Beschreibung
Der Regentropfen ist traurig , weil er nicht weiß , wie er einen besten Freund finden soll . Als er so darüber nachdenkt wird er von einem heftigen Windstoß weggeweht und weiß gar nicht mehr , wie er nach Hause kommen soll . Doch da kommt unverhoffte Hilfe ...
Der Sonnenstrahl
&
der Regentropfen
Es war einmal ein Regentropfen, der sich nichts sehnlicher wünschte als einen besten Freund. Also ging er zu seiner Mutter, dem Regen, und fragte : „Mama, wo muss man nach einem besten Freund suchen?“ Doch seine Mutter antwortete nur: „Nach einem besten Freund kannst du nicht suchen. Du findest ihn, wenn du am wenigsten damit rechnest.“ Das half dem Regentropfen natürlich nicht weiter. Er dachte darüber nach, wann er einen besten Freund am wenigsten erwarten würde. Aber darauf fand er keine Antwort. Also setzte er sich auf eine Wiese und überlegte.
Plötzlich kam ein heftiger Windstoß und der kleine Regentropfen wurde einfach von ihm weggeweht. So sehr er sich auch wehrte, er schaffte es nicht gegen den Wind anzukommen. „Hilfe!“, rief der Regentropfen. „Hilfe, Mama!“ Doch er war schon zu weit weg und der Wind ließ noch lang nicht nach. Nachdem der Regentropfen eine Weile durch die Landschaft getrieben wurde, hörte der Wind auf und der Regentropfen fiel auf eine grüne Wiese. Immer noch erschrocken sah er sich um. Er wusste überhaupt nicht, wo er war. Er hatte große Angst, nicht mehr nach Hause zu finden. Und weil er nicht wusste, was er anderes tun sollte, setzte er sich auf die Wiese und weinte.
Plötzlich hörte der Regentropfen eine Stimme: „Huch! Was ist denn mit dir los?“ Er sah auf. Ein helles Licht blendete ihn und er konnte fast nichts erkennen. Nachdem sich der Regentropfen etwas an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah er genauer hin und erblickte einen Sonnenstrahl. „Wer bist du denn?“, fragte er verwirrt. „Ich bin ein Sohn der Sonne. Und du?“, antwortet der Sonnenstrahl. „Ich bin ein Regentropfen.“, schniefte der Regentropfen immer noch traurig. „Wieso bist du denn so traurig?“ Der Sonnenstrahl sah den Regentropfen erwartungsvoll an. „Als ich vorhin überlegte, wie ich einen besten Freund finden könnte wurde ich von dem Wind weggeweht und nun weiß ich nicht mehr, wie ich zurück zu meiner Mutter, dem Regen, kommen soll.“, klagte der Regentropfen. „Du hast Glück, denn ich weiß, wo der Regen wohnt. Ich könnte dich dort hinbringen.“, schlug der Sonnenstrahl vor. Glücklich sprang der Regentropfen auf und ging sofort mit dem Sonnenstrahl los.
Nach einer Weile kamen die beiden endlich beim Regen an und der Regentropfen sprang überglücklich in die Arme seiner Mutter. Auch der Regen war sehr erleichtert, denn sie hatte ihren Sohn schon vermisst. Schließlich drehte sich der Regentropfen noch einmal zu dem Sonnenstrahl und bedankte sich bei ihm. „Sagtest du vorhin nicht, dass du einen besten Freund suchst?“, fragte der Sonnenstrahl nachdenklich. „Ja, aber ich weiß einfach nicht, wo ich suchen soll.“, seufzte der Regentropfen. „Wenn du willst, kann ich dein bester Freund sein.“, schlug der Sonnenstrahl vor, denn auch er war manchmal sehr einsam.
Der Regentropfen und der Sonnenstrahl verbrachten von nun an jeden Tag miteinander. Sie lachten und spielten sehr viel und wurden tatsächlich nach kurzer Zeit die allerbesten Freunde.
