Romane & Erzählungen
Düstere Legenden - Teil V - (Nicht der Film!)

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"Düstere Legenden - Teil V - (Nicht der Film!)"
Veröffentlicht am 04. August 2012, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Düstere Legenden - Teil V - (Nicht der Film!)

Düstere Legenden - Teil V - (Nicht der Film!)

Beschreibung

PhanThomas gibt ein Statement ab. Ein Drama in fünf Akten, das sich so ähnlich überall im Land zugetragen haben könnte. Es ... äh ... kommen Enten drin vor (Und MysticRose so: Yeah!). Hier also der fünfte und letzte Teil. (Cover: © Karl-Heinz Laube / pixelio.de; www.pixelio.de)

Gleichzeitig ...

In sicherer Entfernung und vor allem in noch sichererer Höhe, nämlich auf einem Ast, dessen Dicke davon ablenkte, dass Wasservögel normalerweise nicht auf Bäumen sitzen, hockten noch immer zwei Enten, von denen zumindest eine durchaus Interesse am Geschehen unten am Boden zeigte, während die andere mit Hilfe ihres Schnabels das eigene Gefieder am Hintern sortierte. Zumindest sah es danach aus.
    »Fahrenheit, jetzt haben sie sie erwischt, nak nak«, stellte die aufmerksame Ente quakend fest.
    Fahrenheit zog den Schnabel aus dem rektalen Gefieder und schenkte der Situation ein wenig Aufmerksamkeit. »Nak, Kolben, nak nak, das war doch so vorhersehbar. Weißt du, ich verstehe sowieso nicht, weshalb die beiden die ganze Zeit im Kreis herumgefahren sind, wo doch nur einige Meter weiter eine ziemlich anständige Straße gewesen wäre, nak nak«, schnatterte Fahrenheit. »Haben die denn keinen Orientierungssinn?«
    »Du verstehst nicht, warum die beiden sich verirrt haben, nak nak? Naaak! Das sagst ausgerechnet du Doofente! Du hast uns doch ohne Sinn und Verstand durch die Gegend gescheucht, dafür gesorgt, nak, dass wir im Meer landen mussten, anschließend versucht, nak nak, ein gekentertes Schiff zu befruchten und auf dem ebenso irrigen Rückweg, nak, da wurden wir wegen dir beinahe von einem Flugzeugtriebwerk zu Geschnetzeltem verarbeitet. Nak, ich verstehe ohnehin nicht, wie wir das überleben konnten, nak nak. Eben noch blicken wir dem rauschenden Tod ins geflügelte Auge, kurz darauf sitzen wir auf einem Baum, nak. Fühlt sich immer noch nicht ganz richtig an, nak nak, aber ich spüre, dass unser Zuhause ganz in der Nähe sein muss.«
    »Na siehst du, nak nak. Habe ich uns nach Hause gebracht, oder was?«, sagte Fahrenheit stolz und plusterte sich auf. »Obwohl es da unten gerade ziemlich ungemütlich zu sein scheint, nak nak. Hast du eine Ahnung, warum die einen den anderen gerade weiches Zeug aus dem Kopf geschlürft haben, nak nak?«
    »Das, mein Freund, sind Untote.«
    »Nak, Untote?«, fragte Fahrenheit und versuchte verwundert zu schauen, was mit einem Schnabel im Gesicht doch ziemlich schwierig war.
    »Wiedergänger, Fahrenheit, nak nak. Weißt du denn gar nichts? Nak, Menschen, die aus ihren Gräbern steigen, nak nak, um die Lebenden zu beißen und sie ebenso zu Untoten zu machen«, erklärte Kolben.
    Unter den beiden schlurften und taumelten die Zombies vorbei. Die meisten sahen verdreckt und verfault aus. Nur zwei von ihnen wirkten neuer: Der erste hatte blondes, zerzaustes Haar, das nur noch leidlich von einem Haargummi zusammengehalten wurde, und trug eine Brille, die ziemlich schief auf der Nase saß. Der zweite der beiden stolperte ungelenk hinter dem ersten her und schien dabei sein Haar festhalten zu wollen.
    Die Enten blickten der vorbeiziehenden Horde nach. »Wo wollen die hin, nak nak?«, fragte Fahrenheit.
    Kolben blickte den Untoten noch für einige Momente hinterher. Hatte der eine tatsächlich gerade eine Perücke getragen? »Nak, kennst du denn die düsteren Legenden nicht? Du solltest aufhören, Schiffen nachzustellen, nak nak, und ab und zu dem Teichtratsch zuhören«, mahnte er. »Alle vier Jahre, nak nak, steigen die Toten aus ihren Gräbern. Sie marschieren in die umliegenden Dörfer und Städte, nak nak, beißen dort die Menschen und saugen ihre Köpfe aus. Irgendwann, nak, sind die Orte voller hirntoter Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, klar zu denken, sondern nur noch niederen Instinkten folgen, nak nak. Dann kehren die gerade hier Entfleuchten in ihre Gräber zurück und nach vier Jahren, nak, geht alles von vorn los.«
    Fahrenheit schüttelte sich. und ließ dabei einige Daunen zu Boden fallen. »Nak, gibt es auch Zombieenten?«, fragte er mit zitterndem Schnabel.
    »Nur eine, nak nak«, sagte Kolben.
    »Nak, eine?«
    »Ja, nak. Dich.«
    »Puh!«
    ...
    »Nak nak, also eines verstehe ich nicht, Kolben«, schnatterte Fahrenheit. »Wozu das Ganze? Was nutzt es, wenn überall Zombies ... äh ... leben?«
    »Das, nak nak, weiß keine Ente so ganz genau. Fakt ist, nak nak, dass die Hirntoten anschließend ganz normal unter den Menschen leben. Die nennen sie auch gar nicht Zombies, nak nak.«
    »Nak, nicht?«
    »Nein, nak nak«, antwortete Kolben. »Die nennen sie FDP-Wähler.«
    »Ach so«, sagte Fahrenheit. Er zupfte ein wenig in seinem Gefieder herum, dann hatte sein Verstand die Antwort verarbeitet. »Nak, warum heißen sie FDP-Wähler?«, fragte er dann.
    »Auch das, nak nak, weiß keine Ente. Aber ich habe das Gefühl, wären wir Menschen, nak nak, dann wüssten wir die Antwort.«
    »Ja, nak nak«, stimmte Fahrenheit zu. »Wahrscheinlich würde das alles hier so Einiges erklären, wenn wir Menschen wären, nicht wahr?«
    Beide Enten schwiegen ehrfürchtig und überließen die durchaus nicht wertungsfreie Szenerie nachdenklicher Stille. Die narrative Kamera schwenkte von den Bäumen in Richtung Himmel und fokussierte den leuchtenden Vollmond. Irgendwo heulte ein Wolf.

ENDE

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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von LinneaHazel am 07.11.2012 - 16:40 Uhr) ;-) also ich finde alle fünf Teile überaus gelungen ! Kompliment dafür!:-)

Liebe Grüße
Linn

Hallo Linn,

hast du dich ganz durchgewühlt, ja? Danke schön fürs Lesen und fürs Gutfinden. :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
LinneaHazel ;-) also ich finde alle fünf Teile überaus gelungen ! Kompliment dafür!:-)

Liebe Grüße
Linn
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Nun endlich mal -
Zitat: (Original von Brubeckfan am 24.08.2012 - 19:49 Uhr) lese ich Dein flottes Werk am Stück.
Die Geschichte hätte des Teufels Sohn eigentlich nicht gebraucht, es wäre aber schade um diesen Teil gewesen.
Kompliment für die schönen Beschreibungen und für die myStorys-kompatible Gliederung in 5 Szenen.
Die Pointe... nun ja... wer tritt nicht gegen die Partei der vorgeblichen "18%" und "Wirtschaftskompetenz". Aber etwas in der Art war ja zu erwarten. Im Grunde kann da ja jeder Leser seine Lieblinge einsetzen, nicht? Kennzahlenhörige Chefs / Dschungelcampfans / Bild"leser" / Silbereisenvergötterer / Schnäppchenjäger...

Vielen Dank für den Spaß,
Gerd

Hallo Gerd,

hätte ich Kapitel 3 weggelassen, wäre meiner Ansicht nach aber ein Teil meiner persönlichen Wertung rausgeflogen, den ich für wichtig erachtete. Und außerdem schrieb es sich so nett daher. Zudem sind fünf Kapitel einfach immer besser als vier, wenn man das ganze ein wenig als Parabel aufbaut.
Und hast recht, da kann natürlich jeder einsetzen, wer ihm ein Dorn im Auge ist. Im Prinzip zählen die kennzahlenhörigen Chefs für mich eh schon in die Kategorie der gelben Marktradikalisten. Und selbst wenn sie da nicht Mitglied sind, im Herzen sind sie's längst.

Beste Grüße & danke schön fürs Lesen
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Nun endlich mal - lese ich Dein flottes Werk am Stück.
Die Geschichte hätte des Teufels Sohn eigentlich nicht gebraucht, es wäre aber schade um diesen Teil gewesen.
Kompliment für die schönen Beschreibungen und für die myStorys-kompatible Gliederung in 5 Szenen.
Die Pointe... nun ja... wer tritt nicht gegen die Partei der vorgeblichen "18%" und "Wirtschaftskompetenz". Aber etwas in der Art war ja zu erwarten. Im Grunde kann da ja jeder Leser seine Lieblinge einsetzen, nicht? Kennzahlenhörige Chefs / Dschungelcampfans / Bild"leser" / Silbereisenvergötterer / Schnäppchenjäger...

Vielen Dank für den Spaß,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Naj, so hat sich der Kreis geschlossen. -
Zitat: (Original von baesta am 07.08.2012 - 21:20 Uhr) Liebe Grüße
Bärbel

Und da sind sie auch wieder zurück, die Enten. :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Naj, so hat sich der Kreis geschlossen. - Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Re: Re: Re: *lach* -
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.08.2012 - 12:13 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 07.08.2012 - 12:08 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.08.2012 - 11:45 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 06.08.2012 - 11:18 Uhr) Fehlte nur noch, dass der Wolf auf einem Berg vor dem Vollmond zu sehen ist, wie er in die Nacht heult. ^^
Jaja, die lebendigen Untoten unter uns. Davon gibt es noch so einige gewisse Abzweiger, die unerkannt unter den Hirnhaltigen wusseln. Da hilft meistens nur Abstand halten. =)

Beste Grüße
L.

Hallo L.,

es gibt sogar 'ne ganze Menge von denen unter uns, fürchte ich. Nicht selten findet man entsprechende Probanden in der eigenen Nachbarschaft. Dauerhaftes Tragen von Anzügen und Krawatten soll ein guter Hinweis sein, hab ich gehört.

Beste Grüße
T.

Ach, der Beweis ist dann erbracht, wenn im Freibad damit einer ins Becken springt. Zu dem Zeitpunkt ersetzt der Anzug schon deren Haut.
Und japp, die Nachbarschaft ist garantiert verseucht, wenn auch mit anderen Vertretern, als den Textilzombies.

Hihi, also mit Anzug ins Wasser springen hat ja schon wieder was sehr Nonkonformes, find ich. Das gefiele mir. :-)

Da könnte die Farbe "Submarine" auch eine neue Bedeutung bekommen. =)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: *lach* -
Zitat: (Original von Luzifer am 07.08.2012 - 12:08 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.08.2012 - 11:45 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 06.08.2012 - 11:18 Uhr) Fehlte nur noch, dass der Wolf auf einem Berg vor dem Vollmond zu sehen ist, wie er in die Nacht heult. ^^
Jaja, die lebendigen Untoten unter uns. Davon gibt es noch so einige gewisse Abzweiger, die unerkannt unter den Hirnhaltigen wusseln. Da hilft meistens nur Abstand halten. =)

Beste Grüße
L.

Hallo L.,

es gibt sogar 'ne ganze Menge von denen unter uns, fürchte ich. Nicht selten findet man entsprechende Probanden in der eigenen Nachbarschaft. Dauerhaftes Tragen von Anzügen und Krawatten soll ein guter Hinweis sein, hab ich gehört.

Beste Grüße
T.

Ach, der Beweis ist dann erbracht, wenn im Freibad damit einer ins Becken springt. Zu dem Zeitpunkt ersetzt der Anzug schon deren Haut.
Und japp, die Nachbarschaft ist garantiert verseucht, wenn auch mit anderen Vertretern, als den Textilzombies.

Hihi, also mit Anzug ins Wasser springen hat ja schon wieder was sehr Nonkonformes, find ich. Das gefiele mir. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Re: *lach* -
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.08.2012 - 11:45 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 06.08.2012 - 11:18 Uhr) Fehlte nur noch, dass der Wolf auf einem Berg vor dem Vollmond zu sehen ist, wie er in die Nacht heult. ^^
Jaja, die lebendigen Untoten unter uns. Davon gibt es noch so einige gewisse Abzweiger, die unerkannt unter den Hirnhaltigen wusseln. Da hilft meistens nur Abstand halten. =)

Beste Grüße
L.

Hallo L.,

es gibt sogar 'ne ganze Menge von denen unter uns, fürchte ich. Nicht selten findet man entsprechende Probanden in der eigenen Nachbarschaft. Dauerhaftes Tragen von Anzügen und Krawatten soll ein guter Hinweis sein, hab ich gehört.

Beste Grüße
T.

Ach, der Beweis ist dann erbracht, wenn im Freibad damit einer ins Becken springt. Zu dem Zeitpunkt ersetzt der Anzug schon deren Haut.
Und japp, die Nachbarschaft ist garantiert verseucht, wenn auch mit anderen Vertretern, als den Textilzombies.
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PhanThomas Re: Wo zum Teufel ist der Teufel? -
Zitat: (Original von Cupator am 06.08.2012 - 21:52 Uhr) Oder vielmehr: sein Sohn? Ist der jetzt der Drahtzieher hinter der Auferstehung der Untoten? Ich sehe schon, ich muss mich in das Horror-Stories-Thema noch ein bisschen mehr einlesen. Für die Enten freut's mich natürlich, dass sie mit blauer Feder davongekommen sind.

Cupator

Hallo Cupator,

du weißt doch, die Drecksarbeit erledigen die anderen. ;-) Des Teufels Sohn muss doch dirigieren und entscheiden und Telefone suchen und so. Da schickt er natürlich das Fußvolk los!

Beste Grüße
Thomas
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