Beschreibung
Eine kleine Kurzgeschichte, die mir gestern Abend eingefallen ist :)
Hallo, ich bin Nancy. Ich bin 12 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt nahe Hamburg. Ich habe blonde, lange Haare und meine Mutter nennt mich das unkomplizierteste Kind, von dem sie je gehört hat. Ich höre auf alles, was sie mir sagt und bemühe mich immer mein Bestes zu geben. Meine Mam Luisa hat letztes Jahr einen Mann geheiratet. Sein Name ist Michael und er hat eine Tochter. Layla. Sie ist mein genaues Gegenteil. Schwarze, kurze Haare, immer frech und ziemlich fies. Bis vor Kurzem war sie noch die größte Erzrivalin, die ich jemals hatte. Doch das hat sich geändert. Und wie das passiert ist, werde ich euch heute erzählen.
Es war der erste Tag der Sommerferien und Mam und Michael waren vor kurzem bei uns eingezogen. Ich und Layla haben uns fast täglich gestritten und uns fast die Haare ausgerissen. Einmal haben sie uns im Keller eingesperrt, damit wir uns vertragen, aber stattdessen hat mich Layla gegen die Waschmaschine geschubst. Aber das gehört nicht zur Geschichte.
Layla und ich schrien uns an diesem Tag an, bewarfen uns gegenseitig mit unsren Puppen und Büchern und brachten unser gemeinsames Kinderzimmer so durcheinander, dass Mam richtig wütend wurde.
Wir wurden nach draußen zum Spielen geschickt. Unser Haus steht weit oben auf einem Hügel. Wir haben viele Bäume, auf die man klettern kann, aber Layla liebte es einfach, mich zu schocken. Deshalb suchte sie sich den Baum, der direkt neben dem Abgrund stand, als Kletterbaum aus. „Komm da runter, du tust dir noch weh!“,habe ich dauernd geschrien. „Das kann dir doch egal sein!“,hat Layla erwidert. Sie lachte spöttisch und ließ sich von einem Ast hinunter hängen. Dabei streckte sie mir die Zunge raus. Ich sah, wie ihr Kopf genau über dem Abgrund baumelte. „Komm da sofort runter!“,rief ich. Layla lachte. Plötzlich hörte ich den Ast knacken.Und ich bemerkte, wie Layla langsam, dem Abgrund näher kam. Bis sie fiel. Ich rannte zum Abgrund und sah nach unten. Layla klammerte sich an einen Ast, der ebenfalls zu knacken begann. „Halt durch, ich helfe dir!“,schrie ich und streckte die Hand aus. Ich legte mich flach auf den Boden. Mit meinen Beinen klammerte ich mich an dem Baumstamm fest, während Layla nach meiner Hand griff. Mit aller Kraft zog ich sie hoch. Beinahe wären wir gemeinsam gefallen, aber ich zog uns noch rechtzeitig hoch. Als wir beide erschöpft im Gras lagen, sagte Layla: „es tut mir Leid.“ „Keine Ursache.“,sagte ich keuchend. Seid diesem Tag nennt Layla mich ihren Schutzengel. Und sie ist meine beste Freundin geworden.