Co.-Autorin: Butterfly13 Neue Kapitel bei jeder Neuveröffentlichung.
Phoenix
Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern, das bunte Licht flackert und die Luft wird langsam extrem stickig.
Aber mich stört das im Gegensatz zu meinem Kumpel Daryl nicht im Geringsten.
Genervt sitzt er an der Bar, während ich unsere nächste Mahlzeit suchen muss. So wie es aussieht, muss ich als Entschuldigung mal eine Dame nach Daryls Geschmack finden, also keinem die in letzter Zeit viel Obst gegessen hat.
Er mag in Blut keinen fruchtigen Geschmack, aber ich schon. Das ist unser Problem. Deshalb habe ich ihn mitgeschleift. Nur das er wieder mal mich die Arbeit machen lässt.
Ich sehe mich um und entdecke tatsächlich eine Frau, die in Daryls Schema passen könnte. Ich gehe langsam zu ihr und spreche sie an, setze all meinen Charme ein und mache ihr Komplimente.
Solange, bis sie sich bereit erklärt, mit zur Bar zu folgen.
Dort treffen wir auf Daryl, wie es geplant war meinerseits.
„Wer ist das?“, fragt er monoton – wie immer eigentlich. Er misstraut den
meisten Menschen und fasst auch nur sehr schwer Vertrauen.
Die junge Dame stell sich selber vor. Als Elena, 25 Jahre alt – älter als ich, zum Zeitpunkt meiner Verwandlung -.
Er nickt gleichgültig und ich schnaube leise.
Ich bedeute Elena kurz zu warten und flüstere Daryls zu: „Zeig dich zumindest ein bisschen begeistert und gib dich zufrieden! Du wolltest mir immerhin nicht suchen helfen!“
„Also bitte“, zischt Daryl mich an, „Denkst du, ich lasse mich von dir hierher zerren und helfe dir dann auch noch? Vergiss es!“
Er lässt den Blick zur Decke schweifen.
„Du bist doch unmöglich!“, maule ich. Langsam werde ich sauer. Wenn es ihn so sehr nervt… Wieso hat er dann nachgegeben?!
„Ich?!“, reagiert er prompt, „Wieso immer ich?!“
Er reißt den Mund zu weit auf. Ein Fehler in seinem Fall. Selbst für einen Vampir hat er außergewöhnlich lange Reißzähne. Im Augenwinkel bemerke ich, dass Elena rasch verschwindet.
„DU bist natürlich NIE schuld, Phoenix!!!“ Er klingt verdammt wütend und gereizt. Das ist nicht gut.
Plötzlich bemerke ich, dass alle Blicke auf uns geheftet sind. Besonders auf Daryl, der seine Zähne total vergessen zu
haben scheint und weiter mault, was ich allerdings bereits ausblende.
Aus dem Augenwinkel fällt mir ein Mädchen auf, sie ist höchstens 17, dass uns besonders neugierig ansieht und sich von den anderen somit total abhebt.
Ich bedeute Daryl still zu sein, woraufhin er kurz verwundert guckt, nur um danach wieder den Mund zu öffnen, um weiter zu diskutieren.
„Nein“, flüstere ich, „Sieh mal dort drüben, das Mädchen dort. Sie verhält sich auffällig nicht wahr?“
Er folgt meinem Blick und schluckt. „Ja“, meint er und nickt.
Wir gehen gelichzeitig drei Schritte zurück und beobachten, wie sich das
Mädchen ebenfalls etwas in diese Richtung bewegt.
„Ich glaube, wir haben ein Problem, Daryl“, murmele ich und wie drehen uns zeitgleich um. Dann laufen wir rasch in Richtung Ausgang. Kurz drehe ich meinen Kopf. Das Mädchen folgt uns.
„Schneller, Daryl“, zische ich leise und er legt einen Zahn zu.
Wir rennen durch die Menge und arbeiten uns bis zur Tür vor. Dort eilen wir schnell nach draußen und rennen weiter. Wieder drehe ich mich kurz um. Sie ist immer noch da.
Ayla
Phoenix
„Und jetzt verschwinde!“, fauche ich sie nach kurzem Überlegen an.
Doch sie reagiert nicht.
„Verschwinde, habe ich gesagt!“ Sie zuckt zurück und ich schätze deshalb, weil die Fangzähne sie erschreckt haben, als ich eben laut geworden bin.
Leicht beunruhigt sieht sie sich um, erwischt schließlich die Türklinke und verlässt so schnell sie nur kann das Haus.
Ich bin nicht immer so mies gelaunt, aber wenn ich hungrig werde – oder muss ich
das durstig nennen? – ist nicht mit mir zu spaßen, dann ist es mit mir, wie mit einem gereizten Raubtier.
Ich ging zur Salon-Tür und öffnete sie einen Spalt weit.
„Ich gehe noch einmal raus. Bin hungrig.“
Keine Antwort.
„Okay, dann muss ich niemanden mitbringen.“
Ich verließ das Haus und lief die wie leer gefegte Straße entlang, bis ich in einer Seitenstraße Umrisse einer Frau erkennen konnte.
Lautlos schlich ich näher und konnte bereits beim Betreten der Gasse ihre Haarfarbe erkennen, ein angenehm
anzusehendes rot-blond.
Der Wind wehte den leichten Geruch eines Parfüms zu mir herüber, irgendein sehr fruchtiges.
„Guten Abend die Dame“, sagte ich, nachdem ich mit einem kurzen Räuspern auf mich aufmerksam gemacht hatte.
Verwirrt drehte sie sich um.
Ich kam langsam näher und setzte all meinen Charme ein.
Es dauerte nicht lange, bis ich sie um den Finger gewickelt hatte und sie gar nicht zu bemerken schien, dass ich immer enger werdende Kreise um sie zog, wie das Raubtier, das ich zu sein scheine.
Als ich direkt hinter ihr stehe beuge ich
mich ein Stück vor, um an ihrem Hals riechen zu können, denn es kommt vor, dass man bei manchen Menschen den Geschmack ihres Blutes am Geruch bestimmen kann.
Doch bei ihr vernahm ich nichts. Entweder das Parfüm verdeckte alles, oder aber es war kein für Vampire wahrnehmbarer spezieller Duftstoff in ihrem Blut vorhanden. Also war sie schon mal nicht eine der Blutgruppen AB oder 0, diese Blutgruppen waren beide deutlich wahrnehmbar, da sie diesen Duftstoff zu enthalten schienen.
„Nicht erschrecken…“
Dann musste ich den Geschmack wohl so herausfinden…
Ich halte mich in einer entfernten Gasse versteckt und beobachte wie der Vampir sich über eine junge Frau hermacht. Normalerweise würde ich mit einem hölzernen Pfahl in der Hand auf die beiden zugehen und dem Treiben ein Ende setzen, doch dieser Vampir hatte mir vorhin erzählt, dass er keine Menschen tötet und das werde ich jetzt überprüfen und ich wusste, dass er rauskommen wird.
Der Vampir lässt die Frau fallen und sie sackt in sich zusammen und der Blutsauger verschwindet hinter der Ecke und als ich höre wie eine Tür zugeht
laufe ich zu dem zusammengebrochenen Mädchen.
Ich knie mich zu ihr runter und taste nach ihrem Puls: Er ist langsam.
Wäre mein Wagen hier könnte ich ihr selber helfen, wie ich es schon oft machen musste, doch mein Auto steht noch immer vor der Disco, wahrscheinlich würde sich der Körper der Frau selber kurieren, aber der Kälte wird er in diesem Zustand nicht standhalten können und ich hatte auch schon viele Fälle in denen die Opfer mit Krankheiten infiziert wurden.
Erst überlege ich ob ich den Notarzt rufen soll, aber dann denke ich an frühere Fälle wo die ganze Stadt
plötzlich in Panik war und überall nach dem "Verbrecher" gesucht wurde und alle Vampire in der Nähe gewarnt wurden.
Das Krankenhaus ist nicht all zu weit entfernt, ich hatte es auf der Jagd nach dem Vampir gesehen.
"Dann wollen wir mal", sage ich zu mir selber als ich die Frau hochhebe und mich mit ihr im Arm auf dem Weg ins Krankenhaus mache. Die Straßen sind wie leer gefegt, es fahren nur noch einige Autos auf der Straße und ich kann die breite Straße ohne Probleme übequeren.
Die wenigen Menschen denen ich begegnen sind entweder zu betrunken oder sind viel zu gestresst, als dass sie
mir und der Frau in meinem Arm Beachtung schenken könnten.
Wir überqueren die letzte Straße und ich stürme durch den Eingang. Die beiden Krankenschwestern an der Theke schauen mich erschrocken an und kommen sofort zu mir hergeeilt.
Eine junge schwarzhaariges Krankenschwester nimmt mir die Frau ab und trägt sie bringt sie schnell in einen anderen Raum, die andere nimmt mich mit in einen Besprechungsraum und stellt mir einige Fragen bezüglich der Frau: Was ist passiert? Wo habe ich sie gefunden?
Es ist nichts Neues für mich, es sind immer dieselben Fragen und die selben Antworten.
Phoenix
Genau pünktlich betrete ich die Bar. Alle zwei tage singe ich hier, sozusagen ein kleiner Nebenverdienst, den ich eigentlich nicht brauche. Daryl verdient bereits genug, aber jeder hat Hobbies, nicht wahr? Und so auch ich. Das Singen eben. Und schlecht bin ich auch nicht unbedingt, weshalb sich das geradezu angeboten hat.
Der Besitzer winkt mir direkt zu, um mir zu sagen, dass ich direkt loslegen kann. Ich überprüfe das Mikrofon und gebe das
Startsignal. Die Musik startet. Nur blöderweise habe ich vergessen, welches es ist. Nur ganz knapp fällt es mir wieder ein und ich kann singen.
Und plötzlich fällt mir ein bekanntes Gesicht an einem der Tische auf. Die Vampirjägerin vom Vortag. Was sie wohl hier macht?
Eine knappe 3/4 Stunde später darf ich Pause machen. Mangels anderer Ideen setze ich mich an den Tisch der Vampirjägerin.
"Was bringt eine vampirjägerin dazu, hierher zu kommen an einem der Tage, an denen hier ein vampir der Sänger ist?"
"Ich bin das erste mal hier. Bessere Frage: Was bringt einen Vampir dazu,
hier als Sänger aufzutreten?"
"Das Hobby." Einige Sekunden der absoluten Stille folgen. "Phoenix."
"Hmm?" Sie sieht mich verwirrt an.
"Phoenix. So heiße ich."
"Ach so. Ayla", stellt sie sich selbst vor.
Ich spüre wie mein Magen knurrt und bereue es deshalb auf der Stelle, dass ich vorhin kein Blut zu mir genommen habe. Verdammt noch eins!
Wie nebenbei lasse ich dembezüglich eine Bemerkung fallen.
"Sehr hungrig?", hakt sie nach.
Ich nicke einfach. Ein köstlicher Duft steigt mir in die Nase. Das ist einer der Momente, in denen man einen
verbesserten Geruchssinn verflucht.
Ayla sieht sich missmutig um. "Ich würde dir ja etwas abgeben..."
"Ehrlich?" Ich sehe sie , vielleicht etwas zu begeistert wirkend, an. "Würdest du?"
Sie seufzt. "Ja. Aber nur ein wenig."
"Kein Problem", beteuere ich, "Ein halber Liter, also nicht mehr als beim Blutabnehmen."
Ich führe sie hinter das Gebäude. In der bar selbst waren außer und lediglich Menschen anwesend, denen ich nur höchst ungern die Existenz der Vampire offenbart hätte. Der eine oder andere kann damit nämlich nur sehr schlecht umgehen. So wie ich selbst, als ich noch ein Mensch war.
"Sicher?", frage ich noch einmal.
"Ja."
Ich nähere mich langsam ihrem Hals.
"Eines noch", murmele ich.
"Was?"
"Bitte nicht verkrampfen, Ayla. Das würde unnötige Schmerzen hervorrufen."
Ayla
Ich wurde schon einmal von einem Vampir gebissen und ich erinnere mich an die Schmerzen und das Gefühl das ich hatte als die Zähne meinen Hals durchbohrten, doch damals passierte es im Eifer des Gefechts, ich machte einen falschen Schritt und mein Gegner nutzte die Chance.
Während ich daran denke, beginnt mein Herz schneller zu schlagen, doch als ich seinen kalten Atem an meinem Hals spüre lasse ich die Gedanken ziehen und
entspanne mich wieder. Dann berühren seine Zähne meinen Hals und ich greife reflexartig nach seinem Oberarm, jedoch nicht um ihn zurückzuhalten sondern vielmehr damit ich etwas habe, was ich drücken kann wenn ich Schmerzen habe. Ein leichter Druck übt sich an meinem Hals aus und ich spüre ein Kribbeln das durch meinen Hals bis runter zu meiner Schulter läuft und an verschiedenen Stellen ein starkes Pulsieren zurücklässt.
Ich schließe meine Augen und beginne dieses Gefühl zu mögen und ich lege meine Hand sanft auf Phoenix Schulter. Das Kribbeln lässt nach und ich spüre wie etwas an meinem Hals langläuft, Blut denke ich. Phoenix entfernt sich von
meinem Hals und ich öffne meine Augen wieder um ihn anzusehen.
Er lächelt mir entgegen und ich bin überrascht, dass keine Spur von Blut um seinen Mund herum zu sehen ist. Während ich ihn anstarre, lassen meine Beine einen Augenblick lang nach, doch Phoenix war darauf schon vorbereitet und hält mich fest. Ich lächle ihm entgegen und ich spüre wie mir das Blut ins Gesicht schießt, sofort blicke ich nach unten.
"Alles okay?", fragt er, er hört sich etwas besorgt an und als ob es ihm leid täte.
"Nein, nein. Es ist alles okay", sage ich und ein lächeln umspielt meine
Lippen.
"Okay", er wirkt sichtlich erleichtert, "wir sollten wieder reingehen, ich hab noch ein paar Lieder vor mir"
Ich nicke ihm zu und ich freue mich auch schon darauf ihn wieder singen zu hören.
Zusammen gehen wir wieder in die Bar rein und bevor er wieder auf die Bühne geht bringt er mich noch zu meinem Platz. Ich schaue zu ihm hoch und es kommt mir vor, als würde ich ihn schon ewig kennen.
Phoenix ist nun bei seinem letzten Lied angekommen und ich lausche ihm noch immer so gespannt wie bei seinem ersten Lied. Er bedankt sich bei seinen Zuhörern und schreitet dann von der
Bühne. Ich klatsche noch ein wenig länger als alle anderen und er kommt auf mich zu. Er setzt sich mir gegenüber.
"Ich glaube ich sollte jetzt mal nach Hause", während ich das sage schaue ich unauffällig auf meine Armbanduhr. Es ist ungefähr 3 Uhr Nachts und ich bin schon wirklich müde.
"Okay, dann gehen wir mal", sagt er selbstverständlich, dabei steht er auf und macht sich seine Jacke zu.
"Wir?", frage ich und schaue ihn leicht verwirrt an.
"Es ist 3 Uhr Nachts, wer weiß wer oder was jetzt draußen herumläuft", er lacht mich an.
Ich will gerade etwas sagen, doch als er
schon auf dem Weg zum Ausgang ist folge ich ihm einfach. Er öffnet mir die Tür und ab jetzt muss er mir folgen.
Eine ganze Zeit lange kommen wir ohne Probleme vorwärts und weit ist es auch nicht mehr, doch auf einem etwas einsamerem Weg werden wir von einem angetrunkenen Mann angepöbelt. Wir wollten ihn erst ignorieren, doch plötzlich zieht der Mann ein Messer aus seiner Tasche und nuschelt etwas vollkommen unverständliches.
Phoenix stellt sich sofort zwischen mir und dem Mann. Ich will erst etwas zu seinem Verhalten erwidern, doch als der Mann plötzlich wild mit seinem Messer in Phoenix Richtung herumfuchtelt,
mache ich mir Sorgen um Phoenix, doch er packt mit einem gezielten Griff das Handgelenk des Angreifers, verdreht ihm den Arm, damit er das Messer loslässt,und wirft ihn zu Bode, dann nimmt er das Messer an sich und steckt es sich in seinen Gürtel.
Der Mann bleibt auf dem Boden liegen und reibt sich sein Handgelenk, während Phoenix und ich uns von ihm entfernen. Den restlichen Weg gehen wir schweigen nebeneinanderher und ich beginne schon meinen Hausschlüssel in meiner Tasche zu suchen.
"Meine Wohnung ist gleich da vorne", sag ich zu ihm und lächle dabei, "wenn ich fragen darf? Wann musst du immer in
der Bar auftreten?"
"Ich bin jeden zweiten Tag da, außer Montags. Wieso fragst du?", sagt er und lacht dabei.
"Ich muss doch wissen wann man gute Musk hören kann", sage ich ganz selbstverständlich," naja, ich muss mich dann jetzt verabschieden, bis irgendwann mal."
"Bis irgendwann"
Ich öffne die Tür und bevor ich im Haus verschwinde lächle ich Phoenix noch einmal zu, dann schließe ich die Tür und mache mich auf den Weg ins Schlafzimmer. Dort schlüpfe ich in meinen Pyjama und lege mich in mein Bett. Ich versuche so wenig wie möglich
nachzudenken, ohne Erfolg.
Phoenix
Noch eine Weile lehne ich an einer Hauswand, nur ein paar Meter von Ayla´s Wohnung entfernt. Ab und an werfe ich einen Blick in diese Richtung.
Warum tue ich das?
Sie ist eine Vampir-Jägerin!, rufe ich mir ins Gedächtnis, Was interessiert es dich?
Ich starre auf den Boden und muss unwillkürlich über mich selbst leise lachen. Ein Idiot bin ich, sonst nichts. Dass sie mich nicht umbringt… Das auch nur, weil sie nicht weiß, dass Daryl meist den Rest Blut trinkt und der Mensch
dann im Endeffekt doch als leblose Hülle zurückbleibt. Natürlich, man könnte etwas weniger nehmen und denjenigen somit unwillkürlich zum Vampir machen. Doch neue Vampire waren eine Menge Papierkram und vor allem war ein ewiges Leben nicht das, was man haben wollte – nicht unter den vampirischen Umständen.
Zwischendurch hatte ich das Bedürfnis gespürt, dieses Missverständnis aufzuklären, doch irgendetwas hat mich davon abgehalten.
Irgendetwas. Etwas, das sich in mein Unterbewusstsein eingeschlichen hatte und gegen das ich nicht ankomme.
Ich seufze. Würde sie mich töten wollen, wenn ich es ihr sagen würde? Lieber gar
nicht daran denken!
Ich schüttele den Gedanken ab und gehe langsam nach Hause.
Es war kalt, doch da ich genau genommen sowieso tot war machte es mir nichts aus. Einer der wenigen Vorteile ein Vampir zu sein.
Ja… Ein Vorteil. Genau, wenn du es dir lang genug einredest, glaubst du es irgendwann noch!, sprach mein Unterbewusstsein zu mir, Sie hasst Vampire, schon vergessen?
Ich legte meine Stirn in Falten. Was für einen ausgemachten Unsinn dachte ich da?
Somit hasst sie dich!
Was interessiert es mich denn?
Lüg dich nicht an, Phoenix. Du magst sie, nicht wahr? Komm, gib es zu!
Ich blieb stehen und schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, nein, nein!“, redete ich fast lautlos zu mir selbst.
Du magst sie. Gib es zu…
„Nein. Tue ich nicht. Ich habe ihr Blut getrunken. Nur ihr Blut getrunken…“ Ich stocke einen Moment und muss schlucken. „Nur ihr Blut getrunken! Sonst nichts.“
Natürlich. Du findest sie interessant.
Nun, das traf dann schon eher zu. Leider.
Und du magst sie.
Ich verdrehte die Augen. Dieselbe Leier. „Nein, nein, nein, nein, nein, nein,
nein…“
Komm schon. Wer saugt so vorsichtig Blut, wie du bei ihr, hm? Sei ehrlich… Das waren ziemlich viele Neins und das machst du sonst doch auch nie.
Natürlich nicht. Denn für gewöhnlich weiß ich, dass der Mensch sich nicht erinnern wird, es als Traum abtun wird oder es nicht überlebt. Sie meldete sich immerhin auch freiwillig.
Such so viele Ausreden wie du willst, aber es wird dich einholen. Früher oder später.
Wieder musste ich über meinen Gedankenfluss lachen. So ein ausgemachter Blödsinn!
Plötzlich stockte ich. Ich hatte noch nie
Selbstgespräche geführt…!
Trotz meiner Einschlafschwierigkeiten, hatte ich doch noch einen recht erholsamen Schlaf. Doch schon als mein Wecker klingelt scheint dieser mir den Namen Phoenix entgegenzurufen. Doch in diesem Moment denke ich nicht daran, dass er ein Vampir ist und ich ihn töten muss. Oh nein, ich verspüre nur das Verlangen ihn wiederzusehen, doch das kommt mir genauso ungelegen. "Der Morgen beginnt ja gut", sage ich leise zu mir selbst. Es bringt mir nichts zu versuchen an etwas anderes zu denken, es gelingt mir sowieso nicht. Also beschäftige ich mich
und gehe in meine Küche. An Zutaten steht mir nicht sehr viel zur Verfügung, nun... eigentlich befinden sich in meiner Küche ausschließlich Kartoffeln. Doch in meiner Verzweiflung reichen mir auch Kartoffeln. Kartoffelbrei, Bratkartoffeln, Kartoffelchips und aus Teilen des Kartoffelbreis forme ich eine Boulette. Obwohl ich nicht oft koche, finde ich meine Arbeit sehr gelungen. Meine Kartoffelgerichte lasse ich in der Küche stehen und ich bewege mich ins Bad und dusche. Kalt. Ich habe erwartet mich nach dieser Dusche wacher und frischer zu fühlen, doch nun fühle ich mich seltsam
ausgelaugt und müde, und der erneute Gang in die Küche macht es nicht besser. Wo vorher noch perfekte Gerichte standen, finde ich nun einen Haufen halbzermatscher und halbfester Kartoffeln, labbrige Bratkartoffeln, Kartoffelchips, die sich in keinster Weise von den Bratkartoffeln unterscheiden, und einen verbrannten Kartoffelhaufen vor. Alles in allem ist es eine recht unansehliche Versammlung... Ich sehe ja ein, dass ich mich nur von Phoenix ablenken will und die Tatsache, dass er eigentlich mein größter Feind ist verdränge, aber irgendetwas sagt mir, dass ich ihm vertrauen kann.
Um heute Abend fit zu sein, beschließe ich mich noch einmal hinzulegen, zu etwas anderem kann ich mich auch nicht motivieren, also stelle ich mir den Wecker und schlafe ein. Vom Klingeln des Weckers wach geworden, stehe ich auf. Draußen beginnt es zu dämmern und gleich würde die Finsternis herrschen, also beeile ich mich etwas, denn ich will bevor es Nacht ist bei meinem Auto sein, welches noch vor dem Lokal steht. Ich streife mir gerade meine Jacke über, als es an meiner Tür klingelt. Kurz stoppe ich in meiner Bewegung und starre auf die Tür, dann stecke ich
meinen rechten Arm in den Ärmel und gehe zu der Tür und öffne sie. "Phoenix?", frage ich überrascht. "Guten Abend Ayla", erwidert er. "Was tust du hier?" "Würdest du mit mir kommen?", fragt er höflich und seine Hand greift schon nach der Tür um diese aufzuhalten. Ich schaue ihn fragend an, doch er sagt nicht mehr, sondern lächelt mich nur auffordernd an. "Okay, ich komme mit", sage ich abschließend und in meiner Stimme schwenkt euphorie mit. Ich gehe aus meiner Wohnung und ich folge Phoenix den Weg über und während wir durch die Stadt gehen, verdunkelt es
sich um uns herum und die Straßenlaternen werfen ihr fahles Licht auf den Asphalt. "Wir sind da", sagt er schließlich. Wir stehen vor einem großen Gebäude, der Parkplatz vor dem Eingang ist leer und das Gebäude sieht verlassen aus. Zwei Balken oberhalb des Gebäudes deuten daraufhin, dass es nicht immer verlassen war. "Was ist das hier?", frage ich neugierig und schaue an der Fassade hoch. Er öffnet die Eingangstür und hält mir sie auf. Ich gehe hindurch und ich finde mich in einem großen Saal wieder. Ich schaue mich um und plötzlich breitet sich ein ungutes Gefühl in mir aus. Bin
ich in diesem Sall mit ihm alleine? Kann ich ihm trauen? Meine Muskeln spannen sich an und mein Herz schlägt schneller.
rollingbrain Sehr spannend:) Hoffe ihr macht weiter! LG rollingbrain |
silverlight bei Kapitel 2 fehlt glaub der Text kann das sein?:/ ansonsten klingts schon interessant^^ LG |
silverlight Naja ist eigentlich auch nicht soo schlimm^^ hab weitergelesen und kam trotzdem noch gut mit:D |
maunzel Mhmh. Ich werd meine Co.-Autorin trotzdem darauf ansprechen, dass sie mir es nochmal gibt. Muss beim aktualisieren nach der Website-Umstellung verloren gegangen sein :S Das ärgert mich schon irgendwie xD Naja, immerhin, wir arbeiten jedenfalls daran, bald weiter zu schreiben. |
maunzel Re: - Zitat: (Original von Chaoss am 02.11.2012 - 15:17 Uhr) Den Anfang find ich bis jetzt richtig super! Ich kann den Kommis vor mir nur zustimmen... Hoffentlich geht es bald weiter! *-* lg Chaoss Das freut mich und meine Co.-Autorin ^^ Ich arbeite dran! lg Maunzel |