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Knabsi saß, mit seinen scharfen Krallen an einer Kiefer hängend, da und betrachtete die Gegend wärend er etwas gestresst abwägte, welchen Zapfen er als nächstes anknabbern sollte. Da kam ein junges Mädchen von etwa zehn Jahren den Waldweg entlang und entdeckte ihn am Stamm hängend. Beide standen ganz still um den anderen nicht zu verscheuchen. Nun kann oder konnte ein Eichhörnchen wie Knabsi niemandem ernsthaft gefährlich werden; schon gar nicht einem zehnjährigen Menschenmädchen. Das schien allerdings keinen von beiden zu stören,
oder zu interessieren, und so hatten sie einfach natürlichen Respekt vor einander. Sie schauten sich beide lange an. Dann schloss das Mädchen kurz die Augen um durch zu atmen und ruhig zu bleiben; diesen Moment nutzte Knabsi um flux den Stamm nach oben zu klettern und sich in der Krone zu verstecken. Das Mädchen war perplex und enttäuscht als es die Augen aufmachte und das Eichhörnchen verschwinden sah.
„Halt, wo willst du hin“, rief es Knabsi nach. Knabsi verstand natürlich nicht, zumindest nicht direkt und so wurde aus der kurzen Bekanntschaft, so innig sie auch gefühlsmäßig gewesen war, keine
große oder lange von der ich hier weiter erzählen könnte. Leider.
Nun, was will uns diese kurze Eichhörnchengeschichte, ohne gewohntes Happy End, lehren?
Geben wir einander als Lebewesen, egal welcher Art oder Verschiedenheit, doch etwas Zeit.
Aus vielem kann nur durch Zeit etwas reifen und werden das innig ist und vielleicht sogar freundschaftliche Früchte trägt.