Der Wald umschloss ihn, er wusste nicht, wie er herein geraten war, im vergangenen lag nur die Dunkelheit. Er saß dort auf Moos, zwischen Kletterpflanzen und alten Bäumen, während das Laub im Mondschein weinte. Die Nacht war so still, sie lag im Sterben, und die Wolken wurden ihr Leichentuch. Kein Wind wagte sich zu regen, kein Tier zu schreien, es war nur still, Totenruhe und er war die Totenwacht. Ein Nachtfalter stieg empor im Schatten des Lichts, stieg empor, dem Himmel entgegen, doch am Schluss setzte er sich auf des Wächters Hand, müde des Flügelschlags. Der Wächter blickte ihn an, der müde Schmetterling blickt zurück. Das Himmelszelt lichtete sich, die Schwere stieg hinab, der Himmel ein klares grau, unten der Nebel verblasster Tage. Der Schmetterling hob seine Flügel, stieg abermals empor, schaut dem Manne in die Augen und sprach ganz leise mit der Melodie des Windes: „Fürchte dich nicht, Menschenkind, bist weder heimgesucht vom Wahnsinn noch von Dämonenschar, nur das Licht, dass durch den Schleier der Schatten zu dir spricht. Höre seine Worte, auch wenn sie nicht aus meinem Munde stammen.“ Der Wind zog an, der Schmetterling zerging zu Staub, Asche einer verlorenen Flamme, aufgelöst im sanften Gesang der Wälder. Der Mann, er saß dort, wusste sich nicht zu regen, nicht wissend was zu tun, im Gedanken zwischen Traum und Omen, Illusion und Lichtgestalt. Er saß nur dort, unfähig sich zu rühren, also blieb er dort. Im Geäst begann es zu krachen, Äste brachen, Blätter fielen, die Bäume schrieen ihre Qual hinaus. Am Ende trat ein schwarzer Rabe heraus, das Gefieder so schwarz, dass das des Mondes Licht darin verschwand.Â