Kinderbücher
Das große Rennen

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"Das große Rennen"
Veröffentlicht am 27. Juli 2012, 10 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Das große Rennen

Das große Rennen

Beschreibung

Endlich ist es soweit: Das jährliche große Rennen der Tiere steht wieder einmal im Blaubeertal an. Alle Bewohner sind emsig mit der Vorbereitung beschäftigt und können es kaum abwarten, bis es endlich losgeht, schließlich möchte jeder gerne der Gewinner sein.

Das große Rennen

Nur noch einen Tag bis zum großen Rennen. Rudi Rennschwein, Susi Strauß und Babsi Biber und die anderen trainierten schon fleißig. Seit Wochen hatten sie nichts anderes mehr im Kopf. Das große Rennen war im Blaubeertal das Ereignis schlechthin. Ein Mal im Jahr stand das ganze Dorf Kopf und war in jeder Sekunde mit den Gedanken beim Rennen. Schon seit über 25 Jahren veranstalteten die Bewohner des Dorfes dieses Rennen und der Gewinner bekam stets einen von allen Tieren handgemachten Pokal. Der Pokal war immer das erste, womit die Tiere begannen. Jeder Teilnehmer hatte zuvor Materialien gesammelt und gemeinsam bastelten sie daraus einen tollen und vor allem einzigartigen Pokal. Selbst, wenn der gleiche Teilnehmer  zwei aufeinanderfolgende Rennen gewann, so bekam er niemals den gleichen Pokal. Darauf legten die Bewohner viel Wert. Sobald der Pokal fertig war, zogen die Bewohner des Blaubeertals in alle Himmelsrichtungen los, um möglichst ungestört für das große Rennen trainieren zu können. Schließlich wollte niemand, dass die anderen eventuelle neue Tricks noch vor dem Rennen sahen und womöglich ebenfalls ausprobierten. Ihren täglichen Aufgaben gingen die Bewohner in den letzten Tagen vor dem Rennen nur noch spärlich nach. Jetzt zählte nur noch das Rennen. Als Rennstrecke diente die einzige Straße, die durch das Tal führte. Sie war lang, mit einigen Kurven und führte von Zeit zu Zeit über Schotterwege und Trampelpfade, damit die Teilnehmer anschließend wieder zum Startpunkt geleitet wurden, das gleichzeitig als Ziel diente. Weil nicht alle Teilnehmer gleich schnell laufen konnten, hatte Walli Walross, Blaubeertals wichtigste Persönlichkeit, einige Regeln aufgestellt: Man durfte nur laufen, rennen oder fahren, nicht aber springen oder fliegen. Und diejenigen, die mit irgendeinem Gefährt fuhren, mussten die ganze Zeit über auf dem Weg bleiben, der durch das Tal führte. Diejenigen allerdings, die zu Fuß unterwegs waren, durften alle Abkürzungen nehmen, die sie kannten oder fanden. Man durfte sich gegenseitig helfen und unterstützen, sofern man es wollte. Aber es konnte am Ende nur einen Gewinner geben. So lauteten nun mal die Regeln. Und daran hielten sich auch alle Tiere, schließlich sollte es ein faires Rennen sein und derjenige als Bester gekürt werden, der als Schnellster ins Ziel kam.

Rudi, das Rennschwein und Susi, der Strauß galten wie jedes Jahr als Favoriten, aber bei diesem Rennen war alles möglich. Schließlich waren die Bewohner der Blaubeertals äußerst kreativ und versuchten mit allen Mitteln, sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen. Manni, das Meerschweinchen beispielsweise wusste, dass er aufgrund seiner geringen Größe und seiner kurzen Stummelbeine recht langsam war. Dennoch war er gewitzt. Und so baute er sich einen winzig kleinen Roller, mit dem er nur mit dem linken Hinterbein Schwung holen musste und schon konnte er problemlos einen Meter weit rollen. Und seine Freundin Karla, die  kuschelige Perser-Katze versprach, dass sie ihn von Zeit zu Zeit mal anstupste, sollte er doch ein wenig zurückfallen.

Bernie, die Bulldogge, übte fleißig, indem er morgens, mittags und abends je eine große Runde quer durch das Blaubeertal joggte und Bianca, die faule Biene, war sogar sehr glücklich darüber, dass sie nicht fliegend am Rennen teilnehmen durfte. Mitmachen wollte sie allerdings auf jeden Fall. Und so ließ sie sich von Manni einen kleinen hölzernen Wagen bauen. Darauf ließ sie sich nieder und mit Hilfe vieler Fäden und der Kraft von 25 Bienenfreunden ließ sich Bianca einfach ziehen. Dagegen konnte selbst Walli nichts sagen.

Endlich war es soweit, der Tag des Rennens war gekommen. Alle waren furchtbar aufgeregt. Es war immer wieder etwas ganz Besonderes und die Bewohner und Teilnehmer standen schon immer Stunden vor dem eigentlichen Start im ganzen Dorf verteilt. Man unterhielt sich, man versuchte, die neuesten Tricks der Teilnehmer herauszufinden und half überall, wo noch Hilfe benötigt wurde.

Um 15 Uhr ging es los. Alle 10 Teilnehmer versammelten sich an der Startlinie, neben der großen Eiche. Walli, das Walross, zählte laut von 10 herunter und klatschte als Startzeichen einmal ihre Flossen gegeneinander. Schon rannten alle los. Sofort ergatterte sich Susi Strauß die Führung. Dicht gefolgt von Rudi Rennschwein, Bernie Bulldogge und Elli Esel. In der Mitte liefen Babsi Biber, Karla Katze und Manni Meerschwein auf seinem Roller. Das Schlusslicht bildeten Bianca Biene, die noch Probleme mit der richtigen Richtung hatte, Irma Igel und Lola, die alte Lama-Dame. Lola wusste, dass sie wenig Chancen hatte, das Rennen zu gewinnen, aber sie nahm dennoch jedes Jahr wieder daran teil und es machte ihr immer wieder sehr viel Spaß. Außerdem hielt es sie jung, fand sie.

Irma, die Igelmama, konnte zwar nicht allzu schnell laufen und hätte gegen Susi Strauß niemals eine Chance, aber Irma kannte alle Abkürzungen und Wege im Blaubeertal. Und sie war klein genug, sich durch alle Lücken und Öffnungen zu zwängen. Die ersten hundert Meter waren geschafft und Susi Strauß wurde schon ein wenig langsamer. Rudi Rennschwein übernahm kurzfristig die Führung, doch auch Bernie war ihm dicht auf den Fersen. Nun hatte auch Bianca den Dreh raus und ihre fleißigen Bienenfreunde zogen sie schnell auf einen der mittleren Plätze. Manni bekam einen kräftigen Schubs von Karla, der Katze und so konnte auch er etwas aufholen. Nun war Irma Igel vorläufig die Letzte, doch das hatte sie auch so geplant. Als alle anderen gerade in eine Kurve liefen, bog Irma scharf links in ein Waldstück ab. Der Wald war ihr Zuhause. Hier kannte sie sich bestens aus. Schnell durch einen hohlen Baumstamm geschlüpft, unter dem dicken halb herunterhängenden Ast der alten Buche hindurch und am großen Laubhaufen vorbei. Schon war sie wieder auf der Rennstrecke. Sie riskierte einen kurzen Blick nach hinten, doch von dem Rest der Bande war nichts zu sehen. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf die Strecke. Nur Minuten später schoss die Meute um die Ecke. Allen voran Rudi Rennschwein, gefolgt von Bernie und Babsi. Susi war auf Platz 5 zurückgefallen, doch sie gab nicht auf. Jetzt waren es nur noch wenige hundert Meter. Alle Teilnehmer versuchten noch einmal, alle ihre Kräfte zu mobilisieren. Sie rannten, so schnell sie konnten. Bald erkannten sie Irma vor ihnen. Nun war das Ziel schon in greifbarer Nähe. Bianca spornte ihre Bienenfreunde an, noch schneller zu fliegen und auch Manni peste so schnell er konnte mit seinem Roller Richtung Ziellinie.

Nun waren alle Teilnehmer gleichauf. So langsam ließen die Kräfte jedes Einzelnen nach. Bernie schaute kurz nach rechts. Dabei kam er allerdings ein wenig von seinem Weg ab und kreuzte Susis Laufbahn. Die wiederum wich aus und blockierte dadurch Rudis Weg. Durch eine Notbremsung konnte Karla verhindern, dass sie Rudi mit der Nase ins Hinterteil knallte und stellte dabei unfreiwillig Manni ein Bein. Der flog von seinem Roller und verhedderte sich in den Leinen von Biancas Bienenkolonie. Die waren davon ganz aufgebracht und stachen Babsi in den Po. Vor Schreck biss Babsi ihrem Vordermann Elli ins Bein. Elli hob ihr linkes Bein und trat zur Seite. Vor lauter Schreck rollte sich Igelmama Irma zusammen und blieb schließlich neben all den anderen liegen.  Das Ziel war keine fünf Meter vor ihnen. Und was machte Lola, die alte Lama-Dame? Ganz gemütlich kam sie von hinten angedackelt, ließ alle anderen 9 Teilnehmer mit einem Lächeln links liegen und überquerte schließlich in aller Seelenruhe die Ziellinie.

Allerdings staunte sie selbst nicht schlecht darüber, denn mit allem hatte sie gerechnet, aber mit Sicherheit nicht mit einem Sieg.

Dennoch wurde das Rennen gewertet und Walli Walross kürte Lola zur Siegerin des heutigen Rennens. Überglücklich nahm Lola den Pokal und stolzierte nach Hause.

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AnnaKie

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