Einleitung
In Gedanken sehe ich mich bereits "on the road", unterwegs auf den Straßen dieses Kontinents. Na ja, erst einmal auf der Einkaufsmeile unserer City. Mit großer Sonnenbrille und grellbuntem Tuch im Haar, um dem Lebensgefühl, das sich mit diesem Fahrzeug für mich verbindet, Ausdruck zu verleihen.
Titelbild und Text:
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(August 2012)
(M)Ein Traum in Blau
Ich hab` ihn....ich hab` ihn!!!
Endlich ist er da.
Endlich steht das von mir sehnlichst erwartete neue Gefährt vor meiner Haustüre. Der neue X3 in Marine Blue metallic. DIE Farbe, die zu mir und
meinem Typ passt.
Ein Wahnsinn! Ich bin begeistert! Ich kann mich gerade noch soweit zurückhalten, dass ich dem jungen Mann, der ihn mir gebracht hat, nicht um den Hals falle.
"Na, dann sehen Sie sich das gute Stück mal an", meint der schwarzgelockte Auslieferer schmunzelnd und greift mir - nach meinem Geschmack ein wenig zu distanzlos - unter die Arme, um mir auf den Fahrersitz zu helfen.
"Boah, das fühlt sich gut an", sage ich und meine damit aber nicht den Körperkontakt mit ihm, sondern ich habe dabei den Komfort des Sitzes im Blick.
Er lächelt verständnisvoll und fummelt nun rum, um die Feineinstellungen vorzunehmen. Das Ganze soll ja perfekt auf meine Körpermaße abgestimmt werden.
Währenddessen weide ich mich an den Details, die das tolle Gefährt zu bieten hat. Und ich muss sagen, die im Hochglanzprospekt angepriesenen Verheißungen waren nicht übertrieben. Ein Meilenstein in Form und Funktionalität. Höchste Ansprüche an Design und Dynamik.
Ja, das ist es, was den X3 ausmacht und ihn in seiner Klasse von den anderen
Herstellermodellen abhebt.
Auf den Punkt gebracht: Das ideale Fortbewegungsmittel für eine Frau wie ich es bin. Für eine Frau, die weiß, was sie sich Wert ist und die eben auch gewisse Ansprüche stellt.
Während mir der gute Mann irgendetwas von geschlossenem Rahmensystem, Radabständen, besonders guten Laufeigenschaften und geringem Eigengewicht erzählt, sehe ich mich in Gedanken bereits "on the road", unterwegs auf den Straßen dieses Kontinents. Na ja, erst einmal auf der Einkaufsmeile unserer City. Mit großer
Sonnenbrille und grellbuntem Tuch im Haar, um dem Lebensgefühl, das sich mit diesem Fahrzeug für mich verbindet, Ausdruck zu verleihen.
Mit den Worten "So, bevor Sie losfahren können, müssen Sie erst mal aufladen", reißt mich der unsensible Kerl erbarmungslos aus meinen Träumen.
Ach ja, in meiner Euphorie hätte ich doch nun beinahe vergessen, etwas Wichtiges zu erwähnen. Ich wollte ja endlich mal was richtig Innovatives haben. Deshalb hat meine neue Errungenschaft einen Elektroantrieb.
Aufladen ein Kinderspiel - ran an die
Steckdose und los gehts. Fahrperformance par excellente
Eigentlich hatte ich ja jetzt noch mit einer gemeinsamen Probefahrt gerechnet, aber der junge Mann meint, er müsste schon längst beim nächsten Patienten ähm` Kunden sein und er verabschiedet sich mit den Worten: "Also dann, gute Fahrt. Und übertreiben Sie`s nicht gleich mit der Geschwindigkeit!"
Ui, denke ich mir, da hat mich wohl Einer durchschaut.
Jetzt habe ich Ihnen den Mund so richtig wässrig gemacht, nicht wahr? Sollten sie jemals in die Lage kommen, sich entscheiden zu müssen, können Sie ja auf meinen Erfahrungsbericht hier zurückgreifen. Aber um Irritationen zu vermeiden, noch ein Hinweis:
Bitte umblättern ==>
"Meinen" X3 finden Sie nicht im Autokatalog, sondern im Sanitätshaus Ihres Vertrauens!
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Nachtrag:
Der Gedanke zu diesem Text ist mir gekommen, als ich festgestellt habe, dass mein Rolli dieselbe Bezeichnung wie ein Auto der gehobenen Mittelklasse einer bayerischen Automarke hat.
Ja, und bei dieser Gelegenheit habe ich mir gedacht, könnte man ja auch gleichzeitig der landläufigen Meinung "...an den Rollstuhl gefesselt" entgegentreten. Denn es ist vielmehr so, dass der Rolli für Viele ein Hilfsmittel ist, das neue Lebensqualität durch mehr Mobilität ermöglicht.