Kurzgeschichte
Wonne, Schmerz, Tod

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"Wonne, Schmerz, Tod"
Veröffentlicht am 04. August 2012, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich lese sehr viel. Davon bekomme ich meist den Drang zum schreiben. Mit Worten kann ich mich schriftlich sehr gut ausdürcken. Würde mich aber jemand in der Öffentlichkeit ansprechen. würde ich wahrscheinlich wie in Fisch antworten und nicht gerade wortreich. Das ist mühsam und komisch für manche Leute, wie auch für mich ;)
Wonne, Schmerz, Tod

Wonne, Schmerz, Tod

Beschreibung

Eine frei erfundene historische Geschichte über den jungen Edelman Lionel ap Domhnall. Aufgeteilt in drei Teile: 1= Wonne: Lionel kehrt nach einem Ausflug an einem kalten Wintertag nach Hause. Er war längere Zeit ausgeblieben und freut sich, endlich seine Frau und den drei Monate alten Leofwine wieder zu sehen. 2= Schmerz: Lionels Frau Carys ahnt, dass irgendetwas Schreckliches mit ihrem Mann passiert und geistert alleine durch die Burg. 3= Tod: Lionel ist schwer verwundet. Kurz vor seinem Tod denkt er noch an Frau und Kind. Er bedauert, dass er nicht den Knaben aufwachsen sehen kann und dass er seine grosse Liebe nicht wieder sieht. Das ganze hört sich zwar ziemlich makaber an, aber als ich das schreib(übrigens zu fröhlichen Musik), war ich einfach in dieser melancholischen Stimmung. Ich hatte schon länger die Szene im Kopf, wie ein Mann auf dem Schlachtfeld steht und gen Himmel blickt. Nochmals zur Erinnerung: Alle Figuren sind frei erfunden und ich habe die Geschichte frei in meinem Kopf gestaltet und nirgends abgeschrieben Hoffe es gefällt :)

D

er Wind peitscht Lionel ap Domhnall ins Gesicht, während
das Pferd unter ihm schaukelnd und im gestreckten Galopp durch die Landschaft
rast. Die Schneeflocken wirbelnd durch die Luft und beeinträchtigen seine
Sicht. Die Stadt tauchte unerwartet aus dem Unwetter auf. Der junge Mann
wendete sein Pferd Richtung Burghügel. Im Burghof angekommen stieg Lionel
erschöpft von seinem vierbeinigen Freund. Es war eine anstrengende Reise
gewesen. Er drückte die Zügel einem Stallburschen in die Hand. Mühsam kämpft er
sich durch den knöcheltiefen Schnee. Bei jedem Schritt verursachten die nassen
Lederstiefel schmatzende Geräusche.

Die
Kleider klebten unangenehm an seiner eiskalten Haut. Als er endlich das Innere
seiner Burg erreichte, fingen die Kleider zu dampfen an und der Kopf und vor allem
die Ohren stachen auf unangenehmste ab der plötzlichen Wärme. Eilig
durchschritt er den großen Rittersaal und nahm den direkten Weg über eine
steile Wendeltreppe in sein behagliches Wohngemach. Mit der Hilfe seines
Kammerdieners entledigte Lionel sich von den nassen Kleider und tauschte sie gegen
ein schlichtes Nachtgewand. Fertige gekleidet öffnete er vorsichtig die Tür des
Schlafgemachs. Im breiten Himmelbett ruhte seine geliebte Gemahlin Carys.

Neben dem Bett stand eine kunstvoll geschnitzte Wiege, in der ein Knäblein
von 3 Monaten friedlich schlummerte. Auf Zehenspitzen schlich Lionel an die
Wiege und nahm den schlafenden Säugling in die starken Arme. In seiner Armbeuge
betrachtete er lächelnd seinen Sohn. „Endlich bist du zurück, mein liebster
Gatte“. Lionel drehte sich zu Carys um. „Du kannst dir nicht vorstellen wie
sehr ich dich vermisst habe.“ Er legte den Säugling zurück in die Wiege und ging
zu seiner Frau hinüber. Sie kletterte aus dem Bett und warf sich ihm ungestüm
in die Arme. Zärtlich strich er mit der Linken über das Rabenschwarze Haar und
drückte ihr gleichzeitig einen leidenschaftlichen Kuss auf die Wange.

 

[Szenenwechsel]

 

Der Wind rüttelt wild an den Holzläden. Es zog
fürchterlich in der Burg. Tiefste Nacht und 
kein Mensch sah, wie die einsame Gestalt durch die Gänge schlich. Carys
stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Die Augen unruhig geweitet und
von schwarzen Schatten umrundet. Das Haar fiel ungebändigt über den Rücken und
stand ihr auf allen Seiten ab. Im Zwielicht der Fackeln übersah sie die unebene
Holzdiele  und fiel der Länge nach hin.
Reglos blieb sie einen Moment liegen. Dann brach sie in bittere Tränen aus.

 

[2.Szenenwechsel]

 

Lionel torkelte schwer verwundet über die flache Ebene.
Das Gesicht rot vor Blut und aus einer tiefen Wunde unterhalb des Herzens
sprudelte es munter. Wie in Trance fasste er sich an die tiefe Verletzung, fast
im selben Moment zuckte er unter Schmerz zusammen. Lionel hob den Kopf zum wolkenverhangenen
Himmel. Er stieß ein erschöpftes Keuchen aus.

‚Oh weh meine Gemahlin, oh weh mein geliebter Sohn. Nie werde ich euch
wieder sehen. Es zerreißt mir das Herz. Meine süße Carys, wie sehr ich dich
geliebt habe. Du warst die strahlende Sonne die die Sonne aus meinem Herzen vertrieb.
Mein Augenstern. Leofwine, mein Sohn. Ich bedaure zutiefst, dass ich nicht
sehen kann, wie du deine ersten Schritte machst. Ich kann dir das Kämpfen nicht
beibringen, dich lehren was es heißt, einen Ritter zu sein. Sei ein starker
Krieger und regiere gerecht über Burg und Land. ‘

Eine einzelne Träne rann über
die gerötete Wange. Lionels Augen brannten vor Schmerz und Müdigkeit. Auf einmal
drang ein heftiger Blutschwall aus seinen Lippen und er fing zu schwanken an.
Ehe er auf dem Boden aufschlug, hatte er aufgehört zu Atmen. Im selben Moment
krachte ein lauter Donner auf die Erde nieder.

 

 

ENDE

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Hörbuch

Über den Autor

RivanaDelMonte
Ich lese sehr viel. Davon bekomme ich meist den Drang zum schreiben. Mit Worten kann ich mich schriftlich sehr gut ausdürcken. Würde mich aber jemand in der Öffentlichkeit ansprechen. würde ich wahrscheinlich wie in Fisch antworten und nicht gerade wortreich. Das ist mühsam und komisch für manche Leute, wie auch für mich ;)

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GerLINDE Wow, mit Spannung habe ich Deine in Szene gesetzte Geschichte, gelesen. Sehr schön geschrieben, RivanaDelMonte!
Dafür gibt es ein Favo!
Lieben Gruß
Gerlinde
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