Kurzgeschichte
Looking for something else - You never be alone

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"Looking for something else - You never be alone"
Veröffentlicht am 31. Juli 2012, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

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Looking for something else - You never be alone

Looking for something else - You never be alone

Beschreibung

Eine Kurzgeschichte, die viele Herzen berührt!

You never be alone

„Sie sind doch nur mein Lehrer! Woher wollen Sie wissen, wie es mir geht?“ Marie lehnte über dem Geländer der berüchtigten Death-Bridge und starrte ihren Lehrer an.
„Ich hab doch auch Augen im Kopf! Denkst du, ich sehe nicht, was los ist?“, schrie der Lehrer zurück.
„Akino Ray! Sehen ist nicht wissen und es spüren! Ich bin alleine! Meine Familie ist tot und meine anderen Verwandten ignorieren mich! Sie haben keine Ahnung, wie mein Leben ist! Lassen Sie mich doch einfach springen und gut ist!“
„Nein, Monikita.“, sprach der Lehrer plötzlich mit ruhiger Stimme. „Du bist meine Schülerin, und du kennst mein Verhältnis zu meinen Schülern. Ich lasse nicht zu, dass einer von ihnen stirbt, wenn ich es verhindern kann!“
Ray trat einen Schritt auf Mono zu, doch die lehnte sich demonstrativ weiter vor. „Wagen Sie es und ich bin des Todes!“, zischte sie und funkelte den Lehrer immer noch böse an.
Akino Ray, der beliebteste Lehrer der Ishimoto-Academy, und Monikita, ein Waisenkind, dessen Familie auf der Titanic starb, standen sich Auge in Auge gegenüber.
Mono schaute traurig und verzweifelt ins verdreckte Kanalwasser unter ihr.
„Ich würde nicht springen. Das Wasser ist viel zu verschmutzt, wer weiß, was da alles schon drin war …“, bemerkte Ray und folgte Monos Blick.
„Das macht nicht mehr viel aus. Das da ist eine Oase im Gegenzug zu dem anderen Mist, den ich schon durchgemacht hab.“
„Wenn du willst, kann ich dir helfen. Solange du dich aber sträubst, kann ich nichts für dich tun.“, erklärte Ray. Mono blickte ihn an. „Ich würde so gern noch einmal von neuem anfangen, aber meine Vergangenheit kann ich nicht einfach vergessen.“
„Ganz wirst du es nie können, aber du kannst sie verdrängen.“
„Selbst wenn, wo sollte ich hin?“, fragte Mono du starrte abermals gedankenverloren ins Wasser.
„Vielleicht ist ein Internat das Richtige für dich?“
„Da würden mich doch auch nur alle ärgern. Man hat es doch in dieser Klasse gesehen. Sie kannten mich nicht, nur meinen Vornamen. Und trotzdem war ich vom ersten Tag an das Opfer.“
„Hm, vielleicht eine Pflegefamilie?“
„Ich denke eher nicht. Irgendwann würde ich mich nur langweilen, nachdenken und schon ist die Vergangenheit wieder da.“
Es begann zu regnen.
„Komm erst einmal mit. Wir haben noch ein Bett frei, du kannst solange bei uns bleiben, bis wir was Geeignetes für dich gefunden
haben.“
Wieder schaute Mono zu Ray. „Ich glaube, ich hab mich grad verhört.“
„Nein, hast du nicht.“, erklärte Ray und grinste Mono an.
Eine weitere Person tauchte im Schatten der Kanalbrücke auf, und kurz darauf schrie jemand: „Rennt!“
Die Person tauchte wieder im Schatten der Bäume unter. Der Regen wurde noch heftiger. Dann raste ein Auto mit lauter Rock-Musik an den beiden vorbei. Eine Gruppe ältere Herrschaften kam die Brücke hinauf gelaufen und fast jeder zweite hatte eine Pistole oder ein Messer in der Hand. Sie funkelten den Lehrer und die Schülerin böse an.
Ray ging ein paar Schritte rückwärts, als er sagte: „Keine heftigen Bewegungen. Ich kenne diese Gruppe. Sie bringen jeden um, der ihnen im Weg steht. Komm langsam von der Brücke runter.“
Einer der Männer schrie: „Sie wollen abhauen!“
Die Omas und Opas beschleunigten und wurden immer schneller. Mono sprang gekonnt über das Geländer und rannte weg. Ray schaute ihr verdutzt hinterher, bis er erkannte, dass Monos Idee besser war als seine. Die Alten hatten das Tempo von einem PKW.
Sojaner!, schoss es Mono plötzlich durch den Kopf. Das sind Sojaner! Deswegen sind die so schnell!
Mono hatte von Sojanern gehört. Sie konnten bis zu 40 km/h laufen, ohne eine Pause einlegen zu müssen.
Ein Stein landete neben Mono und rollte die Straße hinunter. Ein weiterer Stein traf Ray, doch er verkniff sich einen Aufschrei.
Mono rannte rechts, er weiter geradeaus. Die Sojaner verfolgten ihn weiter und vergaßen Mono, denn sie hatte mich in ein Dornengestrüpp gerettet.
 
Ich war in den nächsten Tagen nicht in der Schule. Somit konnte ich Ray nicht begegnen und über alles alleine nachdenken. Bis ich zur Schule gezwungen wurde ...

Wir hatten in der ersten Stunde gleich Mathe. Eine Begegnung? Unausweichlich!
Zuerst dachte ich, er hätte sein Angebot und alles, was auf der Death Bridge passiert war, vergessen. Doch am Ende der Stunde, als nur noch ein paar Leute im Raum waren, kam er an meinen Tisch.
"Du warst in den letzten Tagen nicht da.", bemerkte er.
"Das haben Sie gut beobachtet."
"Hast du es dir überlegt?"
"Sie wissen, dass das Angebot unmöglich ist."
"Nein."
"Dann wissen Sie es jetzt."
"Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so!"
"Gut beobachtet."
"Was ist passiert?"
"Ich werde gehen. Auf eine Academy in Sojan. Vielleicht haben Sie davon gehört."
"Das ist doch super!"
"Vielleicht auch nicht. Ich werde sehen, wie die Schüler dort sind. Wenn es mir dort gefällt, werden Sie mich nie wieder sehen. Falls das Gegenteil eintritt, werde ich woanders hin gehen."
Ray erwiderte nichts. Er blickte mich nur kurz an, und ich wusste, was er dachte. Ich jedoch war nicht so zuversichtlich wie er. Denn ich hatte ihn gerade knallhart angelogen.

 

Ich begegnete Ray das letzte Mal, als ich zum Fahrradständer ging. Er war auf dem Weg zum Parkplatz, und er sah mich.
Ich schloss gerade mein Fahrrad ab, da hörte ich seine Stimme hinter mir. "Weißt du schon, wann du gehst?"
"Jetzt sofort. Ein Mädchen holt mich gleich ab.", log ich wieder. Wenn ich ihm sagte, dass ich springen wollte, wäre ich ihn nie losgeworden!
"Ich hoffe, es geht alles gut und du kannst da bleiben."
"Wenn es nicht so ist, komme ich morgen wieder und gehe dann" Ich lächelte leicht, doch ein Mädchen tippte mich von hinten an.
"Hey! Bist du Mono?", fragte sie mich.
"Ja, die bin ich."
"Okay, ich wurde vom Direktor geschickt, ich soll dir den Weg zeigen."
"Wohin?" Das konnte nicht sein! Ich hatte mir das doch nur ausgedacht!
"Auf die Academy! Das weißt du doch!", lachte mich das Mädchen an. Ich war immer verwirrter.
Ich musste mitspielen, denn sonst hätte Ray Verdacht schöpfen können. "Genau! Ich bin ein wenig schusselig, tut mir leid."
"Nicht schlimm, davon gibt es einige in der Klasse."
Das Mädchen nickte Ray zu und ging voran, immer Richtung Nord.
"Viel Spaß! Melde dich, okay?"
"Mach ich, wenn Sie das wünschen." Das waren meine letzten Worte, denn meine Führerin wartete.
"Es ist vorbei", murmelte ich, als ich meinen Blick noch einmal über die Schule schweifen ließ. "Für immer vorbei."
"Du siehst sie wieder.", versicherte mir das Mädchen. "Ich bin übrigens Yuuki. Ich bringe dich nun auf die Ishimoto-Academy, da du es dir gewünscht hast."
"Das kann nicht sein! Ich hab mir das doch nur ausgedacht!"
"Reales wirklich existierendes ausgedacht.", ergänzte Yuuki. "Komm mit. Du sollst nicht sterben, das soll niemand."
Ich hatte gelogen, um gerettet zu werden! Ich folgte Yuuki. Und, was soll ich sagen, die Academy war das Beste, was mir je hätte passieren können!

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