Kurzgeschichte
Ein Nachmittag im Leben des Gizmo Teil 10

"...Die Sache ist die, diese Shanika, oder wie auch immer sie heißt, war tatsächlich zur Unterstützung der Palastwache der Königin der blauen Ebene da."

"Ich wusste es doch! Schließlich war ich da, wie sollte ich mich da irren!?", unterbrach Collin Gizmo lautstark.

"Hey! Ich habe gerade geredet!" Zugegeben, Gizmo war reizbar, wenn man ihn nicht ausreden ließ.

Der Mann mit den hellbraunen Haaren nickte und verschränkte die Arme, während sein Kumpel Falk immer noch den interessierten Zuhörer gab, seit Gizmo eine Bemerkung gemacht hatte, dass sein Bruder bei Königin Yara Palastwache war.

"Also", begann Gizmo wieder, "Nur hat sich im Laufe des Tages ein Problem ergeben, der General hat seine Pläne geändert... Zum Pech von euren Teams und der Palastwache. Scheinbar hatte er Wind davon bekommen, dass ein diplomatisches Treffen zweier Mächte, ihr und die Monarchin natürlich, angesetzt war für diesen Tag. Er sammelte seine Streitkräfte an einem Ort, den man in den alten Geschichten das Sonnenkap nannte. Es ist ein seit Jahren von ihm besetzter Ort."

"Ich weiß, Gizmo, als ich das erste mal auf die Monarchin Celeste traf, hatte der General den Prinzen entführt. Ich kam dort vorbei, weil ich ein paar Leute dort ausfragte und..."

"Psst!", zischte Gizmo ihn unfreundlich an, "Nicht unterbrechen, habe ich gesagt!"

"Ist ja gut, ist ja gut..."

"Erzähl weiter", meinte Falk.

"Gut, also... Von dort aus ist es nur ein Katzensprung bis zur blauen Ebene, die kurz vor dem schwarzen Pass liegt. Die Sonnenstunden liegen sort bei gerade mal drei oder vier Stunden... im Sommer! Aber auf jeden Fall waren der General und seine Streitkräfte am Kap und waren sie bereits nach zwei Stunden Fußmarsch dort. Eine viel zu kurze Zeitspanne, um aus der blauen Ebene zu fliehen. Die einzigste Möglichkeit wäre hierher oder über das Moor gewesen. Das Moor ist zu gefährlich, nur die Menschen, die dort leben sind in der Lage problemlos durch das Gebiet zu laufen. Also blieb nur die erste Möglichkeit, die allerdings riskant gewesen wäre, da man den Truppen des Generals begegnet wäre. Zwar hätten unsere Monarchen eingreifen können, allerdings dauert bei unserem kleinen Königreich die Mobilisierung zu lange. Außerdem gab es vor einer geraumen Zeitspanne ein Abkommen: Sollte ein Königreich angegriffen werden, darf es bei der Verteidigung oder Flucht das andere nicht in Gefahr gebracht werden, also darf der andere nicht helfen. Der Ausgang dieses Angriffss war von Anfang an klar. Diese Dame ist unschuldig, sie konnte nichts dafür. Der Organisator des Treffens allerdings, der ist eindeutig schuldig. Anscheinend war da eine undichte Stelle unter den Leuten. Sie, Collin McCloud, waren derjenige, der alles organisierte. Also frage ich Sie: Können sie allen, die die Nachricht weitergaben, wirklich trauen?"

Falk sah Collin an, sagte aber kein Wort. Für Gizmo schien es, als wisse er nicht, was er dazu sagen sollte.

"Nun... Eigentlich schon... Bis auf... Nein, er hat zwar schon Schlechtes getan, aber sowas würde er nicht tun... Nein", murmelte Collin und schüttelte langsam den Kopf.

"Wen meinst du?", fragte sein Kumpel vorsichtig.

"Nun, ich meine..."