Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern? Langes Warten ist zermürrbend. Doch jeder Schlafende könnte wieder aufwachen. Was geschieht wenn Fragen gestellt werden auf die man keine Antwort weiß? Wenn man Gedanken hört, die man gar nicht hören sollte?
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Es sollte noch Zwei Woche vergehen, ehe ich endlich wieder erwachte und in der ganzen Zeit saß immer einer von ihnen bei mir am Bett und überwachte meinen Dämmerzustand. Meistens waren es Racy und Mary Lou. Aber ab und an waren auch Carl, Bill oder Emy bei mir. Beide Frauen versuchten jede Tinktur an mir aus, doch nichts schien zu helfen. Christian und Matthew hielt sich von mir fern. Das Leben auf der Ranch hatte sich verändert und kam nur langsam wieder in Gang, so wie es das Wetter zu ließ.
Der Winter würde nicht mehr lange andauern. Jetzt wurden die Aufgaben verteilt die im Winter brach gelegen hatten oder nur teilweise ausführbar waren. Die Zäune ab zu reiten erledigten immer Carl, Bill, Christian und Matthew. Nebenbei warteten Carl und Bill jetzt zusätzlich noch die Schmiede, das kleine Sägewerk und die Ställe. Sie notierten Schäden und Werkzeug, das erneuert werden musste. Inspizierten die Dächer, um vor ab Schäden notdürftig zu reparieren.
Christian und Matthew kontrollierten die Häuser intensiver. Fertigten Skizzen an, wo betreffendes Holz ersetzt werden musste, wo ein Fenster undicht geworden war und schrieben Ideen auf mit Verbesserungsvorschlägen für das eine oder andere Haus.
Mary Lou kümmerte sich wie immer um die Alltagsangelegenheiten. Wäsche waschen, Essen kochen, flickte und stopfte Kleidung, wobei Emy auch gerne mit half ihre Nähtechnik immer wieder zu verbessern. Sie war für das Haupthaus und ihr eigenes Haus mit Carl und Matthew verantwortlich. Nun kam hinzu ihre Lagerbestände auf zu schreiben und sammelte die Listen für Notwendige Einkäufe ein, die von ihr und den anderen zusammen gestellt worden waren.
Emy und Racy waren für die Tiere zu ständig und das ausmisten ihrer Ställe, für die Fütterung und das trainieren der Pferde, das sie nun Tageweise auch nach draußen verlegen konnte. Emilys zweite Aufgabe bestand darin das Haus von Christian und ihr eigenes mit Bill sauber zu halten.
Racys weitere Aufgaben bestanden darin, Schreiner arbeiten fertig zu stellen, die sie im vergangenen Herbst und über die Winterzeit begonnen hatte. Darunter fielen die Planwagen und Kisten für den Abtransport der Wolle. Die Planwagen wurden am Ende jedes letzten Sommers kontrolliert, um frühzeitig mit den Reparaturen beginnen zu können, wie zum Beispiel, wenn ein Riss im Rad entdeckt wurde. Racy musste dann ein neues Schreinern. Dann war da noch die Aufgabe Anfragen, betraf der Kauf eines oder mehrere Pferde, zu beantworten. Das beinhaltete, die trainierten und in Frage kommenden Pferde auf die Verkaufsliste zu setzten, Preise fest zu legen und Kauftermine vor zu schlagen und zu verschicken.
Eine Mannschaftsaufgabe war es für alle, die Arbeiterunterkünfte zu säubern und bewohnbar zu machen. Die zweite Aufgabe drehte sich um die Schafwolle. Es wurde nicht die komplette Ernte verkauft. Sie behielten einen kleinen Anteil der Wolle, um sie eigenhändig zu verarbeiten. Mary Lou und Emy stellten im Winter Garn her das sie dann in der Stadt für teures Geld verkauften.
Jeder von ihnen hatte einen prahlen Arbeitstag zu bewältigen und jeder von ihnen war Abends so erschöpft, das sie nur noch an ihren wohl verdienten Schlaf dachten, wäre da nicht ein Mann gewesen, der sie alle in Atem gehalten hätte. Bestimmt hatten einige von ihnen schon die Hoffnung aufgegeben, aber einige wiederum nicht. Es geschah am Vierzehnten Tag.
Ich öffnete die Augen, erschrak über die Helligkeit und musste sie wieder schließen, doch die Dunkelheit mochte ich noch weniger. Also versuchte ich es erneut, mit demselben Ergebnis. Aber so einfach wollte ich nicht aufgeben und ich entschied es so lange zu probieren, bis meine Augen auf bleiben wollten. Meine Augen erblickten ein Stück von der Wand, als ich es schaffte sie für mehrere Sekunden offen zu halten. Das Licht schmerzte immer noch. Mein Verstand verarbeitete die Information die meine Augen gesehen haben.
Doch ich fand keine Erinnerung das gesehene beim Namen zu nennen. Ich öffnete meine Augen erneut und wandte sofort meinen Kopf ein Stückchen nach links.
-Was ist das?-
Ich versuchte meinen linken Arm zu heben, doch bevor ich hin schauen konnte was meinem Arm zu blockieren schien musste ich die Augen wieder schließen. Er fühlte sich komisch an. Ich empfand einen schmerzenden Druck an dem Arm, den ich bewegen wollte und suchte nun nach meinem anderen. Der Arm zuckte mehrfach als mein Gefühl mir sagte das ich ihn spüren konnte, also hob ich ihn an und versuchte blind nach dem Druck zu suchen. Meine Hand berührte plötzlich etwas und das erschreckte mich. Sofort zog ich den Arm zurück. Ich war sichtlich verwirrt. Und so führte ich noch einmal meinen Arm hin. Diesmal war ich vorbereitet. Ich berührte es ausgiebig, teilte dieses weiche Etwas, ließ meine Finger immer und immer wieder durch gleiten. Es fühlt sich so weich an. Meine Neugierde war entfacht und ich öffnete meine Augen. Sie glitten langsam nach rechts was ihnen gut tat, denn das Licht wurde dadurch schwächer. Ich sah etwas. Wie hätte ich es am besten beschreiben können, außer das es glänzte und zu leuchten schien. Mein Arm wanderte von ganz alleine zu diesem Etwas und meine Augen verfolgten genau was sie taten. Ich studierte jeden meiner Finger. Sah, wie sie anfingen mit dem glänzenden und leuchtenden Etwas zu spielen. Es fühlte sich wundervoll an. Eine Erinnerung schoss mir durch den Kopf.
-Feuer! Aber Feuer verursacht nicht nur Schmerzen, sondern auch den Tod.
Sterbe ich gerade?-
Dann bewegte sich das weiche Etwas. Ich hatte mich nur leicht erschreckt und zog meinen Arm aber nicht zurück. Ich seufzte.
-Wie seltsam.-
Ich versuchte mich aufzurichten, um mehr sehen zu können; wollte wissen warum das Etwas ein Geräusch von sich gegeben hatte. Bei dem Versuch mich zu bewegen, stöhnte ich auf vor Schmerz. Da erhob sich das Etwas und ich schaute in zwei Smaragdgrüne Augen.
“Hi."
War alles was die Frau sagte, die ich als Frau erkannte und irgendetwas geschah mit ihr. Ich runzelte die Stirn und beobachtete sie, es kam eine kleine Erinnerung zurück.
Ich war mir ziemlich sicher das ich sie schon kennen musste. Sie stand dort drüben und saß nicht bei mir und sie hatte seltsam aus geschaut. Ihr Name blitze in meiner Erinnerung auf.
Racy!
Richtig, ich hatte sie nach ihren Namen gefragt. Jetzt konnte ich sie richtig ansehen. Was ich sah konnte ich nicht einordnen. Ist das normal? Was ich sah konnte ich nicht definieren! Und dann sah ich das weiche und glänzende an ihr und mir fiel das Wort Haare ein. Mein Blick wanderte nun durch das Zimmer und zu der Quelle aus der das Licht kam. Die Sonnenstrahlen kamen in das Zimmer. Sie Sonne schien.
-Mmmh, wieder ein paar nützliche Details. Sie war schon aufgegangen.-
Durch die Erkenntnis suchte mein Blick wieder nach Racy. Ich versuchte das alte Bild und das heutige Gesicht zu vergleichen.
-Sie sieht schon etwas anders aus als in meiner Erinnerung. Es sind die Haare. Irgendwie sehen Sie wild und zottelig aus? Nennt man das so.-
Und ehe ich mich versah hörte ich meine krächzende Stimme.
“Dein Haar sieht zottelig aus?”
Etwas passiert mit ihrem Gesicht. Sieht sie erschrocken aus?
“Siehst du erschrocken aus?”
Ich hatte nicht auf das Gefühl im Hals geachtet und bekam durch den weiteren Satz, den ich laut ausgesprochen hatte, einen Hustenanfall. Mein Blick sah wie Racy verschwommen und verzerrt aufgesprungen war und sich halb weg drehte. Plötzlich war sie über mich gebeugt und sie beugte meinen Kopf nach vorne.
-Was macht sie jetzt?-
„Hier, trink das.“
-Trinken, wie?-
Irgendetwas berührte mich und mein Instinkt übernahm und ich fing an zu schlucken. Ich trank gierig und hätte beinahe wieder einen Hustenanfall bekommen. Mein Atem kam stoß weise aus mir heraus und ich hörte mich keuchen.
-Ihr Gesicht hat sich verändert.-
Ich schluckte mehrere Male und spürte kein kratzen im Hals, also sprach ich drauf los.
“Was ist das was du da tust?”
Jetzt sieht sie wieder ganz anders aus.
“Irgendetwas passiert bei dir! Du siehst ständig anders aus.“
“Du stellst seltsame Fragen. So etwas hat mich noch niemand gefragt.”
“Das liegt wahrscheinlich daran, das ich sehe, aber nicht weiß was ich sehe. Es ist so verwirrend. Wie zum Beispiel viel mir das Wort Zottelig zu deinen Haaren ein, aber ist es auch richtig?”
“Ich habe die Nacht hier im Stuhl geschlafen und bestimmt sehe ich zottelig aus. Aber jetzt verstehe ich nicht, wie meinst du das, du kannst sehen, doch weißt du nicht, was du siehst?”
“Es ist so, als ob ich das alles hier zum ersten Mal sehe und nicht weiß was es ist oder mir fällt etwas dazu ein, nur weiß ich nicht, ob es richtig gedacht ist.”
“Verstehe ich das richtig, das du gar nichts weißt, also keinerlei Erinnerung an irgendetwas hast?”
“Ja, ich glaube so ist es.”
“Aber an meinem Namen hast du dich erinnert?”
“Ja, du warst schon einmal bei mir und ich hatte dich nach deinem Namen gefragt.”
“Und du hast ihn dir gemerkt.”
“Kann ich dich etwas fragen?”
-Mmh, sie sieht nach unten und da tut sich wieder etwas in ihrem Gesicht. Denk dran Ethan, nicht nach denken. Ethan?-
Es kam von alleine.
-Ich habe einen Namen!-
“Ja, natürlich.”
Sie lächelte, jetzt weiß ich es wieder.
“Wo bin ich?”
Sie lächelte immer noch, doch ich sah mehr in ihrem Gesicht. Irgendetwas beschäftigt sie? Es schien mir wie eine Ewigkeit vor zukommen bis sie mir antwortete.
“Ähm, Entschuldigung, was hast Du noch mal wissen wollen?”
Ich schaute Sie ungläubig an und sah wie sie sich über irgendetwas ärgerte.
-Was hat Sie nur?-
“Ich möchte gerne wissen, wo ich bin, Racy?”
“Ach so. Du bist bei Mary Lou im Haus. Eher gesagt, in Matthews Zimmer.”
-Wer ist Lou und Matthew?-
“Wer ist Mary Lou und Matthew?”
“Entschuldigung, das kannst Du ja gar nicht wissen. Mary Lou ist die gute Fee der Ranch und meine Ersatz M´a. Matthew ist Ihr einziger Sohn.”
-Ihre Augen leuchteten als sie mir dies erzählte und es berührte mich. Doch ihre Erzählungen warfen noch mehr Fragen auf.-
“Ranch?”
“Ja, Du bist auf der White Horse Ranch.”
“Und was ist eine Ranch?”
-Nur ein Wort. Keine Erinnerung.-
“Ach so, sorry, wir züchten hier Schafe und sorgen für den Erhalt des Mustangs, in dem wir mit ihnen eine kleine Zucht betreiben.“
“Was sind Mustangs?”
“Pferde.”
„Was sind Pferd?“
„Oh du meine Güte. Das sind Tiere.“
“Tiere. Du hast wieder etwas mit deinem Gesicht gemacht. Mmmh, so wenig Erinnerungen.“
„Das stelle ich mir furchtbar vor. Nichts zu wissen. Heißt das, du kannst dich auch nicht an den Stall erinnern, in dem wir dich gefunden haben?“
„Mhhh, ein Stall, sagst du.“
„Du warst in einer Pferdebox.“
„Ja, ich glaube ich weiß es wieder. Du sagtest wieder das Wort Pferd. War dort ein weißes Pferd?“
„Ja. Emma.“
„Dann weiß ich was ein Pferd ist.“
Ich strahlte über das ganze Gesicht.
„Du hast schon wieder etwas mit deinem Gesicht gemacht.“
„Nun ja, ich bewege es.“
„Ich hab noch eine Frage?“
„Ja?“
„Du hast gesagt, ihr hättet mich in dem Stall gefunden. Bei Emma. Wie komme ich dann hier hin. Ich bin mir sicher das ich nicht im Stall bin. Alles sieht anders aus.“
“Ja, das ist soweit richtig. Du warst bei Emma in der Box. Sie hat Dich verraten, da Du sehr krank warst. Und so brachten wir dich hier ins Haus. Es stand nicht gut um dich.”
-Emma. Ja, die Erinnerung wird immer deutlicher. Sie war das einzige Pferd in dem Stall.-
Ich runzelte die Stirn.
-Was heißt verraten?-
“Was heißt verraten?”
“Nun ja. Sie war es die Bill gezeigt hat, das du in ihrer Box warst. Normalerweise hätte ich Grysbo in den Stall gebracht, doch Bill hat es mir angeboten unter den Vorwand mit mir noch einmal reden zu müssen. Was er auch getan hat. Und Bill hatte auch nur nach gesehen, weil Emma sich wie eine verrückte aufgeführt hat, denn normalerweise ist sie nicht so, ganz im Gegenteil, eher lieb und geduldig. Sie hat eine wunderbare und wärmende Ausstrahlung. Sie muss dich aufgedeckt haben, sonst hätte Bill wahrscheinlich nur Stroh und Heu angeschaut. „
Sie hielte kurz inne.
„Ich frage mich was er wohl da gedacht hatte, als er dich im Stroh liegen sah? Bestimmt hat er wieder ausgesehen wie ein Frosch. Bill kam dann zurück ins Haus und hat uns geholt. Wir sind dann zusammen zum Stall gegangen, haben dich gesehen und uns entschieden dir zu helfen. Das war vor zwei Wochen. Wir haben fast gedacht das du nie wieder aufwachen würdest und nun bist du wach.“
Sie schaute mir schüchtern in die Augen.
“Und Wer ist Bill, und Grysbo und die anderen?”
“Bill lebt und arbeitet hier auf der Ranch, und das schon seit sehr vielen Jahren. Sowie auch Mary Lou, Matthew, Carl, Christian und Emy. Wir sind eine Familie und halten zusammen, auch wenn wir uns erst finden mussten.Und Grysbo ist mein schwarzer Wallach.”
“Ah ja.”
Er hatte die ganze Zeit konzentriert zu gehört. Jetzt glitt wieder ein schmunzeln über sein Gesicht.
“Darf ich Dich auch etwas fragen?”
“Natürlich, sollte ich sie beantworten können.”
“Wer bist Du?”
-Das ist eine interessante Frage, denn das wüsste ich selber gerne.-
Sie sah, wie mein Gesicht arbeitete. Ich überlegte fieberhaft und suchte in allen Erinnerungen die ich bis jetzt hatte..
“Ich glaube mein Name ist Ethan.”
Sie fuhr erschrocken zurück. Sie hatte gar nicht bemerkt wie nahe sie Ihm gekommen war. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht.
-Was hat Sie nur? Habe ich etwas Falsches gesagt?-
Er schaute Sie beunruhigt an.
Ich sah und hörte wie schnell Racy atmete und verstand es nicht. Sie lies sich sehr viel Zeit. Dann endlich sprach sie wieder.
“Du glaubst Du heißt Ethan?”
Das klang ungläubig.
-Will sie mir nicht glauben?-
“Ja, das ist die einzige Erinnerung die ich habe.”
“Das versteh ich nicht?”
“Ich weiß selber nicht genau was mit mir los ist. Schon im Stall, kam es mir so vor, als ob ich alles vergessen hätte. Nur langsam fallen mir Kleinigkeiten wieder ein. Ich weiß nicht wer ich bin oder woher ich komme. Da ist nichts.”
“Aber Du bist dir sicher, dass dein Name Ethan ist.”
“Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Der ist mir sofort eingefallen. Kein Nachdenken. Ist das so ungewöhnlich, wie ich heiße?“
“Nein, ist es natürlich nicht. Ich…war nur überrascht. Mehr nicht. Schon Ok.”
Sie senkte ihren Kopf. Sie wollte mir nicht erklären, warum es sie so überrascht hatte. Denn ich würde es sowieso nicht verstehen. Ich wartete, doch sie sagte nichts mehr. Ihr Gesicht bewegte sich nicht mehr.
“Ãœberlegst du gerade?”
Sie schaute wieder auf und sah mir direkt in die Augen.
“Ja, das tue ich.”
“Und über was denkst du nach, Racy?”
“Wie kann es möglich sein, das du dich an nichts mehr erinnern kannst? Wie zum Beispiel, wo du her kommst?”
“Das wüsste ich auch nur zu gerne. Das erste an das ich mich erinnern kann, ist, dieser kahle dürre Baum und das ich auf einer Weide lag. Mir war so kalt und alles um mich herum war Weiß. Es fühlte sich alles so Neu an. Ich konnte nicht alleine laufen. Ich fiel ständig in den Schnee und die einfachsten Dinge konnte ich nicht beim Namen nennen. Du glaubst gar nicht wie lange es gedauert hatte bis ich heraus fand dass das weiße Schnee war.”
Ich musste selber über sich lachen, als Er erneut durch seine Erinnerungen schweifte. Racy hing wie gebannt an seine Lippen.
“Und dann?”
“Mein Gefühl sagte mir das ich arm dran bin, wenn ich nicht bald Schutz fände. So suchte ich die Umgebung ab und sah, in einer kleineren Entfernung, den Stall. Also beschloss ich mich auf den Weg zu machen. Nun ja, und den Rest kennst du.”
“Ja und Nein. Wie bist Du in den Stall gekommen?”
Ich schaute Racy verunsichert an.
-Kann ich Ihr die Wahrheit sagen? Ich weiß nicht so recht. Ich glaube nicht dass ich schon immer ein Mensch war und ich glaube erst recht nicht dass Sie das kann, was ich kann. Lieber abwarten.-
Die Luft im Zimmer schien zu knistern, als wir uns stumm in die Augen schauten. Und Sie legte sich auch nicht als ich das Schweigen brach.
-Ich habe keine andere Erklärung für sie. Mir bleibt nur die Wahrheit.-
“Da war… ein Loch in der Mauer.”
“In welcher Mauer?”
Racy hob skeptisch eine Augenbraue.
“Direkt neben Emmas?…Box. Ich konnte das Loch etwas vergrößern und kroch hindurch.”
“Das muss Grybos Box gewesen sein. Also ist jetzt ein großes Loch in der Mauer? Denn es ist mir gar nicht aufgefallen und den Anderen auch nicht, als Sie den Stall nach deiner Kleidung durchsucht haben.”
“Ich habe das Loch so gut ich konnte wieder verschlossen. Die Steine waren alle da. Das kleine Loch, das schon vorher in der Mauer war, ist jetzt geschlossen.”
-Oh je. Hoffentlich glaubt Sie mir, denn so war es ja auch. Sonst wüsste ich nicht, wie ich es ihr sonst erklären kann. "
“Ja, es kann so gewesen sein. Und Du hattest großes Glück. Du könntest jetzt tot sein.”
Den letzten Satz konnte Racy nur flüstern. Die Erinnerung tat ihr weh. Sie wollte daran nicht mehr denken. Ihre Gefühle schwankten immer wieder zwischen dem gesunden Misstrauen und den Glücksgefühl das ich überlebt habe.
“Da hast Du wohl Recht. Ich wünschte ich wüsste warum ich hier bin.”
“Da sind wir schon zwei. Ich wünsche mir das auch. Wir sollten Geduld haben. Bestimmt kommen deine Erinnerungen wieder zurück. Solange kannst Du hier bleiben und dir dein Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft erarbeiten. Helfende Hände sind immer Willkommen.”
Ihre Wangen glühten bei der Vorstellung, dass ich bleiben würde.
-Warum macht Sie mir solch ein Angebot? Ich werde bleiben. Ich muss! Einfach verwirrend!-
“Danke! Das du mir dieses Angebot machst und ich möchte es gerne annehmen. Ich habe keine Ahnung, wo ich sonst hingehen könnte. Eine missliche Lage. Verrate mir noch gleich, wobei ich dir behilflich sein kann?”
Racy konnte ihre Freude nicht verbergen. Nicht nur, das ihre Wangen die ganze Zeiten in Flammen zu stehen scheinen, jetzt strahlte Sie eine Energie aus die meine Augen leuchten ließen.
“Die White Horse Ranch wurde von meinem Urgroßvater gegründet. Sie war als erstes eine Farm. Doch schnell war klar das mein Urgroßvater und meine Urgroßmutter die hier lebenden Mustangs schützen mussten. Eine schlimme Epidemie löschte fast die ganze Herde aus, die hier damals lebte. Durch gezielte Züchtung konnten wir die hier noch lebenden Mustangs, bis heute, erhalten. Doch das bringt nicht genug Geld ein, obwohl das kein Problem ist. Mein Vater hatte damit begonnen Schafe zu kaufen und nun züchten wir hauptsächlich Schafe und verkaufen ihre Wolle. Auf einer Ranch, wie die unsere, gibt es sehr viele Aufgaben. Wie zum Beispiel Zäune reparieren. Moment mal.”
Ihre Gedanken rannten um die Wette und sie verstummte für ein paar Sekunden. Als sie weiter sprach schien es mir so, als ob Sie mit sich selber redete, obwohl wir uns nicht aus den Augen ließen.
“Wenn George in zwei Wochen wieder da ist, könntest du mit Ihm in der Schmiede arbeiten. Er sagt schon seit langer Zeit, das er seine Arbeit hier niederlegen möchte, das Ihm die weiten Reisen, die Knochen deutlicher denn je spüren lassen würden. Nur weiß er noch nicht wann, da es noch keinen Nachfolger für Ihn gibt und er uns nicht so einfach, ohne einen Schmied, verlassen will. Carl, Bill, Christian und auch Matthew haben sich als Schmiede versucht und sind sang und klanglos gescheitert. Hi Hi Hi, das hat vielleicht an Ihrem Ego gekratzt. Sie haben sich wochenlang darüber gestritten , wer von Ihnen am längsten durchgehalten hat. Das war eine furchtbare Zeit. Sie waren unausstehlich zueinander. Damit stand für George fest, das er noch nicht gehen kann. Auch waren meine Versuche, in anderen Städten, einen neuen Schmied zu finden nicht mit Erfolg gekrönt. Christian hatte mich damals begleitet, er war als einziger abkömmlich. Wir waren sehr lange unterwegs, fast eine ganze Saison. Noch mal möchte ich das nicht mitmachen, aber was bleibt einem übrig, fremde Schmiede zu viel verlangen, um ein Pferd zu beschlagen, oder andere Gegenstände hergestellt werden müssen. Vielleicht bist du der richtige für den Job.”
Und ihr Redeschwall fand in einem warmherzigen, mit Hoffnung gepaarten Lächeln, ein Ende. Sie vertiefte ihren Blick. Ich hatte die ganze Zeit fasziniert zu gehört.
-Hatte Sie eigentlich einmal Luft geholt? Ich habe zwar keine Ahnung von was Sie da gesprochen hat, aber zu zusehen, wie ihre Augen auf ihr Reden reagierten und ihre Gesicht sich dabei ständig bewegt hatte, war das wundervollste was ich je sah.
Racy! Sie ist einfach unglaublich.-
“Ja, ich glaube das solltest du auf jeden Fall versuchen. Schlimmer als bei den Anderen kann es nicht kommen. Und mir bleibt die Hoffnung dass ich nicht wieder wochenlang unterwegs sein muss und dann doch keinen Erfolg habe.”
“Das klingt sehr anstrengend für Dich. Und George scheint ein gütiger und verständnisvoller Mensch zu sein. Ich hoffe für dich, dass ich dieser Aufgabe gewachsen bin. Du sagtest etwas von Pferde beschlagen. Was muss ich darunter genau verstehen?”
“Der Schmied arbeitet mit Feuer und Eisen. George formt mit glühenden Eisen die Hufeisen unserer Mustangs. Oder Töpfe zum kochen. Dafür benötigt Er die größten Eisenhammer die du je gesehen hast.”
“Falls ich überhaupt jemals so einen gesehen habe.”
Wir beide mussten über diese wahrscheinliche Tatsache lachen. Als ich mich wieder beruhigt hatte zauberte ich ein liebevolles Lächeln für Racy. Sie hörte auf zu lachen und lächelte schüchtern und verlegen zurück. Sie musste mehrfach schlucken.
“Wir werden sehen.”
Sie verzog etwas ihre Lippen. und es machte den Eindruck das sie mit etwas nicht zu frieden war und schon im nächsten Moment fiel ihr Blick auf mir und ihr Gesicht sah wieder anders aus.
“Kann ich dir irgendetwas bringen?
Hast du Hunger oder Durst?”
Die Frage schwirrte noch im Raum, da bekam sie auch schon die Antwort.
-Mmmh, was war das?-
Ich runzelte die Stirn, weil ich nun auch das unangenehme Gefühl verspürte. Meine rechte Hand legte sich instinktiv auf meinen Bauch.
“Hast du das auch gehört?”
“Ja.”
Sie musste schmunzeln und biss sich auf die Lippe, um nicht wieder zu lachen. Sie dachte wohl ich würde es falsch verstehen und sie wollte mich auf gar keinen Fall verärgern.
“Das war dein Magen. Er hat geknurrt. Du hast Hunger. Hast du auch ein schmerzendes Gefühl, da wo deine Hand liegt?”
“Ja und Nein. Richtig schmerzen tut es nicht. Aber es ist auch nicht angenehm.”
“Das ist ganz normal. Du hast kaum etwas zu dir nehmen können, in den letzten zwei Wochen. Das bisschen Hühnereintopf jeden Tag macht einen Mann nicht auf Dauer satt. Sagt Mary Lou.”
“Ich liege hier schon seit zwei Wochen?”
“Ja. Heute ist der vierzehnte Tag. Du warst nur einmal kurz wach. Ansonsten warst du die ganze Zeit im Delirium oder in so einer Art Dämmerzustand. Wir haben alles in unserer Macht stehende getan, um dich zu retten. Und wie du spürst, mit Erfolg. Daher gehe ich in die Küche und hole dir etwas von unserem Hühnereintopf. Dann bist du schnell wieder auf den Beinen und kannst auch mal Braten essen. Bin gleich wieder da. Dauert nicht lange, da wir für den Fall der Fälle, jeden Tag einen neuen Topf aufgesetzt haben. Wir konnten leider nicht ahnen, wann du wieder zu Bewusstsein kommst oder ob es nie passieren würde. Es waren zwei lange Wochen, furchtbar lange Wochen.”
Ihre Wangen erröteten und ihre Stimme brach weg. Sie drehte sich schnell um und ging in Richtung Küche. Ich schaute Ihr nach. Als sie in der Küche ankam ging sie geradewegs zu dem Holzofen. Sie nahm die kleine Schüssel, die für mich seit Tagen bereit stand, nahm die Eisenkelle und füllte Sie mit dem Hühnereintopf. Sie entleerte die Kehle in der kleinen Schüssel und stellte Sie auf das dafür vorgesehene Tablett. Als nächstes schnitt Sie zwei Scheiben von dem selbst gebackenen Weißbrot ab, das Beste was es weit und breit gab. Mary Lou war in der Küche eine wahrhafte Meisterin. Und das war ihre kleine Einkommensquelle. Sie legte es auf ein Holzbrett und stellte es neben der Schüssel ab. Und für den Durst nahm sie ein Glas und füllte es mit klarem Wasser.
Ich hörte Racy in der Küche werkeln.
-Warum fühle ich mich so seltsam, seitdem Sie den Raum verlassen hat? Es ist fast dasselbe Gefühl wie ich es im Stall bei Emma hatte. Nur noch stärker!
Intensiver!
Verzweifelnter! Ich bin nicht einfach nur einsam. Es ist als ob mir etwas sehr wichtiges fehlt. Ich kann es kaum erwarten das Sie wieder zurückkommt.
Bin ich traurig dass Sie gegangen ist?
Ja!
Wie könnte ich das ändern?
Niemals!
Sie löst etwas in mir aus, das ich nicht benennen kann. Mir fehlt das Wort. Es will mir einfach nicht einfallen. Es ist zum verrückt werden. Deja-vue?-
Mein Blick blieb die ganze Zeit am Eingang der Tür hängen, bis sie plötzlich in der Tür stand. Mit einem vollen Tablett in den Händen. Unsere Blicke trafen sich und das Tablett geriet für einen Moment ins Schwanken. Verlegen senkte sie den Blick in Richtung des Schreibtisches, wo sie vorhatte das es abzustellen. Ich beobachtete jeden ihrer Schritte. Ich konnte nirgends anderwo hin schauen. Das Tablett stand nun auf dem Schreibtisch und sie wieder vor meinem Bett, mit beiden Händen in den Hosentaschen. Sie zögerte.
“Was hast du Racy?”
“Nichts, nichts. Nur…ähm…sollten wir schauen das du richtig im Bett sitzt. Sonst geht mehr Suppe und Brot ins Bett als in deinen Magen.”
“Das klingt einleuchtend und sinnvoll.”
Sie blieb wo sie war.
“Schaffst du es alleine oder soll ich dir helfen?”
Ich musterte sie und ein paar ihrer Bewegungen im Gesicht konnte ich nun ein ordnen. Auch wusste ich Bescheid, warum ihre Wangen manchmal rot wurden.
-Wie viele Facetten ihres Ichs gibt es wohl noch? Jetzt zum Beispiel fühlt Sie sich überhaupt nicht wohl. Aber Sie hat keine Schmerzen. Angst, kann es nicht sein.-
“Ich versuche es erst mal alleine.”
Ich drehte mich auf die Seite, in Racys Richtung. Man sah mir deutlich an, wie sehr ich mich anstrengte. Ich wollte mich auf meinem rechten Arm abstützen, um mich in eine aufrechte Position zu bringen. Sofort bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Mein Arm konnte mein Körpergewicht nicht halten und er knickte ein, doch bevor ich auf das Bett zurück fallen konnte, kniete Racy hinter mir und hatte ihre Arme unter meine geschoben und stützte mich.
Alles passierte rasend schnell. Wir beide stöhnten gleichzeitig auf und schon stand Racy im Türrahmen des Zimmer und hatte erschrocken die Augen weit aufgerissen. Den Gesichtsausdruck kannte ich nun. Doch erging es mir nicht anders.Â
-Wie hat er das gemacht?-
-Ich versuche es gleich noch mal, dann werden wir sehen, ob ich doch alleine schaffen kann.-
Ich behielt Recht. Ich stemmte meinen Oberkörper wieder in die aufrechte Position und versuchte erneut mein Gewicht auf dem Arm zu halten. Mein Arm zitterte und ich keuchte vor Anstrengung. Doch bevor mir dasselbe wie vor wenigen Momenten passierte, wollte ich direkt Racy fragen, ob sie mir helfen konnte.
“Ich glaube ich werde es diesmal auch nicht ohne deine Hilfe schaffen. Darf ich um deine Hilfe bitten Racy?”
-Du stehst immer noch an der Tür und starrst mich an. So wie du mich beobachtest hast du es auch gehört und gespürt. Aber normal kann das nicht sein, sonst hättest du dich nicht so erschrocken und wärst soweit von mir weg gewichen. Wie hast du es nur so schnell zur Tür geschafft? Urplötzlich habe ich dich nicht mehr gespürt und ich fiel. Du warst trotzdem da, ich hab dich gespürt und wusste wo du stehst.-
Aber sie wollte auf die unvermeidliche Tatsache nicht so schnell reagieren.
“Ja klar. Ich helfe dir.”
Doch sie kam nicht auf direkten Weg zu mir. Sie öffnete den Wandschrank in Matthews Zimmer und beförderte mehrere Kissen hervor. Mit den Armen voller bunter Kissen kam sie zurück zu mir. Sie legte Sie erst am Fuße des Bettes ab und drehte sich zu mir um. Ich erkannte was sie vor hatte und kam ihr entgegen, in dem ich mich wieder halb auf die Seite drehte, um mich aufzurichten. Sie musste mir zu Hand gehen, da ich kaum noch Kraft in den Armen besaß. Ich spürte wie sie sich versteift hatte und die Zähne auf einander presste. Sie war mein Spiegelbild. Sie reagierte gerade wie ich reagierte. Der Schmerz bahnte sich durch meinen Körper und kroch meine Kehle hinauf und bevor ich es verhindern konnte, entschlüpfte und beide ein gepresstes Laut.
-Es tut mir so leid Racy.-
Sie zeigte immer noch keine Reaktion.
“Kannst du nach den Kissen greifen?”
-Ja.-
Ich beugte mich mit Racys Hilfe etwas weiter nach vorne und streckte meinem Arm nach den Kissen aus. Diesmal konzentrierte ich mich so stark auf den Schmerz, das ich mich beherrschen konnte und still blieb. Ein Kissen nach dem anderen reichte ich ihr an und sie stopfte sie mir direkt in den Rücken. Ich fing an zu keuchen und der Schweiß ran über mein Gesicht in mein rechtes Auge. Es brannte wie Feuer und was es noch schlimmer machte war die Tatsache das Racy meinen Schmerz auch spürte. Egal welcher meiner Körperteile betroffen war. Ich reichte ihr die letzten Kissen an und sie verteilte sie so das auch mein Kopf zur Not gestützt war. Ich glaubte wenn ich noch eine Minute länger in dieser Position verharren müsste würde ich los schreien.
-Racy bitte.-
Ich stöhnte auf und mir wurde Schwindelig. Racy griff nach meinem Arm und packte zu. Sie versuchte sich auf den Beinen zu halten. Die Worte wollten nicht über ihre Lippen.
-Du kannst....dich....jeeeeetzt nach hinten lehnen.-
-Ich kann nicht. Ich kann nicht.-
Meine Stimme vibrierte vor Panik und Racy sank auf die Knie und schaute mich mit einem Schmerz verzerrten Gesicht an.
“So wird es gehen. Ich lehne dich jetzt nach hinten. Sollte es nicht so klappen, musst du noch ein Stückchen nach hinten rutschen.”
Ihre Stimme war falsch. Sie hörte sich an wie ein fremder Mensch. Sie hob ihren rechten Arm und drückte mich mit aller macht in die Kissen. Nur willig lies ich mich nach hinten drücken, spürte ihre Hand auf meiner Brust, das kribbeln das sie bei mir verursachte, an der Stelle, wo sie auf lag. Eine leichte Röte überzog ihre zarten Wangen. Ich lehnte gegen den Kissenberg hinter mir und saß dabei einiger maßen gerade. Fragend hob ich eine Augen braue.
-Sind wir zufrieden?-
Ich grinste sie schelmisch an. Dabei ruhte ihr Blick auf ihrer Hand die immer noch auf meiner Brust lag. Unsere Blicke begegneten sich und ruckartig zog sie ihre Hand zurück. Sie räusperte sich geräuschvoll und fuhr sich mehrfach durch die Haare. Ihr Blick war jetzt auf dem Boden gerichtet.
“Ja...ähm. Das sieht gut aus. Du sitzt fasst gerade. So versuchen wir es jetzt..”
Doch bevor sie sich abwenden konnte griff ich nach ihrem Arm und hielt sie zurück. Sie zuckte zusammen.
-Es tut mir leid. Ich wusste es nicht.-
“Es ist Ok. Ich habe überreagiert. Normalerweise dürfte ich nicht fühlen was du fühlst. Es hat mich, nun ja, richtig umgehauen, denn so etwas habe ich vorher bei keinen anderen Menschen erlebt. So etwas...“
Und sie fuchtelte mit ihren Händen in der Luft herum. Ich kniff die Lippen zusammen, um nicht zu grinsen, damit sie nicht auf hörte.
„ … können wir nicht. Ich meine, das fühlen was andere fühlen, nicht wirklich. Man könnte schon, aber dafür muss man den Menschen sehr gut kennen, dann kann man es eher nachvollziehen was ein anderer fühlt, voraus gesetzt, man hat es selber schon erlebt.“
-Du lieber Himmel. Hat er überhaupt verstehen können was ich da gestammelt habe?-
-Nicht wirklich, aber ich habe eine gewisse Ahnung.-
-Oh ja, natürlich.-
Jetzt hatte ich sie in Verlegenheit gebracht. Ich hatte sie die ganze Zeit, bei ihrer wilden Erklärung beobachtet und gemerkt das sich auch mein Gesicht ständig bewegt hatte.
-Wie bist du so schnell zur Tür gekommen?-
Sie sah mich nur für wenige Sekunden an, dann wendete sie sich zum Tablett und griff nach der vollen Schüssel. Sie hob sie hoch, setzte sich zu mir ans Bett und tauchte den Löffel hinein. Er tauchte wieder auf und sie blies mehrfach Luft auf die Flüssigkeit. Dann führte sie den Löffel in meine Richtung. Ich musste den Blick abwenden, weil der Löffel meinen Blick verschwimmen ließ. Er war so nahe. Sie wartete und nichts passierte.
„Wieso machst du den Mund nicht auf?“
„Den Mund auf machen?“
„Ja. Mach mal am besten so: Ahhhhhh.“
Sie öffnete den Mund der sich komisch verzog, wie ein Loch.
-Mach es mir nach.-
Ich ahmte sie nach und plötzlich hatte ich den Löffel im Mund und fühlte das die Flüssigkeit in meinem Mund lief, als sie den Löffel zwischen meinen Lippen wieder heraus zog. Ich behielt die Flüssigkeit einen Moment im Mund, schmeckte ihr Aroma und mein Körper löste den Schluckreflex aus, so das mein Mund auf einmal leer war. Sie ran mir die Kehle hinunter und ich spürte wie sich die Wärme ausbreitete und mein Magen gab sofort Ruhe.
„Und, schmeckt dir die Suppe?“
„Ich denke ja.“
„Mehr?“
„Ja bitte.“
Jetzt wusste ich was ich zu tun hatte und wartete geduldig auf jeden vollen Löffel den sie mir hin hielt.
-Du hast meine Frage nicht beantwortet.-
-Ich weiß.-
-Warum?-
-Was soll ich dir erzählen?
Die Wahrheit?
Das ich nicht normal bin?
Das mich alle für die Tochter des Teufels halten?
Warum nicht?-
"Es kann mir doch egal sein, was du von mir denkst! Aber es ist mir nicht egal!Es würde mir... nicht gefallen, wenn du mich auch so sehen würdest. Ich weiß ja das ich so meine eigen Arten habe, aber mich zu verurteilen ohne mich kennen zu wollen finde ich Mist.“
Sie hatte sich in ihre Wut hinein gesteigert. Ich fühlte es.
„Ich werde dir zu hören Racy und ich werde dich kennen lernen. Versprochen!“
Ich tat ganz feierlich, damit sie mir glaubte und mich ernst nahm. Ihre Hände zitterten und sie schloss die Augen.
“Ich bin kein normaler Mensch!”
-Jetzt ist es raus!-
Sie ließ die Augen geschlossen und so entging ihr, wie ich sie eingehend musterte.
-Das ist eine sehr interessante Antwort, aber nicht die Richtige.-
Racy stieß die Luft aus, die sie ein behalten hatte und riss erstaunt die Augen auf. Ich schaute sie mit meinem liebevollen Lächeln an.
“Wie meinst du das, dass das nicht die Richtige Antwort ist?”
-Ich hatte dich gefragt, wie du so schnell zur Türe gekommen bist. Nicht, ob du ein normaler Mensch bist. Denn ich glaube nicht dass ich das beurteilen kann.-
Ich zwinkerte ihr mit einem schelmischen Lächeln zu, um sie auf zu heitern um ihr mein Vertrauen zu zeigen.
-Das verstehe ich nicht. Bitte erkläre es mir.-
“Normale Menschen können sich nicht so fortbewegen wie ich es tue. Ich brauche mir nur vorzustellen wo ich sein möchte und in der nächsten Sekunde natürlich mit der richtigen Konzentration, bin ich da. Es geht aber nur, wenn ich schon mal an dem Ort gewesen bin. Sonst lande ich weiß der Geier wo.”
Sie machte eine kurze Pause.
“Du bist der Erste der es gemerkt hat. Normalerweise bin ich sehr vorsichtig und tue es nicht vor den andrern. Manche Geheimnisse sollten nicht erzählt werden. Das wirst du auch noch merken und deswegen bitte ich dich es niemanden zu sagen."
Sie machte wieder eine kurze Pause. Ich gab ihr die Zeit und wartete.
"Es zu kontrollieren hat sehr lange gedauert und ich kann es erst seit ein paar Jahren. In meiner Kindheit ist es mir ständig passiert und die falschen Menschen schöpften verdacht und wurden mir gegenüber misstraurig. Meine Familie hat nichts gesagt und irgendwann konnte ich es und ich denke das sie es jetzt vergessen haben. Für die in der Stadt bin ich eine Hexe oder die Tochter des Teufels. Viele sind gestorben oder weggezogen, aber die wilden Geschichten über mich sind geblieben. Deswegen bin ich kein normaler Mensch!”
-Das klingt sehr traurig und ungerecht.-
“Das ist aber nicht alles.”
-Wenn ich schon erzähle das ich mit dem Teufel verwandt bin, dann alles, denn wir haben da, anscheinend, einiges gemeinsam.-
-Erzähl es mir, bitte. Oder nein, lass mich raten. Sind es auch deine Augen?-
“Ja, die auch. So wie deine.”
Racy lachte in sich hinein, denn sie hatte richtig vermutet, wie ich darauf reagieren könnte. Ich schaute sie ungläubig und sehr intensiv an, so dass das Smaragdgrün meiner Augen leuchteten. So wie bei ihr selber.
-Jetzt nimmst du mich auf dem Arm, oder?
Willst du mir sagen, dass meine Augen sich genauso verändern wie es deine tun. Immerzu?-
“Ja, das tun Sie. Und da ist noch etwas.”
-Jetzt bin ich aber gespannt.-
“Das heißt, mehr ist dir nicht aufgefallen?”
-Nein, aber mir scheint so, das du es bemerkt hast und es hoffentlich sagen wirst.-
Sie lächelte wie eine Siegerin.
-Hi Hi Hi. Das ist dir also nicht aufgefallen.-
Der Stuhl knarrte über den Holzboden als sie sich seitlich an die Bettkante setzte. Sie rückte so nah zu mir heran und legte ihren linken Arm gegen meinen rechten, sodass sie sich berührten. Meine Haut fing an zu kribbeln und als sie mir in die Augen schaute wusste ich das sie auch das kribbeln spürte. Schnell senkte sie ihren Blick und nickte zu unseren Armen.
“Schau. Was siehst du?”
Ich schaute auf unsere Arme, weil sie mich darum gebeten hatte.
-Racy, ich kann nicht erkennen was du meinst, da ich zu viele Lücken im Kopf habe. Ich sehe unsere Arme und kann nichts ungewöhnliches erkennen.Die Hautfarbe ist dieselbe. Sehr hell und rein, gleich…-
Ich stutzte. Racy bog sich vor lachen, als sie nun hörte welche Richtung meine Gedanken nahmen.
“Nun? Du kannst es ruhig laut aussprechen Ethan.”
“Wenn deine Haut nicht die eines normalen Menschen entspricht, dann ist es meine auch nicht.”
“So ist es.”
“Und woher weißt du das?”
“Weder mein Urgroßvater, noch mein Großvater oder sonst wer aus meiner Familie, ganz zu schweigen, von Verwandten oder sehr guten Bekannten, haben jemals diese Hautfarbe gesehen. Um es genauer zu sagen, wie Sie auch in der Sonne leuchtet. Im Schatten sieht Sie eher aus wie Perlmut.”
“Sowie es auch mit deinen Haaren passiert.”
Das war keine Frage, sondern das hatte ich fest gestellt.
“Richtig.”
Plötzlich zuckten wir zusammen. Racy fuhr erschrocken herum und ich folgte ihren Blick. Sie hatte nicht gehört wie jemand das Haus betreten hatte oder wie sich jemand dem Zimmer genähert hätte. Eine junge Frau stand in dem Türrahmeb und hatte sich geräuspert, damit wir merken sollten das sie da war.
“Hi Racy, hi Ethan. Entschuldigt bitte, ich möchte nicht stören. Als ich am offenen Fenster vorbei gegangen bin, habe ich Euch gehört. Es freut mich das du wach bist und wie ich sehe, tust du auch schon essen.”
“Oh je. Vom vielen Reden haben wir den Rest der Suppe vollkommen vergessen. Die dürfte jetzt kalt sein.”
Racy sprang verlegen auf und nahm die kleine Schüssel vom Tablett. Sie rannte förmlich zur Tür, an Emy vorbei und weg war sie.
“Wieso rennt sie durch das Haus?”
Emy war verwundert.
Sonst löst sie sich immer auf und taucht dann da auf wo sie hin will."
Emy plapperte einfach vor sich hin. Sie tat nicht so als ob ich ein Fremder wäre.
"Du weisst davon?"
"Natürlich."
"Sie denkt ihr hättet es vergessen."
"Wirklich? Ich vergesse nie etwas."
"Anscheinend."
Ich musste sie einfach an grinsen. Sie schien so umkompliziert mit mir um zu gehen. Das war ein schönes Gefühl.
"Oh entschuldige. Ich hab mich ja gar nicht vorgestellt. Ich bin Emily, aber nenn mich ruhig Emy."
"Es freut mich dich kennen zu lernen Emy."
“Sie scheint dich wirklich zu mögen und hat daher blindes Vertrauen zu dir.”
Diese neuen Gedanken von Emy verstand ich nicht.
“Wie meinst du das; sie scheint dich wirklich zu mögen? Was bedeutet das?”
“Niemand außer uns beiden weiß von ihrem Geheimnis.”
“Mmh.“
“Sie folgt bei dir ihrem Instinkt. Ihre Gefühle müssen wirklich sehr stark sein.“
Schon wieder hatte Emy in Rätseln gesprochen.
“Das verstehe ich nicht? Leider kenne ich noch nicht alle menschlichen Gefühle. Da brauch ich noch etwas Zeit und außerdem, bei mir wäre es ohne hin nicht lange ein Geheimnis geblieben.”
“Das verstehe ich jetzt nicht?
Du kennst noch nicht alle menschlichen Gefühle?
Und wieso, wäre ihr Geheimnis nicht lange für dich ein Geheimnis geblieben?
Du klingst, als ob du dir deiner Sache sehr sicher wärst. Das ist sehr anmaßend.
Wie kommst du darauf?”
Das klang verblüfft. Emy war wirklich Neugierig und ging in den Raum hinein, damit Racy nicht alles mitbekommen sollte. Was aber nicht vermeidbar war. Das wiederum wusste aber Emy nicht. Das einzige was mich wunderte war, das ich von Racy nichts hörte.
“Ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern. Es wird nur sehr langsam besser. Wenn ich nicht zu lange über etwas nachdenke, kommt es meistens von ganz alleine zurück, in meine Gedanken. Und prompt ist es dann wieder da. Ein Gefühl oder ein Wort das mir fehlte und was Racys Geheimnis angeht… nun ja, Racy und ich haben ein paar Dinge gemeinsam.“
“Du hast kein Gedächtnis mehr? Das ist schlecht. Sehr schlecht, denn da gibt es jede Menge offener Fragen, die du uns noch beantworten musst. Und was sollen das für Gemeinsamkeiten sein?”
“Das tut mir leid. Ich würde jede Frage beantworten, die ihr mir stellen würdet.Die Gemeinsamkeiten; dieselben Augen oder die selbe Hautfarbe. Such dir was aus. Wie Sie sich farblich verändern. Die Beiden Tatsachen sprechen doch ihre eigene Sprache.”
“Das hat Sie uns erzählt und jetzt wo du es sagst. Es ist wirklich so als ob ich in Racys Augen schauen würde. Du hattest die erste Nacht überstanden und warst an den Tag danach kurz wach. Du hattest Sie sehr erschrocken. Sie kam gar nicht schnell genug von dir weg und war daher so unvorsichtig, das Sie überall, im Haus, gegen stieß und draußen auf der Veranda mehrfach stürzte. Das hat uns sehr erschreckt. Dieses Verhalten war so untypisch für Sie, das wir dachten, du hättest Sie angegriffen. Na ja. Sie hatte Abschürfungen und eine dicke Beule am Kopf. Ups, ich schweife vom Thema ab. Um es noch mal kurz zu erklären, sie schaute dir in die Augen und sah ihre eigenen. Sie sah deine Haut und flippte aus.”
Ihr spitz bübiges Grinsen war ansteckend.
“Mary Lou hätte dich beinahe erschossen.”
Emy hatte laut angefangen zu lachen und ich lachte mit. Es machte auf einmal klick in meinem Kopf und ich schaute sie erschrocken und voller entsetzten an. Emy sah es und lachte nur noch lauter. Sie versuchte zu sprechen und ich verstand sie aber nur mit voller Konzentration.
“Wenn... Sie... dich... getroffen... hätte.”
“Emilie!”
Emy drehte sich lachend um und sah Racys zorniges Gesicht. Sie hörte sofort auf zu lachen, doch ihr Gesicht blieb erheitert.
“Sorry Racy.”
Emy schaute zu Boden und versuchte ihr Grinsen so zu verstecken.
“Du solltest wieder an deine Arbeit gehen. Wie du siehst geht es Ethan besser. Er ist über den Berg. Und nun sollte Er Ruhe bekommen beim Essen.”
“Ja, ok. Dann wünsche ich dir einen guten Appetit Ethan. Bis bald.”
Emy grinste mich an und senkte schnell den Blick bevor sie an Racy vorbei lief.
“Genug geplaudert."
Sie kam zu mir zurück an das Bett und stellte mir diesmal das Tablett auf dem Schoss.
“Iss, aber langsam. Die Suppe ist heiß. Ich muss ein paar Aufgaben erledigen und lasse dich daher für einige Zeit alleine. Ist das Ok für dich?”
-Ich glaube nicht das ich eine andere Wahl habe. Wenn du zu tun hast, solltest du das erledigen. Ich werde das mit der Suppe und dem Löffel schon schaffen. Also, kannst du beruhigt gehen.-
-Ich will ja gar nicht gehen!-
-Ich kann dich hören. Sollte ich das hören?-
“Nein, eigentlich nicht.”
Sie seufzte und ging.
Ich sah ihr nach und schaute anschließend auf den Hühnereintopf. Ich ergriff den Löffel und tauchte Ihn ein.
-Was sagte Sie doch gleich noch mal, ich solle aufpassen, sie ist heiß.-
“Pusten. Du musst Luft einatmen und Sie dann langsam wieder aus pusten. So…”
Ich sah Racys Kopf, den sie um die Ecke ins Zimmer steckte und machte mir vor was ich mit dem Mund zu tun hatte.Ich schaute ihr zu und prompt errötete sie.
“Ich habe dir vergessen zu sagen, wie man am besten mit der Suppe umgehen sollte. Sorry. Dafür habe ich noch nicht mal deine Gedanken hören müssen.”
Ihr Lächeln bat um Entschuldigung und dann war sie auch wieder weg. Ich konnte nicht anders und mein lautes Lachen erfüllte den Raum. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte fing ich an die Suppe zu löffeln.
-Sie schmeckt gut. Danke Racy.-
Keine Antwort.
-Bist du verstummt?-
Wieder keine Antwort.
-Racy?-
Nichts.
-Wieder eine Antwort. Wir können nur über unsere gedanken sprechen, wenn wir im selben raum sind oder uns nur sehen können.-
Ich hörte Racys Schritte die immer lauter wurden.
Sie schaute ins Zimmer.
"Warum antwortest du mir nicht?"
"Weil ich dich nicht hören kann. Das habe ich gerade heraus bekommen, weil ich auch versucht habe mit dir zu sprechen. Anscheinend müssen wir im selben Zimmer sein oder uns zu mindestens sehen können."
"Ja das ist eine Erklärung. Gut."
"Gut? Warum ist das gut?"
"So weiß ich wenigstens das ich hab und zu mal alleine in meinem Kopf bin."
"Und was ist daran gut?"
"Nun ja. Vielleicht denke ich mal an etwas was dir nicht gefällt."
"Das wäre?"
"Weiß ich nicht."
_Mmmhh.-
"Ok, dann mach ich jetzt weiter und lass dich essen."
"Moment. Warte."
"Ja?"
"Worüber wolltest du mit mir sprechen?"
"Ach so. Ich wollte nur wissen ob du mit der Suppe zu recht kommst."
"Ah, danke."
"Bis gleich also."
"Bis gleich also."
Und schon war sie wieder weg. Ich löffelte die Suppe, während ich die leisen Geräusche hörte die sie im Haus verursachte. Je mehr ich von der Suppe aß umso besser fühlte ich mich und irgendwann hatte ich mich an ihren Geschmack gewöhnt. Ich stellte die Schüssel zurück auf das Tablett und das stellte ich auf dem Stuhl, um mich wohl genährt in die Kissen zu kuscheln. Ich erwachte, als mich etwas ihm Gesicht berührte. Ich blinzelte mehrfach und sah Racy vor mir wie sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Ihr Gesicht lag in Falten.
-Vielleicht solltest du noch ein paar Tage das Fiebermittel nehmen.-
-Bin ich den krank Doc?-
Ich grinste sie an.
-Du hast im Schlaf geschwitzt und das Zimmer ist nicht gerade warm, Sicher ist sicher.-
-Wie du meinst. Ich bin dein.-
Und das meinte ich auch so. Ich dachte es mir einfach und es war die Wahrheit. Da sich mich nicht mehr berührte wußte ich nicht was sie fühlte. Sie hatte sich während unserem Gespräch wieder auf den Stuhl gesetzt.
-Ich hab noch eine Antwort.-
-Auf welche Frage?-
-Verhält es sich mit den Gefühlen genauso wie mit den Gedanken?-
Â
Ich sah ihr überrascht ins Gesicht und dachte einen Moment darüber nach.
-Ja. Jetzt fällt es mir auch auf. Wir müssen uns dabei berühren. Machen wir einen Test. Kannst du fühlen was ich gerade fühle?-
-Nein. Da ist nichts. Das könnte aber auch nach hinten losgehen Ethan, besonders wenn es darum geht, von anderen Menschen die Gefühle zu fühlen. Ich meine, man sollte eigentlich nicht immer wissen was Der gegenüber über gerade empfindet. Vor allem bei dir. Da dein Gedächtnis weg ist, könntest du so einiges missverstehen, wenn du nicht meine Gefühle kennst. Bei den Gedanken ist es dasselbe.-
-Dann lassen wir uns überraschen was die Zukunft bringt. Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig als abzuwarten.
-Aber da wir gerade von der Zukunft sprechen. Du musst mir etwas versprechen!-
-Alles was du willst.-
-Das wir unsere Gedanken hören können und das wir uns fühlen können, wenn wir uns berühren, behalten wir lieber für uns. Ok?-
-Darf ich fragen warum?-
-Sie würden es nicht verstehen und macht alles noch komplizierter. Sie misstrauen dir sowieso und wenn Sie erst einmal erfahren, dass du auch kein Gedächtnis besitzt, wird der Argwohn gegen dich noch größer.-
-Du kennst deine Familie und wenn das deine Meinung ist, werde ich dir das Versprechen gerne geben.-
-Du hast zwar kein Gedächtnis dafür eine beachtliche Auffassungsgabe. Ich danke dir für dein Vertrauen. Es wird nicht einfach werden.-
-Ãœbung macht bekanntlich einen Meister aus.-
-Hi Hi Hi, ja und nein. Kommt auf den Menschen an.-
-Mir fällt da noch etwas ein.-
-Was denn?-
-Wie lange werde ich hier, in diesem Haus, bleiben müssen? Wenn ich das richtig verstanden habe, besetzte ich Matthews Zimmer.-
-Ja stimmt. Ich weiß es nicht. Die Arbeiterunterkunft ist noch nicht hergerichtet. Mmh, das wird schwierig.-
-Was wird schwierig?-
-Zu entscheiden, wo du künftig wohnen wirst.-
-Was ist daran schwierig?-
-Wenn ich richtig gerechnet habe wird die Arbeiterunterkunft voll sein, sobald alle wieder da sind.-
-Erkläre mir das genauer bitte.-
-Unsere Saisonarbeiter. Sie sind nur im Sommer da.-
-Ok.-
-Da kommt nur ein Gästezimmer bei mir im Haus in Frage.-
-Klingt doch gut.-
-Sagst du.-
-Wie meinst du das?-
-Mary Lou, Carl, alle werden nicht gerade in Jubel aus brechen. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. Oh je, da kommt was auf uns zu.-
-Das schaffen wir schon.-
-Ja.-
-Ich finde dein Lächeln wunderschön.-
-Ja?-
-Und jetzt wirst du rot!-
-Ich denke schon.-
-Ich bin fertig, mit dem Hühnereintopf.-
-Das ist gut.-
-Was hast du eigentlich vorhin getan?-
-Ich habe den Schlafraum von Mary Lou und Carl aus gefegt. Da Sie im Haupthaus beschäftigt ist und das immer zu erst dran ist, habe ich mich heute in Ihrem Haus nützlich gemacht.-
-Das hört sich so an, als ob das nicht dein normale Tagesablauf ist.-
-Das stimmt auch. Mit der Hausarbeit habe ich nicht viel zu tun.-
-Du hasst Sie.-
-Ja, ich kann Sie einfach nicht ausstehen.-
-Und warum machst du Sie dann?-
-Aus Dankbarkeit? Pflichtgefühl? Vielleicht beides. Such dir etwas aus.-
-Ich denke beides. Aber warum bist du Ihr Dankbar?-
-Weil Sie mich von meinen üblichen Pflichten befreit haben.-
-Und warum haben Sie das getan?-
-Nun ja, weil ich fand das ich etwas wichtigeres zu tun hatte.-
-Und das war?-
-Ich denke du kannst meine Gedanken hören?-
-Hi, hör auf zu lachen. Wenn du nicht daran denkst, kann ich Sie auch nicht hören oder? Das ist nicht gerade fair Racy.-
-Ha, da ist die Lücke. Ich weiß was ich dir verschweige, brauche aber nicht daran zu denken. Hi Hi Hi, das ist praktisch.-
-Das finde ich nicht.-
-Natürlich, aber es werden Momente kommen wo du ganz genau verstehen wirst,was ich damit meine.-
-Kannst du es mir nicht jetzt erklären?-
-Du verlangst gerade zu viel von mir. Es sind sehr persönliche Gedanken. Und ich weiß selber nicht genau, wie ich mit diesen Gedanken umgehen soll. Besonders die Tatsachen dass wir unsere Gedanken hören können oder dass wir fühlen was der andere fühlt, mit nur einer Berührung, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Noch besser und einfacher gesagt, ich verstehe es nicht, wie das möglich sein kann.
Und warum?
Wo liegt darin der Sinn?-
-Na gut. Damit werde ich mich, fürs erste, zu Frieden geben. Und ich verspreche dir noch etwas, dass ich dir helfen werde, dieses Rätsel zu lösen. Für mich ist es wichtig heraus zu finden, wer ich bin. Und warum ich ausgerechnet, hier, bei dir gestrandet bin.-
-Nur Geduld.-
Es entstand eine kleine Pause. Ich schloss die Augen und hatte meinen kahlen dürren Baum vor Augen.
-Was hast du noch gemacht?-
-Ich sammelte die benutzte Bettwäsche von Mary Lous Ehebett ein.-
-Musst du das mit diesem Bett auch noch machen?-
-Ja natürlich. Unbedingt. Du bist noch krank.-
-Mmh, wo ist eigentlich die Kleidung die ich im Stall gefunden habe?-
-Das ist Christians Kleidung gewesen.-
-Verstehe. Er wollte Sie gerne zurück haben. Ich wusste nicht das es seine war.-
-Mach dir deswegen jetzt bitte keine Sorgen oder Vorwürfe. Du konntest es nicht wissen. Dank Emy hast du die Kleidung im Stall gefunden. Sie hatte Sie an diesem Morgen dort vergessen. Was aber wiederum dein Glück war. Ohne die Kleidung, dem Heu, Stroh oder Emma wärst du erfroren. Also ist es für Christian OK. Oder es wird OK sein.-
-Du lieber Himmel, Racy. Du bist eine sehr schlechte Lügnerin. Hat dir das noch niemand gesagt?-
-Na ja, er hat auf jeden Fall nicht sofort verlangt das du Sie wieder ausziehen sollst.-
-Das heißt also, wenn du gleich Matthews Bett neu beziehst, und ich das Bett verlassen muss, stehe ich da ohne Bekleidung?-
Racy brach in schallendes Gelächter aus. Ich sagte es in einem gespielten und entrüsteten Ton und mein Gesicht musste recht überzeigend gewesen sein, sodass sie nicht an sich halten konnte. Ich saß also mit verschränkten Armen, vor der Brust, im Bett, und versuchte finster drein zu blicken. Es hätte auch klappen können, wenn meine Augen nicht belustigt aufgeblitzt hätten.
-Das finde ich überhaupt nicht lustig. Stell dir nur mal vor, Mary Lou betritt das Zimmer und ich stehe nackt vor dir. Irgendetwas sagt mir das ich dann dem Tode viel näher sein werde, als ich es noch vor ein paar Tagen zu sein schien!-
Racy konnte nicht aufhören zu lachen. Sie legte sich eine Hand auf dem Bauch und stützte sich mit der anderen am Schreibtisch ab. Ihr rinnen die Tränen aus den Augen, wenn sie nicht gelacht hätte, könnte ich denken sie wäre am weinen.
-Sie würde mich mit dem Gewehr jagen, weil sie gar nicht so schnell zielen könnte, wie ich, der nackt, vor ihr flieht!-
“Hör doch auf. Ich kann nicht mehr.”
Abrupt hörte ihr Lachen auf.
Hicks!
-Oh nein.-
Nun konnte auch ich meine kleine Komödie nicht mehr aufrecht erhalten. Ein freches Grinsen erhellte mein Gesicht.
Hicks!
“So ein Mist!”
“Ich vermute mal richtig dass das normal ist, nach so einem Lachanfall?”
Hicks!
“Ja.”
Hicks!
“Mal ehrlich jetzt. Glaubst du etwa wirklich dass ich dich, hicks! ohne Bekleidung durch die Gegend ziehen lasse. Und das bei dieser Jahreszeit, hicks!?”
“Nein, du hast Recht. Du würdest mit mir zusammen und nackt, durch die Gegend rennen.”
Ihr erneutes auf lachen wurde in einer so lustigen Form mit ihrem Schluckauf unterbrochen, das ich selber herzlich angefangen hatte zu lachen. Es war ein befreiendes Gefühl.
“Richtig. Nein! Ich meine, nein, also, nackt nicht. Was ich meine ist folgendes."
Ich zog belustigt mehrere Male eine Augen braue in die Höhe. Sie ging aber nicht dauf ein.
-Ich war vor zwei Tagen in der Stadt, hicks; und habe dir eine komplette Ausstattung besorgt. Ich habe Christian als Modell, hicks, mitgenommen, damit ich die richtige Größe kaufe konnte. Hicks! Ich hoffe Sie gefallen dir.-
-Ich bin nicht anspruchsvoll.-
Racy ging zum Wandschrank und holte die Kleidung hervor. Es schien ihr sinnvoller zu sein, Sie hier aufzubewahren, als bei sich zu Hause.
Hicks!
Mit Ihnen ging sie zum Schreibtisch und legte Sie dort ab. In dem großen Stapel suchte sie nach der Unterbekleidung.
Hicks!
Als sie Sie fand fiel eine leichte Röte auf ihren Wangen.
-Ich habe Männerunterwäsche in den Händen. Was für eine Premiere!-
“Heißt das, es gibt keinen Mann in deinem Leben?”
Hicks!
Racy schaute mich mit weit aufgerissenen Augen entrüstet an.
-Ich hab es glatt vergessen.-
Ich konnte ein selbstgefälliges Grinsen nicht verbergen.
“Und der Spieler gewinnt das Spiel.”
“Racy? Hab ich etwas Falsches gesagt?”
“Ja und Nein.”
“Wie soll ich das verstehen, ja und nein?”
“Zurzeit gibt es keinen Mann, doch das wird sich schon bald ändern.”
Irgendetwas passte nicht zusammen. Ich versuchte ihre Worte zu verstehen und die Vorahnung die sich langsam in meinen Gedanken schlich...Ich biss die Zähne zusammen.
-Was heißt das genau?-
-Deine Ahnung ist schon richtig.-
Das Thema war für mich noch nicht beendet-
-Und warum macht es dich nicht glücklich?-
“Mach dir darüber keine Sorgen. Das wichtige zur Zeit ist das Du wieder vollkommen gesund wirst.”
“Du willst also nicht darüber sprechen.”
“Schlauer Mann.”
“Aber so einfach kommst du mir nicht davon.”
“Also, wie stellen wir es am besten an dich aus dem Bett zu kriegen ohne einen peinlichen Zwischenfall?
-Du lenkst vom Thema ab.-
"Wie machen wir es am besten?"
Ich wurde wütend
"Ich überlege."
Meine Gefühle fuhren Berg auf und Berg ab,mir wurde schlecht und ich wusste nicht warum. Die Tatsachen kannte ich, aber warum ich auf diese Weise reagierte, frustrierte mich.
"Ich hab es."
"Wie toll."
"Hör auf zu schmollen. Ich habe in letzter Zeit zu viel darüber gesprochen. Später vielleicht."
Racy war zum Wandschrank gegangen, holte ein weißes Laken heraus und drehte sich wieder zu mir um.
“Wie fühlst du dich?
Ist dir schwindelig oder Ãœbel?
Fühlst du dich zum Beispiel müde?”
“Mmh, nein, alles bestens. Nichts tut weh und wenn ich die Augen schließe ist alles normal. Wieso fragst du?”
“Mir ist eingefallen wie wir es anstellen können. Ich werde dieses Laken vor dir aufspannen und du schlüpfst schnell in die Unterwäsche. Ich mache mir nur Sorgen, ob dir schwindelig werden könnte, daher schlage ich vor, du setzt dich hier an die Bettkante, und steckst schon mal deine Beine hinein. So brauchst du dich nur ein Stückchen zu erheben und schiebst die Wäsche dann über deinen Po. Das müsste machbar und nicht allzu anstrengend sein.”
“Das klingt gut. So machen wir es.”
“Ich lege die Wäsche hier direkt neben dir.”
Und sie legte Sie direkt neben meinen Aufrecht sitzenden Oberkörper.
“Na dann los.”
Sie faltete das Laken auseinander und spannte es, soweit es ihre Arme zuließen, vor mir auf. Ihr fiel das Versprechen ein das sie mir gegeben hatte.
-Und Augen zu.-
Mir entfuhr ein belustigendes Lachen.
“Was ist so lustig?”
“Es sieht so aus als ob deine Augen gleich in deinem Kopf verschwinden würden. Tut das nicht weh?”
Racy hatte die Augen so fest zusammen gekniffen, das man Sie kaum noch sah.
“Das heißt, ich sehe albern aus?”
“Und wie.”
“Ok Ok, du hast jetzt deinen Spaß gehabt. Konzentriere dich und fange bitte an, denn ewig kann ich das Laken nicht hoch halten.”
“Ist da jemand empfindlich?”
“Bah! Bestimmt nicht. Und fang bitte jetzt an, sonst garantiere ich für nichts.”
“Ja Ma´m.”
“Hör auf Ma´m zu mir zu sagen, du kennst meinen Namen. So alt bin ich nun auch wieder nicht.”
“Wie alt bist du eigentlich Racy? Wenn du mir diese Frage gestattest.”
“Du meinst wohl, ob Sie angebracht wäre.”
“Oder so.”
“Ja, ich glaube das ist schon OK. Ich bin neunzehn.”
“Was glaubst du wie alt ich sein könnte?”
“Wir vermuten dass du zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt sein könntest. Eine ziemlich große Zeitspanne. Also such dir ein Alter aus.”
-Vierundzwanzig.-
“Wieso Vierundzwanzig?”
“Diese Zahl fiel mir spontan ein.”
“Na gut. Dann bist du jetzt offiziell Vierundzwanzig Jahre alt. Bleibt nur noch das Geburtsdatum. Tag und Monat.”
“Welcher ist der schönste Monat des Jahres für dich?”
-April.-
“Warum der April?”
“Der Frühling ist dann schon eingezogen und es wird von Tag zu Tag wärmer. Die Natur hat begonnen aus dem Winterschlaf zu erwachen. Sogar in der Luft kann man Ihn riechen. Die Düfte, diese aber tausende verschiedene Düfte der Natur, ob Blume oder Baum, Gräser oder Kräuter. Es ist wundervoll. Alle wirken fröhlicher und ausgelassener, als ob Mensch und Tier auch aus ihren Winterschlaf erwachen würde. Man kann länger draußen bleiben und die Sonne genießen. Und natürlich auch, weil dann die Saison mit den Schafen und den Mustangs beginnt. Damit meine ich den Treck nach Santa Fe, wo wir die Wolle zum Verladebahnhof bringen. Und die ausgebildeten Mustangs bekommen neue Besitzer. Alte und neue Freunde trifft man wieder. Man fühlt sich nicht mehr so nutzlos. Ja, der April ist für mich der schönste Monat.”
“Dann möchte ich mich für den April entscheiden.”
“Hi Hi Hi, na dann bist du ja nicht lange Vierundzwanzig.”
“Warum?”
“Wir haben jetzt Anfang Februar. Der April steht schon praktisch vor der Tür. Januar, Februar, März, April, das ist die Reihenfolge der ersten Monate eines Jahres. Oder du sagst, jetzt bin ich Dreiundzwanzig und werde erst Vierundzwanzig.”
“Mmh, ich glaube, ich bin jetzt lieber Vierundzwanzig. Dann werde ich halt bald Fünfundzwanzig. Das ist eigentlich nicht so wichtig. Aber mir gefällt es so besser.”
“Du hast Recht und irgendwie beneide ich dich.”
“Wieso das?”
“Deine jetzige Situation scheint dir nicht viel aus zu machen. Du denkst positiv was ich in solch einer Lage bestimmt nicht tun würde. Ich bemerke weder Verzweiflung noch eine natürliche Traurigkeit darüber das du dich an nichts erinnern kannst. Ich stelle mir das schrecklich vor, doch du tust als ob alles OK wäre. Das macht mich neidisch. Ich fühle Neid darüber das du dir anscheinend keine Sorgen machst und sehr zu Frieden wirkst. Das kann nicht jeder. Ich wünschte ich könnte auch alles so locker sehen wie du es kannst."
“Dann ist es also ein Kompliment. Danke, das du so ehrlich bist, denn ich selber kann mich da nicht einschätzen.”
Ein für mich undefinierbarer Laut kam von der Tür und ich sah eine Frau. Racy verzog das Gesicht.
“Was hast du?”
“Ja, Racy Green, was hast du und was ich noch viel wichtiger geklärt haben möchte, ist, was das hier werden soll?”
“Ah.”
Das war Racy.
-Mary Lou.-
Sie ließ vor Schreck das Laken fallen und fuhr bleich und erschrocken herum. In der nächsten Sekunde wurde sie Feuerrot im Gesicht, denn sie erkannte das mich das Laken vor fremden Blicken nicht mehr schützte. Sofort kniete sie auf den Boden, suchte tastend nach den Enden des Lakens, denn die Augen waren wieder fest verschlossen. Sie musste kurz die Augen auf gemacht haben, den mit einem Ruck stand sie vor mir und ihr Gesicht war verärgert.
-Ich dachte du hätte noch gar nicht angefangen dich anzuziehen!-
-Du hattest es mir doch befohlen.-
-Und warum sagst du dann nichts? Wie hätte ich es denn wissen sollen. Du spürte keine Schmerzen.-
-Racy, wie denn auch. Wir haben uns nicht berührt.-
-Oh.-
Sie tat mir leid, wie sie da stand und auf meine Brust starrte.
-Tut mir leid Racy.-
"Also, ich höre."
Mary Lou hatte jetzt keine Lust mehr zu warten. Ihre Geduld war am Ende.
"Wie lange bist du schon da?"
"Lange genug."
"Und warum sagst du mir nicht das du schon angezogen bist?"
-Spiel mit.-
"Hätte ich das tun sollen?"
"Ja. Mir taten schon die Arme weh. Du hättest ruhig etwas sagen können. Deinen entblößten Oberkörper hätte ich bestimmt ertragen können.”
"Das war wirklich nicht meine Absicht."
“Schon OK. Du bist ja jetzt fertig."
“Also verzeihst du mir?”
“Ja.”
“Danke dir.”
Racy senkte ihre Arme und versuchte das Laken zu falten. Mary Lou war schockiert, doch über was konnte ich nicht deuten.
-Racy, Mary Lou steht immer noch in der Türe. Ihr Mund steht offen.-
-Sieht Sie böse aus?-
-Nein, das nicht, aber ihr Gesicht ist mir ein Rätsel.-
-Oh so ein verfluchter Mist.-
-Hi Hi Hi, du kannst ja fluchen. Ist das schicklich für eine Dame?-
-Du bist ein Gedächtnisloser, aber so etwas weißt du? Das ist ganz schön unfair!-
-Ich hab es dir doch erklärt. Wenn ich nicht versuche mich zu erinnern kommen kleine Details von ganz alleine.-
-Die falschen.-
-Bleib fair. Von mir aus fluche so viel du willst.-
-Ich darf nicht fluchen.-
-Ich werde dich in Zukunft rechtzeitig, daran erinnern.-
-Oh nein, bitte nicht. Nicht noch ein Moralapostel.-
Das genügte. Racys Gesicht machte eine theatralische Fratze und ich konnte nicht mehr. Ich musste einfach lachen. Racy berührte mein Herz. Es war so ein herrliches Gefühl bei ihr zu sein und mit ihr zu schäkern. Mary Lous Augen weiteten sich und ihr Mund schaffte es sich noch ein Stückchen zu öffnen. Racy schaltete sofort und drehte sich zu Mary Lou um.
-Ethan, hör auf zu lachen.-
Das war gar nicht so einfach. Ich wusste nicht wie ich einfach so auf hören sollte. Die restlichen Kleider, darauf versuchte ich mich zu konzentrieren. Ich nahm sie vom Bett und legte sie auf dem Schreibtisch. Mein Lachen wurde langsam leiser und es kostete mich einiges an Willenskraft nicht an Racys Gesicht zu denken. Ich versuchte mich langsam zu bewegen, weil der Raum leicht zu schwanken an fing. Das war für mich aber nicht groß von Bedeutung. Als die Kleider auf dem Schreibtisch lagen kicherte ich nur noch ganz leise vor mich hin. Mary Lou stand immer noch in der Tür mit weit geöffneten Mund. Racy hatte sich zum Schrank zurück gezogen. Mary Lous Blick ging immer wieder zwischen Racy und mir hin und her und Racy? Sie fand den Boden sehr interessant. Keiner wollte reden und die Spannung war fürchterlich und nervig, albern trifft es auch. Ich beendete die Stille.
"Das Hemd gefällt mir. Danke."
"Gern geschehen, leider hatte Tack es nur noch in Weiß da. Die neue Ware kommt erst, wenn der Schnee weg ist und die Straßenohne Gefahr passierbar sind."
"Weiß ist eine reine Farbe. Ich glaube ich erklär Sie zu meiner Lieblingsfarbe. Wozu ist das Schwarze da?"
"Das ist eine Weste. Sie soll den Oberkörper zusätzlich vor Wind und Wetter schützen."
-Mist, verdammter…ähm…. ich meine, denk mal kurz nicht.-
Ich hielt kurz inne und schaute sie verblüfft an.
-Ethan! Was glaubst du wie Mary Lou über uns jetzt denkt? Sie sagt kein Wort. Was wir Ihr wohl für einen Eindruck vermitteln? Sie denkt bestimmt, das Sie überschnappt und dazu kommt noch das Sie einen siebten Sinn für Geheimnisse hat. Ich will nicht das Sie weiß, was wir wissen, bevor wir wissen, was wir mit diesem Wissen anfangen können.-
-Ich versuche mich zusammen zu reißen. Und was Mary Lou an geht, ich weiß nicht recht. Du kennst sie, ich nicht.-
-Danke.-
“Ich habe Ethan geholfen sich an zu kleiden. Das Laken habe ich als Sichtschutz auf gespannt.”
Mary Lou konnte nicht sofort antworten. Sie wusste dass da irgendetwas zwischen Racy und mir passiert war. Ihr Gesicht war nicht mehr schockiert. Sie hatte stattdessen die Augen leicht zusammen gekniffen, kaute leicht auf ihrer Unterlippe und schaute weiterhin zwischen uns beide hin und her. Ich war mir sicher das sie versuchte uns zu durch schauen.
“Moment. Eins nach dem anderen.”
Sie schaute von Racy zu mir..
“Racy nannte Sie gerade Ethan. Ist das Ihr Name?”
“Ja Ma´m.”
“Und weiter?”
Ich sah hilflos zu Racy.
-Was meint Sie Racy?-
-Der Familienname. Bei mir ist es Green, bei Mary Lou, Carl und Matthew Ryder. Fällt dir deiner ein?-
-Nein. Da ist nichts.-
-Dann lass mich antworten.-
Mary Lou sah ganz genau, wie ich Racy hilflos musterte. Sie sah auch wie intensiv wir uns in die Augen schauten.Würde es ihr leicht fallen, eins und eins zusammen zählen?
“Er hat kein Gedächtnis und so erinnert er sich an nur sehr wenige Dinge.”
Mary Lou runzelte ungläubig die Stirn und fixierte Racy mit ihrem Blick, als ob die Wahrheit in Racys Augen sehen könnte.
“Aber seinen Namen weiß er noch?”
“Ja Ma´m. Als Racy mich fragte, fiel er mir sofort ein. Aber alles andere ist weg.”
Sie musste den Blick von Racy lösen und sah mich an.
-Sie glaubt mir kein Wort.-
-Ich habe es dir prophezeit.-
“Also Ethan, richtig?”
Sie kam ins Zimmer, auf mich zu und reichte mir ihre Hand. Ich nahm sie in meine und antwortete ihr.
“Ja Ma´m.”
"Gut. Ich bin Ms. Ryder. Es freut mich sie wach zu sehen und das sie auch schon gegessen haben."
Sie hatte an mir vorbei geschaut und die leere Schüssel gesehen.
"Leider ist es sehr ärgerlich das ihr Gedächtnis anscheinend in Mitleidenschaft gezogen wurde."
-Was soll das?-
-Was meinst du Racy?-
Doch sie antwortete laut.
“Ist das Absicht Mary Lou oder warum muss es so förmlich sein?”
Racy war leicht verärgert über Mary Lous Verhalten.
-Niemand ist so förmlich auf der Ranch. Niemand spricht hier jemanden mit Sie an. Noch nicht einmal, wenn neue Arbeiter anfangen.-
Mary Lou sah Racy verständnislos an.
“Ich glaube ich kann selber entscheiden wie ich angesprochen werden will.”
-Racy, lass es. Ich bin ein Fremder. Auch wenn Ihr es in der Vergangenheit anders geregelt habt. Lass es gut sein.-
Racy ging auf meine Gedanken nicht ein. Sie war nun richtig wütend. Aber sie ließ Mary Lou in Ruhe. Sie wandte ihren Blick mir zu und schaute mir direkt in die Augen und ich war doch leicht erschrocken, als ich ihre Augen sah, die sehr deutlich zeigten, wie wütend Sie war.
“Wenn du dich stark genug fühlst, kannst du ja ein bisschen vor die Türe gehen. Ich komme nach sobald ich mit dem Zimmer von Matthew fertig bin. Dann zeige ich dir dein neues Zimmer im Haupthaus."
-Racy, was hast du vor?-
-Es ist ganz einfach. Dies ist meine Ranch, waren uns immer einig und haben an einem Strang gezogen. Nur haben sich die Zeiten verändert. Wir alle haben uns verändert, trotzdem, war es eigentlich Sie, die sich für dich so stark eingesetzt hat, im Stall. Ich muss gestehen, dass ich sehr neben mir stand, als uns Bill, zu dir führte. Ich kann nicht akzeptieren, wie sie sich dir gegenüber aufführt. Wie eine Herrin. Als ob du nur ein Geduldeter bist. Sie hat wohl anscheinend vergessen, wo sie ist und wer sie ist.-
-Das sind sehr harte Worte Racy. Ich hoffe du weißt was du tust.-
“Ich fühle mich gut und danke. Es wäre schön mich ein bisschen bewegen zu können.”
Racy drehte sich zum Wandschrank um und holte einen dicken Wintermantel raus. Er war außen aus schwarzen Leder und innen mit Fell ausgekleidet.
“Der Wintermantel gehörte einmal meinem Vater. Ich habe Tack gebeten das Innenfell zu erneuern und das Leder auf zu arbeiten und ein zu fetten. Er hatte keine Mäntel auf Lager. Nimm Ihn bitte.”
Das sagte Racy mehr zu Mary Lou, damit sie erst gar nicht auf die Idee kam, irgendeinen Einwand kund zu tun. Ich riskierte einen kleinen Seitenblick auf Mary Lou. Sie war nicht weniger wütend.
“Ich danke dir. Es ist mir eine große Ehre Ihn tragen zu dürfen. Dann gehe ich mal nach draußen.”
"Vorne an der Haustüre stehen schwarze Stiefel. Sie sind noch von niemanden getragen worden und sind daher sehr sauber. So wirst du sie besser erkennen."
-Ok.-
Ich griff nach dem schwarzen Stetsen, setzte ihn mir auf und nickte Mary Lou zu.
“Es hat mich gefreut Sie kennen zu lernen Ms. Ryder.”
Einen kurzen Moment wurde Mary Lous Blick wieder weicher, aber das konnte auch täuschen, denn sie nickte mir nur zu. Sie machte mir Platz, damit ich das Zimmer verlassen konnte. Ich blieb noch einmal kurz stehen und schaute Racy an. Sie erwiderte meinen Blick.
-Bis gleich mein Engel.-
-Engel?-
Ich grinste sie an und Racy hob eine Augen braue. Mary Lou konnte nur wieder überraschend in Racys Gesicht lesen, das ihr etwas Wichtiges entgangen war.
-Du bist der Engel der mich gerettet hat. Also, mein Engel.-
Racy drehte sich zum Bett, um ihre Verlegenheit zu verstecken.
-Verschwinde endlich.-
Ich grinste, schaute Mary Lou an, tippte mir an den Stetsen und ging langsam den Flur entlang. Das Haus war nicht sehr groß, so viel mir die Orientierung einfach. Ich ging zur Tür und sah die Stiefel. Sie passten sehr gut. Den Wintermantel hatte ich im gehen geschlossen und griff nun nach dem Türgriff. Die Tür machte keine Geräusche. Ich trat hinaus auf die Veranda und wieder schwankte der Boden leicht. Ich bemerkte im ersten Moment die Kälte nicht, doch als ich einmal einatmete schoss mir die Kälte durch den Körper. Der Schaukelstuhl sah verlockend aus und ich setzte mich hinein, um hier auf Racy zu warten. Es war ein merkwürdiges Gefühl diese plötzliche Stille im Kopf. Jetzt wo ich Racy nicht mehr sehen konnte, hörte ich auch nicht mehr ihre Gedanken, ergo, bekam ich das Gespräch nicht mit das die beiden Frauen im Haus führten. Ich würde sie nach her fragen und sie würde mir alles erzählen.
Racy wechselte die Bettwäsche und Mary Lou schaute ihr zu. Sie stand wieder im Türrahmen. Racy blieb stumm. Sie wusste genau, wenn sie jetzt das Schweigen brach konnte sie sich nicht beherrschen Mary Lou ihre Meinung zu ihrem vollkommenen falschen Verhalten zu sagen.
“Ich weiß du willst mit mir jetzt nicht darüber reden, aber das müssen wir. Wenn es dir jetzt nicht passt, machen wir es heute Abend mit den anderen. Denn ob er, Ethan, hier bleiben kann, entscheiden wir alle gemeinsam.”
"Ich möchte mich nicht mit dir streiten, mal abgesehen wie du Ethan behandelt hast, frage ich mich ernsthaft, wann du dein Vertrauen in mich verloren hast?"
Sie hatte es ganz langsam und halb beherrscht gesagt. Ihre Wut lag direkt unter der ihrer Oberfläche.
"Mein Verhalten fremden Männern gegenüber entscheide noch immer ich selber und wieso glaubst du hätte ich kein Vertrauen zu dir?"
"Das ist schnell erklärt. Seit einigen Monaten mischt ihr euch ständig ein was meine privaten Angelegenheiten an gehen und ich habe gründlich die Nase voll. Ethan ist mein Gast und so biete ich im ein Gästezimmer an, so wie es alle Greens gehandhabt haben."
Racy blickte Mary Lou mit voller Absicht bei ihrem letzten Satz in die Augen.
"Ich werde das jetzt nicht ändern, nur, weil es euch allen nicht passen könnte!"
Damit beendete Racy ihre Arbeit mit dem wechseln der Bettwäsche und knotete Sie zu einem Beutel. Sie sah das Hemd und die Jeans auf dem Schreibtisch und glaubte sie zusammen. Sie ging auf die Tür zu und blieb halb vor Mary Lou stehen.
"Wir werden darüber heute Abend reden. Ich werde zu hören, doch müsst auch ihr mir zu hören."
Damit ließ sie Mary Lou stehen, ging in den Wohnraum, schnappte sich ihren Wintermantel und schlüpfte hinein.
Sie trat auf die Veranda und ihr Blick suchte nach mir.
-Wie ich sehe lebst du noch.-
Ich lachte ein kehliges Lachen und Racy zuckte leicht zusammen und drehte sich in meine Richtung.
-Ja, doch fühle ich mich furchtbar.-
-Dein Gesicht zeigt es deutlich.-
-Toll, du siehst aber auch nicht aus wie das blühende Leben. Wie fühlst du dich?-
-Ab und zu hab ich das Gefühl als ob sich der Boden bewegen wwürde.-
-Dir ist schwindelig.-
-Scheußlich.-
-Ich hoffe du schaffst es bis zum Haupthaus.-
-Wir werden es gleich erleben.-
Ich versuchte mich aus dem Schaukelstuhl zu hieven.
-Sich hinein zu setzten war einfach, nur wie komme ich aus dem Ding wieder raus?-
Racy lachte kurz auf und kam mir zu Hilfe. Sie stellte ihren rechten Stiefel unter dem Schaukelstuhl und greifte mir unter dem Arm.
"Bei drei zusammen. Eins, Zwei, Drei."
Während sie mich versuchte hoch zu ziehen stützte ich mich mit den Armen ab und richtete mich langsam auf. Das Schwindelgefühl kam zurück. Racy bemerkte sofort mein Schwanken und schlang beide Arme und mich und versuchte mir halt zu geben.
-Jetzt geht es.-
Und wir grinsten uns an, weil wir es zur selben Zeit gedacht und laut gesagt hatten. Langsam gingen wir auf die Treppe zu. Ich atmete mehrfach ein und aus und stieg gemächlich die Stufen hinab. Ein Gespräch führten wir nicht, denn wir konzentrierten uns zu sehr darauf das ich mein Gleichgewicht nicht verlieren würde. Stück für dich kamen wir voran und das Schwindelgefühl kam nicht wieder zurück. Ich sagte nichts, doch meine Gedanken verrieten mich. Sie musste sie gehört haben, aber sie vermied es einen Kommentar ab zu geben. Sie schaute konzentriert zu Boden und stützte mich weiterhin. Wir kamen nur langsam voran, da ich kleine Schritte machte und ab und zu eine kleine Pause machte. Das Haupthaus hatte mehr Stufen. Ich befürchtete schon das ich die nicht schaffen würde, aber Racy überraschte mich. Bei jeder Stufe drückte sie mich nach oben. Im Handumdrehen standen wir auf der Veranda.
-Diese Stufen hätten wir geschafft. Ist dir noch Schwindelig?-
-Es geht, doch mittlerweile fühle ich mich richtig gut. Mehr als das. Keine Schmerzen und ich fühle mich stark. Es wurde mit jedem Schritt besser.-
-Das ist außergewöhnlich.-
-Wieso?-
-Du warst so krank, bist vielleicht seit drei Stunden wach und nun läuftst du schon durch die Gegend. Das dürfte nicht sein.-
-Nein. Warum?-
-Dein Körper müsste sehr geschwächt sein, schon deshalb war du nur Suppe in den letzten zwei Wochen zu dir genommen hast. Dein Körper erholt sich zu schnell.-
-Ok, das habe ich verstanden und jetzt sag ich dir etwas.-
Ich drehte mich so das unsere Gesichter einander gegenüber standen. Nicht ganz, ich musste nach unten schauen. Plötzlich wollte ich ihr Haar berühren, wollte wissen, ob es sich noch genauso weich an fühlte.
-Ethan!-
Meine Hand war schon in die Richtung ihres Haares gegangen und blieb mitten in der Bewegung stehen. Sie hatte meine Gedanken unterbrochen und ich schaute sie fragend an.
-Lass uns besser rein gehen. Es ist zu kalt und du hast nicht einmal alle Kleider an.-
-Ähm ja. Du hast recht.-
Und wie zum Beweis fing mein Körper an zu zittern an. Obwohl ich mir nicht sicher war dass das an der Kälte gelegen hatte. Wir öffneten zusammen die Türen und traten ein. Die Wärme war so angenehm im Gegensatz zu der Kälte die draußen herrschte. Sie ließ mich stehen und schloss die Eingangstür alleine. Ich stand so da und beobachtete sie. Jetzt fehlte mir eine andere Wärme.
-Setzt dich hier in den Sessel, dann kann ich dir die Stiefel ausziehen.-
Ich bemerkte das irgendetwas mit ihr anders war, aber jetzt wollte ich tun was sie gesagt hatte. Fragen konnte ich auch noch später. Sie zog mir dicke Wollsocken an und ich stand wieder auf. Nun setzte sie sich und tat dasselbe wie zu vor bei mir. Als sie aufgestanden war wollte ich nach ihrem Arm greifen, aber sie ließ es nicht zu.
-Lass uns jetzt zur Treppe und nach oben gehen.-
-Hab ich etwas falsch gemacht?-
-Du denkst an mich.-
-Ja und?-
-Du denkst speziell an mich. Das gehört sich aber nicht.-
-Also sollte es mir leid tun?-
-Ja,natürlich!-
-Dann muss ich mir dafür entschuldigen, denn es tut mir nicht leid. Ich bin sehr gerne in deiner Nähe.-
-Sag das nicht. Es wird dich verletzten.-
-Das kann schon sein, aber lass es mich alleine heraus finden, denn noch sehe ich keinen Mann an deiner Seite.-
-Ethan, bitte nicht.-
Mir war sehr wohl bewusst das ich sie durch meine Einstellung traurig machte.
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EagleWriter Ich hab den Wink mit dem Zaunpfahl entdeckt^^ ( Seite 91) lg E:W |
EagleWriter Geschafft ^^ Bin bei Teil 5 angekommen und habe es bisher nicht bereut so viel gelesen zu haben. lg E:W |
kkm1979 Re: - Zitat: (Original von Jasmin99 am 14.07.2012 - 13:02 Uhr) Uff ziemlich viel text! ich dachte erst mal Oooahh das krieg ich garnicht durch-aber ich wollte es trotzdem lesen und ich muss ´sagen bis jetzt hat es sich gelohnt! Werd bald weiterlesen! LG Jasmin Hi Jasmin : ) Ich danke dir für deine Meinung. Sie ist mir sehr wichtig! : ) und ich hoffe der Rest gefällt dir auch : ) GLG kkm : ) |