Kurzgeschichte
Der Gerichtsvollzieher - Nebenkostenabrechnung

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"Der Gerichtsvollzieher - Nebenkostenabrechnung"
Veröffentlicht am 17. Juli 2012, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin eine humorvolle Person. Ich bin einzigartig. Ich liebe das Leben. Meine Fantasie ist grenzenlos. Lache gerne, verweile am liebsten unter den Menschen.
Der Gerichtsvollzieher - Nebenkostenabrechnung

Der Gerichtsvollzieher - Nebenkostenabrechnung

Beschreibung

schließe niemals einen Vergleich vor Gericht.

Ich spiele mit meinem Neffen Mini - Golf, verliere natürlich haushoch - lasse ihn gewinnen. Nach der Partie Golf lade ich ihn noch auf ein Eis ein. Als ich mit ihm nach Hause komme, er fühlt sich sichtlich wohl, in der von mir an gemieteten Wohnung, öffnen ich den Briefkasten. Was ich dort finde, lässt meine Knie erweichen. Mein ganzer Körper zittert - ein Schreiben des Gerichtsvollziehers. Dieser ist während der Zeit meiner Abwesenheit vor meiner Haustür gestanden und forderte Einlass. Die Unterschrift lässt mich noch weiter in den Abgrund rutschen, ein guter Freund, der diesen Namen trägt, ist beim Amtsgericht beschäftigt. Als ich seinen Namen entdecke, erschrecke ich fast zu Tode. Wie peinlich ist dies denn, ein Kumpel, mit dem ich zusammen schöne Freizeitstunden verbringe - ist der Gerichtsvollzieher, welcher mit einem Zwangsvollstreckungsbefehl in meiner Wohnung Einlass erbittet. Da ich nicht zu Hause war, steht auf dem Brief, eine Uhrzeit und ein Datum, zu diesem Zeitpunkt muss ich erreichbar sein. Verzweifelt bitte ich meinen kleinen, unschuldigen Neffen, er solle sich bitte einige Minuten alleine beschäftigen. Ich bin wie vor den Kopf gestoßen - was passiert nun? Gerichtsvollzieher - was geht jetzt ab? Ganz langsam erinnere ich mich wieder an die Aussage meines Anwaltes, da komme halt irgendwann der Gerichtsvollzieher und ich müsse eine eidesstattliche Versicherung ablegen. In meiner großen Not telefoniere ich mit der Beratungsstelle für Hilfsbedürftige. Der Berater beruhigt mich, der Gerichtsvollzieher solle erst einmal mit mir reden und mir den Sachverhalt erklären, nach diesem Gespräch darf ich mich nochmals melden. Während des Besuches meines Neffen, dieser dauert noch drei Tage, verdränge ich diesen Termin.

Die Stunde ich da, der Gerichtsvollzieher, sprich mein Kumpel steht vor der Wohnungstür und bittet um Einlass.

Er streckt mir seine Hand entgegen und schaut mich mit fragenden Augen an.

„Was hast du denn da angestellt, ich kenne dich doch jetzt schon viele Jahre, du bist doch ein recht schaffender, ehrlicher Mensch, was ist passiert?“

Weinend erkläre ich dem mir gegenüber sitzenden Kumpel, was geschehen ist. Er sei jetzt nicht als mein Freund hier, sondern als Vertreter des Gesetzes und er müsse nun zur Tat schreiten. Er schaut sich suchend in meiner Wohnung um und erkennt, das er nichts Pfändbares findet. So fordert er mich auf, entweder eine eidesstattliche Versicherung in seinem Büro an einem von ihm vorgegeben Datum ab zu legen, oder aber den Betrag von 850,12 Euro zu bezahlen. Ich kämpfe mit den Tränen und erwidere, dass ich diesen Betrag als Beschäftigungslose nicht bezahlen kann.

„Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten; entweder du bezahlst diesen Betrag in Raten und diese klärst du mit dem Ehepaar (meine frühere Mietsleute) ab - denn diese Kosten sind die Kosten der Gerichtsverhandlung - welche die Eheleute für ihren Anwalt zu bezahlen haben. Oder du legst eine eidesstattliche Versicherung ab, mit allen damit verbundenen Nachteilen, geschieht dies nicht, habe ich die Vollmacht, einen Haftbefehl gegen dich aus zusprechen!“

Mein Kumpel überreicht mir die Dokumente, auf welchen dieser Sachverhalt vermerkt ist. Darauf finde ich den Termin zur Ablegung der eidesstattlichen Versicherung, die Aufforderung die Kosten auf Raten zu zahlen, geschieht beides nicht, ist gegen mich ein Haftbefehl zu erheben. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, wie gelähmt, wie in Trance lasse ich dies alles über mich ergehen. Als mein Kumpel meinen Wohnraum verlassen hat, beginne ich fürchterlich zu weinen. Ich habe keine Kraft mehr und sacke zusammen. Minutenlang kauere ich auf dem Boden. Nun aber durchflutet mich so ein großer Tatendrang, das ich aktiv werde. Nein und nochmals nein - ich lasse mich nicht klein kriegen. Dies wäre doch gelacht! Eine eidesstattliche Versicherung kommt für mich nicht in Frage - die Nachteile hat mir mein Kumpel bis nichts kleinste Detail erklärt. Für mich kommt nur eine Ratenzahlung in Frage. Voller Wut schalte ich den PC an und schreibe einen Brief an den Anwalt meines EX - Vermieters und biete 10,- Euro Ratenzahlung im Monat an. Einige Tage später folgt darauf ein Schreiben, das diese Offerte jeglicher Beschreibung spotte. Ein Betrag von mindestens 50,- Euro solle es schon sein. 

Fortsetzung folgt!

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Hörbuch

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Zamperle
Ich bin eine humorvolle Person. Ich bin einzigartig. Ich liebe das Leben. Meine Fantasie ist grenzenlos.
Lache gerne, verweile am liebsten unter den Menschen.

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rumpi oftmals - in vielen familien alltag.

lg,karsten
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zorro0704 ergreifend geschrieben
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