Einleitung
Wollte es eigentlich schon heute Morgen reinstellen, nur habe es vorher noch einmal überarbeitet. Aber jetzt ist es fertig :)
Kapitel 1
Ein Engel
„Still in der Nacht, als alle schliefen,
Still in der Nacht als alles war still.
Still in der Nacht, als die Engel riefen.
Doch keiner ihre Rufe hören will.“
Das kleine Mädchen schüttelte entschlossen den Kopf und schob das Buch, welches ihre Mutter in der Hand hielt, bei Seite. „Ich will sie hören!“,sagte sie. Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann klappte sie das Dicke Märchenbuch zu und legte es auf den Nachtisch. „Gute Nacht mein Schatz.“,sagte die Mutter, stand auf und ging zur Tür. Während sie das Licht ausknipste und leise die Tür schloss, war ihre Tochter Stella schon eingedöst. Und in ihren Träumen malte sie sich aus, wie es wohl wäre, zu fliegen. Einfach in den Himmel hinauf zusteigen und die Welt von Oben zu betrachten.
Einige Jahre später. Die 12 Jährige Stella geht am Tag des Meteoritenregens spazieren. Dabei betrachtet sie die vorbeiziehenden Feuerbälle mit großen Augen und bleibt mitten auf dem leeren Feld, welches fast direkt neben ihrem Haus liegt, stehen. Plötzlich vernimmt sie hinter sich einen dumpfen Aufprall. Der Boden vibriert unter ihren pinken Sandalen und erschreckt fährt Stella herum. Zuerst dachte sie, dass es ein eingeschlagener Gesteinsbrocken gewesen wäre, doch sie sieht nur einen Jungen. Er liegt in einem Loch, dass wie eine Einschlagstelle von einem Meteoriten aussieht. Überall um das Loch herum liegen Gesteinsbrocken und ein merkwürdiger Qualm lag in der Luft. Der Kopf des Jungen ist blutverschmiert. Sein Gesicht ist voller Staub und Blut. Stella rennt auf ihn zu und schreit verzweifelt nach Hilfe. Als niemand reagiert, zerrt Stella ihn mit aller Kraft aus dem Krater. Dann rennt sie eilig nach Hause, um ihre Mutter zu wecken.
Die längste Nacht im Leben der Zwölfjährigen begann. Sie und ihre Mutter bringen den Fremden Jungen so schnell es geht ins Krankenhaus. Er wacht nach einiger Zeit wieder auf. Er erklärt den Ärzten, dass er aus einem fernen Land stammt und er dringend dorthin zurück müsse. Stella hätte ihm gerne zugehört. Sie liebte Fantasie-Geschichten.
Nachdem die Ärzte ihr und ihrer Mutter versichtert haben, dass der Zustand des jungen Mannes stabil sei und sie ihn morgen früh abholen könnten, fahren die Beiden nach Hause. Stella konnte vor Aufregung kaum Schlafen. Morgen früh würden sie den Jungen abholen und vielleicht würde er ihr noch mehr Geschichten erzählen.
Doch dazu kam es nicht. Denn am nächsten Morgen war der Junge nicht mehr in seinem Bett. Er war verschwunden.
Stella überlegte einen Monat lang, ob sie sich das alles nicht nur erträumt hatte, als der Junge plötzlich wieder auftauchte. Er steht eines Nachts einfach auf ihrem Balkon und klopfte höflich an. Sie erkannte ihn an seinen hellblonden Haaren, die im Mondlicht schon fast weiß schimmerten , und seinen eisblauen Augen. Das war ihr im Krankenhaus schon aufgefallen.
Stella öffnet ihm die Tür, worauf er dankbar eintritt und sich leicht vor ihr verbeugt. „Danke, dass du mich gerettet hast.“,sagt der Junge. „Man nennt mir Jeromé. Das kannst du auch gerne tun.“ Jeromé nimmt Stellas Hand und lässt etwas in ihre Handfläche fallen. Dann dreht er sich um und geht zurück auf den Balkon. Und verschwindet ein zweites Mal. Stella öffnet die Hand und sieht zum ersten Mal den herzförmigen Stein, der an einer goldenen Kette baumelt. In der Mitte des Steins befindet sich ein kleiner Spiegel. Stella betrachtet sich eine Weile darin, bis sie sich die Kette schließlich um den Hals hängt und die Balkontür schließt.
2 Jahre später.
Stella saß auf einem großen Stein, der in mitten eines bewachsenen Feldes stand, und betrachtete die Sterne. Sie fragte sich, wie viele es wohl heute waren. Und natürlich auch, wie spät Jeromé heute auftauchen würde. Sie hatte das Gefühl, dass er immer seltener und kürzer zu Besuch kam. Und sie vermisste ihn schrecklich.
Nur zu gerne würde sie ihm manchmal in seine Welt folgen, die er ihr so oft beschrieb. Es gab keine Kontaktmöglichkeit wenn er dort war.
Wie spät es wohl schon wieder war? Stella zückte ihr Handy und bemerkte wütend, dass es sich mal wieder selbst ausgeschaltet hatte. „Altes Mistding..“,murmelte sie vor sich hin, während sie den ON-Knopf mehrfach drückte. „Selber. Und an deiner Stelle würde ich das Handy auch ab und zu mal aufladen!“,hörte sie eine Stimme hinter sich. Vor Schreck hätte Stella beinahe ihr Handy fallen lassen. Stella wirbelte herum. Jeromé grinste sie an. „Du willst mich wirklich nach Luft ringend auf dem Boden liegen sehen, oder?“,fuhr Stella ihn sofort an, bemerkte aber, dass ihr schon wieder dieses Dauergrinsen auf dem Gesicht lag. „Sicher doch. Genau wie du mich.“,grinste Jeromé zurück. Dann nahm er ihre Hand und sagte: „Gehen wir eine Runde?“ Stella grinste und meinte: „Mit Vergnügen.“