Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 55

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"Zirkusprinzessin Teil 55"
Veröffentlicht am 02. August 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 55

Zirkusprinzessin Teil 55

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

Der Schaden wurde tags darauf repariert und es gab zum Glück keine größeren Verzögerungen im gewohnten Ablauf. Aber eben doch ein paar, die allen an den Nerven zerrten! Deswegen beschloss Ray, am kommenden Montag, dem ohnehin am schwächsten besuchten Tag, das Sunset komplett zu schließen.

 

Überhaupt wäre es eine gute Idee, diesen Tag künftig als festen Ruhetag ein zu führen. Das Personal jedenfalls zeigte sich sehr angetan von dieser Idee und auch Cassie schien auf zu atmen.

 

Dann können wir uns ja an diesem Tag komplett aufs Sandcastle schmeißen”, meinte sie, doch er schüttelte entschlossen den Kopf.

 

Nix da, das soll wirklich mal ein freier Tag sein, auch für dich. Aber falls du Lust hast, ich würde gerne einen kleinen Ausflug mit dir machen, wenn es dir recht ist.”

 

Sie sah ihn komisch an. „Einen Ausflug?”

 

Sicher, warum nicht? Wir Beide sind jetzt über ein halbes Jahr hier in der Gegend und ich wette, dass du-”, er piekste Cassie leicht in den Bauch, „noch genau so wenig von der Umgebung hier gesehen hast wie ich!”

 

Naja”, brummelte sie, „wir sind ja auch im Grunde nicht zum Vergnügen hier...”

 

Eben!”, rief er und sprang auf. „Aber das Leben ist nicht nur Arbeit!! Deswegen verordne ich dir diesen freien Tag und verdonnere dich dazu, mit mir mit zu fahren!”

 

Noch bevor sie sich über die Bevormundung aufregen konnte, hatte er schon ihre Hand geschnappt und setzte seinen Hundeblick auf. „Biiitteee!”, machte er. „Wenn es unbedingt sein muss, kannst du es auch als Recherche über die Konkurrenz in der Gegend betrachten...”

 

Als Cassie nun auflachte, wusste er, er hatte gewonnen. Sie verabredeten die Uhrzeit für den Start, dann ging jeder seiner Wege.

 

In ihrem Bett streckte sich Cassie stöhnend in voller Länge aus. Ob ein gemeinsamer Ausflug so eine gute Idee war? Aber andererseits waren sie jetzt Freunde, was konnte also schon groß passieren?

 

Und tatsächlich wurde es ein sehr schöner Tag. Die Sonne schien, wenn auch kraftlos, der Himmel zeigte ein strahlendes Blau und die kalte Luft war klar und verlockend. Die Zwei fuhren die Küste entlang, besuchten markante Orte, die bei Touristen beliebt waren und testeten ein paar Lokale der Konkurrenz. Nach und nach stellte sich aber auch bei ihnen ein gewisses Urlaubsgefühl mit der dazugehörigen Unbeschwertheit ein.

 

Auf dem Rückweg hielt Ray noch einmal am Hafen. Cassie sprang wie ein junges Mädchen aus dem Wagen und lief auf die große Pier, streckte sich begeistert dem ruppigen Wind entgegen. Ray folgte etwas langsamer, als sie sich zu ihm umdrehte.

 

Riechst du das? Da liegt schon fast Schnee in der Luft!”

 

Er versuchte es wie sie zu riechen, aber spürte nichts. „Tut mir leid, ich riech da nix”, bekannte er und sie lachte.

 

Okay, ist vielleicht auch eine Sache von jahrelanger Erfahrung. Wenn du mit einem großen Zelt auf Wanderschaft bist, lernst du, das Wetter zu deuten. Regen ist selten ein Problem, dafür aber zu starker Wind und eben Schnee, der zu schwer auf dem Dach lasten könnte.”

 

Noch einmal hielt sie die Nase in den Wind. „Ja, ich schätze, es wird in drei Tagen schneien. So um 15 Uhr 30 rum.”

 

Perplex starrte Ray Cassie an. Sie sagte das so souverän... „Echt jetzt?”

 

Einen Moment sah sie ihn todernst an, dann brach sie in Lachen aus. „Schmarrn! Aber wenn die Wetterlage so bleibt, wird es wirklich bald kälter. Wir sollten Heizpilze für die Terrasse bereit-”

 

Schhht.” Ray hielt ihr spontan den Mund zu. „Nicht an die Arbeit denken, erinnere dich!”

 

Dann legte er den Arm um ihre Schulter und gemeinsam hielten sie noch einmal die Nasen in den Wind. Dieser kleine Ausflug hatte richtig gut getan. Die ganze Woche durch zu arbeiten war einfach nicht gut für die Seele!

 

Zurück zuhause lud Ray seine Begleiterin noch zu einem kleinen Abschlussdrink in seine Räume ein. Und Cassie sagte tatsächlich zu.

 

Es war noch immer hell, später Nachmittag, und man konnte aus dem Fenster sehen, wie die Sonne den Strand, 'ihren' Strand noch einmal in ein goldenes Licht tauchte. Gedankenverloren stand Cassie vor der Scheibe und starrte aufs Meer hinaus.

 

Sie zuckte leicht zusammen, als Ray plötzlich hinter ihr stand. Nah, sehr nah, näher als es für das mühsam aufgebaute freundschaftliche Verhältnis, das Cassie gerne zwischen sich und Ray sehen wollte, ratsam war.

 

Denn da waren ja auch noch die anderen Gefühle, die sie in den letzten Wochen mehr oder weniger erfolgreich ins hinterste Kämmerchen ihres Herzens verbannt hatte. Doch gerade diese Tür drohte Rays Atem in ihrem Nacken gerade wieder auf zu stoßen.

 

Cassie..”, flüsterte er und sie erschauerte.

 

Ja, Ray?”

 

Ich-”, plötzlich drohte ihm die Stimme zu versagen, doch er fing sich wieder. „Es war ein sehr schöner Tag heute. Aber am schönsten fand ich, ihn mit dir zu verbringen.”

 

Ihr Gesicht spiegelte sich in der Scheibe und spontan streckte er seine Hand aus und fuhr die Konturen nach. Cassie sog die Luft ein, als hätte er sie wirklich berührt und drehte sich abrupt um. Ray jedoch blieb genau so stehen und plötzlich war sie zwischen ihm und dem Fenster gefangen, noch dazu legte er links und rechts von ihr die Handflächen auf die Scheiben.

 

Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt und fasziniert sah er, wie ihre sonst hellbraunen Augen sich verdunkelten. „Warum versuchst du die ganze Zeit zu leugnen, was so offensichtlich ist?!”, fragte Ray leise und überbrückte vorsichtig die restliche Distanz.

 

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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