Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 45

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"Zirkusprinzessin Teil 45"
Veröffentlicht am 16. Juli 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 45

Zirkusprinzessin Teil 45

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

Rasch schlüpfte Cassie in einen der Ledersessel, der am weitesten von Ray entfernt stand. Der registrierte das schmunzelnd, respektierte jedoch ihren Sicherheitsabstand, zunächst jedenfalls.

 

Hi”, machte er und sie gab ein kurzes

Hi”, zurück.

 

Da sind wir also nun...”

 

Ja, da sind wir, Ray, und ich fände es toll, wenn du mir das Ganze vielleicht mal erklären könntest. Warum bin ich tausend Meilen gefahren für etwas, das auch mein Makler hätte erledigen können?”

 

~Weil deine Schwester und ich es für eine gute Idee hielten~, dachte Ray. ~Weil ich dich für mich gewinnen möchte und dies meine letzte Chance ist...~ Welche ihm nun eventuell seine Mutter und Kendra endgültig verdorben hatten?

 

Cassie, ich... es tut mir leid, wenn du Unannehmlichkeiten hattest. Es ist nur so... Ich will dich zurück!”, brach es ungezügelt aus ihm heraus und er machte nun doch einen großen Schritt auf sie zu.

 

Instinktiv wich sie im Sitz etwas zurück. „Ray, ich verstehe ja, wenn du ab und zu noch ein bisschen Hilfe beim Sunset brauchst. Aber musst du mich dafür einmal quer durch drei Staaten scheuchen?”

 

Uns war klar, dass du sonst kein Wort mit mir wechseln würdest.”

 

Uns?”

 

Ähm ja, deiner Schwester und mir...”

 

Meine... Helena? Sie hat - Ihr habt -” Cassie schnappte nach Luft, konnte nicht glauben, was sie da hörte. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf, darunter Wut über diesen Verrat an ihrem Vertrauen, und die Gewissheit, dass Ray, sollte er Helena persönlich getroffen haben, ihr sicherlich schon mit Haut und Haaren verfallen war. Gegen die Schönheit ihrer Schwester könnte sie nie ankommen, soviel war klar.

 

Aber dann merkte sie, dass der Gedanke vorerst absurd war, denn Helena war die ganze Zeit bei ihr gewesen, sie konnten also nur telefoniert haben. Und was erschreckte sie so an dieser Vorstellung, sie hatte doch beschlossen, sich nicht mehr für Ray zu interessieren?!

 

Mit einem kleinen Stöhnen sackte sie in sich zusammen. Weil sie eben doch in ihn verliebt war und weil dieses Treffen alles nur noch schlimmer machte. Ray sah die Panik in ihren Augen, sah, dass sie dabei war auf zu springen und änderte spontan seine Taktik.

 

Dies war noch nicht der Zeitpunkt, ihr seine wahren Gefühle zu gestehen. Sie brauchte Zeit.

 

So nahm Ray den Faden von vorhin, ihr Missverstehen wieder auf, doch diesmal bestärkte er sie darin. „Cassie, da gibt es etwas, das du wissen musst. Etwas, was ich selber erst vor knapp einer Stunde erfahren habe.”

 

Und dann erzählte er, was er von dem verrückten Plan seiner Mutter wusste. Erzählte ihr, dass seine Familie, wenigstens ein Teil davon, für ihr Scheitern mit verantwortlich war.

 

Eugene hat sie gezwungen, mir alles zu gestehen. Wenn du mich und meine Leute nun endgültig hasst, könnte ich das gut verstehen...” Er sah sie vorsichtig an, doch ihre Reaktion hatte er nicht vorher sehen können.

 

Cassie begann schallend zu lachen. Sie lachte, lachte laut, bis sie fast in einen hysterischen Anfall geraten wäre. Gerade noch rechtzeitig stoppte sie und strich sich vorsichtig eine Lachträne aus dem Auge.

 

Großer Gott, Ray, das ist ja beinahe schon rührend! Was deine Mutter alles unternimmt, um dich bei sich zu behalten!”

 

Verstehst du jetzt, warum ich da weg musste?”

 

Nachdenklich sah sie Ray an. „Schon... Aber ich frage mich... Du hast vielleicht schon ein wenig Porzellan zerschlagen, als du gegangen bist?! Ich meine im übertragenen Sinne; haben sie eigentlich vorher gewusst, dass du weg wolltest?”

 

Ähm, nein, aber...”

 

Cassie lächelte nun und dieses Lächeln wärmte sein Herz. „Das kommt mir beinahe bekannt vor. Nun, sie hat aber letztendlich den Mut aufgebracht, hierher zu kommen und es dir zu gestehen.”

 

Ray raufte sich die Haare. „Das ist alles, was dir dazu einfällt? Sie ruiniert dich und du siehst darin einen Akt der Mutterliebe?!?”

 

Jetzt musste sie grinsen. „Ja okay, das war schon starker Tobak. Aber im Nachhinein denke ich, dass das Sandcastle trotzdem keine Chance gehabt hätte...”

 

Wegen des Kredits für Phillip?”

 

Sie ruckte nach vorne. „Du weißt davon?”

 

Schon länger, ja, Aber mir war klar, du würdest nicht darüber reden.”

 

Mit einem Achselzucken lehnte sie sich zurück. „Ist ja auch egal jetzt. Das Geld ist eh für die Reparatur des Zeltes drauf gegangen. Deswegen wäre es schön wenn du, naja, wirklich Interesse daran hättest, das Sandcastle zu kaufen... Auch wenn wir ohne meine Pleite...”

 

...uns nie kennen gelernt hätten”, vollendete Ray den Satz. „Cassie, ich bin stolz darauf, dich zu kennen. Du bist mit Abstand die tollste Frau, die ich kenne und deswegen wollte ich dir folgendes vorschlagen:”

 

Mit einem nervösen Blick zur Tür, durch die der Notar jeden Moment wieder herein kommen konnte, legte er Cassie rasch den Plan dar, den er sich vorhin überlegt hatte. Ja, er würde das Sandcastle kaufen, aber eigentlich nur unter der Bedingung, dass Cassie persönlich als seine Geschäftsführerin dort fungieren würde.

 

Das ist ja Erpressung”, murmelte diese leise, legte aber dann den Kopf zur Seite. „Und außerdem holst du dir damit doch eine große Konkurrenz ins eigene Haus. Du weißt, ich bin gut!”

 

Eben, aber wir werden den Charakter des Lokals ganz anders aufziehen. Oben die Bonzen, unten die netten Leute. Na, was sagst du?”

 

Wieder musste sie über seine so salopp dahin geworfene Klassifizierung lachen. „Also gut, probieren wir es. Aber ich muss die Chance haben, aussteigen zu dürfen, okay?”

 

Einverstanden!”, sagte Ray schnell und rief die anderen beiden Männer wieder herein, damit der Verkauf unter Dach und Fach gebracht werden konnte.

 

Der Vorlesung des Vetrsags lauschte Cassie nur mit halber Konzentration. Sie wusste selber nicht genau, warum sie so spotan zugesagt hatte und es war vielleicht ein Fehler, aber sie sagte sich, dass es schließlich eine tolle Herausforderung war.

 

Eine kleine Stimme in ihrem Kopf musste bei diesem Gedanken höhnisch lachen und für einen Moment betrachtete sie Rays Blondschopf, der sich gerade über seine Unterschrift beugte, voller Verlangen. Einen Moment später hatte Cassie sich wieder unter Kontrolle.

 

Schon eine Stunde später stand ihr Trailer wieder an seinem angestammten Platz.

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Hörbuch

Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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