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„Hanko-Kun, der Rektor will dich nach der Stunde sprechen.“, eröffnete Ishikawa-Sensei den Geschichtsunterricht und begann über den zweiten Weltkrieg zu reden.
Ich hatte nur genickt. Es war nicht das erste Mal, dass ich zum Rektor musste. Und das nur, weil ich mich nicht anpassen wollte.
Ich bin das, was die Erwachsenen einen Rebell nennen. Und das nur, weil ich nicht so denke und aussehe wie die.
Während ich so aus dem Fenster starrte, überlegte ich, warum ich wohl jetzt wieder zum Rektor sollte. Vielleicht, weil ich heute statt der Uniform meine eigenen Sachen trug. Das hatte aber den ganz einfachen Grund, dass meine Uniform gestern ein unfreiwilliges Date mit Yamamotos Tee gehabt hatte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Yamamoto das mit Absicht gemacht hatte. Bei Gelegenheit muss ich mich bei ihm bedanken. Ich hasse den Uniformen-zwang hier. Und deswegen trage ich auch meine eigenen Sachen, obwohl ich noch vier Uniformen im Schrank hängen habe.
Es ist schon lustig. Wahrscheinlich wollte Yamamoto mich damit aufregen, dass er seinen Tee auf meine Uniform gekippt hatte.
Die meisten aus der Klasse mögen mich nicht. Wie es scheint, sind hier Leute mit anderer Frisur und einem Piercing nicht gerne gesehen.
Da klingelte es schon und Mimiko, meine beste Freundin, sah mich seufzend an: „Was mache ich nur mit dir, Tasaina?! Das ist schon das dritte Mal in diesem Halbjahr, dass du zum Rektor musst...“
„Ich werde das schon überleben. Der Rektor kennt mich schon.“, ich schaute sie an.
Mimiko ist im Vergleich zu mir eine Musterschülerin, stets adrett und akkurat. Es ist wirklich lustig, dass grade sie meine beste Freundin ist. Viele Andere verstehen das auch nicht und versuchen immer, Mimiko von mir wegzuholen, aber da scheitern die immer. Mimiko hält zu mir.
Wieder seufzte das schwarzhaarige Mädchen mir gegenüber nur und stand auf: „Das bringt dich irgendwann noch mal in riesige Schwierigkeiten!“
Ich nickte nur. Töten würde mich der Rektor schon nicht.
Mimiko begleitete mich noch zum Büro des Rektors.
Ich klopfte und öffnete die Tür dann: „Sie wollten mich sprechen?“
„Ja, setze dich bitte.“, bot der Rektor, ein sehr konservativer Vertreter in unserer Gesellschaft, mir einen Stuhl an.
Ich setzte mich, schlug die Beine übereinander und schaute den Rektor erwartungsvoll an.
Ein Grund, warum ich die Schuluniform hasste, war der verdammt kurze Rock. Da war mir meine weite Cargohose doch deutlich lieber.
„Du weißt, warum du hier bist, oder?“, fragte der Rektor.
Ich setzte eine Unschuldsmiene auf: „Nein, das hat Ishikawa-Sensei nicht gesagt.“
„Kannst du es nicht selbst denken?“
Ich zuckte nur die Schulten. Erwachsene haben wirklich die Angewohnheit, völlig sinnlose Fragen zu stellen.
Der Rektor begann mich anzustarren und schwieg. Das tat er immer und damit brach er auch den meisten Schülern das Genick. Die Meisten wurden auf diesem Stuhl, auf dem ich saß, nervös und hielten den Blick des Rektors nicht aus. Dann wurden sie noch unruhiger und dann hatte er sie da, wo er sie haben wollte. Mir machte dieser Blick schon lange nichts mehr. Im Gegenteil. Ich fand es amüsant, wie der Typ sich fast die Augen aus dem Kopf starrte.
„Deine Aufmachung ist mehr als provokant. An dieser Schule besteht Uniformenpflicht, das dürftest du doch mittlerweile auch wissen.“, die Stimme des Mannes, der die 50 grade so überschritten hatte, war gefährlich ruhig.
„Meine Uniform wurde gestern ruiniert.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich bin nicht der Typ, der lügt.
„Hast du denn keine anderen Uniformen bekommen?!“, scharfer Sarkasmus sprach aus den dunkelgrauen Augen des Rektors.
„Doch, mir ist der Rock allerdings viel zu kurz. Ich finde es nicht sonderlich angenehm, wenn ich bei jedem Windstoß befürchten muss, dass der Rock hoch weht und man dann Dinge sehen kann, die man nicht sehen soll. Ich bevorzuge Hosen.“, ich mied den Blickkontakt nicht und wieder begann das Gestarre des Rektor.
Minuten vergingen, dann schaute er weg. Nur ganz kurz, aber damit hatte ich gewonnen.
„Sollten wir uns noch einmal hier sehen, verweise ich dich der Schule.“, drohte der bereits leicht ergraute Mann.
Ich nickte nur und stand auf.
Als ich aus dem Büro war, begann ich zu grinsen. Ich gewann diese Duelle immer. Während ich so den Gang entlanglief wählte ich mich mit meinem Handy Mimikos Nummer.
Nach kurzem Warten nahm sie den Anruf entgegen: „Ja?“
„Hey, ich bins.“, meldete ich mich kichernd.
Mimiko seufzte: „Scheinbar hattest du Spaß. Was hat der Rektor gesagt?“
„Ich werd das nächste Mal der Schule verwiesen!“, meinte ich amüsiert.
„Das ist doch nicht Lustig!“, Mimiko schrie fast, klang total entsetzt, „Bist du jetzt völlig durchgeknallt?! Tasaina, bitte, reiß dich zusammen! Ich will nicht, dass du verwiesen wirst!“
„Ich weiß, was ich tue. Keine Sorge, Mimiko. Der Rektor traut sich das eh nicht.“
„Unterschätze ihn nicht. Ich muss jetzt Schluss machen. Mama will, dass ich Mathe übe.“, verabschiedete Mimiko sich und legte auf.
Ich seufzte nur. Ich wusste, dass Mimiko log.
Sie wollte einfach nicht mit mir über den Rektor, ihren Vater nebenbei erwähnt, sprechen. Das war der wunde Punkt bei ihr, den ich immer wieder traf und ich befürchte, dass unsere Freundschaft das nicht mehr lange aushielt. Ich wusste, dass ich nicht mehr so rebellieren durfte, wenn ich Mimiko nicht verlieren wollte, aber gleichzeitig verbot mir mein Stolz, mich zu ändern. Ich bin wahnsinnig stur.
Passender Weise fing es grade an zu regnen und ich hatte natürlich keinen Schirm dabei, aber das machte nichts. Ich liebe Regen.
Die ganzen Geschäftsleute in ihren Anzügen, die grade unterwegs waren, spannten ihre Schirme auf. Überall einheitliches Grau. Nur ich stach mit meiner Kleidung und meiner Haarfarbe heraus wie ein Farbklecks.
Das Wasser auf dem Asphalt begann zu spritzen, als ich los rannte und platschende Geräusche begleiteten meine Schritte. Die Tropfen, die vom Wind gegen mich gepeitscht wurden, ließen meine Kleidung stellenweise dunkel werden.
Schließlich kam ich zuhause an und schloss die Wohnungstür auf: „Ich bin zurück.“
Keine Antwort.
Ich zog mir die Schuhe aus und betrat die Wohnung. Es war immer so still, wenn ich nach Hause kam. Meine Mutter lag auf dem Sofa, schon wieder zugedröhnt mit irgendwelchen Drogen.
„Hast du schon gekocht?“, fragte ich sie, doch sie schaute mich nur mit glasigen Augen an und grinste wie eine Geisteskranke.
„Also nein.“, schloss ich daraus, „Was möchtest du essen?“
Wieder keine Antwort.
Ich hasse es zuhause. Wenn ich unterwegs bin oder in der Schule, kann ich sein, wer ich wirklich bin. Hier musste ich mich um meine ständig zugedröhnte Mutter kümmern, die für Geld so ziemlich alles tat. Sie hatte ihre Ehre schon lange verloren, genauso wie den Respekt, den ich ihr eigentlich entgegenbringen müsste. Ich halte sie geheim, selbst Mimiko weiß nichts von meiner drogensüchtigen, psychisch labilen Mutter.
Ich ging in die Küche und durchsuchte die Schränke nach etwas Essbarem. Nichts da. Scheinbar dachte meine Mutter jetzt, man bräuchte nichts essen und Drogen würden reichen.
Ich griff zu einer kleinen Keksdose, in der ich etwas Geld versteckte, dass ich bei meinem Job als Kellnerin verdiente. Die Dose war leer. Meine Mutter hatte sich wohl daraus bedient um ihren nächsten Höhenflug finanzieren zu können. Das hieß für mich hungrig schlafen gehen.
Manchmal hasse ich meine Mutter einfach.
Ich ging in mein Zimmer und hätte mich am liebsten heulend auf mein Bett geworfen, aber zum Weinen habe ich keine Zeit, also setzte ich mich nur auf mein Bett, zog die Knie an und starrte aus dem Fenster.
Der Himmel war bleigrau und dicke Wolken verdeckten jedes Licht. So sah mein Himmel immer aus.
Ich schloss die Augen und wünschte mich ganz weit weg. In die Arme von jemandem, der mich liebt und zwar nur mich. Bei dem ich sein konnte, wie ich bin, bei dem ich schwach sein durfte und weinen durfte.
Mit diesem Wunsch im Herzen schlief ich ein.
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Mein Wecker klingelte am nächsten Morgen und riss mich aus einem so schönen Traum.
Die kalte Realität holte mich wieder ein und ließ mich frösteln. Wie jeden Morgen war der Himmel vor meinem Fenster bleigrau.
Seufzend stand ich auf, zog mir meine Schuluniform an und schlurfte in die Küche.
Meine Mutter lag immer noch auf dem Sofa im Wohnzimmer, aber anders als Gestern war sie ansprechbar und wahnsinnig zerbrechlich: „Tasaina, bist du das?! Kochst du Tee?“
„Ja, Mutter...“, murmelte ich nur. Manchmal komme ich mir vor, als sei ich die Mutter und sie die Tochter.
„Danke.“, sie klang heiser und müde.
Ich wollte sie nicht sehen. Wahrscheinlich hatte sie nach ihrem Höhenflug geweint und ihre Augen waren jetzt ganz rot und verquollen.
Es tut mir weh, sie so zu sehen.
Am liebsten wäre ich einfach weggelaufen, einfach vor der ganzen Scheiße hier, aber das kann ich nicht machen. Nachher bringt meine Mutter sich noch um, wenn ich sie wie Vater verlasse.
Ich seufzte leise und goss Wasser in die Kanne, in die ich zuvor Teebeutel getan hatte.
„Ich muss jetzt los.“, sagte ich und log damit. Ich hatte noch fast eine Stunde Zeit, bevor ich los musste, aber ich wollte einfach weg.
„Gehst du auf dem Heimweg einkaufen? Wir haben nichts mehr zu Essen...“, erklang die Stimme meiner Mutter.
Ich verließ einfach die Wohnung, bevor ich ihr an die Gurgel sprang.
Die Straßen waren schon recht voll für die Uhrzeit. Wieder waren es vorwiegend Anzugträger.
Mir war schlecht und wirkliche Lust auf Schule hatte ich nicht, aber ich wollte mich nicht schon wieder mit Mimiko streiten.
Die Stunde, die ich noch hatte, vertrödelte ich in der Stadt vor einem Geschäft mit buntem Krimskrams. Es waren solche Artikel, die andere als Schrott bezeichnen, aber mir gefallen solche Gegenstände wirklich sehr.
Ich sah auf meine Armbanduhr, die mein Vater mir zu meinem 12 Geburtstag geschenkt hatte. Kurz danach ist er einfach mit irgendeiner Stripperin abgehauen. Naja, wie heißt es so schön: Männer sind Schweine.
Seufzend drehte ich die Lautstärke von meinem MP3-Player weiter auf und lief zu einem Lied den Rest meines Schulweges.
Es war doch jedes Mal das selbe Spiel:
Morgens Aufstehen, sich in der Schule fertig machen lassen, dann Kellnern um wieder nach Hause zu gehen und zu schlafen. Diesen Scheiß durchbrach ich nur, wenn ich bei Mimiko war.
Schließlich kam ich an der Schule an, wo Mimiko mich bereits erwartete: „Guten Morgen, Tasaina.“
Ich schluckte. Sie klang nicht so wie sonst. Nein, sie klang viel kühler.
„Hey...?“, meine Stimme zitterte leicht und ich schaute meine beste Freundin besorgt an.
Und dann sagte sie den Satz, der an solchen Stellen immer bedeutete, dass es schlimmer wurde: „Ich muss mit dir reden.“
Für mich brach schon jetzt eine Welt zusammen, da ich ahnte worum es ging und umso erleichterter war ich, als der Schulgong den Unterrichtsbeginn verkündete und damit mein Gespräch mit Mimiko auf die Pause verschob.
Während des gesamten Unterrichts schwieg Mimiko und meine Nervosität wuchs immer weiter.
Nach der Schule war meine Galgenfrist schließlich ab und ich bekam große Angst davor, die Klasse zu verlassen und mit Mimiko sprechen zu müssen. Doch es half ja alles nichts.
Ich schlurfte über den Schulhof auf Mimiko zu: „Du wolltest mit mir reden...“
„Richtig, aber nicht hier. Komm mit.“, ohne Emotionen zu zeigen setzte sie sich in Bewegung und marschierte ohne auf mich zu warten die Straße entlang.
Ich lief ihr hinterher, bis sie in einer kleinen Gasse stehen blieb.
„Warum hast du mir nie von deiner Mutter erzählt?“, fragte Mimiko ernst.
Diese Frage kam so überraschend, dass ich erst etwas brauchte, um zu antworten: „Woher weißt du davon?“
„Ich habe sie letztens gesehen, wie sie in deiner Wohnung verschwunden ist. Da hab ich geklingelt. Tasaina, wir sind seit dem Kindergarten befreundet. Ich habe gedacht, du vertraust mir...“, nun klang sie etwas traurig.
„Mimiko, bitte. Ich vertraue dir, aber ich wollte dich damit nicht belasten. Ich hatte Angst, dass du mich dann nicht mehr magst...“, gab ich leise zu und starrte zu Boden.
Dann spürte ich eine sanfte Umarmung: „Dummerchen! Ich bin mit dir befreundet und nicht mit deiner Mutter!“
Ich fühlte mich für einen Moment unglaublich stark und unbesiegbar. Ja, mit Mimiko an meiner Seite würde ich alles durchstehen!
„Tasa-Chan, ich muss jetzt los. Wir sehen uns morgen, okay?“, Mimiko schaute mich an und lächelte leicht.
Ich hingegen grinste breit. Sie nannte mich fast nie „Tasa-Chan“. Immer noch strahlend verabschiedete ich mich von ihr und machte mich fröhlich pfeifend auf den Weg zum Café, in dem ich jobbe.
„Hey Ame!“, grüßte ich meine Chefin.
„Hallo. Du kannst gleich anfangen. Da hinten sitzt dein erster Kunde heute.“, die Frau mit dem strengen Dutt deutete auf einen kleinen Tisch, an dem ein Junge saß, der etwa so alt war wie ich, und sich die Sonne aufs Gesicht scheinen ließ.
„Klar. Muss ich ihn siezen? Er ist ja eigentlich etwa so alt wie ich.“, fragte ich, während ich mir die Haare lose mit einer Klammer hochsteckte und meine schwarze Arbeitsschürze zuband.
„Rein theoretisch schon. Frag doch!“, Ame wurde langsam ungeduldig, doch ich lächelte sie an und nahm mein Tablett.
Ich tanzte fast zu dem Tisch des Jungen, da Ame das Radio etwas lauter gedreht hatte und grade ein Lied gespielt wurde, dessen Rhythmus mich mitriss und meine Laune noch weiter nach oben pushte.
„Willkommen im Sunside-Café. Schon was gefunden?“, fragte ich den Jungen strahlend.
Er öffnete nur kurz die Augen, obwohl ich mir wünschte, dass er sie länger aufgelassen hätte, da er hellgraue, fast silberne Augen hatte und ich das äußerst interessant fand.
„Ja, so in der Art. Sag mal, wie heißt du?“, er lächelte leicht, aber doch sehr selbstbewusst.
„Hanko. Tasaina Hanko.“, antwortete ich, „Und du?“ Ich nahm mir einfach mal die Freiheit, ihn zu duzen. Das machte er bei mir schließlich auch.
„Kano. Tasaina ist ein sehr ungewöhnlicher Name. Mit welchem Zeichen wird dein Name denn geschrieben?“, fragte er weiter, schaute mich jetzt unverwandt an
„Mit dem für "bunt".“, ich grinste leicht, immer noch gut gelaunt.
Kano lachte leise: „Passt ja perfekt, aber Tasaina ist mir zu lang. Darf ich Ina-Chan sagen?“
„Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass du mich beim Vornamen nennen darfst?“, fragte ich leicht verwundert.
„Darf ich nicht? Na gut, dann bleiben wir eben ganz formell, Hanko-San.“, er zuckte die Schultern und erst da begriff ich, dass er mit mir flirten wollte.
Ich lächelte leicht. Es kommt nicht oft vor, dass ein Junge mit mir flirtet.
„Ach, passt schon. Dafür benutze ich aber keine Anrede, ja Kano?“
Er nickte mit diesem selbstbewussten, lockeren Grinsen: „Deal. Ich nehm nen Latte Macchiato.“
Ich notierte die Bestellung auf meinem kleinen Block: „Sonst noch etwas?“
Er schüttelte den Kopf und ich machte mich auf den Weg zurück zur Theke. Dabei wiegte ich meine Hüfte bei jedem Schritt hin und her. Dies tat ich nicht bewusst, sondern es geschah einfach. Vielleicht wollte ich mich unterbewusst präsentieren. Es war schon ein tolles Gefühl, wenn ein Junge Interesse an einem zeigte.
Tatsächlich spürte ich ein leichtes Kribbeln, als würde mich jemand anschauen und ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.
Allerdings sollte Ame mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen: „Kannst du mir sagen, seit wann du mit den Kunden flirten darfst?!“
„Ach, ich hab mich doch nur ganz kurz mit ihm unterhalten.“, strahlte ich und reichte Ame den Zettel mit der Bestellung.
Ich arbeite noch etwas weiter, bis Ame Kanos Bestellung fertig hatte.
Grinsend ging ich wieder zu ihm: „Kann ich darauf hoffen, dich ab jetzt öfters hier zu sehen.“
Er zuckte nur die Schultern: „Wenn ich Zeit habe.“
Diese einsilbige Antwort verwirrte mich etwas, aber naja.
Nach meiner Schicht machte ich mich auf den Heimweg.
Es war bereits sehr dunkel und die Straßen waren menschenleer. Ich muss zugeben, dass mir etwas unwohl dabei war, so alleine nach Hause zu gehen. Ich fühlte mich beobachtet und sollte mit dieser Annahme auch richtig liegen.
„Ey Kleine! Komm doch mal zu uns rüber!“, grölte ein Typ, der mit seinen Kumpels in der Tür eines Nachtclubs stand.
Ich bekam noch mehr Angst und beschleunigte meine Schritte, als ich an der Gruppe vorbei musste.
Die Typen folgten mir allerdings und als sie mich zu fassen bekamen, zerrten sie mich an den Haaren in eine dunkle Gasse.
„Du bist doch die Kleine aus dem Café heute Nachmittag. Na, hast du nicht extra für uns so mit dem Arsch gewackelt?! Willst du nicht mal zeigen, was du hast?!“, einer der Typen war mir viel zu nahe und fuhr mit einer Hand meinen Oberschenkel hoch
„Lassen Sie das!“, schrie ich laut, „Hilfe!“
„Halts Maul, Miststück!“, blaffte der Typ und ohrfeigte mich heftig, sodass ich zu Boden stürzte.
Sogleich zerrten 5 Handpaare an meinen Klamotten und begrapschten mich von allen Seiten.
„Aufhören!“, schrie ich verzweifelt und hatte Tränen in den Augen. Immer wieder redete ich mir ein, dass das alles ein Albtraum sei und schloss die Augen. Ein kurzer Lichtblitz zuckte vor meinem Inneren Auge und das Zerren hörte abrupt auf.
Zitternd setzte ich mich auf und stellte fest, das von den Kerlen nur noch Matsch übrig war.
Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder erschrocken sein sollte. Ich war eher Ersteres.
Da klingelte mein Handy, das die Attacke Gott sei Dank überlebt hatte und Mimikos Nummer.
Zitternd nahm ich den Anruf entgegen: „Mimiko?“
„Hilfe...“, erklang es heiser am anderen Ende der Leitung.
„Mimiko?! Was hast du? Wo bist du?“, fragte ich leicht panisch.
„ich...“, im Hintergrund fielen Schüsse und eine fremde Stimme meldete sich am Telefon.
„Mimiko kann jetzt nicht sprechen. Sie wird nie mehr sprechen können.“, dann ertönte ein tiefes Lachen und es wurde aufgelegt.
„Mimiko...“, langsam bahnten sich Tränen den Weg über meine Wangen und ich schien zu fallen. So schnell, dass ich es gar nicht realisieren konnte. Eine betäubende Leere breitete sich in mir aus, als ich aufstand und an mir hinunter schaute.
Meine Bluse war vollends zerfetzt und auch mein Rock sah nicht besser aus, doch das war egal.
Ich taumelte die Straße entlang, das Handy immer noch fest umklammert. Auf einer Brücke blieb ich stehen.
In meinem Kopf wirbelten Erinnerungen von Früher und Mimikos Stimme hallte in meinem Inneren wieder.
„Ich komme zu dir, Mimiko..“, flüsterte ich, als ich über das Geländer der Brücke kletterte.
Unter mir rauschte die schwarzen Fluten des Flusses. Für mich klang es wie Mimiko, die verlangte, dass ich zu ihr kam und ich war bereit, diesen Schritt zu machen.
Kühler Nachtwind wehte durch meine zerzausten Haare und sang mir ein Abschiedslied.
Ich ließ das Handy in den Fluss fallen und löste meine Hände vom Geländer. Ich war bereit mich fallen zu lassen...
NanaBella Ich liebe diese Geschichte :3 Aber ich hab gar nicht gemerkt, dass die Fortsetzung kam ... du solltest deine Texte IMMER Updaten, damit die Leser Bescheid wissen, dass du weiter an einer Geschichte geschrieben hast ... okay? :D Wenn hier weitergeschrieben wurde ... dann guck ich mal bei Another Side nach O3o Lg Nana |
MeiAkatsuki Re: Re: Re: Re: Re: Supper - Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 17:08 Uhr) Zitat: (Original von MeiAkatsuki am 10.08.2012 - 17:05 Uhr) Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 17:01 Uhr) Zitat: (Original von MeiAkatsuki am 10.08.2012 - 16:47 Uhr) Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 15:30 Uhr) Gefällt mir richtig gut :DD Ich danke dir^^ Gibt es ne Fortsetzung? Ja, ich bin grade dabei, die nochma zu überarbeiten und stell sie dann hier rein Oke, ich abonnier dich jetz. :D thx^^ |
Mottel Re: Re: Re: Re: Supper - Zitat: (Original von MeiAkatsuki am 10.08.2012 - 17:05 Uhr) Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 17:01 Uhr) Zitat: (Original von MeiAkatsuki am 10.08.2012 - 16:47 Uhr) Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 15:30 Uhr) Gefällt mir richtig gut :DD Ich danke dir^^ Gibt es ne Fortsetzung? Ja, ich bin grade dabei, die nochma zu überarbeiten und stell sie dann hier rein Oke, ich abonnier dich jetz. :D |
MeiAkatsuki Re: Re: Re: Supper - Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 17:01 Uhr) Zitat: (Original von MeiAkatsuki am 10.08.2012 - 16:47 Uhr) Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 15:30 Uhr) Gefällt mir richtig gut :DD Ich danke dir^^ Gibt es ne Fortsetzung? Ja, ich bin grade dabei, die nochma zu überarbeiten und stell sie dann hier rein |
MeiAkatsuki Re: Supper - Zitat: (Original von Mottel am 10.08.2012 - 15:30 Uhr) Gefällt mir richtig gut :DD Ich danke dir^^ |