teil2
Teil 2
Der Horrorfilm
Vor kurzen bin ich zehn Jahre alt geworden und es hat sich nichts geändert.
Meine Mutter war nur noch ein Schatten ihrer selbst und nimmt auch jetzt noch keine Hilfe an.
Ich habe es nun schon aufgegeben, mein neuer Freund kommt immer noch jeden zweiten Nachmittag und ich Trinke immer noch den Wachstums Saft.
Ich habe zwar inzwischen gemerkt das er keinerlei Wirkung zeigt doch da ich dachte es macht jedes Mädchen habe ich mich irgendwie damit abgefunden.
Ich hatte einfach Damals keine Kraft mehr zu Kämpfen egal für was.
Nur in der Schule hatte ich ganz gute Noten besonders in Deutsch.
Dann kam weinachten 1972, Meine Mutter hatte mir ein richtiges fest versprochen, somit einen ganzen Tanne Baum und Geschenken, das kannte ich nur aus dem Fernsehen.
Doch ich glaube ihr schon lange nichts mehr!
Ich war dann richtig Überrascht als mein Vater am Heiligen Abend mit einem Tannenbaum kam und das Auto voller Geschenke war.
Ich habe mich seit langen das erste Mal richtig gefreut.
Doch als der Tannenbaum dann geschmückt war und die Geschenke kamen ging der Streiterei wieder los.
Mein Vater schenkte mir einen Fernseher für mein Zimmer.
Was braucht die Schlampe schon einem Fernseher?
An mich dangst du nicht, das ganze Jahr bin ich nur deine Putzfrau, und muss mich um die kleine kümmern, die nur ärger macht.
Sie ging in die Küche und warf die Gans
aus dem Fenster und schrie, und schrie.
Mein Vater bekam eine riesige Wut und nahm eine vorhangschiene und schlug auf meine Mutter ein bis ihre Hände blutig waren.
Ich ging dazwischen weil mir meine Mutter leidgetan hat und so schlug mein Vater die Haustüre zu und war weg.
Das war ein tolles weinachten… ich hatte dann damit zu tun die Gans vom Garten zu holen die man natürlich vergessen konnte und die Wohnung aufzuräumen.
Meine Mutter ging nur noch ins Bett und wollte ihre Ruhe haben. Ich saß in meinem Zimmer und Weinte.
Ich dachte ich könnte ja mal meinen neuen Freund besuchen und machte mich sofort auf den Weg ins Obdachlosenheim.
Es war ganz Unheimlich und ruhig als ich da ankam.
Plötzlich hörte ich laute Stimmen und Leute die ein Weinachslied gesungen haben.
Ich ging zu der Tür wo das herkam und nahm all meinen ganzen Mut zusammen und ging hinein.
Mein Herz klopfte wie verrückt und ich hatte Angst.
Mein neuer Freund saß mit fünf anderen Männern an einem Tisch und sie haben gesungen.
Meine Prinzessin wo kommst du denn her sagte er.
Komm und Feiere mit uns und nimm dir was zutrinken.
Ein Mann der wie ein Türke aussah stand am Ofen und Backte Fladenbrot und es schmeckte herrlich.
Es sah aus als wäre das Weinachsfest doch noch nicht verloren.
Sie haben ein Starkes Getränk getrunken was sie raki nannten und ich durfte es Probieren.
Als der scharfe Schnaps mir die Kehle runter lief bekam ich kaum Luft doch nach einer Weile war das Gefühl wunderbar.
Alles wurde so Leicht und ich fühlte mich als würde ich schweben.
Die Stimmen der Männer wurden richtig dumpf und es fühlte sich an als gingen sie immer weiter weg.
Plötzlich schluck mir einer der Männer auf die Schulter und sagte mir das ich doch Heime gehen sollte Weills schon ziemlich spät sei.
Ich ging dann auch Notgedrungen Nachhause.
Meine Mutter schlief wie immer und so ging ich dann auch ins Bett, es begann sich Plötzlich alles um mich zu drehen und mir wurde richtig schlecht.
Ich musste mich Übergeben und versuchte dann zu Schlafen.
Ich dachte dann das meine Mutter bestimmt so viel trinkt um das, um so ein Herrliches Gefühl zu bekommen und konnte das in diesem Moment verstehen.
Dann kam die Erstkommunion und wir mussten von der Schule aus in den Unterricht.
Dort wurde uns beigebracht dass wir nun die Braut Christi werden.
Ich habe die letzte Zeit nicht mehr viel mit Jesus geredet weil ich ihm, ja auch vollkommen egal bin.
Wieso eigentlich?
Wenn er schon sagt lassen die Kinder zu mir kommen denn ihrer ist das Himmelsreich und er hilft mir nicht, und ich muss hier die Hölle durchleben.
Nur wenn ich mal ganz verzweifelt bin, wenn zum Beispiel mein neuer Freund die Hose runter lässt schicke ich ein paar Stoßgebete zum Himmel die aber bisher nicht viel gebracht haben.
Und nun sollte ich seine Braut werden!
Er hat das gar nicht Verdient mich als Braut zubekommen soll er sich doch eine andere Suchen.
Doch es war Damals noch Pflicht in die Erstkommunion zugehen und so blieb mir gar nichts anderes übrig.
Ich war dann mit dem Gedanken ganz woanders, erst als wir die Beichte durchgenommen haben wurde ich hellhörig.
Der Pfarrer hatte uns Erzählt dass wir im Beichtstuhl alles, erzählen können was uns bedrückt und was wir Angestellt haben.
Wenn ich nun im Beichtstuhl von meinem neuen Freund erzähle darf es der Pfarrer nicht weitersagen und er kann mir vielleicht helfen.
Als ich dann dran war nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und erzählte davon.
Er sagte tatsächlich zu mir.
Man muss seinen Peinigern vergeben und Bete 10 Vaterunser dann wird es schon.
Hat er mich nicht verstanden oder wollte er mich nicht helfen?
Ich hatte dann die Bestätigung dass es doch alle Mädchen machen müssen, so wie die Jungs Fußball spielen so müssen die Mädchen wohl dafür sorgen dass es den Männern gut geht.
Mir ging es in dieser Beziehung schon lange nicht mehr gut.
Mir machte nichts mehr Freude und Freunde habe ich auch noch keine gefunden, weil ich Angst habe, jemanden mit nachhause zu nehmen.
Ich habe jede Menge Bücher verschlungen denn das war mein einziges Hobby was ich hatte.
Ein bis zweimal machten meine sogenannten Eltern Urlaub in Südtirol.
Das waren die einzigen Wochen die so eigenermaßen harmonisch waren.
Und ich selber liebte die Berge.
Das erste Buch was ich gelesen habe war Heid und seit der Zeit bin ich von dieser Welt fasziniert.
Es ist ganz Herrlich oben zu stehen und die Welt ganz klein zu sehen.
Da wird alles so unbedeutend und wunderschön.
Da gibt es keinen Streit keinen zank und alles ist friedlich und man hat alle Sorgen vergessen, nur ging die Zeit viel zu schnell vorbei und der Alltag beginnt von vorne.
In der Schule wurde ich behandelt wie der letzte Dreck, ich bekam Prügel angeboten mir wurden Sachen versteckt und kaputt gemacht wofür ich mich dann wieder vor den Lehrern rechtfertigen musste.
Denn so eine Tochter von so einer Mutter glaubt man doch nichts.
Ich kann nichts ich bin nichts und ich tauge nichts und mit der Zeit glaube ich es selber.
Im Sommer 1974 wurde bei uns so ein Jugendkaffee eröffnet es war eine kirchliche Einrichtung wo jugendliche hingehen konnten um zu spielen und Musik zuhören.
Ich war ganz Aufgeregt als ich zum ersten, mal dahin ging.
Es war dunkel und Laut und jede Menge Leute waren da.
Ich setzte mich mit meiner Cola in eine Ecke und beobachtete die Leute.
Wie heißt den du hörte ich jemanden Fragen.
Ich sah hoch und es war ein Junge mit langen blonden Locken und zerrissener Jeans und er meinte wirklich mich.
Ich sagte meinen Namen und wurde bestimmt knallrot.
Ich heiße Ronny und bin 14 Jahre alt sagte er.
Wir waren den ganzen Nachmittag zusammen und umso mehr wir uns Unterhalten haben umso besser haben wir uns verstanden.
Ich glaube ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt.
Wir haben uns für den Nächsten Sonntag verabredet und ich war unheimlich glücklich, ich hatte einen Freund.
Ich bekam mehr Selbstbewusstsein und begann mich auch in der Schule zu wehren und ließ mir nicht mehr alles gefallen.
Auch zuhause begann ich meiner Mutter zu wiedersprechen und meinen neuen Freund habe ich nicht mehr jeden Wunsch erfüllt.
Wir haben uns jeden Sonntag getroffen und er Erzählte mir das auch er eine Familie hat wo jeden Tag gesoffen wurde.
Sein Vater verprügelte regelmäßig seine Mutter und auch er hat sich bis vor kurzen alles gefallen lassen.
Ich konnte endlich mit jemanden Reden der mich Verstanden hat und der das vor allem selber erlebt hat.
Nur von meinem neuen Freund traute ich mir nichts zu Erzählen.
Wir fingen dann auch an regelmäßig Bier zu trinken das uns ältere Jugendliche besorgt hatten und ich begann regelmäßig zu Rauchen.
Wenn ich Bier getrunken habe kam immer wieder das tolle unbeschwerte Gefühl und ich fühlte mich richtig Erwachsen.
Dann kam der Tag der mein bisheriges Leben ganz schön auf den Kopf stellte.
Ronny wollte unbedingt eine Film Vorführung sehen die von Kindesmissbrauch handelte.
Ich hatte wenig Interesse ging aber dennoch hin.
Ich starte auf die Leinwand und realisierte im Moment gar nicht was ich dort sah.
Das war ja ich oder besser gesagt das Mädchen im Film machte das gleiche wie ich.
Das war Missbrauch.
Ich wurde mein ganzes Leben belogen.
Von wegen groß und stark werden die Blöde sau hat mich nur verarscht!
Er hat mich nie Geliebt er hat mich nur Benutzt.
Es war ein schmerz den ich nicht erklären kann und den ich nie vergessen habe.
Es tat so weh das ich mich nicht mehr bewegen konnte ich saß wie eine Mumie da.
Ronny ist dann aufgefallen das etwas nicht mit mir stimmte.
Er versuchte mit mir zureden doch ich realisierte ihn gar nicht.
Wir gingen aus dem Saal weg und ich wollte nur was Trinken.
Er Fragte nicht weiter und besorgte von der anderen einen Pulle Whisky und wir setzten uns in einen kleinen Park wo sonst niemand hinkam.
Und das war das erste Mal das ich Alkohol zur schmerz Bekämpfung benutzt habe und ich mich so Zu gesoffen habe bis ich nichts mehr Merkte.
Wir haben dann in diesem Park Übernachtet und ich erwachte am nächsten Morgen mit einem Dicken Kopf.
Ronny hat wahrscheinlich gewartet bis ich von selber erzählte was mit mir los ist doch ich konnte es nicht.
Er drückte mir am frühen Morgen ein Bier in die Hand und nach dem zweiten Schluck ging es mir besser.
Doch der schreck von Gestern steckte mir doch noch in den Knochen und es ging auch nicht vorbei. ich denke es geht nie vorbei.
Ich habe doch alles freiwillig gemacht bin ich vielleicht selber schuld?
Ende Teil 2
Fortsetzung folgt