nicht. Es ist nicht dort, wo ich dachte es zu sehen."
"Wo ist sie dann?"
"Ich sehe sie nicht."
"Nein!!!"
"Es tut mir Leid mein König."
Seine Augen verklärten sich und sein Gesichtsausdruck wurde verrückt.
"Was siehst du?"
"Dein Kind wird nicht in Melodysia aufwachsen. Sie wird woanders ihr zu Hause kommen."
"Was sagst du da?!"
"Und sobald sie die Jahre der Kindheit überlebt hat, wo auch immer sie ist, dann wird sie heimkehren und ihr Schicksal ist besiegelt."
“Mein König! Die Königin… sie… schnell!”
“Mari, beruhig dich! Was ist geschehen?”
“Das Kind, es kommt! Kommt schnell! Meine Königin hat große Schmerzen!”
Ich sah hinunter auf meinen Vertrauten, der hoffnungslos seinen Kopf der Zeit gebeugt hat.
“Nun ist es geschehen, es gibt kein Zurück mehr”
Ich eilte so schnell es ging raus aus dem Turm in Richtung unseres Gemachs.
“Schnell mein König, Nervani braucht Euch!”
Mein Herz schlug schnell und ich spürte das Pochen in meinen Schläfen. Die Gefühle in mir waren unbeschreiblich. Ich hatte Angst, und doch freute ich mich auf mein Kind, ich war ungewiss über die Zukunft von uns allen und trotzdem wollte ich nicht, dass meinem Kind etwas passiert.
"Raphaell, was ist passiert? Kann ich euch helfen?"
Ich drehte mich nur kurz um, damit ich sehen konnte wer sprach. Es war Melanda, unsere Köchin.
“Melanda! Kommen sie schnell! Das Kind! Es kommt! Wir werden jede Hilfe brauchen!”
Und schon lief ich weiter. Ich hörte noch wie Melanda hinter mir her rief, dass sie Tücher und Wasser holen will.
Meine Schritte hallten in den großen Steinsälen und ergaben ein leises, verklingendes Echo.
Die kalte Klinke von der Tür spürte ich gar nicht mehr, ich wollte nur rein zu meiner geliebten Nervani.
Im Raum standen viele Kerzen, die entspannend wirken sollten.
Nervani lag in vielen Kissen und Tüchern in dem großen Himmelbett.
“Raphaell! Endlich! Ahhhhh!” Ihr Körper war feucht, die Haare hingen herunter und ihr Gesicht war schmerzverzerrt und bleich.
Ich setzte mich neben sie auf das Bett und nahm ihre schwache Hand die sich in die meinige schmiegte.
Sie lächelte kraftlos und verzog den Mund gleich wieder als die nächste Wehe einsetzte.
“Nervani… So grausam auch die Voraussage von Aradysoz sein mag, unser Kind wird das schönste, schlauste und liebenswerte im ganzen Reich! Wir werden es lieben! Es wird so schön sein wie du!”
Ich küsste sie zart auf die Stirn als die Tür aufflog und Melanda reinstürmte, in der Hand viele Tücher und einen Wassereimer.
“Melanda, ein Glück, kommt schnell!”
Melanda half oft bei Geburten und sie wusste sicher was zu tun ist. Sie tauchte die Tücher in das Wasser und legte sie auf Nervanis Stirn. Dann rieb und drückte sie ein bisschen an ihrem Bauch.
“Meine Königin, es wird bald kommen! Aber sie müssen sich entspannen! Warten sie nicht auf die Schmerzen. Wenn sie wieder einen Anflug von einer Welle spüren dann pressen sie als würde es um ihr Leben gehen!”
“Ich…. Kann… nicht. Ich habe kein… Kraft…” Ihr Kopf viel leblos in das Kissen. Sofort war ich an ihrer Seite.
“Melanda! Was ist mit ihr?” Ich hatte Angst.
“Mein König, geben sie ihr etwas zu trinken, sie ist nur ein wenig erschöpft. Die Wehe sind schwer zu überstehen, sie fordern eine Menge an Geduld und Stärke!”
Ich tat wie mir geheißen.
Es vergingen Stunden. Und die Abstände zwischen den Wehen wurden immer kürzer.
Nervani schrie und stöhnte, das es mir in er Seele weh tat nicht mit ihr das Leid zu tragen.
Es wurde schon hell und Nervani hatte gerade die letzte Welle hinter sich.
Mari saß neben ihr und trocknete sie. Nervani hatte ein bisschen Zeit sich zu erholen. Ich trat an das Fenster und sah seit Stunden erst wieder das Dorf. Es war niedergebrannt und schwarz. Ich seufzte.
“Du wirst es nicht mehr verhindern können, mein König.”
Aradysoz stand neben mir. Ich hatte ihn die ganze Zeit nicht wahrgenommen und doch wusste ich dass er da war.
“Ich weiß, ich weiß.”
“Dein Volk muss sterben, damit deine Tochter leben kann!”
“Schweig!”
“Nein, mein König. Es ist die Wahrheit, selbst wenn sie weh tut.”
“Ich habe gesagt du sollst schweigen!” Ich war sehr wütend.
“Ihr solltet etwas essen!”, Melanda reichte mir ein Leib Brot und einen Kelch voll Milch.
“Ich kann nicht, ich-”
“AHHHHH!”
Nervani war gekrümmt vor Schmerzen, sie rang nach Luft, würgte und schrie. Ihr Körper sah aus wie gebrochen, ihr Brustkorb hob und senkte sich wild.
“Pressen!”
“Atmen!” waren die Befehle die ich in den nächsten Minuten nur noch hörte. Und dann kam der erlösende Schrei und das darauf folgende Geweine und Geplärr.
In diesem Moment, als ich zwei verschiedene Schreie, das eine quietschend und das andere erleichtert, hörte, ging die Sonne in mir auf.
Ich umarmte Melanda und dann fiel in Aradysoz um den Hals, der erfurchtsvoll zu meiner Gemahlin blickte. Dann sprang ich mit nur einem großen Schritt an die Seite von Nervani. Sie hielt unser kleines Kind eingebettet in samtenen Tüchern in ihren schwachen Armen. Ihr Lächeln war schwach aber ihre weißen Augen strahlten von einer noch nie zuvor gesehenen Stärke und Wärme. Ihre Lippen formten etwas und sie sah mich an, doch ich sah nur mein Kind. Sie hatte die gleichen grauen Augen wie ich, die ein wenig verträumt aussahen. Sie war zierlich wie ihre Mutter. Die kleinen Hände grapschten in die Luft und sie hickste vor sich hin.
“Hier, Raphaell, deine Tochter!” Sie streckte mir das Kind hin.
Meine Hände zitterte als ich sie auf hob und hoch zu meiner Brust trug. Ich schmiegte sie an mich und sie machte ein kleines hicksendes Geräusch, das sie wie ein Lachen anhörte. Meine Hände konnten ihren ganzen Körper umfassen. ”Meine Kleine!”
Eine kleine Träne rollte auf das Haupt meiner Tochter und in diese Moment, dankte ich den Göttern, dass sie mir dieses Geschenk gebracht haben und das ich sie immer beschützen werde.
“Raphaell, wie wollt ihr sie nennen?", fragte Melanda lächelnd, als ich sie ihr zum halten gab.
"Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht ... ", gab ich zu.
"Doch Liebster, ich hatte gehofft du würdest damit einverstanden sein, dass ich sie nach deiner Mutter benenne. Sie war so eine mutige und liebevolle Person, dass ich möchte, dass unser Kind mit diesem Namen gezeichnet ist."
Ich lächelte meine Frau an. Meine Mutter hatte ihr Leben für sie gegeben, als sie in Schwierigkeiten war und wurde somit zur Heldin.
"Du willst sie wirklich nach ihr benennen?"
"Ich möchte, dass ihr Vermächtnis mit dem Namen einer starken Frau beginnt; Nevly"
“Ja Liebste!”, konnte ich nur leise sagen, denn die Tränen erstickten mir meine Stimme.
Als Melanda Nervani unsere Tochter wieder gab hörte ich ein Schluchzen.
Aradysoz bebte. Er schluckte schwer, sein Haupt war geknickt. Seine Hände umklammerten seinen Stab und als er aufblickte, sah ich seine so traurigen Augen. Er wirkte noch älter und ich merkte wie die Kraft mit jedem Atemzug von ihm weniger wurde.
“Aradysoz, alter Freund. Was habt ihr?”
“Mein König, mein König.”
“So spricht!”
“Mein König. Ich habe eine schreckliche Aufgabe zu erfüllen. Mein König, mein König!” Seine Stimmer zitterten und er war voller Scham und Trauer.
“Aradysoz! Sagt mir, was versetzt euch in einem solchen Moment in Trauer?”
Aradysoz richtete sich auf. Er wirkte mit einem Mal größer und stärker. Seine Augen wurden klar als er zu sprechen begann.
“Mein König und Freund, ihr seit dem Wichtigste was es jemals in meinem Leben gegeben hat und die kleine Nevly wäre auch ein Teil meines Lebens geworden. Doch mein König, wusste ich was geschehen wird und ich habe euch gewarnt. Ihr könnt nicht mehr handeln wie ein König. Ihr lasst euer Volk leiden und seit selber der glücklichste Mensch des Reiches Melodysia. Deswegen muss ich handeln!”
“Aradysoz…” meine Stimme versagte.
“Nevly muss fort!”
“NEIN! Aradysoz! Nein, ich werde sie nicht weg geben!” Ich schrie ihn an und es tat mir weh ihn zu sehen wie es ihm wehtat. Aber er konnte meine Nevly nicht fort schicken. Nervani weinte leise und Nevly war ganz still.
“Ich habe sie nicht in unserem Reich gesehen und doch weiß ich, dass sie leben wird in der Zukunft. Aber das wird sie nicht können, wenn sie hier bleibt. Er wird kommen und sie holen. Und glaubt mir, ihr Schicksal wird sich erfüllen, wenn die Zeit soweit ist. Doch bis dahin, muss ich die Erbin, eure Tochter und vor allem das Königspaar schützen! Sonst wird ganz Evèlluandes untergehen!”
“Aradysoz, wie kannst du mir meine Tochter nehmen? Wie kannst du? Du bist mein Geliebter Freund! Warum tust du mir das an?”
“Weil sonst noch mehr Leid geschehen würde!”
Melanda trat vor und legte die Arme um mich.
“Melanda ist dafür bestimmt euer Kind groß zu ziehen, in einem anderen Reich, dort wo keiner an das glaubt, was hier existiert. Sie wird sie sicher halten und wie eine Mutter zu ihr sein."
"Was? Ich kann nicht Nervani ersetzten! Aradysoz, das dürft ihr uns nicht antun. Wir sind seit langem gute Freunde und nun soll ich ihnen ihr Kind nehmen und ich werde die Zeit mit Nevly verbringen, die ihnen gestohlen wird? Nein, das werde ich nicht tun!", widersetzte sich Melanda.
Es herrschte einen Moment an eine Stille, die sich anfühlte als hätte jemand die Uhr der Welt stille gestellt.
"Dann werde ich jemand anderen finden. Es gibt keinen anderen Weg, es wird so passieren!", antwortete Aradysoz hart darauf.
Das Zimmer war erfüllt von den verzweifelten Weinen der Mutter, der leere Blick des Vaters ruhte auf seinem Vertrauten und Melanda starrte ihn mit offenem Mund an. Dann setzte sie sich an das Bett ihrer Freundin und nahm ihre Hand.
"Meine Königin, ich werde wohl für Euer Kind sorgen. Und wenn es soweit ist, werde ich sie zurückkehren lassen und ich werde sie wieder sehen. Bitte vergebt mir"
Nervani sah sie nicht an, ihr Blick verhang sich in den Schatten und das Weiß ihrer Augen wurde trüb. Die Tränen hatten aufgehört und sie wirkte wie versteinert.
"Nervani", flüsterte Raphaell.
Doch sie antwortete nicht, nur der Arm um Nevly löste sich, sodass sie fiel.
"Nervani!", schrie Melanda und fing das Baby auf. Es hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Melanda drückte sie an ihre Brust und wärmte es.
Die Königin hatte ihre Augen geschlossen und die Hände über dem Bauch gefaltet.
“Es tut mir so Leid, mein König!”, sagte sie. Schützend versuchte sie mit der einen Hand das Kind zu halten und mit der anderen hielt sie meinen Rücken, als ob sie Angst hätte, ich könnte fallen.
Ich war wie tot in den Armen von Melanda.
Ich konnte mich nicht bewegen.
Nicht denken.
“Ich werde gut auf sie aufpassen, mein König, ich verspreche es."
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EagleWriter Nun der Beginn leist sich nicht schlecht. Kenne das. Es gibt einfach Gesichten, die einem besonders am Herzen liegen udn die einem einfach nie gut genug erscheinen. Aber hier wird keine gefressen weil er ein paar Fehler macht^^ lg E:W |