Romane & Erzählungen
Noch Unbekannt

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"Noch Unbekannt"
Veröffentlicht am 09. Juli 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Noch Unbekannt

Noch Unbekannt

Kapitel 1

Ich verschlang einen Tic-Tac nach dem anderen, während ich beobachte wie mein Freund zu seiner Chefin ins Auto einstieg, naja vielleicht brachte sie ihn ja nur kurz nach Hause, schließlich war er mit dem Bus gekommen, redete ich mir ein. Ich parkte gegenüber von den Büro-Stellplätzen auf einem Discounter- Parkplatz und hatte somit das Auto von Frau Düring gut im Blick. Wieso fuhren sie nicht endlich los dachte ich mir, als sich plötzlich mein Freund zu der Tussi herüberbeugte und sie küsste. Mein Herz blieb einen Augenblick stehen, ich kniff die Augen zusammen und schaute nochmal hin, doch die Situation hatte sich nicht verändert. Was hatte ich erwartet, ständige Verspätungen und Ausreden über Ausreden, der Drucker war kaputt oder „Du weißt doch Schatz, wir haben so viel zu tun im Moment“. Meine Kehle schnürte sich zusammen und ich spürte wie Tränen meine Wangen herunterliefen. Was sollte ich jetzt tun, aussteigen und das Auto der Schlampe mit meinen Tic-Tacs bewerfen oder doch lieber nach Hause fahren, keins von beidem. Ich rief meine Mutter an. „Hallo, wer ist da bitte?“ Fragte die Stimme meiner Mutter. „Mama, ich bins.“ „Caro, wie geht es dir? Wie schön dass du dich mal wieder meldest!“ „Christoph betrügt mich“, sagte ich. „Oh no, meine piccolo Caro, dieses Schwein!“ drang die aufgeregte Stimme meiner Mutter durch den Hörer. „Es ist seine Chefin, ich weiß einfach nicht, was.. was soll ich denn jetzt machen?“ schniefte ich. „ Du musst diesen Kerl verlassen.“ sagte meine Mutter. Ich behielt den Wagen der Turteltäubchen im Blick, die Beiden hatten sich voneinander gelöst und Frau Düring hatte den Blinker gesetzt und fuhr vom Parkplatz. „Ich weiß nicht, wo soll ich denn wohnen, es ist seine Wohnung“, sagte ich. „Du machst doch bald dieses Auslandspraktikum!“, sagte meine Mutter. „Ja, aber bis dahin sind es noch 3 Monate.“ kam es von mir. „Ich weiß auch nicht, mein Schatz miete dir ein Hotelzimmer, ich muss jetzt Schluss machen. Ich liebe dich.“ sagte sie. „Aber..“ Das Freizeichen ertönte. Na toll, 3 Monate in einem Zimmer in der Gegend würden mich ein Vermögen kosten, schließlich waren wir in Dresden, zu weit außerhalb würde ich die Fahrtkosten bis zur Uni auch nicht mehr schlucken können und meine Eltern lebten etliche Kilometer entfernt in Italien. Ich schluckte und schaltete das Radio an, bereitete mich seelisch darauf vor gleich mit meinem Freund zu sprechen, der bis ebend noch den Mund seiner Chefin geküsst hatte, mir wurde übel. Ich fing wieder an zu schluchzen, während im Hintergrund James Blunt lief. „Youre Beautiful..“ Wir hatten uns das erste mal geküsste während dieser Song lieg. Ich warf die Tic-Tac Packung quer durch mein Auto und schaltete das Radio aus. Ich fuhr tränenblind zu Chri´s Wohnung.

Kapitel 2

 

Ich blieb einen Moment zu lange vor unserer Wohnung stehen, atmete tief ein und aus und drehte dann den Schlüssel rum. Um das unvermeindliche noch etwas herauszuzögern war ich extra einen Umweg gefahren und hatte noch ein wenig eingekauft, die Leute hatten mich etwas verstört angesehen, schließlich sah ich ziehmlich verheult aus. Was immer Chris mit seiner Neuen noch getrieben hatte, jetzt müsste er wieder da sein. Ich ging ins Wohnzimmer wo er in Jogginghose vor dem Fernseher saß und mich als ich reinkam liebevoll anblickte, er stand auf und kam auf mich zu und wollte mir einen Kuss aufdrücken. Ich drehte mich weg und er strich mir mit der Hand über die Haare. „Was ist denn los mein Schatz?“ fragte er liebevoll. Meine Lippen fingen an zu zittern. Oh nein, jetzt nicht heulen, ich wollte doch stark bleiben. Ich sah ihm in die Augen. „War ich dir nicht gut genug?“ fragte ich ihn ich kniff die Lippen zusammen. „Was? Nein du bist die beste Freundin die man sich wünschen kann. Wie kommst du denn auf sowas?“ „Hör auf zu lügen, ich habe gesehen wie du deine Chefin geküsst hast.“ Ich fing wieder an zu weinen. „Ich, das .. ist nein wir das war nur so. Ich liebe dich! Wir bleiben doch zusammen Caro?“ sagte er „Du Arschloch, niemand der liebt, betrügt, weil er weiß wie der andere leiden muss. Es ist vorbei!“ schrie ich ihn an. „Nein, Caro mein Schatz das mit uns, das war doch was besonderes, das kann doch jetzt nicht einfach vorbei sein.“ sagte Chris „Hör auf mich so zu nennen, wie lange läuft das schon? Und habt ihr auch schon miteinander geschlafen? Oder gibt es da etwa noch mehr Mädchen?“, schrie ich. „Nein, nur sie, wir.. das war ein Versehen“, flüsterte er. „Du bist wiederlich Chris.“, schrie ich ihn an, meine Tränen verloren sich in dem Teppich. „Ich gehe jetzt, es ist vorbei.“ „Was nein, wo willst du denn wohnen, bleib doch hier, lass es uns nochmal versuchen.“, er kam näher und wollte die Arme um mich schlingen, ich schubste ihn weg. Ich spürte wie sich immer mehr Wut in meinem Bauch aufstaute, ich lief in die Küche und warf wahrlos einen Teller nach ihm. „Caro, hör auf bitte.“ Ich nahm mir immer mehr Teller und warf sie durch die Wohnung. Sie zerklirrten auf dem Boden, so wie unsere Liebe. „Caro, nein, das sind doch deine Teller, die von deiner Großmutter!“ „Scheiße, verdammt. Fick dich doch.“ Meine Wut verschwand genauso schnell wie sie gekommen war. Ich lief in unser Schlafzimmer und nahm mir meine größte Tasche, ich stopfte alles was ich kriegen konnte in die Tasche, lief ins Badezimmer warf meine Sachen zu den Klamotten. Ich lief nocheinmal ins Schlafzimmer und schnappte mir meinen Schmuck. Mein Blick fiel auf unsere Fotos. Chris und ich standen eng umschlungen am Strand hinter uns warf das Meer hohe Wellen, als wollte es unseren leidenschaftlichen Kuss verdeutlichen.Ich saß auf Chris Schoß hielt seine Hand und blickte freudestrahlend in die Kamera. Das Bild war erst 4 Monate alt, hatte er mich da schon betrogen? Ich warf die Bilderrahmen gegen die Wand, wollte alles zerstören was zwischen uns gewesen war. Er kam ins Zimmer. „Wie lange läuft das schon, sag jetzt die Warheit.“ „Caro, komm mal her.“, er schlang die Arme von hinten um mich und küsste meinen Hals. Ich fuhr herum und klatschte ihm eine. Er keuchte auf. „Sag mir wie lange du mich betrügst.“ „Nur knapp ein halbes Jahr“, sagte er und schaute mich traurig an. Also hatte ich recht gehabt. Ich schnappte meine Tasche zog mir meine Jacken in Schichten an, schlüpfte in meine ausgelatschten Schuhe und schlug die Tür hinter mir zu. „Ich liebe dich.“ rief mir mein Ex aus der Wohnung hinterher. Doch ich hörte es nicht mehr, lief die Treppen so schnell wie noch nie herunter und stieß dabei fast eine alte Dame um. 


 

Das Hotelzimmer war klein und stickig, das Badezimmer hatte seine besten Zeiten bereits hinter sich und die Matratze war durchgelegen. Tja, viel mehr konnte man für den Preis auch nicht erwarten. Nachdem ich die Wohnung fluchtartig verlassen hatte saß ich eine ganze Weile im Park und dachte nach, doch mir fiel einfach nichts besseres ein als sich ein Zimmer zu nehmen, meine Freundinnen wollte ich nicht so lange belästigen. Es war bereits später Abend, doch ich wollte noch nicht ins Bett gehen, ich hatte Angst davor stundelang darüber nachzudenken was ich alles falsch gemacht hatte, deshalb setzte ich mich in eine Kneipe und bestellte mir einen Whisky und unterhielt mich mit dem Barkeeper über Gott und die Welt. Nach dem 2. Glas Whisky wurde mir bereits etwas schummerig, der Barkeeper hatte anderweitig zu tun und so versuchte ich von meinen Barhocker aufzustehen, als mir plötzlich ein Arm zur Hilfe kam. Ein junger Mann, etwas über 25 half mir vom Hocker und grinste mich an. Ich grinste zurück. „Hey, kommst du so nach Hause?“ „Denke schon“ nuschelte ich. „Komm ich bring dich kurz nach Hause, wo wohnst du denn?“ „Motel an der Hauptstraße, gleich hier, aber ich schaffe das alleine.“ sagte ich langsam. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei dem Kerl, aber ihn abzuschütteln war nicht so einfach vor allem wenn sich alles um einen drehte. „Komm schön süße, was meinst du wie gefährlich es ist eine besoffene Frau Nachts alleine in der Dunkelheit laufen zu lassen.“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich versuchte ihn wegzudrücken, aber da schob er mich auch schon zur Tür hinaus. Seine Hand lag wie selbstverständlich auf meinem Hintern. Ich drehte mich um und wollte ihn wegschubsen, aber er war schneller und drückte mir seine feuchten Lippen auf den Mund. Auch das noch, meinen Freund hatte ich gerade verlassen und nun wurde ich mitten auf der Straße von einem Typen angegraben. Diesmal nahm ich mir alle Kraft zusammen und trat ihm mit meinem Knie in den Tritt. Er keuchte auf, ich schubste ihn weg und versuchte ihm eine zu knallen. „Hey, hey ganz ruhig. Wenn du nicht willst dann ebend nicht, aber ich sage dir, du verpasst was.“, sagte er ärgerlich und ging zurück in die Kneipe. „Arschloch“, schrie ich ihm hinterher. Mühsam machte ich mich auf den Rückweg, vorbei an geschlossenen Supermärkten und heruntergekommenen Wohnungen. Ich bog eine Straße rechts ab und war mir sicher, dass jetzt mein Motel auftauchen müsste. Ich lehnte mich gegen eine Hauswand, mir wurde schwindelig. Nach geraumer Zeit blickte ich mich um, doch ich konnte kein Motel erkennen. Ich ging die Straße runter und suchte weiter. Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Handy um ein Taxi zu rufen, als mir einfiel das ich fast mein ganzes Geld versoffen hatte, ein Taxi konnte ich nicht rufen. Als ich mein Handy gefunden hatte, sah ich dass Chris mich 12 mal versucht hatte anzurufen, außerdem hatte ich 4 Sms, in denen er mir schilderte, wie sehr es ihm Leid tue und das er mich über alle Maßen liebte. Mir fiel auf, dass ich die ganze Sache verdrängt hatte und nun schoss mir das Thema allzudeutlich in den Kopf. Mir wurde übel und ich übergab mich auf der Straße. Ich fing wieder an zu heulen und rief meine Freundin an, sie brachte mich zu meinem Hotel, und sagte, dass ich jederzeit bei ihr vorbei kommen könne. In meinem Zimmer fiel ich erledigt ins Bett und schlief sofort ein. 

 

 

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livenow

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