Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern? Gedächtnisverlust!? Ein Gespräch! Noch mehr Fragen und das Räselraten geht weiter. Missverständnisse führen zu Konflikten, die wiederum lösen eine Rebellion aus. Racy hält zu Ethan? Verhält Sie sich wie ein unreifes Kind oder handelt Sie wie eine Frau?
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Meine Gefühle fuhren Berg auf und Berg ab,mir wurde schlecht und ich wusste nicht warum. Die Tatsachen kannte ich, aber warum ich auf diese Weise reagierte, frustrierte mich.
"Ich hab es."
"Wie toll."
"Hör auf zu schmollen. Ich habe in letzter Zeit zu viel darüber gesprochen. Später vielleicht."
Racy war zum Wandschrank gegangen, holte ein weißes Laken heraus und drehte sich wieder zu mir um.
“Wie fühlst du dich?
Ist dir schwindelig oder Ãœbel?
Fühlst du dich zum Beispiel müde?”
“Mmh, nein, alles bestens. Nichts tut weh und wenn ich die Augen schließe ist alles normal. Wieso fragst du?”
“Mir ist eingefallen wie wir es anstellen können. Ich werde dieses Laken vor dir aufspannen und du schlüpfst schnell in die Unterwäsche. Ich mache mir nur Sorgen, ob dir schwindelig werden könnte, daher schlage ich vor, du setzt dich hier an die Bettkante, und steckst schon mal deine Beine hinein. So brauchst du dich nur ein Stückchen zu erheben und schiebst die Wäsche dann über deinen Po. Das müsste machbar und nicht allzu anstrengend sein.”
“Das klingt gut. So machen wir es.”
“Ich lege die Wäsche hier direkt neben dir.”
Und sie legte Sie direkt neben meinen Aufrecht sitzenden Oberkörper.
“Na dann los.”
Sie faltete das Laken auseinander und spannte es, soweit es ihre Arme zuließen, vor mir auf. Ihr fiel das Versprechen ein das sie mir gegeben hatte.
-Und Augen zu.-
Mir entfuhr ein belustigendes Lachen.
“Was ist so lustig?”
“Es sieht so aus als ob deine Augen gleich in deinem Kopf verschwinden würden. Tut das nicht weh?”
Racy hatte die Augen so fest zusammen gekniffen, das man Sie kaum noch sah.
“Das heißt, ich sehe albern aus?”
“Und wie.”
“Ok Ok, du hast jetzt deinen Spaß gehabt. Konzentriere dich und fange bitte an, denn ewig kann ich das Laken nicht hoch halten.”
“Ist da jemand empfindlich?”
“Bah! Bestimmt nicht. Und fang bitte jetzt an, sonst garantiere ich für nichts.”
“Ja Ma´m.”
“Hör auf Ma´m zu mir zu sagen, du kennst meinen Namen. So alt bin ich nun auch wieder nicht.”
“Wie alt bist du eigentlich Racy? Wenn du mir diese Frage gestattest.”
“Du meinst wohl, ob Sie angebracht wäre.”
“Oder so.”
“Ja, ich glaube das ist schon OK. Ich bin neunzehn.”
“Was glaubst du wie alt ich sein könnte?”
“Wir vermuten dass du zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt sein könntest. Eine ziemlich große Zeitspanne. Also such dir ein Alter aus.”
-Vierundzwanzig.-
“Wieso Vierundzwanzig?”
“Diese Zahl fiel mir spontan ein.”
“Na gut. Dann bist du jetzt offiziell Vierundzwanzig Jahre alt. Bleibt nur noch das Geburtsdatum. Tag und Monat.”
“Welcher ist der schönste Monat des Jahres für dich?”
-April.-
“Warum der April?”
“Der Frühling ist dann schon eingezogen und es wird von Tag zu Tag wärmer. Die Natur hat begonnen aus dem Winterschlaf zu erwachen. Sogar in der Luft kann man Ihn riechen. Die Düfte, diese aber tausende verschiedene Düfte der Natur, ob Blume oder Baum, Gräser oder Kräuter. Es ist wundervoll. Alle wirken fröhlicher und ausgelassener, als ob Mensch und Tier auch aus ihren Winterschlaf erwachen würde. Man kann länger draußen bleiben und die Sonne genießen. Und natürlich auch, weil dann die Saison mit den Schafen und den Mustangs beginnt. Damit meine ich den Treck nach Santa Fe, wo wir die Wolle zum Verladebahnhof bringen. Und die ausgebildeten Mustangs bekommen neue Besitzer. Alte und neue Freunde trifft man wieder. Man fühlt sich nicht mehr so nutzlos. Ja, der April ist für mich der schönste Monat.”
“Dann möchte ich mich für den April entscheiden.”
“Hi Hi Hi, na dann bist du ja nicht lange Vierundzwanzig.”
“Warum?”
“Wir haben jetzt Anfang Februar. Der April steht schon praktisch vor der Tür. Januar, Februar, März, April, das ist die Reihenfolge der ersten Monate eines Jahres. Oder du sagst, jetzt bin ich Dreiundzwanzig und werde erst Vierundzwanzig.”
“Mmh, ich glaube, ich bin jetzt lieber Vierundzwanzig. Dann werde ich halt bald Fünfundzwanzig. Das ist eigentlich nicht so wichtig. Aber mir gefällt es so besser.”
“Du hast Recht und irgendwie beneide ich dich.”
“Wieso das?”
“Deine jetzige Situation scheint dir nicht viel aus zu machen. Du denkst positiv was ich in solch einer Lage bestimmt nicht tun würde. Ich bemerke weder Verzweiflung noch eine natürliche Traurigkeit darüber das du dich an nichts erinnern kannst. Ich stelle mir das schrecklich vor, doch du tust als ob alles OK wäre. Das macht mich neidisch. Ich fühle Neid darüber das du dir anscheinend keine Sorgen machst und sehr zu Frieden wirkst. Das kann nicht jeder. Ich wünschte ich könnte auch alles so locker sehen wie du es kannst."
“Dann ist es also ein Kompliment. Danke, das du so ehrlich bist, denn ich selber kann mich da nicht einschätzen.”
Ein für mich undefinierbarer Laut kam von der Tür und ich sah eine Frau. Racy verzog das Gesicht.
“Was hast du?”
“Ja, Racy Green, was hast du und was ich noch viel wichtiger geklärt haben möchte, ist, was das hier werden soll?”
“Ah.”
Das war Racy.
-Mary Lou.-
Sie ließ vor Schreck das Laken fallen und fuhr bleich und erschrocken herum. In der nächsten Sekunde wurde sie Feuerrot im Gesicht, denn sie erkannte das mich das Laken vor fremden Blicken nicht mehr schützte. Sofort kniete sie auf den Boden, suchte tastend nach den Enden des Lakens, denn die Augen waren wieder fest verschlossen. Sie musste kurz die Augen auf gemacht haben, den mit einem Ruck stand sie vor mir und ihr Gesicht war verärgert.
-Ich dachte du hätte noch gar nicht angefangen dich anzuziehen!-
-Du hattest es mir doch befohlen.-
-Und warum sagst du dann nichts? Wie hätte ich es denn wissen sollen. Du spürte keine Schmerzen.-
-Racy, wie denn auch. Wir haben uns nicht berührt.-
-Oh.-
Sie tat mir leid, wie sie da stand und auf meine Brust starrte.
-Tut mir leid Racy.-
"Also, ich höre."
Mary Lou hatte jetzt keine Lust mehr zu warten. Ihre Geduld war am Ende.
"Wie lange bist du schon da?"
"Lange genug."
"Und warum sagst du mir nicht das du schon angezogen bist?"
-Spiel mit.-
"Hätte ich das tun sollen?"
"Ja. Mir taten schon die Arme weh. Du hättest ruhig etwas sagen können. Deinen entblößten Oberkörper hätte ich bestimmt ertragen können.”
"Das war wirklich nicht meine Absicht."
“Schon OK. Du bist ja jetzt fertig."
“Also verzeihst du mir?”
“Ja.”
“Danke dir.”
Racy senkte ihre Arme und versuchte das Laken zu falten. Mary Lou war schockiert, doch über was konnte ich nicht deuten.
-Racy, Mary Lou steht immer noch in der Türe. Ihr Mund steht offen.-
-Sieht Sie böse aus?-
-Nein, das nicht, aber ihr Gesicht ist mir ein Rätsel.-
-Oh so ein verfluchter Mist.-
-Hi Hi Hi, du kannst ja fluchen. Ist das schicklich für eine Dame?-
-Du bist ein Gedächtnisloser, aber so etwas weißt du? Das ist ganz schön unfair!-
-Ich hab es dir doch erklärt. Wenn ich nicht versuche mich zu erinnern kommen kleine Details von ganz alleine.-
-Die falschen.-
-Bleib fair. Von mir aus fluche so viel du willst.-
-Ich darf nicht fluchen.-
-Ich werde dich in Zukunft rechtzeitig, daran erinnern.-
-Oh nein, bitte nicht. Nicht noch ein Moralapostel.-
Das genügte. Racys Gesicht machte eine theatralische Fratze und ich konnte nicht mehr. Ich musste einfach lachen. Racy berührte mein Herz. Es war so ein herrliches Gefühl bei ihr zu sein und mit ihr zu schäkern. Mary Lous Augen weiteten sich und ihr Mund schaffte es sich noch ein Stückchen zu öffnen. Racy schaltete sofort und drehte sich zu Mary Lou um.
-Ethan, hör auf zu lachen.-
Das war gar nicht so einfach. Ich wusste nicht wie ich einfach so auf hören sollte. Die restlichen Kleider, darauf versuchte ich mich zu konzentrieren. Ich nahm sie vom Bett und legte sie auf dem Schreibtisch. Mein Lachen wurde langsam leiser und es kostete mich einiges an Willenskraft nicht an Racys Gesicht zu denken. Ich versuchte mich langsam zu bewegen, weil der Raum leicht zu schwanken an fing. Das war für mich aber nicht groß von Bedeutung. Als die Kleider auf dem Schreibtisch lagen kicherte ich nur noch ganz leise vor mich hin. Mary Lou stand immer noch in der Tür mit weit geöffneten Mund. Racy hatte sich zum Schrank zurück gezogen. Mary Lous Blick ging immer wieder zwischen Racy und mir hin und her und Racy? Sie fand den Boden sehr interessant. Keiner wollte reden und die Spannung war fürchterlich und nervig, albern trifft es auch. Ich beendete die Stille.
"Das Hemd gefällt mir. Danke."
"Gern geschehen, leider hatte Tack es nur noch in Weiß da. Die neue Ware kommt erst, wenn der Schnee weg ist und die Straßenohne Gefahr passierbar sind."
"Weiß ist eine reine Farbe. Ich glaube ich erklär Sie zu meiner Lieblingsfarbe. Wozu ist das Schwarze da?"
"Das ist eine Weste. Sie soll den Oberkörper zusätzlich vor Wind und Wetter schützen."
-Mist, verdammter…ähm…. ich meine, denk mal kurz nicht.-